PIcasso1989

Eine zeitlang waren ja auch Urin-Trinkkuren Mode.

Mode eben.

Panam

Derzeit ist vegan und bio in Mode. Falls dir das weiterhilft.....

jane.doe

In Berlin gibt es eine Kneipe die heißt das Klo. Da wäre die Bratwurst im Nachtopf bestimmt der Renner.

Finde man muss nicht jeden Hokuspokus ausprobieren.

Um noch mal auf das Thema zurück zu schwenken, keiner will doch noch das eine Banane schmeckt wie eine Banane zum Beispiel. Dafür hat die Lebensmittelindustrie die wichtigen Vitamine B-A-S und F™ erfunden.

Demandred

Aus meiner Erfahrung als Gastronom kann ich sagen, dass sie meisten Menschen nicht bewußt essen.Sie bestellen etwas teures oder seltenes und habe eine völlig falsche Vorstellung davon. 99% aller Nahrungsmittel haben eben kein Glutamat oder Salz von Natur aus. Dann wird nachgewürzt oder mit Maggi, Sojasoße, Ketchup whatever, das Essen wieder auf Fertigfutter-Niveau "verfeinert".
Wenn man also in einem Dunkelrestaurant nicht Identifizieren kann was man ißt, liegt es daran, dass es vermutlich nichts anderes ist, was man eben in jedem 0815 Restaurant bekommt.
Echtes gutes und unverfälschtes Essen wird wirklich nur noch in der ausgesuchten 5* Hotellerie verwendet.Weil zum einen, die Gäste dort nicht zum Essen kommen weil sie satt werden wollen, und zum anderen den Unterschied kennen.Jene Gäste verweilen auch mehrere Stunden und zelebrieren das "Essen".Es wird eben nicht mit Chemie, Salz&Co gekocht sondern mit Röstaromen, Oxidation und Ölen.
Ich könnte noch hundert Beispiele von Nahrungsirrsinn erzählen.Warum man immer noch Zitrone ans Schnitzel ran macht oder an Austern und und und.Bis zur berühmten Grillsoße von Burgern der großen Konzerne, die keine Grillsoße ist, weil es den Geschmack "nach Grill" überhaupt nicht gibt.

Wenn also der Teilnehmer den Rasierschaum gegessen hat, heißt es nicht, dass Du den nicht auch gegessen hättest, wenn es Dir niemand gesagt hätte.

Wo wir bei der Frage wären: Was ist denn der Unterschied zwischen gefrorenen Hummer und frischen Hummer?Das würde mich echt mal interessieren.

DerEinsameHase

Naja, ich frage mich, was daran nun so schlimm sein soll. Für mich muss das Essen billig sein, daher esse ich auch an meinem Arbeitsplatz, da ein komplettes Mittagessen mit Vorspeise, Hauptgericht, Nachtisch und Getränken nur um die 3€ kostet. Zumal ich zuhause sowieso keine Lust mehr hätte, mir etwas zu kochen.

Ansonsten mache ich mir Nudelgerichte mit einer Fertigsauce oder Tütennudeln. Die Zutatenliste sollte man sich sowieso nicht durchlesen, das regt einen nur unnötig auf.

Das einzige, von dem ich zukünftig doch etwas Abstand nehme, ist das hier. Da habe ich mir einmal doch die Zutatenliste angesehen und habe gemerkt, dass es vielleicht doch keine gute Idee war, das zu essen. Zumal ich davon auch schon zwei Mal Durchfall bekommen habe. Schmecken tut es trotzdem.

Ob ich nun vorher eingefrorene Gerichte, Fertiggerichte oder frisch gekochte Gerichte esse, ist mir relativ egal. Solange es nach irgend etwas schmeckt, günstig ist und es mich sättigt, ist es in Ordnung. Das soll doch jeder so halten, wie er möchte.

Demandred

Schonungslos ehrlich von Dir.
So halten es eben viele.Das Problem dabei: Solange Nachfrage besteht, wird der Markt verzerrt.
Ich habe letztens bei einem Discounter Rinderhackfleisch 500gramm, für 99 Cent gesehen.
Da muss man nicht lange überlegen, um zu wissen, dass dieses Fleisch wohl eher gesundheitlich bedenklich sein wird.
Ich habe auch lange so gedacht wie Du, und habe für mich entschieden, dass ich es zu 40/60 halte.60% hochwertig und 40% die "schnelle" Küche.

Aber um die Kurve zum Thema zu bekommen: Lifestyle-Food ist nichts anderes als das, was man eh schon kaufen kann.Curry 36, Gemüse Döner etc. alles das selbe,minderwertig, gerade in Berlin.Ich kenne die Marketingstrategien und die "Produktpalette". Wenn jemand ein paar Tipps will, der kann mir gern eine Mail schreiben.Echtes Essen bekommt man in Berlin längst nicht mehr an jeder Touristen Ecke.Egal wie es gehypt wird.Genauso wie diese "Markthallen" mit ihren Handmade Produkten momentan boomen, und dabei jede Hygiene über Board werfen.

Panam

Jedes Lebensmittel leidet, wenn es eingefroren wird. Die einen mehr, die anderen weniger. Hummer leidet ganz extrem. Das Fleisch von frischem Hummer ist weich und faserig. Das Fleisch von tiefgefrorenen Hummer ist gummiartig. Alle feinen Aromen gehen verloren. Es bleibt nur ein Grundgeschmack. Tiefgefrorenen Hummer schmeckt nach nicht mehr viel. Daher wird er oft mit Cocktailsoße, Knoblauchsoße oder zumindest flüssiger Butter aufgepeppt. In Deutschland ist fast nur noch tiefgefrorenen Hummer zu bekommen. Nur ganz wenige Restaurants haben noch ein Aquarium für frischen Hummer. Die Tiefkühl-Lobby hat sich durchgesetzt. So wurde vor einiger Zeit der Verkauf von lebenden Hummer an Endkunden verboten. Wer mal frischen Hummer aus dem Meer gegessen hat, kann einfach nicht verstehen, warum jemand diesen eher ekligen, tiefgefrorenen Mist in Deutschland kauft. Aus Imagegründen? Weil sie keinen Unterschied schmecken können?

Panam

@DerEinsameHase. Kannst du den einen Unterschied im Geschmack erkennen zwischen deinem billig-Essen und sagen wir mal, was Omi noch frisch gekocht hatte? Oder schmeckt das für dich gleich? Kennst du etwas anderes als dein billig-Essen?

Iskander

na ja, schonungslos ehrlich, mir sind die Inhaltsstoffe egal, ich will dass es gut schmeckt, im Schnitt schmecken mir tiefkühlprodukte schelchter als frische Produkte.( wobei TK Erbsen, oder Rotkohl etc. Sachen die sonst eh eingemacht oder getrocknet wären da schauts wieder anders aus)

Fisch in D ist halt einfach ein Logistik und Nachfrage Problem, in Mittelmeernähe bekommt man meist gut und günstig Fisch, und in guten Restaurants kann man sich die Fische auch vorheranschauen und aussuchen, wenn man das möchte

Tintenfisch z.B. kann ein Genuss sein, wenn er frisch ist und vor allem richtig zubereitet, wenn es an einer der beiden Punkte hapert, hat man fade schmeckendes Stück gummi vor sich

Was ich idiotisch finde, ist dass man oft aus halbfertigprodukten, viel schneller und billiger kochen kann (wenns einem denn drauf ankommt), bestes Beispiel dieses Miracouli Zeugs, Warum Leute mehr Geld dafür bezahlen, damit Tomatenmark und Nudeln noch mal nen hÜbschen Karton ausrum haben, wird mir stest unbegreiflich sein ....

in der Zeit die man zum Nudelnkochen braucht kriegt man immer ne Sosse hin

Das ist ja gerade das verrückte, ich behaupte, dass ich schneller, billiger und besser Kochen kann, als jedes Fertiggerricht, mit wenigen Aussnahmen, wobei auch da wäre es nur so, dass es sich meist nicht lohnt möglich wäre es.

Man kann z.B. selber Fond einfrieren, und damit in Rekordzeit so was wie Asia Nudelsuppe herstellen, bloss ohne Glutamat schenckts hal bissl anders, was man aber mit frischen Kräutern, Ingewer etc. wett machen kann

Aber ich gebe an der Stelle zu ich habe ein persöhnliches Problem mit Glutamat, ich vertrage es nicht besonders gut, bei überhohen unnatürlichen Konzentrationen kriege ich kommische Reaktionen, deswegen vermeide ich es da wo ich es kann

amicelli8

Noch nie in Betracht gezogen, dass es an der Zubereitungsart liegt?

Mit Hummer kenne ich mich persönlich nicht aus, aber bei Kalmaren etc. muss man es richtig braten können (richtige Temperatur und Dauer), da es ansonsten tatsächlich gummig wird.

Zum Rasierschaum:
Naja, da war eben Zucker drinnen. Jedes Essen schmeckt besser, wenn es richtig abgeschmeckt wurde. Vielleicht Rasierschaum ja auch.

Logischerweise werden die Menschen frische Lebensmittel immer als geschmacklich besser einstufen, als tiefgefrorene Lebensmittel, WENN sie wissen ob das Essen tiefgefroren oder frisch ist, weil "frisch" den besseren Ruf hat.

Tische mal jemandem etwas tiefgefrorenes auf und gebe es als frische Ware aus, umgekehrt genauso. Und frag die Leute dann danach, was ihnen besser geschmeckt hat. Sie werden bestimmt das "Frische" als besser bewerten, obwohl es eigentlich das Tiefgefrorene ist.

In Restaurants bildet man sich auch immer ein, dass es sehr gut schmeckt, aber gerade dort kommt wahnsinnig viel Zeug's aus der Tiefkühltruhe, weil man viele Sachen sonst wegschmeißen müsste und sich das ein gewinnorientierter Betrieb in der Regel nicht leisten kann.