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Themen-Optionen |
05.08.2016, 11:48 | #601 | ||||
Der Hund
Registriert seit: 07/2009
Ort: BW
Beiträge: 12.790
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Zitat:
Die Tatsache, daß wir etwas nicht erkennen hat ja nichts mit der Frage von dessen Existenz zu tun. Fast alle systematischen Verfolgungen der Geschichte hatten ihren Grund im Mangel an Erkenntnis oder der Verleugnung von Erkenntnis. Ob es nun Leuwenhoek, Kopernikus oder Pontius Pilatus war. Der Blinde ist dann immer im Vorteil. Zitat:
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05.08.2016, 12:29 | #602 | |||||
jolly cynic & Inklishman
Registriert seit: 02/2003
Ort: NW1
Beiträge: 17.094
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Zitat:
Ich glaube, man braucht eine Zeit um diese Perspektive einnehmen zu koennen. Zeit im Sinn von Distanz zu einem Verlust. Zitat:
Koennte man, salopp formuliert, sagen, dass beim Verteilen der Seelen etwas schief gelaufen ist? Eigentlich nicht, denn meistens bilden sich diese verschiedenen Persoenlichkeiten ja nach einem Trauma heraus. Was sagt das ueber das Bewusstsein? Kann es sich bei bestimmten Bedingungen aufspalten? Mit Erinnerungen und Persoenlichkeitsmerkmalen, die nicht durch reale Erfahrungen gepraegt sind? Und was geschieht damit, nach dem Tod, sofern nicht zuvor eine *Heilung* stattfand? Wie passt das in das Bild? Ich finde das alles sehr nebuloes. Zitat:
Angefangen mit einem Planet, der nur soundso weit weg von der Sonne sein darf, incl. etlicher anderer Kriterien. Dann noch die Bausteine, die das Leben mit einem Bewusstsein ermoeglichen. Warum haben Menschen ein anderes (ausgepraegteres) Bewusstsein als niedrigere Saeugetiere? Was hat dazu gefuehrt, dass sie ihren Lebensraum mit Kultur gefuellt haben? Warum hat irgendwann mal einer einen Gegenstand verziert, anstatt ihn einfach nur als tool zu benutzen? Das sind alles Dinge, ueber die ich auch nachdenke, wenn ich ueber das Leben und den Tod nachdenke. Man kann ja nicht ueber ein Leben nach dem Tod sinnieren, wenn man nicht zuvor ueber das Leben nachgedacht hat, und eine Schlussfolgerung gezogen hat, was das Leben eigentlich ist.
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05.08.2016, 14:11 | #603 | ||
Überlebende
Registriert seit: 10/2009
Ort: Göttingen
Beiträge: 2.380
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ich würde auch mal eine rückführung machen, wäre wohl wirklich interessant. vor allem, weil du diese bilder vor deinem geistigem auge hast.
nur mal aus neugier, wäre das auch was für euch?
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05.08.2016, 19:57 | #604 | |||
Der Hund
Registriert seit: 07/2009
Ort: BW
Beiträge: 12.790
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Zitat:
Es gibt mE keine "Geisteskrankheiten", "...störungen" etc. und will das an einem Beispiel erläutern. Wenn mein Fernsehapparat ein gestörtes Verhalten zeigt, dann ist ein Transistor kaputt. Oder die Ausrichtung der Satellitenschüssel stimmt wegen Sturm nicht mehr. Oder es sind zu viele Wolken am Himmel. Das Signal als solches aber ist in Ordnung. Andere können es nach wie vor empfangen. Nur ich kann es nicht, weil meine "Empfangsmaterie" irgendwo gestört ist. Die Störung liegt im materiellen, nicht im Geistigen. Deshalb scheint mit in diesem Bereich die Schulmedizin grundsätzlich richtig zu liegen, wenn sie nämlich den gestörten Empfänger behandelt. Esoterisch formuliert: wenn ich Gott nicht sehen kann, liegt es nicht an Gott, sondern an mir. Mit Georg Friedrich Lichtenberg formuliert: "Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das allemal im Buch?"
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05.08.2016, 20:32 | #605 | ||
jolly cynic & Inklishman
Registriert seit: 02/2003
Ort: NW1
Beiträge: 17.094
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Bist du ein Befuerworter der Theorie, dass das Gehirn der Empfaenger eines, wo auch immer gelagerten ausser lokalen Bewusstseins ist?
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05.08.2016, 20:46 | #606 | ||
Der Hund
Registriert seit: 07/2009
Ort: BW
Beiträge: 12.790
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So präzise formuliert habe ich darüber nicht nachgedacht.
Obwohl, wenn ich das lese, was ich oben selber geschrieben habe, scheint es so zu sein. Das wird jetzt ein bißchen kompliziert - ich merke, daß ich sehr "mechanistisch" geschrieben habe, obwohl ich keinesfalls ein Mechanist (-Determinismus, Descartes) bin (das wäre ja ein Widerspruch zum Vitalismus). Ist das verständlich? Das Gehirn ist für mich jedenfalls kein "Produzent" von Gedanken oder gar höherem Geistesgut (Ethik, Moral) - wie es von den Kartesianern gesehen wurde. Sondern ein Kommunikationsorgan. Ich halte es auch nicht für eine biologische Festplatte - dafür ist seine Leistung viel zu groß.
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05.08.2016, 20:54 | #607 | ||
verwarnter User
Registriert seit: 06/2004
Ort: Baden
Beiträge: 10.654
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Das Individuum Mensch entsteht mit der Vereinigung von Ei und Samen, genauer die Entwicklung des Individuums beginnt mit der Vereinigung von Ei und Samen. Auch das ist ein Unterschied zu einem Fernsehapparat, einem Radioempfänger. Unser Leben ist eine ständig währender Entwicklungsprozess.
Die Frage ist doch: Ab wann hat der Mensch ein ausgebildetes "Ich", wann kann man von "Sein" sprechen, von "Bewußtsein", was weiter oben schon diskutiert wurde.Ich gebe Luthor Recht, wenn er schreibt, dass wir uns zuerst über das Leben, das Ich, das Sein, das Bewußtsein und die Fähigkeit "sich seiner selbst bewußt zu sein" im Klaren werden müssen, bevor wir das Thema "leben nach dem Tod" behandeln.
Geändert von Silberlocke4904 (05.08.2016 um 21:04 Uhr) |
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05.08.2016, 21:00 | #608 | |||||
jolly cynic & Inklishman
Registriert seit: 02/2003
Ort: NW1
Beiträge: 17.094
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Zitat:
Zitat:
Zitat:
Ich stelle mir dann folgende Frage: Wenn das Gehirn das Kommunikationsorgan ist und mit dem Tod sozusagen die Funktion einstellt, koennte man dann, falls man nach dem Tod weiterexistiert, ueberhaupt noch kommunizieren?
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05.08.2016, 21:23 | #609 | |||
Der Hund
Registriert seit: 07/2009
Ort: BW
Beiträge: 12.790
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Ja, lassen wir es einmal bei dem Bild. "Radio" meint dabei schon ein komplexes Gebilde.
Die Erinnerungen und andere geistige Gehalte. Viele Gedanken erscheinen auf der Welt gleichzeitig an verschiedenen Orten - das periodische System der Elemente wurde gleichzeitig, aber unabhängig voneinander von Mendelejew und Mayer entwickelt. Der Zwischenkieferknochen von Goethe und irgend einem Franzosen. Dinge sind da und werden entdeckt. Werden abgelegt und wieder aufgegriffen. Was einmal da war verschwindet nicht mit seinem physischen Träger (z.B. Gehirn). Es bedarf aber dieses Trägers, um sich manifestieren zu können. Zitat:
Aber offenkundig ist er ja mehr (das war der Ausgangspunkt unseres 'Gesprächs'). Es besteht ja ein erkennbarer Unterschied zwischen der Materie "Citroen DS 19" und einem Menschen. Auch wenn "Geist" und "Seele" Begriffe sind, die sich der Quantifizierung entziehen, halte ich es für unzulässig, sie deshalb zu leugnen. Aber das einzige Argument für ihre Leugnung ist, daß sie sich dem begrenzten Meßinstrumentarium der Gegenwart entziehen. Und das ist ein sehr schwaches Argument: ich erkenne etwas nicht, also ist es nicht existent. Damit macht man die eigene Unfähigkeit zum Maßstab.
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05.08.2016, 21:32 | #610 | |||||
jolly cynic & Inklishman
Registriert seit: 02/2003
Ort: NW1
Beiträge: 17.094
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Zitat:
Wenn dort auch Erinnerungen gespeichert sind, dann waere das ja ein El Dorado fuer jeden Historiker. Und es wuerde auch so vieles erklaeren. Zitat:
Zitat:
Vielleicht sollen (oder koennen) wir Menschen auch nicht alles wissen und verstehen. Wer weiss ...
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