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28.05.2015, 20:30 | #1 |
Member
Registriert seit: 04/2009
Ort: Cloud Number 9
Beiträge: 488
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Beerdigung Dresscode
Hallo allerseits!
Eine etwas ungewöhnliche Frage, aber ich möchte mal ein paar Meinungen dazu hören: Ein Freund von mir ist gestern Nacht verunglückt, morgen findet das Begräbnis statt. Wir leben am konservativen Lande, das heißt beim Begräbnis wird grundsätzlich schwarz getragen und mit blöden Blicken nicht gegeizt, wenn jemand auffällt. Die Sache ist die: Nun wollte mein Kumpel, dass bei seinem Begräbnis (ja, wir haben irgendwann mal drüber geredet) die Leute farbenfroh gekleidet sein sollen und es quasi feiern sollen, dass er in die "Anderwelt" übergeht. Das meinte er durchaus ernst, so wie ich ihn kannte. Feiern ist natürlich zu viel verlangt, aber auch von seinen Kleidungswünschen will niemand was wissen, das gehöre sich nicht. Was meint ihr, kann ich es mir leisten, seinem Wunsch zu entsprechen und dezent eingefärbt dort zu erscheinen? Außerdem war er bekennender Neuheide, auch das respektiert kaum jemand seiner Verwandten wirklich. Daher würde ich auch ein silbernes Keltenkreuz mit Totenköpfen tragen (kein billiges, sondern ein schönes Stück tragen). Was sagt ihr allgemein dazu? Würdet ihr das als anstößig oder grob unpassend empfinden? Ist das denn wirklich so streng, wie ich in den Gesprächen mit seinen Verwandten den Eindruck hatte? Bin ich denn denen verpflichtet oder dem, wie es dem Charakter meines Freundes entsprach? Geändert von Melkor (28.05.2015 um 21:13 Uhr) |
28.05.2015, 20:30 | #00 |
Administrator
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Hallo Melkor, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
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28.05.2015, 20:37 | #2 | ||
Member
Themenstarter
Registriert seit: 04/2009
Ort: Cloud Number 9
Beiträge: 488
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Achja, so wie ich das verstanden habe, haben seine Eltern einen Pfarrer überredet, trotz Kirchenaustritt das Begräbnis zu leiten, es wird also eine christliche "Veranstaltung". Gut, wäre ihm egal, er hat nie das Geringste vom Katholizismus gehalten und dem keine Macht zugesprochen.
Ich finde es nur einigermaßen respektlos, seine legitimen Überzeugungen so zu ignorieren und das noch als einen Dienst an ihm darzustellen. Verdammte Scheinheiligkeit!
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28.05.2015, 20:49 | #3 | ||
Galaxie-Reisender
Registriert seit: 01/2012
Ort: Galaxie: Milchstrasse, äusserer Spiralarm, (-)26.000LY-GC
Beiträge: 6.883
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Nur zwei Tage bis zur Beerdigung?
Ich würde es respektlos finden den letzten Wunsch deines Kumpels nicht zu erfüllen. Wenn er sich das so gewünscht ha(ä)tte fänd ich das absolut ok. Was die Verwandten angeht, hätte er sich eine bestimmte Blumenart gewünscht hätte man das sicher auch ensprochen. Wunsch ist aber Wunsch. Ich muss dir ehrlich sagen ich würde da keine Rücksicht nehmen. Wenn allerdinge Stress vorprogrammiert ist, dann geh doch einfach einen Tag später nochmal zum Grab und "rede" mit ihm mit all dem was er sich gewünscht hatte. Alles gute, naja du packst das schon.
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28.05.2015, 21:07 | #4 | ||
Member
Themenstarter
Registriert seit: 04/2009
Ort: Cloud Number 9
Beiträge: 488
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Ja, ein Tag zwischen Tod und Beerdigung. Noch sowas was mir sehr komisch vorkommt. Da wurde seitens der Mutter Druck gemacht. Die Stimmung ist allgemein sehr merkwürdig, man kommt sich vor als würde einem die Tatsache abgesprochen, ihn überhaupt gekannt zu haben und sich Kommentare erlauben zu dürfen.
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29.05.2015, 09:41 | #5 | |||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Zitat:
Keine sehr einfache Frage. Ich habe schon oft Menschen erlebt, die äußerst farbenfroh die Trauerfeier verbrachten. Das trifft auf gemischte Gefühle, Außenstehende meinen man würde sich über das Abtreten freuen. Um ehrlich zu sein, weiß ich auch nicht, wie es richtig zu handhaben ist. Am besten einfach dem eigenen Gefühl folgen. Wenn Du Dich dazu bereit fühlst in einem farbenfrohen Gewand zu erscheinen, dann tu das.
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29.05.2015, 09:46 | #6 | |||
Et invidiosum
Registriert seit: 01/2013
Beiträge: 7.286
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Zitat:
Meine Idee wäre: Entweder in grau zu kommen,oder aber in schwarz mit einem bunten Kleidungsteil (Fliege, Krawatte, Socken) etc. Das würde für mich den Eindruck erwecken, dass Du allen Solidarität zollst und Deinem Freund den Respekt, dass er es eben nicht so bitterböse ernst wollte. Wer dann nachfragt, dem kannst Du das freundlich erklären.
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29.05.2015, 10:11 | #7 | |||
süß-sauer mariniert
Registriert seit: 11/2012
Ort: Seeanemone
Beiträge: 4.776
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Zitat:
Ist einer der Gründe warum ich auf so ne Frage damit geantwortet habe, dass ich mir vor allem wünsche, dass die Feier den Lebenden beim Trauern bestmöglich helfen soll. Ob da alle Tango tanzen und feiern oder in tiefschwarz einem Pfarrer lauschen ist mir gleich, denn ICH bin dann ja nicht mehr in dieser Welt/Realität/Wasauchimmer. Dein Verlust tut mir sehr leid.
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29.05.2015, 10:35 | #8 | |||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Zitat:
Nur so ein Gedanke... vielleicht käme auch eine "Feier" unter Freunden im Nachhinein, so wie es sich dein Freund gewünscht hätte, in Frage. Mein Beileid, Melkor.
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29.05.2015, 10:41 | #9 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Wer sich über etwas aufregen will, wird eine Gelegenheit dazu finden. Manche Menschen sind sich für nichts zu schade und nutzen sogar Trauerfeiern, um ihre Art anderen aufs Auge zu drücken.
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29.05.2015, 11:01 | #10 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Da hast du leider recht, Equilibra. Andererseits müssten sich solche Leute auch die Gegenfrage gefallen lassen, ob da nicht der eigentliche Anlass (dem Verstorbenen zu gedenken) völlig in den Hintergrund gerät, wenn man auf einer Beerdigung nichts besseres zu tun hat, als andere Leute zu mustern. Aber gut, es wird ohnehin nie bei jedem Menschen ankommen, dass es unterschiedliche Formen der Trauer gibt.
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