dear_ly

Dieses "man munkelt" finde ich auch interessant, denn genau solche Stories kenne ich von Kinderfreien über 40, die wirklich keine Kinder wollen, aber über die immer sowas behauptet wird (zB sie seien unfruchtbar, oder hätten keine "gute" Beziehung). Scheinbar können oder wollen Viele nicht akzeptieren, dass Einige einfach nicht wollen.
Und dann gibt es natürlich noch die, die einfach behaupten "Geht nicht." um nervige Nachfragen zu vermeiden.

Talamaur

Die Möglichkeit, dass es vielleicht genau anders rum ist - sie keine Kinder kriegen können, es ihnen aber peinlich ist und sie deshalb vor anderen behaupten, keine zu wollen - die ist dir noch nicht durch den Kopf gegangen? Bei solchen Stories weiß man das einfach nicht, was da nun genau Fakt ist. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich in etwa die Waage halten dürfte - vielleicht sogar es noch mehr Leute gibt, die behaupten keine zu wollen, weil es ihnen peinlich ist, keine kriegen zu können.

Interessant in diesem Zusammenhang ist übrigens auch, dass sehr viele Leute (in meinem persönlichen Bekanntenkreis) Jahre lang behaupten, keine Kinder zu wollen, nur um dann mit dem nächsten Partner plötzlich nach drei Monaten schon schwanger zu sein. Was mich in meiner Ansicht, dass fast jeder Mensch einen Kinderwunsch hat, der manchen nur unterdrückt wird, bis es eben zu spät ist, nur noch bestärkt, wenn ich ehrlich bin.

dear_ly

@Tala
Das ist in dem Fall ausgeschlossen, weil ich die Geschichten von Leuten aus Foren habe, die direkt für bewusst Kinderfreie sind. Wieso sollte sich da jemand äußern, der Kinder will, aber nicht kriegen kann?
Das wäre ja schwachsinnig.
Ich kenne direkt niemanden, der sowas behauptet, weil es ihm peinlich ist. Nur Einige, die ziemlich sauer werden, wie man keine Kinder wollen kann, während sie selber welche wollen, aber nicht kriegen können?

Hm das komm mir eher so vor wie jemand, der verzweifelt versucht einen Partner an sich zu binden.
Ich kenne, als "Betroffene" einige, die freiwillig kinderlos sind oder es bleiben wollen. Wir teilen ja auch alle ähnliche Erfahrungen.

Believer

Kinderlose bekommen ja nicht mal Kindergeld, Kinderfreie können dagegen ja vielleicht versuchen einen Kinderfreibetrag geltend zu machen...

amicelli8

Dearly, ich dachte das soll eine allgemeine Diskussion sein?

Jeder hier weiß, dass du keine Kinder willst. Trotzdem ist mir eine solche Frau aus meinem Umfeld nicht bekannt. Ich kenne einfach keine, die deine Einstellung teilt. Deswegen behaupte ich eben, dass es wohl bei vielen nicht am nicht vorhandenen Kinderwunsch liegt, sondern andere Gründe vorhanden sind.

Ich will nicht mit dir darüber diskutieren, ob es gut ist Kinder zu wollen bzw. nicht zu wollen, sondern nur mitteilen wie ich mein Umfeld wahrnehme.

Ich glaube schon, dass biologische Ursachen recht häufig sind. Es gibt Frauen, die haben 3-4 Fehlgeburten bevor es beim 5. klappt und so sehr in den Mutti-Modus gehen, dass man die Frau fast nicht mehr wiedererkennt odere andere, die jahrelang dran arbeiten und es einfach nicht klappen will, die dann schon fast eifersüchtig auf jene Frauen werden, die ungewollt schwanger werden.
Würde es mir so gehen, würde ich wohl auch nicht jedem unter die Nase binden, dass mein Körper oder der meines Mannes nicht mitspielt, sondern wohl so tun als wäre es mir nicht so wichtig. Gewisser Selbstschutz eben.

Talamaur

OT: Das Wort kinderfrei empfinde ich übrigens als sehr tendenziell. Es erweckt den Eindruck, als wären Kinder eine Strafe. So ähnlich wie eine Gefängnisstrafe. Und nicht eine freiwillig gewählte Kinderlosigkeit, sondern eher eine von "oben" aufgezwungene. Ich finde das Wort irgendwie... grässlich.

dear_ly

@amicelli
Und deswegen darf ich nicht von meinen Erfahrungen berichten, oder was? Ich finde es eben merkwürdig, wenn einfach Dinge über Menschen behauptet werden, von denen man nicht annähernd weiss, ob diese stimmen.

@Tala
Das ist eben eine Bezeichnung, dass sich "Kinderfreie" selbst gegeben haben, um sich deutlich von "Kinderlosen", also Menschen, die vllt Kinder wollen, aber aus diversen Gründen keine haben (können) abzugrenzen.
Das ist ja schon ein Unterschied.
Ich mag das Wort

Curly2013

Ich kenne zwei Frauen, die beide Mitte / Ende 30 sind, die auch gewollt keine Kinder wollen. Aber eben, weil überhaupt kein Kinderwunsch da ist.
Ich selber bin mir da eher unschlüssig, habe keinen großen Kinderwunsch, manchmal ein wenig, dann wieder gar nicht.
Die Argumente mit der Rente finde ich immer voll daneben. Die gesetzliche Rente reicht so oder so bald nicht mehr und jeder muss privat vorsorgen.

dear_ly

Ich persönlich erlebe übrigens, dass vor allem die "Bauern vom Land" sich vermehren, also sprich Menschen mit einem eher...einfacheren Lebensweg. Haupt/Realschule, aufm Dorf aufgewachsen, kleine (typische - also Frau zB Friseurin/Verkäuferin und Mann Elektriker/Mechaniker) Ausbildung gemacht, dann wird mit Anfang 20 geheiratet, ein haus gebaut und es gibt eben Kinder, die Frau geht in Elternzeit und arbeitet danach nur Teilzeit.
Eben so, wie sie es von Mami und Papi vorgelebt gekriegt haben.

Während die Leute, mit denen ich studiert habe eher zu "keine Kinder" tendieren, lieber arbeiten gehen und reisen und solche Sachen.

Dementsprechend schockiert reagieren auch die "Landleute", wenn sie mitkriegen ,dass man selber keine Kinder will. Eltern, die dabei souverän reagieren sind auch eher "moderne" Eltern, die mit ihrem Elterndasein sehr locker umgehen und es nicht zu ihrem ultimativen Lebensmittelpunkt machen.

amicelli8

Sehe ich nicht so.

Die meisten werden es als sehr depremierend empfinden, wenn sie erfahren, dass sie keine Kinder bekommen/machen können selbst wenn man nicht unbedingt welche will. Irgendwie gehört das zur männlichen/weiblichen Identität dazu. Denke, das geht sowohl Frauen als auch Männern so.
Habe selbst eine Freundin, die laut Arzt starke SChwierigkeiten damit haben wird schwanger zu werden, weil sie nur alle paar Monate einen Eisprung hat. Das erzählt sie auch nicht rum. Sie sagt eher "wenns nicht sein soll, dann solls nicht sein", obwohl sie echt gerne welche will.

In einem solchen Fall ist es sicher eine sehr gute Lösung zu versuchen sich damit zu arrangieren, dass man eben keine bekommen wird und die schönen Seiten eines kinderlosen Lebens hervorzuheben bis man sich eben selbst damit ausgesöhnt hat, dass es so ist, wie es nun mal ist.