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Alt 13.07.2015, 10:25   #1
dear_ly
となりのトトロ, トトロ♫
 
Registriert seit: 10/2008
Ort: Bavaria/BaWü
Beiträge: 24.098
Warum kriegen Deutsche keine Kinder?

Angestoßen durch einen anderen Thread und weil ich das Thema interessant finde.
Dort kam die Frage auf, wieso Deutschland das Land ist, das (angeblich) auf der "Nachwuchsliste" den letzten Platz belegt.
Wieso wollen Deutsche keine Kinder? Und: Sind Leute, die keine Kinder kriegen (wollen) Sozialschmarotzer, weil sie keine kleinen Arbeiter nachproduzieren, die die Rente sichern?

Was mich betrifft: Ich wollte nie Kinder, weil ich einfach keinen Kinderwunsch habe und auch mit Kindern zwischen ca 0-4 Jahren einfach nix anfangen kann. Ich mag Kinderstimmchen nicht, das ist für mich wie Fingernägel auf der Tafel. Warum das so ist? Kann ich nicht sagen, ich weiß nur, dass ich auch schon als Kind mit anderen (jüngeren) Kindern nicht klar kam und Babies regelrecht gehasst habe. Obwohl mir das in der Familie vollkommen anders vorgelebt wurde.
Die Gefahr wäre bei mir einfach zu groß, dass ich bei (eigenen) Kindern schnell die Geduld verliere, laut werde und vielleicht sogar zuschlage, weil ich keine Lust auf sinnlose Diskussionen mit Kleinkindern habe.
Ein weiterer Aspekt ist, dass sie mir zu teuer sind und außerdem muss ich gestehen, dass ich auch darauf verzichten kann mit anderen Eltern in Kontakt zu kommen (was ja zwangsweise passiert, wenn man Kinder hat)

Natürlich habe ich da schon X Diskussionen hinter mir - was eben so für Sprüche kommen, wenn man seit Jahren in einer festen Beziehung und im "besten Alter", finanziell unabhängig etc ist - und besonders kurios finde ich immer besagtes "Renten" Argument. Soll ich mir wirklich überlegen Kinder anzuschaffen, damit die Rente gesichert ist? Kann man das wirklich ernst meinen als Argument?

Ich bin da vielleicht naiv, aber ich bin immer davon ausgegangen, dass man Kinder bekommen will, weil man einen Kinderwunsch hat und that's it.

Geändert von dear_ly (13.07.2015 um 10:35 Uhr)
dear_ly ist offline  
Alt 13.07.2015, 10:25 #00
Administrator
Hallo dear_ly, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 13.07.2015, 10:47   #2
Don Diro
Senior Member
 
Registriert seit: 05/2015
Ort: Oberbayern
Beiträge: 598
Zitat:
Zitat von dear_ly Beitrag anzeigen
Soll ich mir wirklich überlegen Kinder anzuschaffen, damit die Rente gesichert ist? Kann man das wirklich ernst meinen als Argument?.
Man muss das wahrlich nicht als Argument nehmen,
wenn man(du) eine Alternative anbieten kannst,was die (deine) Rente sichert..

Die Bundesregierung wäre sicherlich begeistert..
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Don Diro ist offline  
Alt 13.07.2015, 10:54   #3
dear_ly
となりのトトロ, トトロ♫
Themenstarter
 
Registriert seit: 10/2008
Ort: Bavaria/BaWü
Beiträge: 24.098
Nö, kann ich nicht.
Aber trotzdem werde ich keine Kinder bekommen, nur um eine Rente zu sichern, die es in der Zeit vielleicht eh nicht mehr gibt.
und selbst wenn ich Kinder kriegen sollte: Was, wenn mein Kind behindert ist? Soll ich dann so lange nachproduzieren, bis mal eins dabei rauskommt, das die Rente sichert?

Ich finde es ehrlich gesagt mehr als widerwärtig die "Rente" als ein Argument fürs Kinderkriegen heran zu ziehen. Kinder sind immerhin Lebewesen und keine Investition oder ein Gegenstand.
Was, wenn ich auch mit eigenen Kindern so wenig anfangen kann, wie mit denen anderer Leute und sie dementsprechend behandele? Scheiss auf die Kinder, Hauptsache die Rente ist gesichert, oder was?
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dear_ly ist offline  
Alt 13.07.2015, 11:45   #4
NBUC
Platin Member
 
Registriert seit: 04/2010
Beiträge: 1.965
Das dürfte wohl eine Mischung aus
* feministischem Scheidungsrecht / Scheidungspraxis
* steigenden Kosten für das übliche Familienbild bei steigenden attraktiven kurzfristigen Alternativen sein Geld auszugeben.
* zunehmend unsicheren Lebensläufen bei steigenden Ausbildungszeiten
sein.

Und das mit der Rente ist sowieso eine Milchmädchenrente. Das BDE z.B. und die H4 Kritik basiert doch genau darauf, dass es keine Arbeit gäbe - was sollen also entsprechend mehr Kinder, wenn Erziehung und Arbeitsplatz so unsicher sind?
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NBUC ist offline  
Alt 13.07.2015, 11:47   #5
dear_ly
となりのトトロ, トトロ♫
Themenstarter
 
Registriert seit: 10/2008
Ort: Bavaria/BaWü
Beiträge: 24.098
Feminismus = Eintreten für Gleichberechtigung.
Leute kriegen also keine Kinder mehr, weil sie gleichberechtigt sind bei einer Scheidung?

Ich denke auch, es liegt eher an den Kosten und eben daran, dass man heutzutage Gott sei Dank keine Kinder mehr kriegen "muss", um seinen Lebenserhalt zu sichern.
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dear_ly ist offline  
Alt 13.07.2015, 11:53   #6
NBUC
Platin Member
 
Registriert seit: 04/2010
Beiträge: 1.965
Zitat:
Zitat von dear_ly Beitrag anzeigen
Feminismus = Eintreten für Gleichberechtigung.
Leute kriegen also keine Kinder mehr, weil sie gleichberechtigt sind bei einer Scheidung?

Ich denke auch, es liegt eher an den Kosten und eben daran, dass man heutzutage Gott sei Dank keine Kinder mehr kriegen "muss", um seinen Lebenserhalt zu sichern.
Feminismus = extremistische Übersteigerung einer an sich nachvollziehbaren bis anständigen Idee und maßloses Überziehen aus machtpolitischen Gründen sowie aus Neid- und Minderwertigkeitkomplexen : wie die anderen einschlägigen -ismen auch.
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NBUC ist offline  
Alt 13.07.2015, 11:54   #7
Talamaur
Inventar
 
Registriert seit: 07/2011
Ort: Sauerland
Beiträge: 3.216
Zitat:
Zitat von dear_ly Beitrag anzeigen
[...]und eben daran, dass man heutzutage Gott sei Dank keine Kinder mehr kriegen "muss", um seinen Lebenserhalt zu sichern.
Das ist wohl der Hauptgrund. Wobei der - bei unserem momentanen Absicherungssystem - eben auch zu kurz gedacht ist - denn da kommt dann doch wieder das Argument Rente ins Spiel. Das greift natürlich nicht bei Einzelfallentscheidungen. Bei der konkreten Ausgestaltung des Absicherungssystems greift es aber durchaus. Unser Rentensystem baut darauf auf, dass wir viele Kinder zeugen, um das Auskommen der alten zu sichern, damit genau diese alten keine Kinder mehr zu ihrer Absicherung zeugen müssen, die dann aber auch wieder keine Renten mehr bezahlen, wodurch die alten wieder in finanzielle Probleme gedrängt werden, weil keine Kinder da sind, die sie ja nicht brauchten, weil sie ja anderweitig abgesichert waren, usw... Man sieht schon, gesamtgesellschaftlich betrachtet ist das durchaus ein Argument.

Und dann kommt natürlich noch das Argument "Freiheit" hinzu - wobei das aber eine falsche Auslegung des Wortes Freiheit ist. Freiheit bedeutet für die meisten Menschen, tun und lassen zu können, was immer sie wollen, ohne Verantwortung übernehmen zu müssen. Dabei bedeutet Freiheit im eigentlich Sinne die Freiheit gerade zur Übernahme von Verantwortung, die bewusste Entscheidung, Verantwortung zu übernehmen.

Alles in allem gar nicht so einfach, dieses Thema.
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Talamaur ist offline  
Alt 13.07.2015, 12:00   #8
dear_ly
となりのトトロ, トトロ♫
Themenstarter
 
Registriert seit: 10/2008
Ort: Bavaria/BaWü
Beiträge: 24.098
@NBUC
Nö, das gilt maximal für die verrückten Hardliner, aber die hast du überall.
Ich selber sehe mich auch als Feministin und finde es nicht egoistisch, wenn ich dafür bin, dass zB Frauen als Mechanikerin arbeiten können ohne belästigt/gemobbt zu werden und Männer als Kindergärtner, ohne gleich als Pädos zu gelten
Aber das ist wieder ein anderes Thema

@tala
Ich denke viele machen sich heute auch mehr Gedanken, was alles so dahinter steckt ein Kind zu haben (Gott sei Dank). Und der Bildungsgrad sollte auch eine Rolle spielen (Akademiker kriegen seltener Kinder)
Gerade "auf dem Land" habe ich einige Bekannte, die eben Kinder haben "weil man das halt so macht" und sich da nie wirklich drüber Gedanken gemacht haben, was das nun bedeutet....Ergebnis kann man sich ja ausmalen...
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dear_ly ist offline  
Alt 13.07.2015, 12:30   #9
Believer
Junior Member
 
Registriert seit: 05/2006
Beiträge: 46
Ich denke mal, viele bleiben letztendlich unfreiwillig kinderlos, in Ihren 20er Jahren und Anfang 30 war es nicht ihre Priorität eine Familie zu gründen und bei sehr vielen kommt dann später zwar die Einsicht, dass Familie mehr zählt und einen für die 2. Lebenshälfte auch mehr gibt, als nur materiellen Dingen oder der Karriere hinterherzulaufen. Aber oft kommt die Erkenntnis dann zu spät und es klappt dann aus biologischen Gründen nicht mehr mit dem Kinderwunsch oder halt nur 1 Kind.

Sogar so einige die früher überzeugt kinderlos waren, bereuen es in späteren Jahren sehr. Auch scheiden sich z. B. kinderlose Ehen doppelt so häufig, gerade für die Frau ist dann oft ziemlich hart, denn der Mann kann ja eher doch noch eine Familie gründen.
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Believer ist offline  
Alt 13.07.2015, 12:31   #10
dear_ly
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Themenstarter
 
Registriert seit: 10/2008
Ort: Bavaria/BaWü
Beiträge: 24.098
Hast du dafür eine Quelle? Also was die Scheidungen angeht und so?
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dear_ly ist offline  
 

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