gastdelete

Ich schätze diese Leute kontrollieren selber gern und wissen zu gut, wo und wonach gesucht wird. Deshalb wird bei sich selbst ja auch fleißig gelöscht, denn finden darf man nur selbst, gefunden werden darf bei einem nichts.

Das frage ich mich auch oft, vermute aber dass virtuelle Kommunikation sich einfacher als reale gestaltet. Zum Einen muss man für die Kontaktaufnahme nicht vom Sofa aufstehen. Gut, das muss man zum Telefonieren auch nicht wirklich. Zum Anderen ist man virtuell mit der ganzen Welt verknüpft, rund um die Uhr, kann sich präsentieren, Zuspruch erhalten und sein Ego aufpushen. Einer der wichtigsten Vorteile virtueller Kommunikation ist aber die Möglichkeit die Unterhaltungen und den Kontakt jederzeit abzubrechen, keine Erklärungen dazu abgeben zu müssen -wobei ich nicht finde, dass Virtualität den Ausschluss guter Manieren bedeuten muss-, man kann sich verstellen, neu erfinden, etwas wagen, was man real nie wagen würde. Alles in einem gibt Virtualität einem die Möglichkeit etwas (scheinbar) zu sein, was man nur will. Real geht es in vielen Bereichen eben nicht.

Das ist meine Einschätzung. Einst war ich eine leidenschaftliche Chatterin, aber diese Zeiten liegen lange zurück. Heute kann ich den ganzen Hype nicht wirklich nachvollziehen. Soziale Netzwerke bis zum Abwinken, stets präsent sein, jeden Furz von sich mit anderen teilen. Ist unser Leben echt so langweilig geworden? An sich ist doch gerade das Gegenteil der Fall, müsste man meinen. Sieht aber nicht so aus.

0815Nick

Hach, stell dir vor, das tun wir auch... Nur wenn man sich gerade über was "normales" unterhält, ist man ja nicht Beachtens würdig und total langweilig. Anscheinend will sich dann keiner profilieren. Aber wehe man fängt an über seine Lieblings-Tech-Themen zu quatschen, schon taucht quasi sofort irgend so ein Typ auf der meint sein Handy sei ein vollwertiger PC und weil er mit dem Finger von links nach rechts wischen kann, kann man auch bei Themen wie Voltzahlen zum Übertakten mitreden...

Da hab ich aber andere Erfahrungen gemacht. Je anonymer die Kommunikation ist, desto schroffer ist auch der Ton.
Während sich bei öffentlichen Gruppen und VOIP-Gesprächen die meisten zu benehmen wissen, geht's auf Anonymen Singlebörsen doch erst so richtig unter die Gürtellinie, auch von den Frauen ausgehend.
Und über das inzwischen übliche Kommentar Trolling bei jeder möglichen Gelegenheit braucht man doch gar nicht mehr reden, man kann es überall sehen.
Guck dir doch nur mal Kommentare bei Youtube, Facebook, oder irgend nem blöden Pic Dump an... So dermaßen verhetzend, unter der Gürtellinie und absichtlich dämlich, dass man sich fragt wieso die dafür überhaupt die Zeit einsetzen? Was man davon hat werde ich niemals verstehen.

gastdelete

Ja, diese Tendenz kenne ich. Verstehen tue ich es aber nicht wirklich, dass so viele Leute andere bewusst in den Dreck ziehen, um selbst scheinbar besser da zu stehen. Und wenn der eigene Hass mal nach hinten los geht, kennt man einen ja eh nicht. Prima Lösung für Feiglinge.

Um ehrlich zu sein schaue ich nur äußerst selten auf die Kommentare bei Youtube, die interessieren mich überhaupt nicht. Wenn mir etwas gefällt, dann ist es für mich das Einzige, was zählt. Aber gesehen habe ich bereits einige Warnungen, die an User gerichtet wurden mit der Bitte ihr Verhalten abzustellen, sonst ... Da will ich gar nicht wissen, wie es auf Facebook zugeht