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Alt 02.02.2017, 16:11   #1
Mikelinho
Some Jekyll, some Hyde
 
Registriert seit: 01/2010
Ort: K.A.
Beiträge: 6.674
Nah-Ost...Folgen eines Zerfalls

Der ewige Kreislauf aus Gewalt ist nun in etwa 100 Jahre alt...

Gehen wir zurück zu den Anfängen:
Das osmanische Großreich zerfiel, das bis dato fast 600 Jahre als ein Sammelsurium verschiedenster Kulturen fungierte.
Länder und Grenzen wurden nach 1919 nahezu willkürlich abseits gewisser bestehender Stämme und Religionsunterschiede von Franzosen und Engländern unter sich und Verbündeten aufgeteilt.
Natürlich nicht ohne Eigennutz...
Diese (Erst)Folgen sind bis heute spür-und sichtbar, schlimmste ethnische Exzesse waren schon recht früh die Folge und halten bis heute an.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde den Juden ihr eigenes Land in diesem hochbrisantem Territorium zugesprochen.
Etliche Kriege und Krisen waren mit die Folge, haben in weiten Teilen auf Seiten der Palästinenser und den Israelis zu erbitterten Todfeinschaften geführt.
Bis heute gibt es keine Lösung, etliche Friedensabkommen und andere Vereinbarungen hatten und haben mehr symbolischen Charakter als das sie tatsächlich umgesetzt wurden.
Radikale auf beiden Seiten haben somit immer Nährboden und Gehör, verhindern jegliche größere Annäherung aus Angst vor Identitäts- als auch Landverlust.

Etliche Krisen, Kriege, Anschläge und allgemein Gewaltexzesse resultieren aus diesen Geschichtsvorgängen, die damals recht leichtfertig,
auch wohl im Rausch besonderer Ausbeutungs- und Allmachtsfantasien beschlossen wurden.
Manches geschah sicher auch im guten Glauben, dass Zeit Vieles zum besseren Miteinander wenden würde.
Insbesondere hat man auch Unterschiedlichkeiten unterschätzt, vor allem aber die Gesamtsituation nie richtig betrachtet.
"Wir" als Europäer sind quasi immer mitinvolviert, nicht nur wegen der relativen geographischen Nähe als vielmehr auch wegen anderer Interessen.
Dazu spielt auch "unsere" Vergangenheit weiter eine Rolle...

Kann es überhaupt noch eine Lösung jemals geben, können tiefe Gräben irgendwann überwunden werden oder ist das Utopie?
Was könnten Europa, die USA und andere Staaten (mehr) tun...oder sollten diese sich besser mehr heraushalten?
Darf oder sollte man als Deutscher auch Kritik an möglichem Fehlverhalten Israels üben?

Wie ist Euer Standpunkt, Eure Meinung?
Mikelinho ist offline  
Alt 02.02.2017, 16:11 #00
Administrator
Hallo Mikelinho, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 02.02.2017, 16:45   #2
HW124
 
Registriert seit: 07/2010
Ort: Am Rande der Lüneburger Heide
Beiträge: 11.211
Zitat:
Darf oder sollte man als Deutscher auch Kritik an möglichem Fehlverhalten Israels üben?
Warum nicht?

Daß die Nahostpolitik der Großmächte seit ca. 1916 eine einzige Katastrophe war bestreitet wohl niemand. Aber Öl als Rohstoff war ja schon immer wichtiger

Leider haben die letzten Jahrzehnte gezeigt, das lediglich Autokraten den Deckel auf dem Topf halten konnten....

Der 'arabische Frühling' wiederum hat grade die religiös-fundamentalistischen Kräfte mehr als deutlich gestärkt...wieder mal ein totales Desaster.

Zu Syrien mal ein interessanter Link:

https://www.heise.de/tp/features/Was...t-3610881.html

Geht um die Befreiung Aleppos.

Oder wie mir ein Syrer sagte: blickt ihr gar nicht, das unter den 'Syrienflüchtlingen' mal so eben ca. 1 Million Flüchtlinge aus dem Irak mit nach Europa 'gerutscht' sind?

Schwieriges Terrain, zu mal die Wenigsten auch nur einen Hauch Ahnung von den Völkerschaften und den dazu gehörigen Konflikten haben.
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HW124 ist offline  
Alt 02.02.2017, 23:06   #3
Mikelinho
Some Jekyll, some Hyde
Themenstarter
 
Registriert seit: 01/2010
Ort: K.A.
Beiträge: 6.674
Keine Frage, das Sykes-Picot-Abkommen von 1916 hat die Welt insgesamt, aber vor allem die Region für immer verändert.
Der IS sowie alle anderen radikalen Strömungen sind auch Nachgeburten dieser katastophalen Verteilungspolitik.
Nur kann man es jetzt nicht mehr ändern..also was tun/nun?
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Mikelinho ist offline  
Alt 03.02.2017, 01:46   #4
Findus
Kater
 
Registriert seit: 09/2008
Ort: am Rhein
Beiträge: 14.029
Entschärfen kann die Lage nur eine Politik, die nicht auf Gewalt und Hass aufbaut, sondern eine Politik der Deeskalation, die ernst gemeint ist.

In meinen Augen sollte diese von Israel ausgehen. Die sind momentan in der Position des Stärkeren und sind es auch schon eine Zeit lang. Da sollten Impulse kommen und nicht immer wieder Nachrichten von neuen Projekten bezüglich der Siedlungspolitik.

Einer muss die Hand reichen....und der stabilste politische Faktor in der Region ist Israel. Von da kommt aber leider nicht viel...eher im Gegenteil: Auf Gewalt folgt Gegengewalt...keine gute Grundlage für Frieden.
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Findus ist offline  
Alt 03.02.2017, 02:06   #5
Mish-Mish
abgemeldet
Zitat:
Zitat von Findus Beitrag anzeigen
Entschärfen kann die Lage nur eine Politik, die nicht auf Gewalt und Hass aufbaut, sondern eine Politik der Deeskalation, die ernst gemeint ist.

In meinen Augen sollte diese von Israel ausgehen. Die sind momentan in der Position des Stärkeren und sind es auch schon eine Zeit lang. Da sollten Impulse kommen und nicht immer wieder Nachrichten von neuen Projekten bezüglich der Siedlungspolitik.

Einer muss die Hand reichen....und der stabilste politische Faktor in der Region ist Israel. Von da kommt aber leider nicht viel...eher im Gegenteil: Auf Gewalt folgt Gegengewalt...keine gute Grundlage für Frieden.
Nicht nur Gegengewalt, sondern Initiativgewalt. Israel ist ein verlogener, äußerst aggressiv und hinterhältig auftretender Okkupant. Letztens las ich einen Artikel, wie die Siedlerfaschos mit den örtlichen Militärstellen kooperierten. Teilweise hatten die sogar Befehlsgewalt.So etwas ähnliches konnte ich mir schon denken. Quellen waren ehemalige Wehrdienstleistende.
Von diesem Staat wird nie ein Frieden ausgehen.
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Mish-Mish ist offline  
Alt 03.02.2017, 02:24   #6
Findus
Kater
 
Registriert seit: 09/2008
Ort: am Rhein
Beiträge: 14.029
Nunja, ein künstlicher Staat, der irgendwo auf der Welt einfach implementiert wird, hat es wohl nicht einfach.

Jedoch sollte man dann als dieser Staat ein wenig respektvoller und deeskalierend agieren und nicht so aggressiv.

In meinen Augen hat leider die USA natürlich ein Interesse, den Konflikt beizubehalten aus wirtschaftlichen Gründen...

Tatsächlich ein Teufelskreis, der nur durchbrochen werden kann durch Deeskalation.
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Findus ist offline  
Alt 03.02.2017, 02:51   #7
Mish-Mish
abgemeldet
Gute Idee, würde ich aber nicht erwarten.
Was ich erwarte ist Vertreibung, Flucht und Pogrome.
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Mish-Mish ist offline  
Alt 06.02.2017, 18:30   #8
NBUC
Platin Member
 
Registriert seit: 04/2010
Beiträge: 1.965
Der islamische Hass auf die Juden geht noch auf Mohammed selbst zurück - lange vor irgendwelchen westlichen Grenzziehungen.
Umgekehrt ist der Islam als militärischer Aggressor in die jenseit Medinas liegenden Gegenden eingefallen - und sind seitdem kein Stück von seiner faschistoiden Aggressionsideologie abgewichen.
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NBUC ist offline  
Alt 06.02.2017, 18:36   #9
HW124
 
Registriert seit: 07/2010
Ort: Am Rande der Lüneburger Heide
Beiträge: 11.211
Nur das zu dem Zeitpunkt grade mal eine Handvoll Juden im gesamten arabischen Raum lebten....

Belese dich bitte mal über die Balfour-Deklaration von 1917....
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HW124 ist offline  
Alt 06.02.2017, 18:46   #10
NBUC
Platin Member
 
Registriert seit: 04/2010
Beiträge: 1.965
Wenn man die Nachbarn regelmäßig drangsaliert oder auch massakriert, dann läßt sich mit der passenden Gesinnung schön eine "demokratische" Mehrheit erzeugen ... .

Und die verbliebene Handvoll war alles zusammen immer noch eine knappe Million. Es ging ja auch darum ein Reservat für diese zu schaffen und das ursprüngliche Mandatsgebiet ist auch geteilt worden. Und der Rest dann in einem Appeasementversuch gegenüber der islamischen Aggression noch einmal, was dann wiederum in einem Ausrottunsgversuch mündete.

Was hier jedem Frieden entgegensteht, ist der Islam selber.
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NBUC ist offline  
 

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