gastlovetalk

Ein typischer Fuckability-Zwangsgedanke: "ich muss immer so gut aussehen, dass meine Kolleginnen mir eine Affäre mit irgendeinem Mann zutrauen würden. Daher achte ich auf mein Aussehen und konsumiere Mode- und Kosmetik-Produkte in ausreichendem Maße, weil mein Ansehen unter Kolleginnen inklusive Karriere-Chancen oder Nachbarschaftspopularität darunter leiden würden, wenn ich das Spiel nicht mitspiele.

Auch wenn ich gar keine Affäre haben WILL."

Natürlich in jeder nur erdenklichen Abwandlung für alle nur erdenklichen gesellschaftlichen Situationen vorhanden, z.B. zwischen Klassenkameradinnen etc.

monochrom

Das sind doch keine Fuckability-Zwänge wenn man gut unf gepflegt aussehen möchte und will...

gastlovetalk

Zwänge sind es dann, wenn man dieses Verhalten nicht ablegen kann.

Und auch dann, wenn man das (übliche) Verhalten einhält, ohne sich Rechenschaft darüber ablegen zu können, warum man/frau das eigentlich tut bzw. warum es im eigenen Gewohnheitsverhalten eine so hohe Priorität einnimmt, wie es das tut.

Und dann, wenn man von einer gesellschaftlich vorherrschenden Meinung, Massenmedien, Produktwerbung oder whatever sich subtil dazu manipulieren lässt, konform zu sein, obwohl die eigene Entscheidung ohne diese Einflussfaktoren vielleicht anders gewesen wäre.

Z.B. bequemer, kostengünstiger oder zweckmäßiger.

monochrom

Wenn Du Dich nicht waschen willst dann lass es doch einfach...

Heutzutage kann jeder sich so bequem kleiden wie er/ sie es will. Bis auf ganz wenige Einschränkungen.

0815Nick

Merkwürdige Fragestellung, weil sie die Frau dabei ausklammert.

Es gibt Männer die reden sich ein dass die Frau schon auf ihre Kosten kommt, denn sonst würde sie es ja nicht machen.

Das sind dann aber auch die Typen die Vorspiel gar nicht kennen und glauben das Sex vor allem mit ihrem Schwanz stattfindet und nicht mit ihrem Kopf...

Soviel zu unterträglichen männlichen Beispielen...

Was aber leider total untergeht, ist das oft auch die Frauen sprichwörtlich "selbst schuld" sind wenn sie nicht auf ihre Kosten kommen.
Das mag viele mögliche Gründe haben, aber der Grund welcher mir immer wieder unterkommt ist der, dass sich viele Frauen auch gar nicht dem Moment hingeben können.
Wenn der Kopf ständig über sinnloses überlegt und arbeitet anstatt einfach nur zu geniessen.

Da ist es dann auch schön einfach auf den Mann der kein Vorspiel kennt abzuschieben, aber defakto kann man an diesen Frauen Stunden "arbeiten" und die würden keinen Orgasmus bekommen.

Es ist mindestens genauso lächerlich zu meinen Sex müsste immer mit Vorspiel und Liebe und Kerzen und Romantik zu tun haben, wie es albern ist zu glauben als echter Kerl hätte man das nicht nötig.

Die besten Male Sex waren die, wo ich bereits im Vorfeld gespannt war wie ein Bogen.
Und trotzdem hätte ich diesen Sex auch nicht immer gerne.
Auch die gute alte Routine sollte man wertschätzen dürfen.
Auch sollte man sich dringend losmachen davon was gesellschaftlich als akzeptabel gilt.

Meine Ex hatte eine Vorliebe für gleichgültigen Sex, erst wenn es ihr so richtig egal war konnte sie komplett loslassen.
Erst wenn sie weder entscheiden musst ob und wie lange und ob Lust überhaupt da war fing sie an zu beben.

Zu Beginn fand ich das merkwürdig, zu sehr war ich darauf getrimmt worden alles zu erfragen und Frauen ständig den Respekt zu zollen, den man mir beigebracht hat, den sie verdienen.

Aber sie wollte keine Entscheidungsbefugnis, sie empfand diese als Belastung und als Störfaktor.
Ich brauchte damals einige Zeit um zu akzeptieren dass ich eben "einfach machen" sollte.
Wenn sie tatsächlich mal gar nicht wollte, dann merkte ich das schon.

Ich wollte aber nicht zu tief in für andere evtl. unverständliche Fetische einsteigen, sondern feststellen dass viele Frauen leider gar keine Ahnung zu haben scheinen was sie wirklich anmacht und wie sehr sie sich selbst blockieren während sie frustriert auf ihrem Rücken liegen und den Mann dafür verdammen nur an sich zu denken.

Wenn der Kopf nicht mitmacht funktioniert bei Frau gar nix.
Und das ist oft gar nicht die Schuld des Mannes zu versagen, wenn Erfolg von Anfang an nie eine Option darstellte.
Von anderen zu verlangen was man selbst nicht hinbekommt, ist einfach eine unfaire Forderung.

gastlovetalk

Naja, die Anwendung eines Fuckability-Zwangs auf mich selbst war sicherlich nie mein Problem.

Aber man hört doch so einiges aus den Reihen moderner und emanzipierter Frauen. Denen ich die Emanzpation von solchen Gruppenzwängen aufrichtig wünsche.

Die öffentliche Rede vom "guten Sex" kann jedenfalls auch schon zu einem subtilen Instrument der Aufrechterhaltung des Fuckability-Zwangs werden.

monochrom

Gerade Frauen sind diesbzgl. befreit.

poor but loud

0Von mir aus soll jede für sich entscheiden, ob sie sich davon emanzipieren will oder nicht. Was mich ein bisschen stört, ist, dass die Emanzipierten sich nicht zusammentun und dann mal gegen alle Zwänge auf einmal demonstrieren. Stattdessen tröpfeln diese Themen scheibchenweise in die Medien, heute Achselhaare, morgen Schminksachen und übermorgen roter Teppich. Und dann wird das teilweise noch ziemlich provokant dargestellt oder eben mit der Diktion, dass sich die ganzen anderen Frauen endlich mal emanzipieren sollten. Also Emanzipation mit Dauerpräsenz und Brechstange. Ich befürchte, dass emanzipatorische Ideen auf diese Weise diskreditiert werden.

MiaMarietta

Weil einige sich, legt man selbst mit Hand an, um Ihnen zu zeigen, was einem gefällt, beleidigt zurückziehen und sich kritisiert fühlen, anstatt, dass sie es annehmen, dass man sie darin unterstützen möchte. In Sachen Sex, da habe ich das Gefühl, sind doch einige Männer sehr empfindlich. Lieber ziehen sie soch zurück, als dass sie es hinnehmen, dass einer Frau eben manches mehr und anderes weniger gefällt.

OneSilverDollar

Einige... aber doch nicht die meisten oder gar alle.

Und ja! EINIGE Männer sind empfindlich.

EINIGE Frauen ebenfalls.

Auf die ist doch gepfiffen.