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Alt 28.09.2009, 14:56   #51
MadHatter
Cosmic Hobo
Themenstarter
 
Registriert seit: 03/2004
Ort: Im Wunderland
Beiträge: 2.754
Zitat:
Zitat von Bernini
Bei uns ist das ein bißchen schade. Unsere katholische Kirchengemeinde präsentiert sich mir - oder uns, der ganzen Familie, und sicherlich einigen anderen auch - als ein elitärer Haufen, "was besseres", so dass man sich gar nicht traut, da mal das Näschen reinzuhalten und zu schauen, ob's einem gefallen könnte. Man hat den Eindruck, die Mitglieder schmoren ganz gern in ihrem eigenen Saft und jeder neue Impuls wird auf der Stelle rausgebissen. Das musste letztes Jahr sogar ein neuer Pfarrer erfahren, der nach einer Zeit der Vakanz bei uns seinen Dienst antrat. Er hat bereits nach einem dreiviertel Jahr das Handtuch geschmissen. In der Kirchengemeinde weinte man ihm keine Träne nach, im Gegenteil, man umarmte sich und war froh, dass man den eigenen alten Stiefel weiter tragen durfte. Seither hat sich übrigens kein neuer Pfarrer mehr in unsere Gemeinde getraut, obwohl wir mit unseren Teilorten eine nicht unwichtige Kirchengemeinde sind, schon aus der Geschichte unserer Stadt heraus waren wir immer ziemlich wichtig für die Diözese. Das wissen die Gemeindemitglieder halt leider auch...

Meine Tochter war nach ihrer Kommunion mal kurzzeitig Ministrantin, und sogar da schwappte die elitäre Welle schon hin, sie wurde als Neue entsetzlich gemobbt, so dass sie jeden Spaß dran schnell wieder verloren hat.

Es ist ein Jammer. Ich hab den Eindruck, dass viele den Sinn einer Kirchengemeinde nicht begreifen - das Füreinander-da-sein wird bei uns zu einem Profilierungstrip einzelner, andere Meinungen und Impulse werden nicht geduldet. Sehr christlich kommt einem das jedenfalls nicht vor, und so hab ich mich selbst, nach einigen Monaten des Schnupperns aus der Ferne und des ehrlichen Interesses, schulterzuckend wieder von der Kirchengemeinde abgewendet. Sind halt alles auch nur Menschen. Schade, dass sie es selber nicht so sehen.
[...]
Wobei ich mich korrigieren muss, es liest sich ein bißchen, als würde man (jener Pfarrer, ich, andere Leute) da reinpoltern und sofort neue Ideen und Änderungen propagieren wollen - dass so etwas nicht gut ankommt in einer Gemeinde, ist ja klar. Nein, es geht einfach um das neue Gesicht an sich und die offenbare Furcht der "Etablierten" davor, dass genau so etwas passieren könnte. Wenn man beispielsweise sich anbietet, ab und an mal zu lektorieren, dann heißt es flugs "Ach wissen Sie... eigentlich... sind wir schon genug Leute."
Beide Verhaltensweisen, die Angst vor Veränderungen und das elitäre Gehabe, bestimmen das Leben vieler Menschen in und außerhalb von gesellschaftlichen Institutionen und Gemeinden. Bei den Christen wiegt dies umso schwerer, weil sie laut Volksmund besonders moralisch sein sollen. Das ist allerdings gesetzliches Denken, das dem Evangelium diametral entgegensteht. Es macht trotzdem traurig, wenn Christen ihre Haltungen nicht mit der Bibel überprüfen. Paulus hat den 1. Korintherbrief unter anderem gegen Gemeindemitglieder geschrieben, die sich wichtig machen (1,29.31; 3,21; 4,6.18-19). Er nennt sie darum die "Aufgeblasenen" (5,2).
Dem setzt er virtuos das Sterben Christi am Kreuz entgegen (1,18-2,16), denn damit hat Christus die Weisheit der Welt aufgehoben (1,27-29). Offenbar haben sich die Korinther etwas auf ihr Wissen eingebildet. Paulus schreibt deshalb auch in 4,1 davon, dass man Christen als Bewahrer der Geheimnisse Gottes ansehen soll. Ich bin über diesen Satz erst seit kurzem ins Nachdenken geraten. Er scheint sich nicht nur auf die Transzendenz Gottes zu beziehen, sondern insbesondere darauf, dass das Christsein ein Leben im Geheimnis ist, eine Haltung der Offenheit für die überwältigende Größe Gottes und des Lebens, die sich nicht mit menschlicher Weisheit kontrollierbar machen lässt.
Christsein bedeutet dagegen nicht abgesicherte Moral oder Weisheit, wie es die Korinther und ihre modernen Nachkommen vorleben. Die Bereitschaft zur Veränderung hingegen schon. Auch hier gibt es eine Fülle von Beispielen in der Bibel, wie zum Beispiel die Berufung Abrahams, der im betagten Alter noch mal seine Heimat verlassen soll, um ein neues Land zu erkunden (Gen 12,1). Das Alte Testament spricht deshalb auch von Gott als einen, der mitgeht (Gen 28,15) und nicht im Tempel hockt.
So weit einige biblische Belege. Ich habe mich dazu ausführlich geäußert, weil ich denke, dass dich das interessieren könnte. Wenn du dich über die Theologie des Alten Testaments informieren möchtest und du in einer Unistadt lebst, empfehle ich dir "Christoph Levin: Der Jahwist" auszuleihen (nicht kaufen!). Das Buch ist sehr schwierig, aber ab Seite 414-435 gibt es eine leicht verdauliche Zusammenfassung über einige theologische und kulturelle Aspekte der alttestamentlichen Zeit, die sehr faszinierend sind.
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MadHatter ist offline  
Alt 28.09.2009, 18:33   #52
Patzi
Makromat
 
Registriert seit: 11/2002
Beiträge: 3.412
@Madhatter,

mit genau deinem Geschwafel treibst du die Leute von der Kirche weg, als hinein.

Ich bin in einem erzkonservativen Elternhaus Groß geworden. Die wöchentlichen teilweise täglichen Besuche in der Kirche waren Pflicht. Wenn man sich dagegen verweigerte, gab es drakonische Strafen (Prügel, Taschengeldentzug etc. etc.) Es wurde damit gedroht, dass man nicht in den Himmel kommt, wenn man nicht in die Kirche geht.
Erst mit ca. 20 Jahren habe ich die Kraft gehabt, mich gegen meine Eltern aufzulehnen und bin nicht mehr in die Kirche gegangen.

Einige Jahre später bin ich durch eine Freundin wieder an unsere Gemeinde herangeführt worden. Wir hatten einen toleranten Pfarrer der so ganz anders war, als seine Amtsvorgänger und somit habe ich mich in der kirchlichen Jugendarbeit engagiert. Bezeichnender Weiser wurde mir als Jugendlicher verboten, Mitglied in der kath. jungen Gemeinde zu werden. Da lernst du nur saufen und huren wurde mir gesagt. Eigentlich ein Widerspruch in sich, aber egal.

Während der Jugendarbeit habe ich ganz andere Seiten der Kirche kennengelernt. Ich bin immer noch nicht in die Kirche gegangen, habe die Gemeindearbeit aber als Teil meiner Freizeitgestaltung gesehen.

Und so ist es auch heute noch. Ich mache Musik in einem Blasorchester und wir haben diverse kirchliche Veranstaltungen im Jahr. In die Kirche gehe ich immer noch nicht regelmäßig. Wenn ich denn dann da bin, gestalten wir die Messe meistens mit unserem ORchester. Ich habe mir dabei schon häufiger diverse Messbesucher (darunter auch meine Eltern) angesehen. Die sitzen mit einem versteinerten angstvollen Gesichtsausdruck in der Messe. Wenn der Glaube an einen dreifaltigen, gütigen, verzeihenden katholischen Gott so aussieht, kann ich getrost weiter auf Ihn verzichten.

Die katholische Kirche hat es in meinen Augen in den letzten 2009 Jahren perfekt geschafft sich die von Jesus gepredigten Thesen nach Ihrem gutdünken, zum Machterhalt und eigenen Vorteil einiger weniger,zurecht zubiegen.
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Patzi ist offline  
Alt 28.09.2009, 23:25   #53
Wusch
 
Registriert seit: 08/2004
Ort: München
Beiträge: 19.817
Zitat:
Zitat von MadHatter Beitrag anzeigen
Mich interessieren eure persönlichen Erfahrungen mit der Kirche: Geht ihr in eine Gemeinde? Wie empfandet ihr eure Zeit in kirchlichen Organisationen und Jugendhäusern? Seid ihr gerne zur Konfirmation oder Firmung gegangen? Wie sieht euer Bild von Pfarrern/innen aus und wann besucht ihr die Kirche?
Dabei soll es nicht um historische oder aktuelle Kirchenpolitik gehen, sondern um eure ganz persönlichen Erlebnisse.
hi maddy,
meine persönlichen erlebnisse mit der kirche:

in den 60er jahren war ein kirchen-besuch noch etwas besonderes, zu dem man sich schick machte. ich war damals noch kein teenie, bin aber brav jeden sonntag mit meinem dad in die kirche gegangen.
die hosen, die ich da an hatte, haben aber fürchterlich gekratzt und deswegen meinte ich mal: "nein, ich will da nicht mehr hin."
okay, das haben meine eltern akzeptiert.
in meinen frühen teenie-jahren war ich aber dennoch immer wieder (in bequemeren klamotten), weil meine eltern in 2 kirchenorchestern gespielt haben.
ich bin da halt mit. warum, weiß ich eigentlich auch nicht mehr.

mit 13 hatte ich meine erste freundin, die sehr gläubig war (und es auch heute noch ist).

zu der zeit hab' ich angefangen, mir wirklich gedanken um kirche und gott zu machen und für mich entschieden, dass es keinen gott gibt und damit die kirche auch überflüssig ist.
mit 18 bin ich aus der katholischen religionsgemeinschaft ausgetreten.

kurz danach kam ein brief unseres stadtpfarrers, der wohl vom standesamt über meinen austritt informiert wurde, aber irrtümlicherweise dachte, mein vater wäre ausgetreten (und der war in der gemeinde und ich der stadt ziemlich bekannt und ziemlich anerkannt).

ich schrieb zurück, dass ich gerne bereit bin für ein gespräch mit unserem stadtpfarrer, dass ich aber nicht mein vater sei.

daraufhin kam ein anruf eines kaplans, der wissen wollte warum ich ausgetreten sei. ich meinte daraufhin, dass ich das gerne dem stadtpfarrer gegenüber begründen wolle.

daraufhin kam nichts mehr.

ich schrieb dem stadtpfarrer einen brief, in dem ich mich auf die bibelstelle bezog mit dem schwarzen schaf, um das jesus ja gekämpft hat. er als stadtpfarrer würde das wohl nicht tun, weil ihm anscheinend die schafe, die brav kirchensteuer zahlen lieber wären als mit einem "verlorenen" schaf zu diskutieren.

keine antwort.

war damals eine bestätigung für meine thesen zur kirche.

sehe ich heute nicht anders.

soweit meine erfahrungen zur kirche.
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Wusch ist offline  
Alt 29.09.2009, 09:34   #54
Anilem
Senior Member
 
Registriert seit: 03/2009
Ort: ca. 120 km zu weit südlich
Beiträge: 757
Mein Vater ist Pastor.
Demenstsprechend bin ich ziemlich in die Kirche reingeboren. Meine Eltern sind in einer recht kleinen evangelisch-lutherischen Freikirche (die aber anerkannt ist - keine Sekte!), in der ich dann natürlich auch war. Hab da alles mitgemacht, jeden Sonntag Gottesdienst, Kindergottesdienst, dann Konfirmandenunterricht, Jungendkreis, Posaunenchor... wie ein Muster-Pastorenkind eben, war einfach nur mega engagiert und auch überzeugt. Die Kirche war mein zu Hause. Da habe ich mich sicher und geborgen gefühlt.
In der Abi-Zeit bin ich dann - vor allem auch durch Diskussionen mit meinem jetzigen Freund, der da auch noch in dieser Kirche war - ins Philosophieren und dadurch ins Zweifeln gekommen. Damit stieß ich mehr oder weniger auf Unverständnis und habe mich innerlich immer mehr von der Kirche distanziert. Ich hatte auf einmal einen Blick für das alles, den ich so vorher nie hatte - habe auf einmal auch schlechte Seiten gesehen etc.
Dann kam eine extrem harte Zeit. Nach einigen Schwierigkeiten kam ich mit meinem Freund zusammen - der noch verheiratet ist. Grade in einer kleineren Kirche (mein Vater ist dort mittlerweile ein ziemlich "Hohes Tier" und er samt Familie demensprechend ziemlich "berühmt") ist sowas dann ein echter Skandal. Er und ich mussten Gespräche mit dem Pastor führen, es wurde nur noch über uns geredet und wir wurden vom Abendmahl ausgeschlossen. Da habe ich am eigenen Leib erfahren: Es geht hier anscheinend nicht um Seelsorge - die wir auch gebraucht hätten, obwohl wir miteinander glücklich waren und sind - sondern mehr um das Sanktionieren von "Sünde"... Und das ist meiner Meinung nach nicht der richtige Weg. Auf einmal haben alle, die selber genug Leichen im Keller haben, mit Steinen nach uns geschmissen. Was für eine Enttäuschung. Wie war das? "Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein." - Jesus, der einzige, der es dann tun dürfte, tut es in der Geschichte mit der Ehebrecherin nicht und dabei ist völlig egal, ob diese Geschichte so wirklich einmal passiert ist oder nicht.
Wir sind dann aus der Kirche ausgetreten.
Nach einigen Überlegungen sind wir dann in die Evangelische Landeskirche eingetreten und gehen auch regelmäßig zum Gottesdienst. Aber das Verhältnis zu Gemeinde ist eher distanziert momentan. Parallel zu dem allen habe ich eher als Verlegenheitslösung ein Theologiestudium angefangen, was ich im Moment noch durchziehe. Ob ich es durchziehe und wenn ja, was ich damit mache - keine Ahnung! Das muss sich erst noch zeigen. Vielleicht werde ich ja mal Gefängnisseelsorgerin oder so...
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Anilem ist offline  
Alt 29.09.2009, 14:00   #55
MadHatter
Cosmic Hobo
Themenstarter
 
Registriert seit: 03/2004
Ort: Im Wunderland
Beiträge: 2.754
Zitat:
Zitat von Patzi
@Madhatter,

mit genau deinem Geschwafel treibst du die Leute von der Kirche weg, als hinein.
Das glaube ich nicht und zwar deswegen, weil ich gute Rückmeldungen bekomme, wenn ich predige oder mit jemanden über den Glauben spreche. Ich kann unterhaltsam erzählen und die Leute in meine Gedanken hinein nehmen.
Wir sind es gewohnt, dass man über den Glauben möglichst distanziert spricht, denn er ist ja etwas Intimes. Ich hingegen habe mich sehr persönlich geäußert und das erregt schnell Anstoß. Wenn man tiefe, persönliche Überzeugungen äußert, macht man sich in unserer Gesellschaft schon verdächtig. Das ist der eigentliche Skandal.
Die User, die sich inhaltlich mit meinen Gedanken befassen, werden schnell merken, dass das alles überhaupt nicht "starr, absolut, sektengleich, intolerant und altmodisch" ist (Beitrag 20). Ich rede in christlicher Hinsicht von Vertrauen, von der Aufhebung erzieherischer Autorität, von der Nichtigkeit von Wissen und Moral- man muss doch mal darüber nachdenken, was das bedeutet! Dann wird einem noch gesagt, man sei indoktriniert und ein Fanatiker. Ich finde es amüsant. Das sind typische menschliche Verhaltensweisen, die man auch bei anderen Sachthemen im Alltag erleben kann. Hier im Forum hat man es schwarz auf weiß, da kann man es genau verfolgen.

Ich habe die Kirche in meiner Jugend nie als besonders spannend, aber auch nie als besonders schrecklich empfunden. Eine Zeit lang gestaltete ich sogar eine Theater-AG mit. Als ich dann Atheist wurde, habe ich mich entfernt und habe danach wieder den Anschluss über eine Freikirche gefunden. Dort habe ich gesehen, was alles möglich ist, wenn sich Menschen ernsthaft engagieren. Die Landeskirchen haben den Vorteil und das Problem, dass sie kulturell institutionalisiert sind. Der Gang in die katholische Jugend erfolgt bei manchen nicht aus Überzeugung, sondern eher aus Gewohnheit oder Langeweile. Dementsprechend werden nebenbei viele Jugendsünden begangen. Ein guter Jugendpfarrer kann versuchen, attraktive religiöse Angebote zu initiieren, zum Beispiel Jugendmessen, Besinnungstage oder Hauskreise, wo sich Christen bei jemanden zu Hause treffen, Musik machen und zusammen über die Bibel und ihr Leben diskutieren. Ich selber habe über einen Hauskreis meinen Weg zurück in die Kirche genommen, weil er so viel Energie gegeben hat.
Man muss auch Zugeständnisse an die Jugend machen. Als wir im Juni einen gemischten Gottesdienst veranstalteten, habe ich über ein Gleichnis gepredigt (Lk 14,15ff.), in dem Jesus eine sexuelle Anspielung macht, um seine Zuhörer zu provozieren. Ich bauschte die Andeutung ein bisschen auf und baute sie in meine Predigt ein. Dazu habe ich das Bild vom Feiern einer Party genommen, damit die Jugendlichen sich unter der Mahlszene etwas vorstellen konnten. Die Rückmeldungen waren durchwachsen. Bei den Jugendlichen kam meine Predigt gut an, ebenso wie bei einigen älteren Herrschaften, von denen ich es nie vermutet hätte. Andere rümpften natürlich die Nase, vor allem wegen meiner jugendlichen Sprache und der sexuellen Passage.
Wie gesagt, man kann es nicht allen Recht machen, aber ab und zu sollte man der Gemeinde auch mal unkonventionelle Gottesdienste oder Predigten zumuten, damit sich nicht ein starrer Gottesdienstablauf festfährt, der kaum Raum für Experimente lässt. Die Propheten haben damals auch alle Register gezogen. Man kann sich an den tollen Texten kreativ austoben, das ist das Wunderbare, und als Pfarrer sollte man sich diese Momente schon gar nicht nehmen lassen.


Zitat:
Zitat von wusch
hi maddy,
meine persönlichen erlebnisse mit der kirche:

in den 60er jahren war ein kirchen-besuch noch etwas besonderes, zu dem man sich schick machte. ich war damals noch kein teenie, bin aber brav jeden sonntag mit meinem dad in die kirche gegangen.
die hosen, die ich da an hatte, haben aber fürchterlich gekratzt und deswegen meinte ich mal: "nein, ich will da nicht mehr hin."
okay, das haben meine eltern akzeptiert.
in meinen frühen teenie-jahren war ich aber dennoch immer wieder (in bequemeren klamotten), weil meine eltern in 2 kirchenorchestern gespielt haben.
ich bin da halt mit. warum, weiß ich eigentlich auch nicht mehr.

mit 13 hatte ich meine erste freundin, die sehr gläubig war (und es auch heute noch ist).

zu der zeit hab' ich angefangen, mir wirklich gedanken um kirche und gott zu machen und für mich entschieden, dass es keinen gott gibt und damit die kirche auch überflüssig ist.
mit 18 bin ich aus der katholischen religionsgemeinschaft ausgetreten.

kurz danach kam ein brief unseres stadtpfarrers, der wohl vom standesamt über meinen austritt informiert wurde, aber irrtümlicherweise dachte, mein vater wäre ausgetreten (und der war in der gemeinde und ich der stadt ziemlich bekannt und ziemlich anerkannt).

ich schrieb zurück, dass ich gerne bereit bin für ein gespräch mit unserem stadtpfarrer, dass ich aber nicht mein vater sei.

daraufhin kam ein anruf eines kaplans, der wissen wollte warum ich ausgetreten sei. ich meinte daraufhin, dass ich das gerne dem stadtpfarrer gegenüber begründen wolle.

daraufhin kam nichts mehr.

ich schrieb dem stadtpfarrer einen brief, in dem ich mich auf die bibelstelle bezog mit dem schwarzen schaf, um das jesus ja gekämpft hat. er als stadtpfarrer würde das wohl nicht tun, weil ihm anscheinend die schafe, die brav kirchensteuer zahlen lieber wären als mit einem "verlorenen" schaf zu diskutieren.

keine antwort.

war damals eine bestätigung für meine thesen zur kirche.

sehe ich heute nicht anders.

soweit meine erfahrungen zur kirche.
Danke



Zitat:
Zitat von Anilem
Dann kam eine extrem harte Zeit. Nach einigen Schwierigkeiten kam ich mit meinem Freund zusammen - der noch verheiratet ist. Grade in einer kleineren Kirche (mein Vater ist dort mittlerweile ein ziemlich "Hohes Tier" und er samt Familie demensprechend ziemlich "berühmt") ist sowas dann ein echter Skandal.
Da der Freund in der Gemeinde war und vielleicht zudem seine Frau, kann ich das böse Blut verstehen. Da die Menschen eine enge Beziehung untereinander haben, können solche Ereignisse die Gemeinde spalten. Indem man sich von dem Problem trennt, wie in eurem Fall, stellt man den Frieden wieder her. Ich weiß nicht, wie die Querelen im Einzelnen abgelaufen sind und wir brauchen darüber nicht zu diskutieren, wenn du die Sache für dich abgeschlossen hast. Aber ich denke auch, dass eine Gemeinde grundsätzlich bereit sein sollte, Menschen auszuschließen. Bestimmte Äußerungen oder Verhaltensweisen sind nicht tragbar. Bevor man diesen Schritt vollzieht, müssen, und das sagt ja auch Paulus, intensive vertraute und seelsorgerische Gespräche stattfinden. Das ist offenbar nicht passiert und spricht in der Tat dafür, dass man mit dem Richten schneller zur Hand war.
Wie ist denn deine Beziehung zu deiner Familie?


Zitat:
Zitat von Anilem
Nach einigen Überlegungen sind wir dann in die Evangelische Landeskirche eingetreten und gehen auch regelmäßig zum Gottesdienst. Aber das Verhältnis zu Gemeinde ist eher distanziert momentan. Parallel zu dem allen habe ich eher als Verlegenheitslösung ein Theologiestudium angefangen, was ich im Moment noch durchziehe. Ob ich es durchziehe und wenn ja, was ich damit mache - keine Ahnung! Das muss sich erst noch zeigen. Vielleicht werde ich ja mal Gefängnisseelsorgerin oder so...
Die berufliche Perspektive des Theologiestudiums ist sicher. Die Kirche erwartet in den kommenden Jahren einen massiven Pensionierungsschub und wird viele junge Theologen/innen benötigen. Wenn du am Ball bleibst, wirst du auf jeden Fall eine Stelle bekommen.

So wie ich dich verstehe, habt ihr die Befürchtung, dass die neue Gemeinde ebenfalls abweisend auf euch reagieren könnte. Ihr seid mit ihr nicht so sehr verwachsen, das ist schon mal von Vorteil. Außerdem sind die Landeskirchen oft liberal, aber ihr könnt eure Ortsgemeinde besser einschätze. Ihr seid vorsichtig und das ist gut, aber ihr solltet euch nicht von der Angst bestimmen lassen. Wenn es euer Wunsch ist, euch in die Kirche einzubringen, und mehr für Gott zu tun und mit ihm zu feiern, dann könnt ihr ihm nachgehen. Ansonsten belastet die Angst die Gottesbeziehung, da sie sich nicht entfalten kann. Wann ihr diesen Schritt geht, bleibt euch überlassen. Wenn ihr für eure Liebe so viel durchgemacht habt, dann ist sie aufrichtig und Gott wird euch bei allem beschützen.
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MadHatter ist offline  
Alt 29.09.2009, 14:23   #56
Anilem
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Registriert seit: 03/2009
Ort: ca. 120 km zu weit südlich
Beiträge: 757
Zitat:
Zitat von MadHatter Beitrag anzeigen
Da der Freund in der Gemeinde war und vielleicht zudem seine Frau, kann ich das böse Blut verstehen. Da die Menschen eine enge Beziehung untereinander haben, können solche Ereignisse die Gemeinde spalten. Indem man sich von dem Problem trennt, wie in eurem Fall, stellt man den Frieden wieder her. Ich weiß nicht, wie die Querelen im Einzelnen abgelaufen sind und wir brauchen darüber nicht zu diskutieren, wenn du die Sache für dich abgeschlossen hast. Aber ich denke auch, dass eine Gemeinde grundsätzlich bereit sein sollte, Menschen auszuschließen. Bestimmte Äußerungen oder Verhaltensweisen sind nicht tragbar. Bevor man diesen Schritt vollzieht, müssen, und das sagt ja auch Paulus, intensive vertraute und seelsorgerische Gespräche stattfinden. Das ist offenbar nicht passiert und spricht in der Tat dafür, dass man mit dem Richten schneller zur Hand war.
Wie ist denn deine Beziehung zu deiner Familie?

Die berufliche Perspektive des Theologiestudiums ist sicher. Die Kirche erwartet in den kommenden Jahren einen massiven Pensionierungsschub und wird viele junge Theologen/innen benötigen. Wenn du am Ball bleibst, wirst du auf jeden Fall eine Stelle bekommen.

So wie ich dich verstehe, habt ihr die Befürchtung, dass die neue Gemeinde ebenfalls abweisend auf euch reagieren könnte. Ihr seid mit ihr nicht so sehr verwachsen, das ist schon mal von Vorteil. Außerdem sind die Landeskirchen oft liberal, aber ihr könnt eure Ortsgemeinde besser einschätze. Ihr seid vorsichtig und das ist gut, aber ihr solltet euch nicht von der Angst bestimmen lassen. Wenn es euer Wunsch ist, euch in die Kirche einzubringen, und mehr für Gott zu tun und mit ihm zu feiern, dann könnt ihr ihm nachgehen. Ansonsten belastet die Angst die Gottesbeziehung, da sie sich nicht entfalten kann. Wann ihr diesen Schritt geht, bleibt euch überlassen. Wenn ihr für eure Liebe so viel durchgemacht habt, dann ist sie aufrichtig und Gott wird euch bei allem beschützen.
Hm. Ehrlich gesagt wüsste ich nicht, wann ich jemanden aus der Gemeinde ausschließen würde. Ich als angehende Theoligin muss sagen, dass ich das wohl nicht könnte. Der Pastor, der mit uns gesprochen hat, wollte mehr seinen Stand in der Gemeinde wahren, als ernsthaft mit uns zu sprechen. Seine Meinung stand von vorne herein fest, er hat nicht zugehört, sondern nur geurteilt.
Man muss nicht gut finden, was wir getan haben, das ganz sicher nicht. Aber wenn ich dann zu hören kriege, ich sei ja noch viel zu jung und wisse ja eh nicht was ich tue und überhaupt könne das keine richtige Liebe sein und so... dann fühle ich mich einfach abgestempelt.
Ich hab mich letztes Jahr sehr in mein Schneckenhaus zurückgezogen und mich immer gleich angegriffen gefühlt, wenn irgendwer was gesagt hat, was auch nicht immer fair war. Ich habe mir dann immer gedacht: "Only God can judge me." - Damit hat die Kirche dann nicht viel zu tun. Andererseits hat der Jugendpastor meines Vertrauens mir immer wieder gesagt, dass das doch eigentlich alles kein Problem ist und Gott eh alle lieb hat usw. - Damit konnte ich auch nicht so gut umgehen. So gesehen war ich tatsächlich für jeden Seelsorger ein schwieriger Fall. Aber man mekrt ja, wo es einer wirklich versucht und wo einer an der Oberfläche bleibt und dann irgendwelche Urteile fällt.
Ich habe natürlich auch überlegt, mich von meinem Freund zu trennen - nachdem wir schon so lange für unsere Liebe gekämpft hatten! (Das hat begonnen lange bevor wir zusammenkamen.) Aber ich liebe diesen Mann und ich hätte es nicht gemacht weil ich es will, sondern weil andere mir sagen, dass Gott es so will. Und dann hätte ich Gott nur noch hassen können. Daraufhin habe ich mich dann oft gefragt, ob man Glaube überhaupt echter Glaube ist.

Es ist wie du schreibst, wir haben jeder eine Menge aufgegeben, um zusammen zu sein und das tut man nicht einfach nur so. Und ich glaube, da spielt es keine große Rolle dass ich noch recht jung bin.
Zu meiner Familie ist das Verhältnis sehr geteilt. Vor allem mit meinem Vater, der früher wie mein bester Freund war, habe ich jetzt ziemliche Probleme. Meine Ma und meine Schwestern halten im Großen und Ganzen zu mir, auch wenn sie nicht gut finden, was passiert ist.
Dennoch hat sich in meinem Leben wirklich alles geändert. Das enge Verhältnis zur Familie ist weg und auch der Halt, den mir die Gemeinschaft der Kirche gegeben hat. Ganz schön hart, auch wenn ich es mir irgendwie auch selbst ausgesucht habe.

Mein Studium läuft soweit bestens. Ich mach mir überhaupt keine Sorgen dass ich es nicht schaffe (Griechisch und Hebräisch schon hinter mir ). Ich mach mir auch keine Sorgen dass ich keinen Job kriegen könnte. Aber solange ich mir nicht sicher bin, dass ich einen guten Seelsorger abgeben würde, scheint mir die Verantwortung (grad nach meinen Erfahrungen) ziemlich groß.

Hm, nein, die neue Gemeinde reagiert nicht abweisend, im Gegenteil, dort ist alles gut. Aber irgendwie haben wir wohl beide Angst, uns wieder so an eine Kirche zu binden (deshalb haben wir auch in letzter Zeit noch uns ganz verschiedene Glaubensgemeinschaften angeguckt und dort mal einen Gottesdienst mitgemacht). Da ist irgendwie noch eine Blockade da. Zum Abendmahl gehen wir auch noch nicht wieder, obwohl wir es jetzt (also von der neuen Gemeinde aus) dürften.
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Anilem ist offline  
Alt 29.09.2009, 19:00   #57
Miriamel
Senior Member
 
Registriert seit: 07/2008
Ort: München
Beiträge: 840
Hallo,

mein Mann ist Ire (aus dem katholischen Teil) und für ihn spielt Religion eine große Rolle. Tägliches Beten und wöchentlicher Gottesdienst sind dort üblich.
Für seine Familie war es sehr schlimm, dass er mit mir ein Kind hat (vor der Ehe) und ich weder katholisch bin noch an die Existenz von Gott glaube.

Damals hat mich sehr gestört, dass seine Familie darauf bestehen wollte, dass wir noch schnell vorher heiraten (auch kirchlich) damit das Kind kein Bastard ist...
Als ich die Kleine dann nicht taufen wollte, war der Skandal dann sowieso perfekt. Ich hätte das auf keinen Fall gewollt! Dieses ganze Gelaber Geschenk von Gott usw... ich hab sie schließlich auf die Welt gebracht.

Wir haben inzwischen aber einen Waffenstillstand. Mein Mann bringt meiner Tochter seinen Glauben näher und geht mit ihr in den Gottesdienst dafür halte ich mich mit meiner Abneigung zurück.

Was bleibt uns denn anderes übrig als sie später selbst entscheiden zu lassen?

lg

miri
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Miriamel ist offline  
Alt 29.09.2009, 19:13   #58
lilbrotha
Senior Member
 
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Ort: Jetz grad bi de Schwobe!
Beiträge: 778
Zitat:
Zitat von Miriamel Beitrag anzeigen
Für seine Familie war es sehr schlimm, dass er mit mir ein Kind hat (vor der Ehe) und ich weder katholisch bin noch an die Existenz von Gott glaube.
Warks, da wird mir schlecht. Meine Patentante wurde als Kind von ihrem Pfarrer öffentlich als Bastard beschimpft, weil sie ein Kind aus zweiter Ehe ist. Das war aber jetzt doch schon sehr lange her, dachte nicht, dass es sowas heut noch gibt in Europa, nicht mal im Katholizismus.
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lilbrotha ist offline  
Alt 29.09.2009, 21:15   #59
Xote
Mozartgoogle des Lovetalk
 
Registriert seit: 06/2004
Ort: d41d8cd98f00b204e9800998ecf8427e
Beiträge: 2.572
Zitat:
Zitat von lilbrotha Beitrag anzeigen
Meine Patentante wurde als Kind von ihrem Pfarrer öffentlich als Bastard beschimpft, weil sie ein Kind aus zweiter Ehe ist.
So sehr ich ein Religionsgegner bin möchte ich an dieser Stelle meine Erfahrung mit einem Pfarrer darstellen, alleine um klarzustellen, dass nicht alle Priester so in ihren Ansichten festgefahren sind.

Als ich damals geheiratet habe stand ich vor einigen Problemen. Meine Freundin (heute Frau) ist recht katholisch. Ich war nicht getauft (bin es auch heute noch nicht), mein bester Freund sollte Trauzeuge sein (war aber ebenfalls nicht getauft). Ich dachte schon, der Pfarrer wird mir eine kirchliche Hochzeit verweigern, aber nein, weit gefehlt, er meinte wörtlich "...wenn ich mich wirklich taufen lassen würde nur um zu heiraten, wäre er eigentlich auch nicht glücklich damit." und "...die Taufe macht einen Menschen auch nicht besser als andere.". Aber nicht genug damit, nein, bei der Zeremonie als meine Braut ihr Ehegelübde gesprochen hatte (irgendwas hoch tradionelles Bla Bla) legte er mir, sozusagen als Spickzettel, ein absolut religionsneutrales Gelübde vor. Ich fand das sehr fortschrittlich. Meine Hochzeit war also ein positives Erlebnis, was Pfarrer angeht.
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Xote ist offline  
Alt 30.09.2009, 00:43   #60
dieLetzte
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Ort: Auf dem Bildschirm
Beiträge: 5.860
Zitat:
Ich bin der Überzeugung, dass religiöse Erziehung für die Sozialisation wichtig ist. Das sagen uns auch Statistiken, wonach religiöse Jugendliche weniger kriminell sind oder Drogen konsumieren. Wie diese Erziehung im Einzelnen aussehen mag, h
Ich sag dir, wie die aussah: Wir mussten singen und Bilder malen (im evangelischen Religionsunterricht). Ein Wunder, dass ich weder kriminell noch drogenabhängig geworden bin.
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Geändert von dieLetzte (30.09.2009 um 01:05 Uhr)
dieLetzte ist offline  
 

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