Schnuckelmaus

Hallo Ihr Lieben,

mein Freund hat sich vor 2 Wochen von mir nach 15 Monaten getrennt. Er 39, ich 21. Wir führten eine Fernbeziehung. Die Trennung schien für mich, dass er nicht wirklich weiß, ob er diese auch will, denn paar Tage nach der Trennung schrieb er, dass es ihm nicht wirklich gut geht dabei, ihm das auch alles schwerfällt, dass solle ich ihm glauben, er ist für mich weiterhin da, wenn ich Hilfe brauche, er will den Kontakt nicht abbrechen (ich auch nicht, da wir uns dennoch nicht hassen oder so) und ich werde ihn ganz sicher wiederesehen. Dann meinte er auch noch, "Und wer weiß, ob sich unsere Wege nicht wieder kreuzen, man sollte ja niemals nie sagen" und dann meinte er, was los sei, da ich ja solange zum Antworten brauche, was ich mache, wo ich bin... Und als ich ihm sagte, dass es mir beschissen geht meinte er, "In Gedanken nehme ich ich in Arm und drück dich" und ich solle mich jetzt bitte nicht hängen lassen und mich bitte um mich kümmern...

Nun habe ich im Internet etwas gefunden, wo das Leben mit einer Zugfahrt verglichen wird. Ich finde das, was dort drinsteht wirklich zutreffend, jetzt nicht nur auf "uns" sondern auch allgemein und ich würde ihm das gerne schicken... Was haltet ihr davon? Ich habe es mal beigefügt...

Vor einiger Zeit las ich ein Buch, worin das Leben mit einer Zugreise verglichen wurde: Eine sehr interessante Lektüre.
Das Leben ist wie eine Reise mit einem Zug. Man steigt oft ein und aus, bei manchen Aufenthalten gibt es angenehme Überraschungen und glückliche Momente, aber auch Unfälle und Traurigkeit.
Wenn wir geboren werden und in den Zug einsteigen, treffen wir Menschen, von denen wir glauben, dass sie uns die ganzen Reise begleiten werden, unsere Eltern.
Leider ist die Wahrheit eine andere. Sie steigen irgendwann aus und lassen uns ohne ihre Liebe und Zuneigung, ohne ihre Freundschaft und Gesellschaft zurück.
Allerdings steigen andere Personen, die für uns wichtig werden, in den Zug ein.
Es sind unsere Geschwister, unsere Freunde und Menschen, die uns begegnen und die wir lieben lernen.
Manche Personen, die einsteigen, betrachten die Reise als kleinen Spaziergang oder Zeitvertreib.
Ande
re finden nur Traurigkeit auf ihrer Fahrt durch’s Leben. Und es gibt wieder andere im Zug, die immer da und bereit sind, denen zu helfen, die Hilfe brauchen.

Manche hinterlassen beim Aussteigen eine immerwährende Sehnsucht. Manche stürzen uns in tiefe Not. Manche steigen ein und wieder aus, und wir haben sie kaum bemerkt.

Es erstaunt uns, dass manche der Passagiere, die wir am liebsten haben, sich in einen anderen Wagon setzen, und uns die Reise in diesem Abschnitt alleine machen lassen. Selbstverständlich lassen wir uns nicht davon abhalten, die Mühsal auf uns zu nehmen, sie zu suchen und uns zu ihrem Wagon durchzukämpfen.
Leider können wir uns dann doch nicht zu ihnen setzen, da der Platz an ihrer Seite schon besetzt ist.
So ist das Leben. Voller Herausforderungen, Hoffnungen, Träumen, Fantasien, Traurigkeiten und Abschieden. Machen wir diese Reise, so gut wir es können.
Versuchen wir mit allen im Zug gut auszukommen, und sehen wir in jedem von ihnen, das Beste.
Erinnern wir uns daran, dass in jedem Abschnitt der Strecke einer der Gefährten schwanken kann und möglicherweise dann unser Verständnis braucht.
Auch wir werden schwanken, und es wird jemand da sein, der uns versteht.
Das große Mysterium der Reise ist, dass wir nicht wissen, wann wir endgültig aussteigen werden, und genauso wenig, wann unsere Mitreisenden aussteigen werden, nicht einmal die, die direkt neben uns sitzen.
Ich werde wehmütig sein, wenn ich aus dem Zug für immer aussteige. Ich glaube die Trennung von einigen Freunden, die ich während der Reise traf, wird sehr weh tun. Meine Kinder alleine zu lassen, wird mich traurig machen. Aber ich habe die Hoffnung, dass wir alle einmal am Zentralbahnhof ankommen. Dann werde ich sie wiedersehen, mit Gepäck, das sie beim Einsteigen noch nicht hatten. Das wird mich froh stimmen.
Was mich glücklich macht, ist der Gedanke, dass ich mitgeholfen habe, ihr Gepäck zu vermehren und dass ich die richtigen Inhalte hinein getan habe.
Schauen wir, dass wir eine gute Reise haben und dass sich am Ende die Mühe gelohnt hat. Versuchen wir, dass wir beim Aussteigen einen leeren Sitz zurücklassen, der Sehnsucht und schöne Erinnerungen bei den Weiterreisenden hinterlässt.
Ich wünsche allen ’Gute Reise’!

Würde mich über Euren Rat freuen!

Lieben Gruß

Schnuckelmaus

hoefti

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underline

hallo erstmal.

fernbeziehung, immer schwierig.
wie fühlst du dich denn dabei?

das mit der zugfahrt kannst du ihm ruhig schicken!

willst du ihn so schnell wie möglich zurück haben oder es erstmal verdauen und schauen was die zukunft bereit hält?

fühl dich gedrückt

sunflower123

unser lieber banzay hat das ganze als link in seiner signatur:

Zug des Lebens

Schnuckelmaus

Hallo underline,

meinst du, wie ich mich bei der Trennung fühle? Wenn ja, dann kann ich sagen, natürlich schlecht... Ich vermisse ihn und verstehe halt einiges nicht, auch wenn er mir meine Fragen beantwortet hat... Das ergibt dennoch keinen Sinn, vor allem sein Verhalten auch nach der Trennung, so lieb und nett... Gut, man könnte jetzt meinen, schlechtes Gewissen, was vll. sogar eine Rolle spielt, doch aber nicht so in diesem Maße!

Ich möchte ihn schon gerne wieder zurück, doch nicht auf Krampf und auch nicht auf drängen. Damit meine ich klammern und hinterherrennen... Ich muss nat. das jetzt auch erstmal verdauen... Das heißt auch, ich muss schauen was die Zukunft bringt und ich muss auch sehen, ob er vll. sogar nochmal nachgedacht hat... Viele aus meinem Freundeskreis meinen, dass er jetzt erstmal Zeit braucht für sich und er zeigt durch sein Verhalten auch eine gewisse Unsicherheit... also nicht so das Endgültige, was man ja oft nach einer Trennung zeigt und auch hat... Irgendwie finden auch, bei uns läuft die Trennung irgendwie friedlich und nett und nicht so böse... Was ja selten ist. Und es meinen auch einige, das ist ungewöhnlich... bzw. kommt nicht so oft vor.

LG, Schnuckelmaus

underline

ja das stimmt.
denkst du das es diese friedlichkeit leichter für dich macht?
ich finde es jedenfalls "schön"( schlechtes wort im zusammenhang mit trennung...) wenn beziehungen auseinander gehen, dass es nicht in so einem kindischen "du bist schuld"- "ich wünschte ich hätte dich nie getroffen"-" ich verbrenn alles was mich an dich erinnert"-streit endet.
hatte sowas auch mal, konnte damit dadurch besser umgehen und hab jetzt( 3Jahre später) ein ziemlich gutes verhältnis zu meinem ex-schatz.

Schnuckelmaus

Ich denke schon, es macht einiges leichter, auch wenn ich sein Verhalten dennoch nicht wirklich verstehen kann... Ich habe immer noch das Gefühl, andere denken das auch, dass er unsicher ist, ob das die richtige Entscheidung war... Aber das kann auch nur eine Interpretation von dem allen sein, was er nach der Trennung auch geschrieben hat etc.

Ich finde es auch nicht schön, wenn man nach einer Trennung sagt, ich hasse dich, ich will dich nie wiedersehen, du bist Schuld etc. Ich meine, man hat viel Zeit miteinander verbracht, alle tiefs und auch hochs zusammen erlebt und durchgestanden und dann einfach alles so wegschmeißen und sich nur noch ankeifen finde ich schon sehr schade...