Von der TU zur FH wechseln?

stilles wasser · 25.05.2012, 11:17

hallo leute,
ich studiere zur zeit Maschinenbau an einer recht kleinen TU mit ca. 7500 Studenten. Mit der Uni an sich bin ich recht zufrieden. Sie ist modern und gut ausgestattet und die Profs und co. sind alle super nett. Des Weiteren hat sie generell einen recht guten Ruf, sodass ich mir dort mit dem Abschluss keine Sorgen machen müsste, eine Stelle zu finden.
Ich persönlich würde jedoch gerne nach dem Master ( bin zur Zeit im 2. Bachelor Semester) die Möglichkeit haben, zu unterrichten, sprich ich würde, wenn es sich die Möglichkeit ergibt, promovieren. Auch die Möglichkeit könnte sich dort an der Uni ergeben.
Das Problem jedoch ist die Stadt, in der die Uni liegt.. es ist nichts wirklich los. Paar Studentenclubs, Kneipen, eine Bummelallee, kleines Kino und ja, da werden, die sachen, die ich aufzählen kann, immer weniger.
Ein weiteres Problem ist,dass ich mit meiner Wg auch noch außerhalb in einem kleineren Dorf lebe, sodass es zwingend wird, mit dem Auto zur "größeren Stadt" zu fahren, wenn mal was da los ist. Das komische ist, dass ich nicht aus einer viel größeren Stadt dort hingezogen bin, doch trotztdem macht es mir zu schaffen.
Ich wohne in einer Dreier-Wg mit 2 Freunden von mir, mit denen ich gemeinsam das Abitur gemacht habe und ich muss sagen, es ist schwer mit den beiden. Wir immatrikulierten und zogen gemeinsam dort hin. Jeder hat was zur Wohnung beigetragen, jedoch merkte ich recht schnell, dass es für mich mit den beiden zu schwer wird. Mit Beginn des 2. Semesters vor 2 monaten besuchten die Beiden dann auch die Uni immer weniger, es wurde lieber abends in der Wohnung gesoffen oder gezockt, sodass das Aufstehen morgens nicht mehr möglich ist. Dabei sind sie so laut, dass es mich vom Einschlafen abhält, was mich wiederrum sehr stört. Ich habe mich auch mal nach einer eigenen Wohnung umgesehen, aber nichts offiziell den beiden verkündet.
Es sollten mittlerweile recht große Lücken entstanden sein, die das Bestehen, der nächsten Klausuren schwer machen sollte. Selbst für mich wird der Stoff recht komplex, obwohl ich regelmäßig hin bin.
Die Klausuren aus dem ersten Semester habe ich im Gegensatz zu meinen Mitbewohnern bestanden. Der eine muss 6 von 7 und der andere 2 wiederholen und noch die Klausuren des jeweiligen Semesters schreiben..

Dass die Beiden immer seltener hingehen, fiel natürlich auch den Mitstudenten auf, sodass ich mal in ein Gespräch mit einem Kumpel kam.
Wir tauschten uns aus, dass auch die Stadt uns langsam zu schaffen macht und dass es Richtung seelischen Tiefpunkt geht.Mit seiner Wg war er auch nicht zufrieden. Er wohnt im Gegensatz zu mir mit zwei "Fremden".
Wir verstanden uns gut und sind mittlerweile eigentlich ganz gute Freunde. Das war generell bis zu dem Zeitpunkt eher weniger der Fall. Ich habe ihn mit Studienbeginn dort kennengelernt und er war mir unsympatisch. Das gleiche dachte er, denk ich zumindest, von mir auch, während er sich mit meinen beiden Mitbewohnern gut verstand.

Dieser Kumpel hat mir nun den Floh ins Ohr gesetzt, mit ihm zur FH in seiner Heimatstadt zu wechseln. Die Stadt ist dreimal so groß wie die jetzige, jedoch ist die Fh mit knapp 5000 Studenten kleiner. Allerdings ist in der Stadt eine weitere Uni, sodass es ingesamt dort mehr Studenten gibt.
Nun mit dieser Option entstanden bei mir weitere Fragen, mit denen ich alleine zur Zeit nicht klar komme.

Hat es Sinn von einer gut angesehenen TU an eine FH zu wechseln? Trotzt der Vereinheitlichung der Abschlüsse (Bachlelor/Master) gibt es ja unterschiede in der Lehre. Man sagt ja, dass FH einfacher sei, jedoch insgesamt praktischer als Uni. Dann gibt es noch das Vorurteil, dass Uni Absolventen bei Arbeitgebern eine bessere Chance haben als FH Absolventen.
Zusätzlich möchte ich nicht unbedingt wieder ins erste Semester einsteigen, was ja eigentlich klar sein sollte. Ob ich es finanziell hinkriege ist auch eine Sache. Ich lebe vom Bafög und dort gibt es ja auch eine Höchstförderdauer.
Jedoch möchte ich in meinem Studium auch mal was erleben, es soll ja schließlich zu einer der besten Zeiten meines Lebens werden. Jedoch hab ich das Gefühl, dass das in der jetzigen Stadt nicht wirklich was wird.

Neben diesen Fragen gibt es noch die moralischen, über die ich mir Gedanken machen muss.
Kann ich das meinen jetzigen Mitbewohner antun? Auch wenn ich nicht mehr wirklich glaube, dass sie es schaffen, sind wir zusammen hingezogen.

Von dem, der die meisten Prüfungen verhauen hat, weiß ich, dass er sie zunächst noch wiederholen will.. Jedoch zeigt er zur Zeit nicht wirklich den Ehrgeiz sie auch zu bestehen. Der andere macht sich wegen der 2 klausuren keinen kopf ist jedoch meiner meinung nach genauso ehrgeizlos. Neben den wiederholungsklausuren, werden ja wieder die regulären semesterabschlussklausuren geschrieben.
Des Weiteren sind sie genauso Rücksichtslos, wenn sie sich jeden Abend die Birne zukippen und lange wach sind und mich auch noch dabei wach halten

Wenn ich jetzt ausziehen würde, müsste ich auch noch Drei weitere Monate meinen Mietanteil zahlen, sollte sich kein Nachmieter finden lassen. Dann gibt es noch die Sache, dass die Wohnung recht leer wird. Obwohl die beiden aus besser bemittelten Elternhäusern kommen, konnten meine Eltern recht viel in die Wohnung mitgeben, weil wir viel im Keller rumstehen hatten.

Obwohl ich glaube, dass unsere WG nicht mehr von Dauer zu sein wird, möchte ich nicht unbedingt der Auslöser für die Auflösung sein. Denn ich glaube nicht, dass wenn ich ausziehe, die beiden weiter dort bleiben.
Auch weiß ich nicht, ob es wirklich schlau ist, wieder in eine WG zu ziehen und diesmal mit wem, den ich weniger gut kenne und der mir auch noch am Anfang unsympatisch war. einer meiner mitbewohner, weiß auch noch darüber bescheid.
jedoch reizt mich der gedanke schon. Die stadt möchte er mir demnächst an einem we zeigen.
Ach dann gibt es noch die Frage, ob er mich nicht dann vergisst, wenn wir dort anfangen sollten zu studieren. Es ist seine heimatstadt und er hat dementsprechend dort auch seinen freundeskreis.. jedoch meinte er, er würde mich überall mitschleppen.

naja liebe lt community, ich habe schon recht viel geschrieben, auf jeden fall bedanke ich mich fürs lesen und hoffe auf ein paar anregungen.
alleine kann ich leider nicht alle fragen beantworten und bin auf objektive und fremde subjektive meinungen gerade angewiesen. also schießt mal los.

018gast · 25.05.2012, 11:50

Hey

Es gibt viel mehr Studenten die ähnliche Probleme haben wie du vielleicht denkst.. Ich studiere auch in einer kleineren Stadt und viele meiner Komillitonen sagen das sie froh sind wenn sie hier wieder weg sind und das es ihnen am anfang sehr schwer gefallen ist sich hier einzuleben. Bei mir war das auch ein großes Problem.

Zunächst Uni/FH. Gab dazu mal ne Umfrage in der WW zu Prioriäten der Personaler. Anfang April 2012 müsste das gewesen sein also aktuell. Ist demnach vollkommen egal ob FH oder Uni. Wichtiger ist das, wenn du in Führungspositionen willst ein Master klar bevorzugt wird. Uni wenn möglich.

Wichtigkeit Renommee ist auch wieder sehr davon abhängig wo du hinwillst. Wobei es bei dir ja keine der TU9 er sein dürfte, wenn sie in ner Kleinstadt liegt. Dementsprechend denk ich ist das auch vernachlässigbar.

Wenn du allerdings wirklich abbrechen willst würde ich dir eher zu einem Abbruch und zum Studienbeginn an einer der Topunis anstelle an einer FH raten.

Um deine Studienkollegen würde ich mir keinen Kopf machen. Ist ganz normal das jemand aus einer WG ab und an auszieht. Wenn die beiden jetzt mit ihrem Studium hinschmeißen werden die sicher auch nicht aus nächstenliebe bei dir wohnen bleiben. So wie sich das ließt wird das nämlich eh nicht mehr lange halten.

Bafög musst du aufpassen mein bruder bekommt seit seinem wechsel nichts mehr.

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