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Du befindest dich im Forum: Kummer und Sorgen. Dieses Forum bietet dir die Möglichkeit, deine Sorgen nieder zu schreiben, welche nichts mit Liebe oder Herzschmerz zu tun haben. Liegt dir etwas auf dem Herzen, was dir Sorgen bereitet und du nicht weiter weisst? Dann wartet hier immer ein offenes Ohr auf dich. Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge.

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Alt 01.05.2014, 01:29   #51
Ziemlichdurch
abgemeldet
Zitat:
Zitat von Menola Beitrag anzeigen
Wie geht denn deine Familie damit um?
In welchem Fall jetzt?! ;D

Falls du den nächsten Verwandten meinst. Eltern halt zwiegespalten. Der eine Part sieht Psychokrankheiten als Mythos, und der andere Teil ist halt auch auffällig. Will zwar immer nur helfen, machts dadurch aber vermutlich noch schlimmer.

Und ich hab halt mit der Person schon seit längerem keinen innigen Kontakt. Nur sehr sporadisch.

Eigentlich recht merkwürdig so darüber nachzudenken... ist halt irgendwie Normalfall für mich, obwohl es nicht sein sollte.

Bin halt damit aufgewachsen.

Zitat:
Dann sitzen sie vor der geliebten Playstation, die es bei Mama nicht gibt.
Sony ist aber keine Aufsichtsperson und THE LAST OF US ein Wahnsinnsdrehbuch und Kunststück, aber nichts für Grundschulkinder.
(Wobei ich hier übertreibe.... aber der Herr wird aber sicher seine Ü12 Spiele nicht im Geheimkeller verstecken...)
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Geändert von Ziemlichdurch (01.05.2014 um 01:35 Uhr)
Ziemlichdurch ist offline  
Alt 01.05.2014, 01:39   #52
Menola
Special Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 06/2011
Beiträge: 2.214
Zitat:
Zitat von Ziemlichdurch Beitrag anzeigen

Sony ist aber keine Aufsichtsperson und THE LAST OF US ein Wahnsinnsdrehbuch und Kunststück, aber nichts für Grundschulkinder.
(Wobei ich hier übertreibe, aber der Herr wird sicher seine Ü12 Spiele nicht im Geheimkeller verstecken...)

Das weiß ich doch.

Anyway. Genau hier schließt sich der Kreis.

Es ist ein blödes, schwieriges Thema, aber mal egoistisch ausgedrückt: "Mich hat das heute hier ein ganz bedeutendes Stück weiter gebracht"

Neue Impulse, alles neu ordnen. Vielleicht ergibt sich danach ein ganz anderes Bild. Innerlich mehr Abstand. Danke.
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Menola ist offline  
Alt 01.05.2014, 21:25   #53
gastlovetalk
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Menola Beitrag anzeigen
Ferndiagnosen zu stellen, dass sie eh schon einen mitgekriegt haben, finde ich btw ziemlich anmaßend und überflüssig.
Es geht ja auch nicht darum, Einfluesse des Vaters auf die Kinder zu verhindern, sondern darum, die psychischen Selbsthilfekraefte der Kinder (Resilienz) moeglichst gut aufzubauen. Damit sie sich selbst helfen kann. Siehe lama's link.
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Alt 01.05.2014, 21:46   #54
Menola
Special Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 06/2011
Beiträge: 2.214
Zitat:
Zitat von CtrlAltDel Beitrag anzeigen
Es geht ja auch nicht darum, Einfluesse des Vaters auf die Kinder zu verhindern, sondern darum, die psychischen Selbsthilfekraefte der Kinder (Resilienz) moeglichst gut aufzubauen. Damit sie sich selbst helfen kann. Siehe lama's link.

Glaube mir eins, da tue ich alles, was in meinen Kräften steht. Auch mit Hilfe von Menschen, die sich damit auskennen.

Das eigentliche Thema, ist ja mein Umgang mit der Situation.

Und da sind die links auf jeden Fall hilfreich, eben der Austausch mit selbst betroffenen Angehörigen.
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Menola ist offline  
Alt 02.10.2014, 23:30   #55
Menola
Special Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 06/2011
Beiträge: 2.214
Ich habe dieses Thema jetzt doch nochmal ausgegraben.

An der Situation hat sich nichts geändert, im Gegenteil. Die Ärzte suchen immer noch nach dem richtigen Medikament, nach der richtigen Dosierung.

Aber mal ganz abgesehen von dem medizinischen Aspekt, ist es einfach grauenvoll einen Menschen - er ist ja auch der *Papa* - so abstürzen zu sehen.
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Menola ist offline  
Alt 03.10.2014, 12:50   #56
Time2bcool
abgemeldet
Hallo Menola, deine Sorgen kann ich gut nachvollziehen, tut mir echt leid

Wir haben auch "bi-polar" in der Familie, bin ebenfalls damit aufgewachsen und habe mich umständehalber ziemlich in deren Psyche geschraubt. Und kann eigentlich bestätigen, was mir schon früh in Angehörigengruppen gesagt wurde: Man dürfe sich auf keinen Fall das Leiden der Betroffenen so vorstellen, wie wir aus Sicht einer "gesunden Psyche" leiden würden. Denn sie erleben zwar sehr wohl Ängste, Wahnvorstellungen, depressive Phasen, Aggressionen (meist vom in den Manien entfesselten Ego ausgelöst), aber in ihrem "Wahnsystem" erleben sie zum Ausgleich gigantische Höhenflüge und Größenphantasien.

Das Ganze sei an einen "entgleisten Hirnstoffwechsel" gekoppelt - ich bin davon u.a. auch deshalb überzeugt, weil ich öfter erlebt habe, wie der medikamentös wieder ausgeglichen und die Person wieder "normal" wurde. Der Lithium-Spiegel muss vom Neurologen regelmäßig kontrolliert werden.

Krankheitseinsicht war bei unserer "Kandidatin" nur nach jahrelang immer wiederkehrenden Manien mit Psychosen und dem damit verbundenen Leidensdruck in der nachfolgend depressiven Phasen vorhanden, und nur aufgrund der ärztlichen Erklärung einer "angeborenen Stoffwechselstörung". Dafür kann ja niemand was. Eine psychische Erkrankung zu haben ist sehr schlimm, und ich habe öfter erlebt, dass die Betroffenen unbedingt eine externe Ursache als Erklärung brauchen, um damit umgehen zu können.

Es gibt i.d.R. spezielle Auslöser, die dann doch trotz guter medikamentöser Einstellung (meistens mindestens ein Neuroleptikum, Lithium und manchmal auch Antidepressiva und als Bedarfsmedikation ein Beruhigungsmittel) die Wahnideen und Höhenflüge wieder aufleben lassen.

Oft sind es Zurückweisungen in der Liebe oder subjektiv als unerträglich empfundene Misserfolge. Diese Empfindungen werden fast automatisch "übersprungen", abgespalten, und mit Größenphantasien überkompensiert. Man überhöht sich gedanklich, und dazu gehört auch, dass die Medizinwelt und alle sich irren und man ja gar nicht krank ist. Und deshalb braucht man auch die Sch*** Tabletten nicht nehmen! Und dann ist der Kreislauf nicht mehr aufzuhalten. Werden die Medikamente erst abgesetzt (und die Betroffenen sind äußerst findig darin, ihrer Umwelt diesbezüglich einen Bären aufzubinden), schaukelt sich die Manie im Affenzahn auf, der Stoffwechsel im Gehirn schüttet Rausch-artig Endorphine aus - es könnte einem gar nicht besser gehen, und man ist immens Leistungsfähig! Tatsächlich setzt das Kräfte frei, und die Betroffenen fühlen sich "endlich richtig lebendig" und äußerst wertvoll, ja "auserwählt". Sie haben jede Menge "Eingebungen" und "Erkenntnisse", und finden dafür auch überall "Beweise". Wer ihnen dazwischen funken will, wird gemieden, ausgeschlossen, abgewertet - gehört zum "feindlichen System".

Auch wenn Psychatrien aus Sicht von uns Besuchern grauslich sind - sie sind der Platz, an den die Betroffenen dann hingehören. Dort und nirgendwo anders. Denn die Manie muss gestoppt werden - sie kennt von selbst leider keine Grenzen.

Da der Hirnstoffwechsel sehr individuell und eine wirklich komplizierte Angelegenheit ist, die nicht annähernd so transparent und vorhersehbar für die Mediziner ist, wie man glauben möchte, dauert die Einstellung der Medikation leider manchmal Monate und welches der Präparate am besten wirkt, ist von Fall zu Fall unterschiedlich, manchmal fast Glückssache, würde ich sagen.

Jedenfalls ist die Depression oder Tief-Phase, die auf eine Manie folgt, leider unvermeidlich. Ähnlich wie bei einem Drogenentzug. Die Dopamin-Rezeptoren haben sich nämlich aufgrund der Überbeanspruchung während der Manie aus "Selbstschutz" teilweise abgebaut, so dass "Glückshormone" erstmal nur vermindert adaptiert werden können. Aber das kommt wieder in Ordnung. So lange dauert aber mindestens die Depression.

Ich persönlich habe innerlich Abstand genommen, nachdem ich mich längere Zeit in das Thema und die Patienten "rein gehängt" habe. Vielleicht gelingt dir das auch, ich würde es dir wünschen. Da es allerdings der Vater deiner Kinder ist ... würde ich dir wirklich eine Selbsthilfegruppe nahelegen
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Time2bcool ist offline  
Alt 26.10.2014, 21:58   #57
Menola
Special Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 06/2011
Beiträge: 2.214
Time2

Vielen Dank für deinen Beitrag! Ich habe ihn ziemlich lang in meinem Herzen bewegt. Tu ich immer noch.

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Menola ist offline  
Alt 25.01.2015, 12:02   #58
Menola
Special Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 06/2011
Beiträge: 2.214
Aufgrund einer anderen aktuellen Diskussion grabe ich den thread mal wieder aus.

Nach meiner Erfahrung kann man als Familie oder Freund herzlich wenig tun, weil die Aufnahmefähigkeit der Betroffenen völlig blockiert ist.

Das Wichtigste erscheint mir, sich selbst abzugrenzen und sich einzugestehen, dass man nicht helfen kann.
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Menola ist offline  
Alt 25.01.2015, 12:11   #59
TeamU
Special Member
 
Registriert seit: 01/2011
Beiträge: 9.192
Zitat:
Zitat von Menola Beitrag anzeigen
Das Wichtigste erscheint mir, sich selbst abzugrenzen und sich einzugestehen, dass man nicht helfen kann.
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TeamU ist offline  
Alt 25.01.2015, 12:40   #60
sadness75
Platin Member
 
Registriert seit: 10/2011
Beiträge: 1.933
Ich bin eine Betroffene. Seit über einem Jahr bekomme ich das Medikament Seroquel. Damit geht´s mir super. Ich beobachte mich auch ganz genau. Seit 2 Jahren hatte ich auch keine Depression mehr. Ich denke ich bin auf einem guten Weg. Ich kann in dem anderen Thread gut mitfühlen, aber helfen kann man leider nicht wirklich.
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sadness75 ist offline  
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