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Alt 15.05.2014, 12:59   #1
paul258
Golden Member
 
Registriert seit: 01/2011
Beiträge: 1.057
Wenn die Vergangenheit plötzlich vor der Tür steht.

Es ist 10 Jahre her, als mein „Vater“ sich von meiner Mutter hat scheiden lassen. Seit dem hatte er sich nicht mehr gemeldet, keine Karte geschrieben oder sonstiges. Das letzte Bild was ich von ihm habe, ist wie er noch mal seine Sachen abgeholt hatte und ich alleine zu Hause war. Er hat sich auch nicht verabschiedet, sondern ist einfach gegangen. Seine „Familie“ war ihn komplett egal. Über Bekannte haben wir rausgefunden, dass er schnell wieder geheiratet hat und weiterhin sein Leben lebt (Alkoholiker + Arbeitslos). Er wohnt lustiger weise auch nur 20km entfernt.
Dennoch war die Trennung damals die einzige richtige Entscheidung. Die paar Jahre vor der Trennung waren die Hölle und geprägt durch Alkohol und Gewalt.

Nachdem er damals einfach abgehauen ist haben auch seine Eltern und seine Geschwister (sprich meine Großeltern und meine Onkels) den Kontakt zu meiner Mutter, meinem Bruder und mir komplett abgebrochen. Meine Mutter hatte für ihn damals ihre Familie im großen Streit verlassen, was also dazu führte, dass ich so gesehen ohne Familie (abgesehen von mein Bruder und meiner Mutter) aufgewachsen bin und das obwohl ich ja wusste, dass ich eigentlich eine große Familie hätte. Kann sich ja jeder vorstellen wie toll Geburtstage und Festtage zu dritt sind usw. Bei meiner Abiturfeier war ich z.B. sogar der einzige vom ca. 100 Man starken Jahrgang, der alleine da war, weil meine Mutter im Krankenhaus lag.

Es war nett gesagt eine richtig beschissene Zeit. Ich merke dass ich heute noch Folgeschäden davon trage, genau wie mein Bruder. Meine Mutter verfiel damals dem Alkohol und stand mit einen Bein schon im Grab, hat es aber zum Glück wieder geschafft und ist nun seit Jahren trocken. Irgendwie haben wir es geschafft aus dem absoluten Nichts jeder etwas für uns aufzubauen. Zurückblickend kann ich mir das kaum erklären wie wir das geschafft haben, aber es ging irgendwie.
Und das alles, während wir ja wussten, dass dort draußen irgendwo die Familie von meinem Vater sitzt die nichts mehr mit uns zu tun haben will, da er sich von uns getrennt hat. Sie wussten auch in welchem Zustand meine Mutter damals war (Alkoholmäßig) und das wir so arm warn, dass wir wortwörtlich kein Geld für Essen hatten.

Ich erzähl das alles, weil gestern etwas passiert ist. Meine Mutter rief mich an und meinte das aus dem Nichts auf einmal meine Großeltern vor der Tür standen, sprich die Eltern meines Vaters. Einfach so, nach 10 Jahren. Sie wollten ihr ein Gespräch aufdrängen. Wie es ihr „so geht“ und ob sie denn „Arbeit hätte“. Meine Mutter, eine eher labile Person, war mit der Situation maßlos überfordert. Sie hatten sich wohl 10 Minuten lang unterhalten und die 2 wollten dann ein Treffen für die nächsten Tage ausmachen. Natürlich wollten/wollen sie auch mit mir sprechen.
Als die 2 dann gegangen sind, rief meine Mutter mich an und man kann sich ja vorstellen wie fertig sie war.

Ich frag mich jetzt, was ich machen soll. Auf der einen Seite weiß ich, dass es wohl die letzte Möglichkeit wäre diese Menschen zu sehen (beide so Anfang 70). Sie werden das sicher genau so sehen, da ich und mein Bruder ihre einzigen beiden Enkel sind... Und ich weiß auch, dass man im Leben ja verzeihen soll.
Allerdings bin ich noch meilenweit davon entfernt. Vor 5 Jahren dachte ich, dass sich das in Zukunft legen würde, aber das Gegenteil ist der Fall. Mein Hass auf diese Menschen ist so groß wie nie zu vor und es ist schon das netteste was ich machen kann, wenn ich sie ignoriere. Mir fallen jedes Mal 1000 Sachen ein. So erinnere ich mich z.B. wie ich damals einmal als kleiner Junge mit meiner Großmutter gesprochen hatte, nachdem mein Vater (zwei Köpfe größer als meine Mutter) meine Mutter einmal fast krankenhausreif geschlagen hat. Sie meinte zu mir: „Ja, aber deine Mutter hat auch geschubst.“…
Ich versteh einfach nicht, was das für Menschen sind. Jahrelang haben sie zugesehen wie wir untergegangen sind und sprichwörtlich in der Scheiße saßen. Und jetzt, 10 Jahre später, wo sich so langsam alles normal etabliert hat, stehen sie einfach auf der Matte und tun so als wenn sie nur mal kurz weg waren und denken ernsthaft, dass man doch mal ein Käffchen trinken gehen kann.

Geändert von paul258 (15.05.2014 um 13:08 Uhr)
paul258 ist offline  
Alt 15.05.2014, 12:59 #00
Administrator
Hallo paul258, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 15.05.2014, 13:43   #2
tunny89
Senior Member
 
Registriert seit: 10/2011
Beiträge: 805
Hallo Paul,

ich kann deine Irritierung sehr gut nachvollziehen. Auch ich verstehe nicht, wie deine Großeltern nach so vielen Jahren und der ganzen Geschichte auf die Idee kommen können, einfach wieder in eurem Leben aufzutauchen und einen auf normale Familie zu machen.

Wirklich etwas raten kann ich dir jedoch leider nicht.
Vielleicht ist es so, dass sie einfach nur unglaublich ignorant sind, auf sich selbst bezogen und gar nicht nachdenken, was ihr Auftreten bei deiner Mutter bei eurer ganzen, kleinen Familie hinterlassen wird. Manche Menschen sind leider so - ich spreche da aus Erfahrung, weil mein Onkel ähnlich ist.

Vielleicht haben sie aber auch tatsächlich bemerkt, wie schlimm ihr Verhalten in all den Jahren gegenüber deiner Mutter, deinem Bruder und dir war. Manchmal soll mit dem Alter ja die Weisheit und Einsicht kommen. Viele Menschen können sich nicht so leicht entschuldigen und versuchen einfach durch einen normalen Umgang irgendwie alles wieder gut zu machen.

Ich weiß nicht, welcher Antrieb hinter dem Verhalten deiner Großeltern steckt. Und ich weiß auch nicht, ob du -sollte es die zweite Möglichkeit sein- bereit bist und sein kannst, ihnen zu verzeihen. Das musst du für dich selber herausfinden. Und selbst dann stellt sich noch die Frage, ob du sie tatsächlich treffen möchtest oder ob du dich und deine Familie vor einer weiteren Enttäuschung beschützt.
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tunny89 ist offline  
Alt 15.05.2014, 14:32   #3
gefallener stern
... nachtstern ...
 
Registriert seit: 06/2010
Ort: ... lost in space ...
Beiträge: 7.294
Ich war in einer ähnlichen Situation.
Einer erschreckend ähnlichen

Zuerst dachte ich. ... es sind deine Großeltern,
Wir sind doch eine Familie. ...

Aber nach einigen Tagen Nachdenken ist mir
klar geworden, dass man die fehlenden Jahre
nicht vergisst. Das Gefühl des im Stich gelassen
worden sein und wie oft man sie gebraucht
hätte in 20 Jahren. ....

Ich habe den Kontakt abgebrochen und es
nicht bereut.

Tu das was dein Bauch dir sagt!

Hör dir vielleicht an, was sie zu sagen
Haben. ... aber die letzte Entscheidung
Solltest du in deinem Sinne treffen!

Du bist ihnen nicht verpflichtet, nur weil
Sie jetzt alt sind und sich an euch erinnern!
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gefallener stern ist offline  
Alt 15.05.2014, 18:24   #4
Synonym
abgemeldet
Da wollen Leute ihre Sünden auf die alten Tage wieder gut machen. Ich kann mir ganz gut vorstellen, was das für Leute sind. Ich würde da nicht mitmachen.
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Synonym ist offline  
Alt 15.05.2014, 18:26   #5
Synonym
abgemeldet
Zitat:
Zitat von paul258 Beitrag anzeigen
Es ist 10 Jahre her, als mein „Vater“ sich von meiner Mutter hat scheiden lassen. Seit dem hatte er sich nicht mehr gemeldet, keine Karte geschrieben oder sonstiges. Das letzte Bild was ich von ihm habe, ist wie er noch mal seine Sachen abgeholt hatte und ich alleine zu Hause war. Er hat sich auch nicht verabschiedet, sondern ist einfach gegangen. Seine „Familie“ war ihn komplett egal. Über Bekannte haben wir rausgefunden, dass er schnell wieder geheiratet hat und weiterhin sein Leben lebt (Alkoholiker + Arbeitslos). Er wohnt lustiger weise auch nur 20km entfernt.
Bei mir war es sehr ähnlich. Ich habe nix mit meinem Alten gemeinsam, so garnichts. Und mit meiner Mutter erfreulicher Weise auch nicht allzu viel (Ich liebe sie dennoch). Manchmal frage ich mich, ob ich bei der Geburt vertauscht wurde.

Wie auch immer.
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Synonym ist offline  
Alt 16.05.2014, 13:25   #6
paul258
Golden Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 01/2011
Beiträge: 1.057
So wie es scheint, hat sich die Sache von selbst wieder ins Nichts aufgelöst. Gestern haben sie bei meiner Mutter angerufen und ihr auf den Anrufbeantwortet gesprochen, dass sie doch „leider keine Zeit haben für ein Treffen.“. Es gab auch kein Vorschlag für einen Alternativtermin usw.
Ich vermute mal, dass sie einfach gerade zu Besuch waren (sie wohnen eigentlich weit weg), sich die Gegend angeguckt haben und als sie die Wohnungen sahen „Na, da klingeln wir einfach mal.“. Das wird schon alles gewesen sein.
Dennoch unglaublich naiv und gewissenlos. Das macht die Sache irgendwie noch geschmackloser. Das sie nach alldem keine Skrupel haben mal für ein spontanes Plauschen zu klingeln.
Sie haben ja auch noch sehr viel Kontakt zu meinem Vater. Sicherlich werden sie ihn heute oder morgen besuchen und weit und breit erzählen, wie sie meine Mutter und meinen Bruder gesehen haben, die er ja seit 10 Jahre nicht gesehen hat...

Jedenfalls gut so, dass nichts daraus wird. Obwohl ich es schon blöd finde, dass meine Mutter ihnen ihre Telefonnummer gegeben hat…aber naja…mal sehen ob da jemals wieder etwas kommt…
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paul258 ist offline  
Alt 17.05.2014, 19:29   #7
drachentoeter
Golden Member
 
Registriert seit: 07/2011
Ort: Manchmal hier, manchmal dort
Beiträge: 1.429
Ein paar Parallelen zu meinem Leben.
Naja. Die Mutter "verließ" mich, als ich 12 Jahre alt war, zog weit weg.
Ich kam/blieb beim Vater, der sich zwar bemühte, aber eine emotionale
Beziehung ist nie entstanden.

Ich habe schnell begriffen, dass ich ein eigenes Leben führen muss.
Da ist nix mit Familie. Aber daran war ich nicht schuld.
Man hat sie mir nie geboten.

Die Folgen? Beziehungsprobleme, mangelndes Vertrauen.
Ich verdränge die Vergangenheit, lebe nur in der Zulunft und für die Tochter.
Ich tue mein Bestes.

Tu es auch. Man muss nicht verzeihen, vergeben, aber man kann zuhören.
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Geändert von drachentoeter (17.05.2014 um 19:33 Uhr)
drachentoeter ist offline  
Alt 17.05.2014, 21:11   #8
Menola
Special Member
 
Registriert seit: 06/2011
Beiträge: 2.214
An deiner Stelle würde ich es auch auf jeden Fall lassen.

Du hast deinen Frieden gemacht und dich trotz dieser Vergangenheit zu einem freien, selbstständigen und (aus dem bißchen, was ich über dich weiß) sehr lebensbewußten Menschen entwickelt.

Warum solltest du dir diese Scheiße antun?

Es reißt nur alte Wunden auf, und da sie nun in einem gewissen Alter sind, wollen sie wahrscheinlich die Absolution, von dir hören, dass sie eigentlich doch gar nicht so schlecht waren.
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Menola ist offline  
Alt 18.05.2014, 19:47   #9
Lilly 22
 
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
Hallo paul258,

Zitat:
Zitat von paul258 Beitrag anzeigen
Einfach so, nach 10 Jahren.
manche Menschen brauchen eben so lange, um aus ihrem Verhal-
ten zu lernen, Reue zu empfinden usw. usf. Am Ende ist es dafür
nie zu spät, so lange man dies noch zu Lebzeiten schafft.
Besonders, wenn man, wie deine Großeltern, in einem Loyalitäts-
konflikt gefangen und sich sicher nicht ganz unbeteiligt am "Miss-
raten" des eigenen Kindes verantwortlich fühlt.

So gern man das als Betroffener auch hätte, aber, würdest du
dich so einfach gegen dein eigenes Kind stellen können?

Ich frage das, weil es letztlich das ist, was du hier als, wie selbst-
verständlich voraussetzt, erwartest. Hinzu kommt, dass deine Groß-
eltern noch einer ganz anderen, viel strengeren Generation entstam-
men, in der es sich einfach nicht gehört, seine eigenen Kinder im
Stich zu lassen und in der es noch "einem Kavaliersdelikt" entsprach,
wenn der Mann sich einfach eine neue Familie suchte.
Und ja, der Ehemann hatte damals auch noch ein Züchtigungsrecht
usw. usf.
Bevor du also vorschnell verurteilst, ist es wohl auch hier deine Auf-
gabe, zu erkennen, dass Vergebung etwas ist, das mit Größe und der
Einsicht zu tun hat, dass kein Mensch fehlerfrei ist. Deine Großeltern
werden ihre Beweggründe gehabt haben, die du nicht kennen kannst,
weil du alles nur vom Hörensagen weitergetragen bekommen hast
und natürlich ein Mitleidtragender bist.

Anstatt diesen nun aber bei der Gelegenheit der Aufklärung gleich
selbst mit Vorurteilen zu begegnen, könntest du das Gesprächsange-
bot annehmen und später immer noch eine Entscheidung treffen.
Es zwingt dich niemand zu etwas. Es ist allein deine Entscheidung,
welche du nun für deine Zukunft triffst und welche dich reifen oder
weiter im Zustand von Verbitterung und Hass verweilen lässt.
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Geändert von Lilly 22 (18.05.2014 um 19:51 Uhr)
Lilly 22 ist offline  
Alt 19.05.2014, 07:10   #10
paul258
Golden Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 01/2011
Beiträge: 1.057
Zitat:
Zitat von Lilly 22 Beitrag anzeigen
Anstatt diesen nun aber bei der Gelegenheit der Aufklärung gleich
selbst mit Vorurteilen zu begegnen, könntest du das Gesprächsange-
bot annehmen und später immer noch eine Entscheidung treffen.
Es zwingt dich niemand zu etwas. Es ist allein deine Entscheidung,
welche du nun für deine Zukunft triffst und welche dich reifen oder
weiter im Zustand von Verbitterung und Hass verweilen lässt.
Wie gesagt: dazu ist es ja nie gekommen. Es war ja nicht so, dass sie wirklich ernsthaft reden wollten. Die ganze Aktion war wohl eher spontan. Sie waren halt gerade wohl mal in der Gegend und haben einfach mal geklingelt, weil das Namensschild noch an der Tür war. Wenn sie wirklich Interesse gehabt hätten, hätten sie ja ein Alternativtermin vorschlagen können. Oder sowas meinen können wie „Lass uns dann mal telefonieren“, aber nichts kam. Es ging ihnen dabei nicht um meine Mutter, oder um mich (sie haben ja nicht mal nach meiner neuen Adresse oder Telefonnummer gefragt), sondern einzig und allein um sich selbst.

Und wie auch gesagt: normalerweise bin ich auch immer fürs Reden! Nur scheint ja nicht mal richtiges Interesse da zu sein. Nicht nur keine Reue, sonder nicht einmal Interesse. Warum sollte ich mit so jemand sprechen?
Desweiteren ist mir auch klar, dass sich hier in paar Sätzen die letzten 10 Jahre nicht wiedergeben lassen und ihnen gehört ja auch nicht die Alleinschuld an dem ganzen Elend. Genau so wie mir auch klar ist, dass sie zu ihren Sohn stehen mussten damals…ich bleibe aber bei, dass es alles verlogen ist. Sie haben sich damals gegen uns entschieden, das war ihr gutes Recht. Ich sehe nun aber nicht ein, warum ich ihnen die Genugtun einer Versöhnung geben sollte, nur weil ihnen langsam klar wird das sie nicht unsterblich sind. Das sehe ich meinem Vater gegenüber übrigens ähnlich. Es ist ja nicht nur der Kontaktabbruch, sondern die Tatsache, dass sie mit vollem Bewusstsein uns zurück gelassen haben. Sie wussten ja, dass wir nichts zu essen hatten. Das wir beinah aus der Wohnung geflogen sind. Das paar mal der Strom abgestellt wurde. Das sie zwei Minderjährigen zurückgelassen haben mit einer Alkoholikerin die Selbstmordgefährdet war.
All das und noch soviel mehr, war ihnen bewusst und komplett egal. Nicht mal eine Karte zum 18. Geburtstag, oder nicht mal eine SMS als ich mein Schulabschluss geschafft hatte. Nicht einmal nachgefragt in 10 Jahren. Dagegen hätte doch absolut nichts (!) gesprochen.

Es ist einfach zu viel passiert, was ihnen egal war. Ich (und auch meine Mutter und mein Bruder) haben uns damit abgefunden, dass da kein Kontakt besteht und kommen damit nun seit paar Jahren super aus.
Nun allerdings wieder auf heile Welt tun, nur weil die Herrschaften gen Lebensabend denken, dass wäre ja recht „schön“ wenn man sich wieder verstehen könnte, sehe ich absolut nicht ein. Wie gesagt: aus dem Nichts haben wir alle etwas errichtet und das war unglaublich schwer. Ich sehe nicht ein, warum ich das mit jemanden teilen sollte, der seit einer Dekade mir absichtlich gezeigt hat, dass er kein Interesse an meinem Leben hat und nebenbei auch noch geholfen hat uns damals niederzuknüppeln (durch Klagen usw.).

Wenn sie irgendwann mal anrufen würden, würde ich mir das schon anhören. Mehr aber nicht.
Und Hass, ja. Vielleicht. Es regt mich alles auf, ja. Allerdings ist die Abneigung so groß geworden, dass ich einfach meine Ruhe haben möchte. Die sollen ihr Leben leben und ich/wir meins/unseres.

Es ist ja nicht so, dass ich nicht verstehen kann warum sie sich damals so entschieden haben. Nur hat alles ja auch eine Folge. Aktion – Reaktion.
Sie hätten damals den Weg gehen können den Kontakt zu minimieren, aber dennoch hätten sie in einen geringen Rahmen Interesse zeigen können (wie z.B. ein Brief alle 2-3 Jahre oder weiß ich). Aber den Weg wollten sie nicht gehen. Sie wählten den einfachen Weg und taten so, als wenn mein Bruder, meine Mutter und ich nicht existieren würden und das auch noch in einer Zeit, in der wir durchaus Hilfe gebraucht hätten.
Es ist ok, dass sie sich so entschieden haben und ich maße mir auch nicht an zu sagen, dass ich in ihrer Situation nicht das selbe getan hätte.
ABER: Dann sollen sie auch mit den Konsequenzen leben. So seh ich das.
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Geändert von paul258 (19.05.2014 um 07:18 Uhr)
paul258 ist offline  
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