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Du befindest dich im Forum: Kummer und Sorgen. Dieses Forum bietet dir die Möglichkeit, deine Sorgen nieder zu schreiben, welche nichts mit Liebe oder Herzschmerz zu tun haben. Liegt dir etwas auf dem Herzen, was dir Sorgen bereitet und du nicht weiter weisst? Dann wartet hier immer ein offenes Ohr auf dich. Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge. |
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07.07.2019, 20:44 | #41 | |||
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
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Hallo Moensche,
Zitat:
dem entsprechen. Nur sagt das am Ende rein gar nichts darüber aus, ob ihr miteinander funktioniert. Du stellst damit nämlich lediglich Idealbilder auf und erwartest im Grun- de dann auch, dass all diese Leute "ideal" sein müssten und gar nicht sein dürften, wie sie sind. Menschen sind weder ideal, noch haben die- se nur "gute Seiten". Weder andere, noch du selbst. Stell dir vor, deine Listen-Freunde hätten eine eigene Liste, wobei sie an dir nur deine guten Seiten mögen und deine schlechten Seiten ver- achten, dir das ständig kundtun usw. Wie würdest du dich dabei füh- len? Wenn dir eine gesunde Kommunikation untereinander z.B. wichtig ist, dann ist das etwas, das quasi da drüber steht und wo beide Seite zu beitragen können müssen. Pflege ich z.B. selbst (aufgrund meiner Vergangenheit z.B.) destruktive Beziehungsmuster, bin deshalb selbst eher verschlossen, impulsiv usw. usf., nützt es mir rein gar nichts, ist da auf der anderen Seite jemand, der all meine "Erwartungen an an- dere" entspricht und bei dem ich (unbewusst dazu) aber selbst alles sabotiere, was nur geht, weil ich eben selbst so destruktiv gestrickt bin. Klar, jetzt könnte mein Anspruch an mein Gegenüber noch höher sein und ich erwarte obendrein von diesem, dass er mir ständig und dazu im ruhigen Ton z.B., jedes Mal ein gesundes Feedback darüber gibt, falls ich selbst entgleite. Weil es so theoretisch ja die Möglichkeit gä- be, dass es dann trotzdem zu einer gesunden Kommunikation kom- men könnte. Aber, ist es wirklich die Aufgabe des anderen, dich hier zu leiten und zu therapieren? Oder, wie würdest du auf solche Feed- backs bitteschön reagieren? Pflegst du hier selbst destruktive Muster, über die du dir nicht einmal selbst bewusst bist, wirst du darauf eher allergisch reagieren und diese als Angriff werten. Du wirst eher kriti- siert fühlen usw. usf. Und genau so gut kannst du dich in z.B. destruktiven Beziehungskon- strukten wohlfühlen. Z.B., weil dir solche von Kindesbeinen an ver- traut sind, du einfach nichts Besseres kennst. Da wird dir alles ande- re, als auch gesündere Konstrukte, erst mal "merkwürdig" erschei- nen und du wirst dich allein deshalb unwohl dabei fühlen. Eben, weil dir das so nicht vertraut ist und dein Gehirn in solchen Momenten eher Alarm schlägt. Du kannst also einzig selbst daran arbeiten, am Ende das zu bekom- men, was du wirklich willst. Dazu musst du dir selbst bewusst wer- den und sein. Um so mehr du dich selbst annehmen und wert schät- zen kannst, um so mehr wirst du auch andere Menschen in ihrem Wesen tolerieren können. Dann kann dir auch`ne Freundin gefallen, die dir in ihrer Aufregung eine Bilderflut an Kleidern zuschickt, weil du dahinter ihre Unsicherheit erkennst und schmunzelnd an deine eigenen dabei denkst, die Teil deiner Persönlichkeit sind und die du an dir längst akzeptiert hast. Dann wirst du bei Bedarf auch freund- lich, gesunde Grenzen setzen können, ohne den anderen darüber abzuwerten oder zu verletzen. Du wirst darüber sogar eher Neues für dich entdecken, was du zu- vor womöglich abgelehnt hast und nun aber als dich fördend be- trachten kannst. Das natürlich im positiven Sinn. U.a. eben, weil vieles davon schlichtweg Selbstakzeptanz bedeutet und du Abwei- chungen deshalb nicht mehr fürchten musst. Am Ende kommt es dann gar nicht mehr auf diese konkreten Eigenschaften an, son- dern eher darauf, dass es im Zusammenspiel eben gesund funk- tioniert, sich ergänzt bzw. ausgleicht. Alles, was eher mit Idealisierung im Zusammenhang steht, dient eher dazu, unter Abwertung anderer, sich irgendwie selbst zu erhöhen und damit Abgrenzungen zu schaffen. Man hat dabei nicht den Blick auf sich selbst, sondern sucht die Schuld beim Gegenüber, um sich so seiner eigenen Defizite nicht bewusst zu werden.
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07.07.2019, 20:57 | #42 | ||
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Registriert seit: 01/2015
Beiträge: 9.568
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Das Problem ist aber ja, dass die TE eine lieblose Kindheit hatte, in der ihr die Botschaft eingebleut wurde, dass sie nur geliebt oder geachtet wird, wenn sie tut, was man von ihr verlangt. Dass sie Grenzen setzen muss, ist klar. Das scheint ihr aber schwer zu fallen. Und damit zieht sie automatisch jene Leute an, die merken, wie sie tickt und das früher oder später ausnutzen. Und wenn die Freundin, der bereits Tage zuvor von der TE informiert wurde, dass sie gerade keinen Kopf für so etwas hat, ihr nur wieder einen Haufen Fotos schickt und dann sauer reagiert, weil die TE irgendwann Grenzen setzt, dann zeigt das m.E. sehr wohl, dass da eine Disbalance im Puncto Augenhöhe herrscht. Vor allem, wenn die TE sich dann noch entschuldigt, was sie nicht tun müsste, und trotzdem nur mit einer angepissten Laune abgewiesen wird. Das hat dann einfach nichts gesundes mehr an sich.
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08.07.2019, 11:56 | #43 | |||
Member
Themenstarter
Registriert seit: 10/2018
Beiträge: 232
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Zitat:
Zumal ich ihr ja auch sofort verziehen habe, sie mir aber nicht. Das passt nicht zusammen. Lily, genauso gut könntest du meine Freundin analysieren. Eine Frau, die ihre Kleiderwahl wichtiger hält als den Kummer einer Freundin (und ich treffe maximal zwei Männer im Jahr, die mich interessieren, nicht ständig). Die keine gesetzten Grenzen akzeptiert, sondern einreißt. Mit dem Echo kann sie aber nicht leben.
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08.07.2019, 21:59 | #44 | |||
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
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Hallo Moensche,
Zitat:
wo du dich emotional tangiert und schlecht danach gefühlt haben möch- test, weil du mehr erwartet hast oder von mir aus verliebt gewesen bist. Demnach gehe ich davon aus, dass du tendenziell dazu neigst, dich eher im Leiden zu suhlen und hier entsprechend auch auf die jeweilige Auf- merksamkeit in deinem Freundeskreis pochst. Das können deine Freun- de dann also durchaus als sehr anstrengend empfinden. Vor allem, wenn da quasi ständig nur "Gejammer" über irgendwelche Kerle von deiner Seite kommt, belastest du deine Freundschaften damit einseitig sehr. Im Übrigen kannst du nicht einfach behaupten, dein "Problem" sei wich- tiger, als das deiner Freundin. Mit so einer Denke nimmst du die Proble- me (bzw. deine Freundin) nicht ernst und wertest sie indirekt ab. Gleich- zeitig erwartest du von diesen Leuten jedoch, dass sie dich ernst nehmen und dir beistehen sollen.Tun sie das nicht, wie von dir erwartet, sind sie gleich die Bösen. Bei deiner Freundin sehe ich nur, dass sie dir gegenüber ihr Bedürfnis nach freundschaftlicher Unterstützung/ Beratung kundgetan hat. Und natürlich geht sie dann wohl erstmal davon aus, dass du ihr hier gern zur Seite stehst. Im Grunde spricht sie dir zudem ein Kompliment da- mit aus, wenn sie auf deinen Geschmack baut. Natürlich hättest du ihr hier einfach und das sogar freundlich drauf entgegnen können, dass dir danach gerade nicht zu mute ist und sie sich hier an jemand anderen wenden möge. Du hast sie stattdessen auf Beziehungsebene nieder gemacht, weil du das Gefühl für dich gepflegt hast, sie sei dir gegenüber unempathisch, da sie sich deinem Kummer nicht anneh- men würde und nur ihre ollen Kleider im Kopf hätte. Das ist kein ge- sundes Grenzensetzen, sondern ein persönlicher Angriff auf den an- deren. Erst recht, da du selbst dafür verantwortlich bist, deine Be- dürfnisse entsprechend zu kommunizieren. Das so aber nicht tust, sondern dann um die Ecke mit Anschuldigungen kommst, weil sie nicht so tickt, wie du es gern für dich hättest. Es geht nicht darum, ob dein "Liebeskummer" unwichtig ist oder im Vergleich wichtiger, als ihre Probleme. Es geht mir hier einzig darum, dass du auch mal deine Augen dafür öffnest, wie du selbst mit deinen Freunden umgehst, diese auch hier in deinen Threads desöfteren eher abwertest, auf der anderen Seite aber deren Un- terstützung erwartest, wenn du gerade mal wieder leidest. Auch darum, mal selbst zu verinnerlichen, welches Ausmaß deine Er- wartungen an deine Freunde annimmt und das diese dir hier ei- gentlich eher mal "gesunde Grenzen" setzen sollten bzw. dir mal verdeutlichen sollten, dass du deine Bedürfnisse gesünder kom- munizierst, anstatt frustriert pampig zu reagieren. Du suchst dir schließlich deine Freunde selbst aus, genau so wie eben jene Typen, die dir offenbar nicht gut tun, von denen du aber genau so viel Aufmerksamkeit erwartest. Denn entweder pflegst du hier selbst aussaugende, destruktive Muster bei der Auswahl/ Pflege usw. oder du sabotierst hier un- bewusst selbst -ansonsten, also objektiv betrachtet- gesunde Beziehungen. Sprich: vielleicht ist es dir desöfteren schlichtweg egal, ob dir eine Beziehung (Freundeskreis/ potenzielle Partner/ Partner) dem Grunde nach gut tut, hauptsache, du bekommst darüber viel Aufmerksamkeit. Dann liegt das aber nicht an den ande- ren, dass sie sind, wie sie sind, sondern es läge an deiner hier eher oberflächlichen Betrachtungsweise usw., deren Kon- sequenzen du am Ende nur zu spüren bekommst. Ich hätte auch keine Lust darauf, mich deiner Probleme anzu- nehmen, wenn ich auf der anderen Seite weiß, wie sehr du im "Gegenzug" meine eigenen Probleme abwertend betrachtest und im Grunde möchtest, dass sich alles stets nur um dich kreisen soll. Du hast dich bei ihr entschuldigt, pflegst über ihre Probleme aber immer noch die selbe Ansicht. Demnach hättest du dir eine solche Entschuldigung auch sparen können. Denn, was soll sie deiner Meinung nach damit anfangen? Und was kon- kret soll sie dir vergeben? Da du als ihre Freundin abgesprun- gen bist, was sie wohl einfach nur richtig verstanden hat, wird sie derzeit vermutlich eher damit beschäftigt sein, andere zu fragen bzw. ihr Problem selbst anzugehen und zu lösen. Heißt, sie wird unter Zeitdruck stehen und sich weniger einen Kopf darüber zerbrechen, was du passiv von ihr erwartest bzw. er- warten könntest. Und ja, vielleicht hat sie einfach auch keine Lust mehr auf diese Freundschaft, in der du sie eher abwer- tend betrachtest ("auch bei einer anderen habe sie...." usw.). Wärst du selbst konsequent und würdest für dich dann eben "gesunde Grenzen" setzen, hättest du eine Freundschaft, in der du dein Gegenüber eher abwertend betrachtest bzw. in der du das Gefühl hast, sie täte dir nicht gut, längst beendet. Oder zuvor zumindest mal Tacheles geredet. Sprich, auf ge- sunde Weise einfach mal dargestellt, was du selbst erwartest (dir wie wünschst) bzw. was dich konkret stört und weshalb. Gibt es in deinem Umfeld überhaupt etwas, das du wertzu- schätzen fähig bist? Oder ist da ständig alles blöd usw. usf.?
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04.10.2019, 07:46 | #45 | ||
Member
Themenstarter
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Beiträge: 232
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Wir haben uns ausgesprochen und wieder vertragen. Sie hat sich bei mir entschuldigt.
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04.10.2019, 07:47 | #46 | |||
Member
Themenstarter
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Zitat:
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05.10.2019, 16:22 | #47 | |||
Registriert seit: 05/2006
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Beiträge: 12.606
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Hallo Moensche,
Zitat:
Erfolg (Weiterentwicklung) bzw. Nichterfolg seines Klienten ab. Genau so wenig muss es für dich "gut" sein, wenn deine Freundin dir letzllich den Gefallen getan und sich bei dir entschuldigt hat. Vielleicht verhindert sie damit geradezu nur deine persönliche Weiterentwick- lungsmöglichkeit.
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