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Du befindest dich im Forum: Kummer und Sorgen. Dieses Forum bietet dir die Möglichkeit, deine Sorgen nieder zu schreiben, welche nichts mit Liebe oder Herzschmerz zu tun haben. Liegt dir etwas auf dem Herzen, was dir Sorgen bereitet und du nicht weiter weisst? Dann wartet hier immer ein offenes Ohr auf dich. Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge.

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Alt 10.07.2019, 21:44   #1
Rilania
Member
 
Registriert seit: 10/2016
Beiträge: 109
Ich habe den Eindruck, dass ich am Arbeitsplatz unerwünscht bin

Liebe Community,

ich habe vor einiger Zeit beschlossen, mich beruflich neu zu orientieren. Habe einige Jahre im kaufmännischen Bereich gearbeitet, aber ich war für diesen Job nicht geeignet. Es war jedes Mal eine Quälerei für mich, da ich die Erwartungen an mich nicht erfüllen konnte.

Da ich immer einen guten Draht zu älteren Menschen hatte, beschloss ich, eine Weiterbildung zu machen und mich als Betreuungskraft in Altenheimen zu bewerben. Es dauerte ziemlich lange bis ich endlich eine Zusage erhielt. Ich bin ein Mensch mit wenig Selbstbewusstsein und bin daher wohl meistens zu selbstunsicher aufgetreten.

Jedenfalls freute ich mich, als ich am 01. Februar diesen Jahres in einem Altenheim als Betreuungskraft anfangen konnte. Doch leider hatte ich Startschwierigkeiten. Die Betreuungskraft, die mich einarbeitete, kam mit meinem zurückhaltenden Wesen nicht zurecht. Ebenso eine Mitarbeiterin vom sozialen Dienst, die mich von Anfang an sehr abwertend behandelte. Leider vergaß ich zu Beginn meiner Tätigkeit auch einiges und so stellte die Kollegin, die mich eingearbeitet hat, mich nach wenigen Wochen bei der Teambesprechung mit den Worten bloß: "Du vergisst doch fast alles!"
Ich sprach sie darauf an, dass ich ihr Verhalten nicht fair fand und ich keine Feindseligkeiten im Team möchte. Sie verteidigte sich nur, entschuldigte sich aber nicht.

Mitte März hatte ich mein erstes Mitarbeitergespräch mit meiner Vorgesetzten, der Leiterin vom sozialen Dienst. Das Feedback war leider sehr negativ, die schriftliche Beurteilung fiel entspechend aus. Mir wurde indirekt mit Kündigung gedroht, falls es bis Ende März nicht zu einer wesentlichen Verbesserung kommen würde. Ich war nach dem Gespräch sehr niedergeschlagen, gab aber mein Bestes, weil ich den Job behalten wollte. Es macht mir Freude, mich um die älteren Menschen zu kümmern.

Ich hörte erst einmal nichts mehr, allerdings gingen die Schikanen von der besagten Mitarbeiterin vom sozialen Dienst weiter. Es ist wiederholt vorgekommen, dass sie mich vor Bewohnern angeschnauzt hat. Da ist es kein Wunder, dass einige Bewohner schon mal den Spruch über mich ablassen: "Das ist keine richtige Mitarbeiterin, sondern nur eine Hilfskraft". Wie sollen sie Respekt vor mir haben, wenn sie so etwas mitbekommen?
Es war natürlich Wasser auf die Mühlen bei ihr, als sich vor kurzem eine Betreuungskraft über mich beschwert hat. Nach einer Veranstaltung habe ich schlicht und ergreifend vergessen, anschließend mit ihr wieder die Tische und Stühle an Ort und Stelle zu platzieren, weil ich mit einer verwirrten Bewohnerin beschäftigt war. Diese Kollegin hat mich sofort bei der Mitarbeiterin vom sozialen Dienst angeschwärzt. Ich habe mich zweimal bei beiden für meinen Fauxpas entschuldigt, doch es wurde mir noch einige Male unter die Nase gerieben. Natürlich erfuhr auch die Leiterin sofort nach ihrem Urlaub von diesem Zwischenfall und er wurde bei der Teambesprechung kurz thematisiert.

Ende April hatte ich eine Arbeitsprobe, die meine Vorgesetzte als gut bewertete. Allerdings bestand diese Arbeitsprobe nur aus einem Beschäftigungsangebot mit einer einzelnen Bewohnerin. So hieß es dann, dass ich generell im Umgang mit den Bewohnern immer noch zu zurückhaltend sei, zu farblos im Team wirke und meine Dokumentation teilweise nicht genau genug sei.

Vor 3 Wochen hatte ich ein weiteres Mitarbeitergespräch und meine Vorgesetzte teilte mir mit, dass ich nach der Probezeit bis zum Ende des befristeten Vertrages im Januar weiterbeschäftigt werde. Ich sei zwar zurückhaltend, aber auch eine ruhige Mitarbeiterin könne eine Bereicherung für ein Team sein. Ich sei ihr sympathisch und sie schätze meine Zuverlässigkeit.
Ich hatte auch ein kurzes Gespräch mit der Heimleiterin. Sie fragte mich, ob ich wirklich weiterhin dort arbeiten wolle. Ihr sei noch nie eine so schüchterne Mitarbeiterin begegnet. Ich habe geantwortet, dass ich mich freue, da ich den Job gern mache. Sie guckte skeptisch, aber ok, ich habe die Probezeit bald überstanden.

Irgendwie weiß ich aber nicht, ob ich wirklich glücklich darüber sein soll. Ich bekomme immer wieder vermittelt, dass mich die beiden Mitarbeiterinnen vom sozialen Dienst nicht schätzen, ebenso wenig die anderen Betreuungskräfte, bis auf eine. Manche grüßten mich letzten Montag nicht einmal, als ich meinen ersten Arbeitstag nach dem Urlaub hatte. Einige sprechen sehr geringschätzig mit mir. Dabei sollen wir doch ein funktionierendes Team sein!

Ich habe sehr stark den Eindruck, dass fast alle an meiner Kündigung interessiert gewesen wären. Dass es aber nicht dazugekommen ist, weil sich die Leiterin vom sozialen Dienst für mich eingesetzt hat. Wahrscheinlich mit der Begründung, dass ich freundlich und zuverlässig bin. Ich springe ja auch, wann immer sie etwas von mir möchte. Egal, ob es spontane Abweichungen vom Dienstplan sind oder ich auch mal für eine Aufgabe herhalten muss, die ich eigentlich nicht machen darf. Was für die anderen aber sicherlich nicht an Argumenten FÜR meine Person ausreicht.

So denke ich aber, dass man es mir dort weiterhin schwer machen wird, obwohl ich mein Bestes gebe.
Außerdem ist ein Verhalten wie das Nichtgrüßen ja bekanntlich oft eine Vorstufe zum Mobbing.
Ich fühle mich unwohl dort und kann mir nicht vorstellen, dass sich die Situation noch zum Positiven entwickeln wird.

Wie beurteilt ihr das Ganze?
Seht ihr das auch so, dass ich dort offensichtlich unerwünscht bin?
Würdet ihr mir raten, mich anderswo zu bewerben?

Liebe Grüße,
Rilania
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Alt 10.07.2019, 21:44 #00
Administrator
Hallo Rilania, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 11.07.2019, 04:18   #2
Matze1985
Landvogt
 
Registriert seit: 04/2010
Ort: Sachsen
Beiträge: 7.952
Hallo Rilania,

es ist ja offensichtlich das es in eurem Team miteinander nicht so wirklich rund läuft.
Deine Startschwierigkeiten sind immer noch im Gedächtnis...und jeder neuer Fehler ist eine Bestätigung für deine Kollegen.

In deinem alten Beruf konntest Du die Erwartungen an dich nicht erfüllen...das klingt hier ziemlich ähnlich.
Woran liegt das?

Außerdem denke ich das deine Zurückhaltung dich leider zum willkommenen Opfer macht...vielleicht lässt Du dir zu oft Ungerechtigkeit gefallen.

Jedenfalls würde ich mir wirklich überlegen DORT weiter zu arbeiten...ist ein Teamwechsel möglich?
Ansonsten eine neue Arbeitsstelle.
Ich glaube nämlich nicht das Du an dem Team etwas ändern kannst...egal ob es nun besser klappt und Du dich noch so sehr bemühst.
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Matze1985 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.07.2019, 09:10   #3
Damien Thorn
_______________
 
Registriert seit: 01/2015
Beiträge: 9.567
Ich empfehle Dir, Dich da durchzubeißen. Jetzt wieder abzubrechen, würde nur Deinem ohnehin geringem Selbstvertrauen nur einen weiteren Schlag versetzen. Es wäre zwar schön, sich mit dem ganzen Team zu verstehen, aber an Deiner Stelle würde ich mir sagen: "Jetzt erst recht!". Und solang Deine Vorgesetzte hinter Dir steht und sich für Dich einsetzt, empfehle ich Dir, Dich nicht von dort verjagen zu lassen. Die anderen sehen in Dir das Opfer, das sie treten und davonjagen können. Beweis ihnen, aber vor allem Dir selbst, dass sie im Unrecht sind.
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Damien Thorn ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.07.2019, 14:41   #4
Kronika
Special Member
 
Registriert seit: 08/2010
Ort: RLP
Beiträge: 5.398
Ich würde es davon abhängig machen was du schon versucht hast um die Situation zu verbessern und wie sehr dich die derzeitige Situation belastet.

Wie ist es denn für dich morgens auf die Arbeit zu gehen? Okay oder hast du regelrecht ein Widerstreben in dir dorthin zu gehen?
Gerade wenn du erst die Tätigkeit neu begonnen hast ist es sicher von Vorteil wenn du weiter in dem Bereich arbeiten möchtest eine weile durchzuhalten. Zumal du ja auch lange gesucht hast. Ich würde es aber nicht um jeden Preis tun wenn es dir damit z.B. sehr schlecht geht.

Ansonsten könntest du natürlich auch versuchen dich zu überwinden selbst nochmal offen und mit einer netten geste auf die kollegen zuzugehen und zu schauen ob sich das klima nicht doch verbessern lässt.
Zum Beispiel ein kuchen nach der probezeit o.ä.
Vielleicht wirkst du auf sie sehr verschlossen?
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Kronika ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.07.2019, 16:18   #5
046gast
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Schau mal... Ich sage dir mal etwas aus Erfahrung. Unruhestifter und Miesepeter, ob nun im Job, im Bekanntenkreis oder hier bei Lovetalk, haben nur so lange Macht über dich, wie Du es zulässt.

Ich habe auf meiner Arbeitsstelle auch lange Zeit Probleme mit ein paar Kolleginnen gehabt, die auch alles getan haben, um mich wegzuekeln oder einen Rauswurf zu provozieren.

Weißt Du, was ich gemacht habe? Ich habe die Damen schlichtweg ignoriert. "Ja und Amen", so lautete meine Antwort, damit man mir nichts konnte. Ich habe nur an mein Ziel gedacht, nämlich die Festanstellung mit einem guten Gehalt.

Dadurch, dass ich die Damen nicht lange beachtet habe, hatten sie nicht so viel Einfluss auf mich selber, sodass ich weiter an meinem Ziel arbeiten und es auch erreichen konnte.

Das Ende vom Lied war, dass die Kolleginnen größtenteils selber nun längst aus dem Unternehmen ausgeschieden sind... Entweder sind sie von selbst gegangen oder sie sind gegangen worden.

Merke dir also: Deine Feinde haben nur so lange Bestand, wie Du ihnen Bestand gibst. Wenn sie keinen Abnehmer für ihr "Gift" finden, bekommen sie es auch kurz oder lang selber ab (Stichwort: Gesetz der Anziehung).

Lieben Gruß,
Vic
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Alt 13.07.2019, 20:19   #6
Rilania
Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 10/2016
Beiträge: 109
Ich danke euch für eure Antworten.

@ Matze1985

Ja, leider konnte ich in meinem erlernten Beruf als kaufmännische Angestellte die Erwartungen auch nicht erfüllen. Es hat sich im Laufe von Jahren erwiesen, dass ich mich dafür absolut nicht eigne. Meine Defizite waren vor allem mein zu langsames Arbeitstempo und die fehlende Konzentrationsfähigkeit. Letzeres könnte mit meinen Depressionen zusammenhängen, die zwar mit Antidepressiva behandelt werden, aber manchmal habe ich trotzdem meine Tiefs. Auch leide ich schon lange unter Schlafstörungen und kann mich vielleicht auch deshalb oft schlecht konzentrieren.

Nein, leider besteht keine Möglichkeit, das Team zu wechseln. Selbst wenn, hätte ich immer noch mit der Mitarbeiterin vom sozialen Dienst zu tun, die mir von Anfang an das Leben schwer gemacht hat.

@ Damien Thorn

Eigentlich beabsichtige ich auch, dort bis Ablauf des befristeten Vertrages im Januar zu bleiben. Ein Grund ist, dass ich ein Jahr Berufserfahrung sammeln kann. Ein anderer Grund ist, dass ich vor diesem Job längere Zeit arbeitslos war. Mal wieder ein Jahr gearbeitet zu haben, würde sich im Lebenslauf besser machen als eine Kündigung nach einem halben Jahr.

Bis vor einigen Tagen hat es mich noch gestärkt zu glauben, dass meine Vorgesetzte hinter mir steht. Jetzt habe ich aber Zweifel daran.
Kurz vor meinem Urlaub hatte ich eine Arbeitsprobe. Das heißt, die Leiterin vom sozialen Dienst kam zu mir, um mich bei einer Gruppenbetreuung zu beobachten und die Leistung zu beurteilen. Leider fand die Arbeitsprobe in einem Wohnbereich statt, wo überwiegend schwerdemente Bewohner leben, die ich bisher kaum kennengelernt habe. Es war also eine Situation unter erschwerten Bedingungen. Das Ganze lief dann auch nicht reibungslos ab, weil einige Bewohner sehr unruhig war, weinten oder hin-und herliefen. Ich bemerkte selbst meine zunehmende Unsicherheit und Hilflosigkeit.
Entsprechend negativ war die Beurteilung, in der vor allem meine Unsicherheit und mein mangelndes Durchsetzungsvermögen kritisiert wurden. Auch hieß es, ich hätte die dementen Menschen nicht validieren können, also ihre Bedürfnisse nicht verstehen und spiegeln können.
Das war schon ein Schlag und die Beurteilung hat mich in dem Moment ganz schön demotiviert. Ich konnte nicht gleich einfach so weitermachen nach dem Motto "Mut zur Lücke" und brauchte zwei Tage, um mich wieder zu fangen.

Möglicherweise hat meine Vorgesetzte in dieser Arbeitsprobe eine Herausforderung für mich gesehen, an der ich hätte wachsen können. Da es aber schief gelaufen ist, hat sie mich runtergezogen.

@ Kronika

Ich versuche alles, um noch eine Weile durchzuhalten. Zumindest bis zum Ende der Befristung. Auch aus dem Grund, um mir nicht eingestehen zu müssen, dass ich wieder gescheitert bin.

Es kommt ganz auf die Tagesform an, mit welchem Gefühl ich zur Arbeit gehe. Wenn ich mal wieder schlecht geschlafen habe, gehe ich mit Bauchschmerzen und Angst, was jetzt wohl wieder auf mich zukommt. Dann bin ich auch demotiviert und frage mich, was mir das alles noch bringt.
An anderen Tagen wiederum rede ich mir gut zu und sage mir, dass ich mich nicht so einfach rausekeln lasse. Dass ich den Job in erster Linie für die alten Menschen mache und nicht, um den Kolleginnen zu gefallen. Aber klar, ein bisschen Anerkennung und Respekt wären trotzdem wichtig.

@ Vic Tory

Vielleicht sollte ich auch mehr versuchen, gewisse Kolleginnen zu ignorieren und bestimmte Verhaltensweise nicht mehr so an mich rankommen zu lassen.
Ich habe leider kein dickes Fell. Das merken sie natürlich und nutzen es aus. Manche haben vielleicht am Anfang gedacht, dass ich eh nicht lange bleibe. Schließlich hat sich eine neue Mitarbeiterin, die kurz vor mir angefangen hat, nach ein paar Wochen krankschreiben lassen. Sie ist nie wiedergekommen. Dasselbe hatte man sich bei mir wohl auch erhofft.

Ich werde weiter kämpfen, solange es geht.

Liebe Grüße,
Rilania
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Geändert von Rilania (13.07.2019 um 20:23 Uhr)
Rilania ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.07.2019, 22:05   #7
046gast
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Hallo Rilania

Zitat:
Ich habe leider kein dickes Fell. Das merken sie natürlich und nutzen es aus. Manche haben vielleicht am Anfang gedacht, dass ich eh nicht lange bleibe. Schließlich hat sich eine neue Mitarbeiterin, die kurz vor mir angefangen hat, nach ein paar Wochen krankschreiben lassen. Sie ist nie wiedergekommen. Dasselbe hatte man sich bei mir wohl auch erhofft.
Das mit dem nicht vorhandenen dicken Fell dürfte zutreffen. Hättest Du es, würden dir die Kolleginnen am "Allerwertesten" vorbei gehen... Und das sollten sie auch.

Man kann natürlich leicht raten, dass Du dir eine neue Arbeitsstelle suchen solltest, aber derartige Dispute am Arbeitsplatz als Grund anzuführen, ist mit einer gewissen Beweislast verbunden, die die vorbringen können musst.

Nun, soweit musst Du gar nicht denken. Ich rate dir, nach Möglichkeit nach einer Kollegin oder einem Kollegen Ausschau zu halten, wo Du dich gut mit verstehst. Das macht vieles leichter, auch vom Befinden her.

Ich habe viele Kolleginnen, mit denen ich nicht gut kann, weil sie einfach sehr, sagen wir mal, oberflächlich und ein Stück weit einfältig sind. Aber: Ich habe 2-3 gute Kolleginnen, mit denen ich super klarkomme, die mir auch schon mal den einen oder andere Moment versüßen.

Nun habe ich für meinen Teil die Grundeinstellung, dass ich die Arbeit nur des Geldes wegen mache. Wenn mir da einer doof kommt, sage ich innerlich "LMAA" und dann war's das für mich. Ich konzentriere mich lieber darauf, die Arbeit strukturiert zu erledigen und am Ende des Monats dafür das Geld zu kassieren. Alles andere ist mir egal.

Das Arbeitsleben... Tjaja, es ist nicht immer ein Zuckerschlecken. Nehme es als Ansporn für etwas, was Du erreichen willst. Aber lasse dich bitte nicht vertreiben. Du willst doch im Endeffekt die Gewinnerin sein, nicht wahr?

Also, nicht den Kopf hängen lassen.

LG,
Vic
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Alt 14.07.2019, 09:18   #8
Matze1985
Landvogt
 
Registriert seit: 04/2010
Ort: Sachsen
Beiträge: 7.952
Zitat:
Zitat von Rilania Beitrag anzeigen
Es war also eine Situation unter erschwerten Bedingungen. Das Ganze lief dann auch nicht reibungslos ab, weil einige Bewohner sehr unruhig war, weinten oder hin-und herliefen. Ich bemerkte selbst meine zunehmende Unsicherheit und Hilflosigkeit.
Entsprechend negativ war die Beurteilung, in der vor allem meine Unsicherheit und mein mangelndes Durchsetzungsvermögen kritisiert wurden. Auch hieß es, ich hätte die dementen Menschen nicht validieren können, also ihre Bedürfnisse nicht verstehen und spiegeln können.
Wie Vic Tory schon schrieb - wenn Du dich da durchkämpfen willst, dann richte dein Augenmerk darauf die Arbeit strukturiert und konzentriert zu erledigen.

Nach und nach verschwindet auch deine Unsicherheit und deine Hilflosigkeit. Denn es gibt doch immer einen Plan an dem Du dich orientieren kannst - Was muss ich erledigen bei Patient A? Was bei B? Ablauf des Frühstücks...Etc.

Und Du kannst dich ja auch aus einem bestehendem Arbeitsverhältnis heraus bewerben oder zumindest mal umschauen, wo es freie Stellen gibt. Einfach nur schauen.

Noch etwas - Vorrangig hast Du ja nicht mit diesen 2 Personen vom sozialen Dienst zu tun, sondern mit den Heimbewohnern. Wenn die merken, das auf dich Verlass ist und Du freundlich bist dann hast Du ganz andere Möglichkeiten um mit den negativen Dingen auf Arbeit umzugehen - weil eben nicht ALLES oder ALLE doof ist.

Schönen Sonntag
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Matze1985 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2019, 10:41   #9
076gast
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Rilania Beitrag anzeigen
Liebe Community,

ich habe vor einiger Zeit beschlossen, mich beruflich neu zu orientieren. Habe einige Jahre im kaufmännischen Bereich gearbeitet, aber ich war für diesen Job nicht geeignet. Es war jedes Mal eine Quälerei für mich, da ich die Erwartungen an mich nicht erfüllen konnte.

Da ich immer einen guten Draht zu älteren Menschen hatte, beschloss ich, eine Weiterbildung zu machen und mich als Betreuungskraft in Altenheimen zu bewerben. Es dauerte ziemlich lange bis ich endlich eine Zusage erhielt. Ich bin ein Mensch mit wenig Selbstbewusstsein und bin daher wohl meistens zu selbstunsicher aufgetreten.

Hallo Rilania,

das oben Zitierte ist mir aufgefallen.
Kannst Du da mal etwas Feedback geben? Was für Erwartungen konntest Du nicht erfüllen?
Wie hat sich das geäussert? Gab es da auch Stress mit Kollegen, denen Du zuarbeiten musstest?

Kann es sein, dass Dir das "normale" Tempo in einem Beruf etwas zu schnell geht? Versteh' mich nicht falsch! Das macht Dich nicht "schlechter" als Andere! Manche machen 5 Sachen auf einmal mit erstaunlichen Resultaten, andere wiederum brauchen die gleiche Zeit um eine Sache zu erledigen.

Jeder hat sein eigenes Tempo, und wenn ich mir ansehe, was von Pflegekräften - egal ob nun im Altersheim oder im Krankenhaus - abverlangt wird, kann ich mir vorstellen, dass Du da ins Schleudern kommst.

Es ist ein Knochenjob, bei dem das Zwischenmenschliche auf der Strecke bleibt und dann von z. B. Ehrenamtlichen aufgefangen werden muss.

Das war genau der Grund, warum mein Bruder schon vor Jahren aus der "normalen" Pflege ausgeschieden ist. Auch mehrere Jobwechsel hatten keine Verbesserung gebracht, da er ein Mensch ist, der mehr Wert darauf legt, sich auf den Patienten einzulassen und sich beispielsweise bei der Körperpflege nicht hetzen zu lassen.

Er arbeitet jetzt in einem Hospiz, wo die Uhren merklich langsamer gehen, und das war seine berufliche Rettung. Er kann jetzt auch jeden Tag dafür sorgen, dass sich "seine" Patienten wohl fühlen, auch wenn die Haare mal nicht akkurat gescheitelt sind.

Das bringt ihm eine Menge mehr Lebensfreude und Bestätigung.

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Alt 14.07.2019, 21:48   #10
Lilly 22
 
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
Hallo Rilania,

Zitat:
Zitat von Rilania Beitrag anzeigen
... Eigentlich beabsichtige ich auch, dort bis Ablauf des befristeten Vertrages im Januar zu bleiben. Ein Grund ist, dass ich ein Jahr Berufserfahrung sammeln kann. Ein anderer Grund ist, dass ich vor diesem Job längere Zeit arbeitslos war. Mal wieder ein Jahr gearbeitet zu haben, würde sich im Lebenslauf besser machen als eine Kündigung nach einem halben Jahr.

Bis vor einigen Tagen hat es mich noch gestärkt zu glauben, dass meine Vorgesetzte hinter mir steht. Jetzt habe ich aber Zweifel daran.
Kurz vor meinem Urlaub hatte ich eine Arbeitsprobe....
du bist jetzt schon ein paar Monate dort tätig bzw. in Einarbeitung und hast
darüber hinaus ohnehin "nur" einen befristeten Vertrag. Fakt ist, dass es hier-
nach wirtschaftlich betrachtet unsinnig wär, dich vor Vertragsende zu kündi-
gen. Ich gehe aufgrund deiner Schilderungen also eher davon aus, dass du
bis zum Vertragsende noch geduldet bist, weil ein neue Stellenausschrei-
bung und ein neues Bewerbungsverfahren schon mal ein paar Monate dau-
ern kann und selbst danach ein neuer Mitarbeiter /-in erst wieder neu einge-
arbeitet werden müsste.

Nutze also diese Zeit für dich und zwar nicht nur, um Berufserfahrungen in
deinem Lebenslauf vorweisen zu können. Bewirb dich jetzt bereits aktiv auf
"bessere Stellen", denn aus einem Job heraus sich neu zu bewerben, kommt
alle mal besser, als aus der Arbeitslosigkeit heraus.

Was du im übrigen noch schilderst bzgl. deiner zwei Mitarbeiterinnen, sehe ich
das so, dass diese dich klar mobben. Dummer Weise entschuldigst du
dich bei diesen dann auch noch und versuchst es "noch besser" zu machen,
lässt dich darüber aber gleichzeitig noch mehr verunsichern... Im Grunde
ist deine Chefin hier in der Verantwortung, Mobbing zu unterbinden. Aber
auch an den Personalrat könntest du dich wenden und diesen um Rat fragen.

Deine Chefin selbst kannst du, nachdem sie das ja selbst beanstandet hat,
darum bitten, dich für einen Selbstbehauptungskurs für Arbeitskräfte im so-
zialen Bereich usw., anzumelden. Damit zeigst du ihr zudem, dass du die-
se Defizite angehen willst und selbst dazu in der Lage bist, dir entsprechen-
de Hilfe zu erbitten. Eine Freundin von mir arbeitet ebenfalls als Betreuerin
und ihr Träger hat das u.a. allen Mitarbeitern abgeboten, weil der Job mit
hier: behinderten Menschen, eben nicht einfach ist und die Mitarbeiter viel
zu überlastet sind usw. Meiner Freundin hat dieser Kurs sehr gut getan, da
sie zuvor auch eher Probleme damit hatte, hier gesund Grenzen setzen und
sich durchsetzen zu können.


Wenn deine Probezeit vorbei ist, setzt spätestens ab dann alles daran, dich
im Durchsetzungsverhalten zu erproben und für dich gesunde Grenzen zu
setzen. Denn im Grunde kann es dir "egal" sein, da du bis zum Ende der
Vertragslaufzeit soweit erstmal sicher bist, so lange du dich keiner Verfeh-
lungen schuldig machst usw.

Vergißt du im Stress oft mal was, so eigne dir an, dir sofort alles zu notie-
ren oder Memo`s aufzunehmen, die du nach Arbeitsschluss z.B. nochmal
in Ruhe durchgehen kannst. Selbst, wenn du hierzu nicht wirklich Zeit ha-
ben solltest, dann baue dir "Brücken" im Arbeitsalltag ein, die für bestimm-
te Sachen stehen, die du noch erledigen musst bzw. beachten solltest usw.
Stell deine Kaffeetasse z.B. kopfüber ab, als Brücke dafür, dass du später
noch die Tische zurück räumen musst usw. Oder lass deine Jacke im Schrank
auf dem Boden liegen, weil du damit daran erinnert werden möchtest, dass
noch etwas zu erledigen ist/ war usw. (beispielhaft jetzt mal).

"Vergesslichkeit" bedeutet auf der anderen Seite auch, dass dir deine bei-
den Mitarbeiterinnen mal schnell etwas unterschieben können, was so gar
nicht passiert ist usw. usf. Achte also darauf, gut ausgeschlafen zu sein, ggf.
mal dein Gedächtnis zu trainieren, Arbeitsabläufe usw. "besser" für dich selbst
zu organisieren (auch, um so Zeit einzusparen) und dir Anweisungen
usw. mit Datum, Uhrzeit, Anweiser usw. ggf. zu notieren oder welche Mög-
lichkeiten auch immer du hier dafür hast.
Ein Freund von mir, ebenfalls "Betreuer", hat so u.a. mal für sich selbst fest-
halten können, dass er sehrwohl korrekt gearbeitet hat, ihm nur etwas un-
ter geschoben werden sollte, damit er spätestens nach der Probezeit fliegt.
Er hat das relativ früh für sich erkannt, sich anderen darüber mitgeteilt und
so das verhindern können, was seine Mobber ursprünglich erreichen wollten.

Es gibt Arbeitsbereiche, wie u.a. gerade im sozialen Bereich, in der öffent-
lichen Verwaltung usw. usf. die beim Mobbing ganz oben auf der Liste
stehen. Das sollte dir bewusst sein, um so etwas auch für dich rechtzeitig
selbst zu erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen treffen zu kön-
nen, anstatt diesen zum Opfer zu fallen. Du scheinst mir niemand zu sein,
der andere anschwärzt, der eigenes Versagen auf anderen abzuwälzen
versucht usw.usf. und bist dazu eben leider nicht besonders durchsetzungs-
fähig und damit "leichte Beute" für Spinner. Wer echten Teamgeist pflegt,
der unterstellt normaler Weise anderen zunächst auch nichts schlechtes
und checkt allein deshalb oft die dahinter liegenden Zusammenhänge
entweder gar nicht oder leider zu spät. Sieh es deshalb eben zumindest
als Übungsprojekt für dich an und suche dir Hilfe dabei, um darüber selbst
zu wachsen. Und: lass dich weder unterkriegen, noch entmutigen.
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Lilly 22 ist offline   Mit Zitat antworten
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