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Du befindest dich im Forum: Kummer und Sorgen. Dieses Forum bietet dir die Möglichkeit, deine Sorgen nieder zu schreiben, welche nichts mit Liebe oder Herzschmerz zu tun haben. Liegt dir etwas auf dem Herzen, was dir Sorgen bereitet und du nicht weiter weisst? Dann wartet hier immer ein offenes Ohr auf dich. Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge.

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Alt 23.08.2020, 21:37   #11
Rilania
Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 10/2016
Beiträge: 109
Hallo ihr,

danke für euer Feedback.

@ monochrom

Ich empfinde deine Sichtweise auch nicht als persönlichen Angriff.
Vielleicht werde ich ja auch aus genau dem Grund keinen unbefristeten Vertrag bekommen. Eben, weil ich sehr unselbständig wirke und nicht "etwas unselbständig", so wie ICH das sehe. Bis vor ein paar Jahren war ich noch viel schlimmer und betrache das wohl deshalb als nicht mehr so auffällig.

Auch wenn du meinen Job zuerst mit dem einer Pflegekraft verwechselt hast, so ist auch in der Betreuung ein hohes Maß an eigenständigem Arbeiten gefordert.
Nur leider gibt es in dem Bereich halt nicht so viele Stellenangebote und es wäre schon ein Beinbruch, wenn ich nicht in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen werde.

Ich werde mich auf jeden Fall Ende Oktober, also 3 Monate vor Auslaufen des Vertrages, beim Arbeitsamt arbeitsuchend melden. Das musste ich im letzten Jahr auch schon, als ich noch nicht wusste, dass ich eine Verlängerung bekommen würde.

@ Luthor

Es stimmt, was du schreibst. Ich sage tatsächlich zu oft, dass ich etwas nicht kann. Ich habe so wenig Selbstvertrauen und würde verunglückte Basteleien als Blamage empfinden statt darüber lachen zu können!
Das Dumme bei mir ist, dass ich mich nur an Sachen ranwage, wo ich im Vorfeld denke, dass sie gelingen könnten. Ich habe echt große Angst vor neuen Herausforderungen.

Ich nenne mal ein Beispiel.
Als noch alle Ehrenamtler ins Haus kamen, gab es ein Angebot "Backen und Kochen", bei dem ich nur begleitend dabei sein musste. Doch da gab es eine Bewohnerin, die alles genau beäugt hat, was ich wie ausführte und mich kritisierte, wie ich den Teig für die Plätzchen formte oder wie ich Äpfel schälte. Das tat sie auf so eine belehrende und herablassende Art, dass mir die Lust verging, weil ich da einfach den Spaßfaktor vermisste. Ich fühlte mich außerdem bloßgestellt.
Ich war erleichtert, dass dieses Angebot jetzt monatelang ausfiel.

ALLES, was mit Kreativität verbunden ist, liegt mir nicht. Ich habe kein Talent für Backen und keine Phantasie, wie man einen Kuchen oder Plätzchen fürs Auge schön gestalten kann. Einen Tisch für eine Feier festlich zu dekorieren, liegt mir nicht. Ebenso bin ich talentfrei bei Bastelarbeiten oder Malen, hätte nicht mal in der Theorie Ideen, was man Tolles machen könnte.
Ich bin eher geschaffen für die sportlichen Gruppenangebote, auch wenn ich selbst total unsportlich bin. Doch ich mag Gymnastik und Kegeln. Auch mache ich Gedächtnistraining und das ist immer ganz unterhaltsam für die Bewohner.
Möglicherweise bin ich nicht flexibel genug für diesen Job.

Bei dem miesen Verhalten, das ich beschrieben habe, handelt es sich nicht um das Verhalten einer Kollegin, sondern dem einer wohl total frustrierten Bewohnerin.
Daher war ich auch so enttäuscht, dass meine Vorgesetzte nur diesen lächerlichen Vorschlag machte, wie man den Konflikt bereinigen könnte. Würde es sich um eine Kollegin handeln, hätte ich erst einmal allein versucht, mich mit ihr auseinanderzusetzen.

Am Freitag dachte ich, ich setze jetzt einfach mal Grenzen, wenn diese Bewohnerin wieder rumstänkert.
Es kam auch so. Ich machte einen Stuhlkreis für die Bewohner, die an der Gymnastik teilnehmen wollten. Dabei musste ich auch einige Tische wegrücken. Das ging nicht ganz geräuschlos ab und schon wieder fing diese Bewohnerin an, laut zu schimpfen.
Ich ging auf den Balkon raus und fragte ruhig nach: "Frau X, was haben Sie denn schon wieder zu meckern?" Sie gab grantig zur Antwort, dass sie doch wohl ihre Meinung äußern dürfe. Ich sagte, dass sie das aber immer auf eine sehr unschöne Art und Weise tue. Daraufhin rastete die Bewohnerin aus und schrie los, sie könne auch nichts dafür, dass sie Frau X sei und sie würde sich den Mund nicht verbieten lassen. Andere dürfen alles und sie dürfe nichts.
Ich wollte zuerst antworten, dass sie aber anscheinend nur in der Lage sei, andere zu beleidigen. Doch ich zog es dann vor, es damit auf sich beruhen zu lassen.
Bei diesem Konflikt benötige ich jetzt wirklich die Hilfe einer dritten Person.

Trotzdem war ich bis vor kurzem davon überzeugt, den Job auch längerfristig gesehen machen zu wollen.
Seit meine Vorgesetzte aber zu der Kollegin gesagt hat - wenn es denn stimmt! -, dass auch bei mir eine Entfristung des Vertrages auf der Kippe steht, bin ich nicht mehr motiviert und fühle mich auch nicht mehr richtig wohl.

Ich verstehe nicht, warum meine Vorgesetzte MIR nicht sagt, dass sie mit meinen Leistungen nicht zufrieden ist?
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Geändert von Rilania (23.08.2020 um 22:13 Uhr)
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Alt 23.08.2020, 22:32   #12
Sam Hayne
seniler alter Zirkusaffe™
 
Registriert seit: 03/2004
Ort: Locked in eternal limbo
Beiträge: 25.477
Zitat:
"Frau X, was haben Sie denn schon wieder zu meckern?"
"Ich sagte, dass sie das aber immer auf eine sehr unschöne Art und Weise tue."
Kleine wichtige Wörtchen, die man bei einer Deeskalation tunlichst vermeiden sollte.

Du hast mit ihr den Streit gesucht, statt wirklich dem Grund für ihren Frust auf den Grund zu gehen.
Auch ihr mal zu schildern, wie es DIR dabei geht, wäre besser gewesen.

Wenn ich Du wäre, und das wirklich alles so Deine Worte waren („meckern“), würde ich hingehen, mich entschuldigen und eben dies tun. Erklär, wie es Dir mit ihren Angriffen gegen Dich geht und mach sie zu Deiner Verbündeten.

Das ist viel besser, als sie zur Sau zu machen und zu hoffen, dass es danach besser wird.



Im Übrigen fand ich den Ratschlag Deiner Kollegin nicht halb so dämlich wie Du.
Ihre Einstellung scheint wohl eher zu sein "Manche spinnen halt ein bißchen. Nimm die nicht so ernst."
Wenn sie selbst das gut kann ("Das ist halt die Frau Maier... wenn die mal nicht mehr meckert, liegt sie
wohl unter der Erde."), macht sie das natürlich deutlich resilienter als Dich... Du gehst auf 180 und nimmst
die Sache persönlich.
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Geändert von Sam Hayne (23.08.2020 um 22:48 Uhr)
Sam Hayne ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2020, 08:49   #13
Curly2013
 
Registriert seit: 08/2013
Ort: RLP
Beiträge: 14.883
Ich glaube das Hauptproblem ist, dass du das viel zu sehr persönlich nimmt, was die Patienten über dich denken, machen, sagen. Sorry, aber das sollte dir doch sonst wo vorbei gehen. Spiel´ mit ihnen, backe mit ihnen, und wenn jemand rumstänkert, würde ich da gar nicht drauf eingehen.
Frag´ dich mal ob das generell ein Job für dich ist, wenn dir das mit den Patienten (das, was sie über dich sagen) immer so an die Nieren geht.
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Alt 24.08.2020, 10:15   #14
Jawoll77
Special Member
 
Registriert seit: 11/2015
Beiträge: 2.160
Ich stimme da Curly zu. Du wirkst allgemein nicht sehr kritikfähig und auch ein bisschen "lernscheu".

Es gibt verschiedene Arten von Kritik. Die Bewohner können teilweise mit Deinen Handlungen nichts anfangen. Wenn jemand sagt, Du schälst den Apfel falsch... so what. Dann kritisiert sie höchstens Deine Handlung, deine Tätigkeit. Das bedeutet aber keine menschliche Abwertung; Du bist deswegen nicht weniger "wert". Nur weil der Apfel nicht nach ihrem Gusto geschält wird, bist Du kein schlechterer Mensch. Sie findet "nur", dass man das auch anders machen kann. Du solltest lernen, Kritik an Dir als Mensch und Kritik an Deinen Handlungen, Tätigkeiten zu unterscheiden.
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Jawoll77 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 24.08.2020, 11:22   #15
monochrom
Weltraumpräsident
 
Registriert seit: 01/2017
Ort: NRW
Beiträge: 14.692
Zitat:
Zitat von Jawoll77 Beitrag anzeigen
Ich stimme da Curly zu. Du wirkst allgemein nicht sehr kritikfähig und auch ein bisschen "lernscheu".

Es gibt verschiedene Arten von Kritik. Die Bewohner können teilweise mit Deinen Handlungen nichts anfangen. Wenn jemand sagt, Du schälst den Apfel falsch... so what. Dann kritisiert sie höchstens Deine Handlung, deine Tätigkeit. Das bedeutet aber keine menschliche Abwertung; Du bist deswegen nicht weniger "wert". Nur weil der Apfel nicht nach ihrem Gusto geschält wird, bist Du kein schlechterer Mensch. Sie findet "nur", dass man das auch anders machen kann. Du solltest lernen, Kritik an Dir als Mensch und Kritik an Deinen Handlungen, Tätigkeiten zu unterscheiden.
Und vielleicht hat diese Person ja voll den coolen Trick auf Lager wie man tatsächlich so einen Apfel besser und schneller schälen kann?!
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Alt 24.08.2020, 20:00   #16
Lilly 22
 
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
Hallo Rilania,

wenn du dich trotzt aller Anfängerproblem in deinem neuen Job bisher
wohl gefühlt und auf die Entfristung gehofft hast, würde ich mich an
deiner Stelle nicht verunsichern lassen.

Vor dem Großen Ganzen mögen dir deine bisherigen Fortschritte nur als
klein erscheinen. Aber so solltest du das nicht werten und schon gar nicht
dich selbst abwerten.

Du wirst auch in fünf Jahren immer neues dazu lernen. Es ist nur wichtig,
sich der Sachen annehmen und sich selbst "optimieren" zu wollen usw.

Zitat:
Zitat von Rilania Beitrag anzeigen
...Seit meine Vorgesetzte aber zu der Kollegin gesagt hat - wenn es denn stimmt! -, dass auch bei mir eine Entfristung des Vertrages auf der Kippe steht, bin ich nicht mehr motiviert und fühle mich auch nicht mehr richtig wohl...
Vielleicht hat deine Kollegin genau das bezwecken wollen, als dir diese In-
fo so zusteckte. Du weißt gar nicht, ob die Vorgesetzte das wirklich so sag-
te bzw. dich damit meinte. Außerdem hätte deine Kollegin dir das aus dem
MAG gar nicht weiter geben dürfen. Ich denke eher, sie war wütend darü-
ber, dass sie "auf der Kippe" steht und nun versucht sie sich einen Vorteil
daraus zu verschaffen, indem sie dich verunsichert und demotiviert. Dann
könntest Du tätschlich schlechter werden als sie, so dass ihre Schlechtleis-
tungen im Verhältnis dazu geringer erscheinen bzw. nicht mehr auffallen.

Solche Gehässigkeiten kommen halt leider immer besonders da vor, wo
die Kollegen untereinander in Konkurrenz zueinander stehen bzw. sich so
betrachten.

Ignoriere das einfach und setzte deinen Job bestmöglichst fort.

Bis zum Ende des Jahres hast du auch noch "genügend" Zeit, ein paar wei-
tere Dinge ins Positive zu bringen.


Im übrigen denke ich, dass diese frustrierte Bewohnerin vermutlich nicht
nur zu dir so angriffslustig ist. Das wird sie auch bei anderen sein. Bei dir
hat sie vermutlich nur mitbekommen, dass sie bei dir da eher auf wunde
Punkte trifft und du aktuell noch nicht so professionell damit umgehen kannst.
So etwas muss man erstmal erlernen und du bist noch ein "Küken" in die-
sem Bereich.

Die richtige Kommunikation ist hier sehr wichtig und dass du lernst, diese
Dinge nicht persönlich zu nehmen. Gerade für soziale Berufe usw. werden
u.a. Selbstbehauptungskurse angeboten. Du könntest also deine Vorgesetz-
te beim nächsten Gespräch darum bitten, dich für einen solchen anzumel-
den. Damit zeigst du, dass du eine Schwäche (aus Unerfahrenheit im Um-
gang) erkannt hast und diese eigenverantwortlich angehen möchtest. Du
kannst dich im Vorfeld auch selbst nach einem solchen Kurs und dort ange-
botene, konkrete Inhalte umsehen und diesen dann direkt vorschlagen.

In einem Punkt hat deine Vorgesetzte allerdings Recht: gehst du freundlich
mit solchen Konflikt- Bewohnern um und nimmst deren Angriffsversuche
nicht "persönlich", kannst du diese irgendwann mal direkt im Ansatz zum
Erliegen bringen. Sie merken dann, dass sie üble Laune haben können, wie
sie wollen, damit bei dir aber nicht auf fruchtbaren Boden stoßen. Auf der
anderen Seite mache dir selbst eine Liste, über deine persönlichen Selbst-
wertprobleme. Sind sie dir bewusst, kannst du sie besser angehen und vor
allem schneller unterscheiden, weshalb dich eine "fremde" Aussage schnel-
ler trifft, als z.B. eine andere usw.

Das heißt, du merkst so auch schneller, wo du die Grenze zum Professionel-
len bei derart gelagerten Konflikten verlässt und lernst, besser dich selbst
dabei zu korrigieren.

Du kannst dir vorher auch mal eine Liste anfertigen, mit "Standard-Antwor-
ten/-reaktionen" darauf. Dann stellst du dir solche Situationen vor und übst
dir "gute Reaktionen" darauf ein. Auch das Ablenken der Bewohnerin auf ein
anderes Thema wäre eine gute Möglichkeit, damit umzugehen und ihr indi-
rekt zu zeigen, auf ihre Angriffe nicht mehr einzugehen.

Oder schau mal:

https://www.zvab.com/9783000402029/S...3000402020/plp

u.a. ein Arbeitsbuch zum Thema.

Insgesamt ein Thema, das dich auch privat bereichen wird, da du lernst,
gesünder Grenzen zu setzen, dich selbst zu behaupten usw. usf.


Es mag auch sein, dass du vom Basteln, Malen, Backen usw. keine große
Ahnung bisher hattest. Das sind aber alles Sachen, die man in den Griff be-
kommen kann. Willst du später mal eigene Kinder haben, wirst du dich da-
mit auch auseinander setzen und in diesem Bereichen weiter entwickeln müs-
sen. Außerdem tust du dir damit selbst auch etwas Gutes und wirst an
Selbstvertrauen dazu gewinnen, nimmst du dich der Sachen an. Dabei geht
es auch nicht darum, in allem und dazu von Anfang an "perfekt" sein zu müs-
sen. Und vielleicht kannst du mit anderen kreativen "Talenten", die schon in
dir stecken, das Gesamtangebot in eurer Einrichtung sogar ergänzen.

Auch zu diesen Bereichen könntest du im Notfall "Kurse", z.B. an der VHS,
besuchen, dich dort anleiten lassen und selbst besser kennen lernen dabei.

Manch ältere Leute mögen z.B. selbst das Basteln und Malen gar nicht so
sehr, sondern singen lieber, lernen/ schreiben Gedichte oder wollen diese
aufsagen usw. usf. Du kannst sie auch nach "coolen" bzw. Lieblingsrezep-
ten fragen und wie man diese anrichtet und gibst ihnen dabei sogar ein gu-
tes Gefühl, weil sie sich "gebraucht" fühlen, weil sie etwas an die jüngere
Generation weiter geben können usw. usf.

Und allein wenn du auf solche oder ähnliche Ideen kommst, beweist du da-
mit auch allerhand "Kreativität".


Lass dir die Freude an deinem Job jedenfalls nicht nehmen. Gerade in sol-
chen Bereichen ist es wichtiger, dass dort Menschen arbeiten, denen das
-trotz aller Schwierigkeiten- Freude bereitet und die das nicht nur machen,
um "Geld zu verdienen/ einen Job zu haben".

Alles Gute.
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Geändert von Lilly 22 (24.08.2020 um 20:06 Uhr)
Lilly 22 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.08.2020, 21:25   #17
Rilania
Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 10/2016
Beiträge: 109
Hallo Lilly,

vielen Dank für deine sehr ausführliche und hilfreiche Antwort!
Ich finde es echt lieb, dass du dir so viel Mühe damit gegeben hast und mir so wertvolle Tipps geschrieben hast gerade in Bezug auf den Konflikt mit der Bewohnerin und meine mangelnde Kreativität. Ich werde auch sicherlich in der Lage sein, einiges davon umzusetzen.

Ich muss ganz ehrlich sagen, heute habe ich wieder so richtig gemerkt, wieviel Freude mir der Umgang mit den Menschen macht!
Ich habe einen ganz lieben alten Herrn zum Friedhof begleitet. Wir haben dort das Grab seiner Frau besucht, die vor einigen Wochen verstorben ist. Ich war so gerührt, als wir am Grab eine Blumenschale hingestellt haben und er geweint hat. Ich hätte ihn so gern mal in den Arm genommen, aber coronabedingt müssen wir ja leider Abstand halten.
Als wir zurück im Heim waren, nahm er meine Hand und hat sich ganz herzlich bei mir bedankt.
Für mich sind das Momente, die ich nie vergessen werde.

Die Kollegin, die die unerfreuliche Information aus dem Mitarbeitergespräch an mich weitergegeben hat, ist auf jeden neidisch, der dort einen unbefristeten Vertrag bekommen hat. Denn sie vermutet schon seit längerer Zeit, dass SIE wohl keinen bekommen wird.
Ich habe ihr auch einen gewissen Triumpf angemerkt, als sie sagte, dass es bei einer weiteren Kollegin auf der Kippe stehe.
Allerdings glaube ich nicht, dass sie sich diese Äußerung unserer Vorgesetzten ausgedacht hat, um mir eins auszuwischen und meine Motivation zu bremsen. Es könnte für sie ja großen Ärger bedeuten, wenn ich die Vorgesetzte darauf anspreche und es kommt raus, dass es eine Lüge war. Ich glaube nicht, dass sie sich das leisten kann.
Aus Erfahrung weiß ich, dass man dem sogenannten Flurfunk nicht hunderprozentig trauen sollte, dass aber leider oft auch etwas Wahres dran ist.

Inzwischen hat sich bei mir das Gefühl, dass es tatsächlich nicht so gut für mich aussieht, verstärkt. Es geht dabei um die Arbeitsprobe.

Wie ich schon geschrieben habe, war die Arbeitsprobe vor ein paar Wochen nicht zur Zufriedenheit meiner Vorgesetzten ausgefallen. Sie hat auch kritisiert, dass ich im Allgemeinen zu leise spreche. Das ist schon seit Beginn meiner Beschäftigung dort ein Thema, und ich habe mich wirklich sehr bemüht, daran zu arbeiten.

Vor 2 Wochen hatte ich eine erneute Arbeitsprobe. Dieses Mal war eine Mitarbeiterin vom sozialen Dienst anwesend, mit der ich gut zurechtkomme. Ich war da gleich viel entspannter.
Es lief auch besser. Gestern aber hat mir meine Vorgesetzte die schriftliche Beurteilung vorgelegt. Ich hatte nur einen Fehler gemacht, habe bei später dazukommenden Bewohnern nicht die Hände desinfiziert.
Doch leider habe ich auch da wieder zu leise gesprochen! Ich wurde nochmals eindringlich darauf hingewiesen, dass viele Bewohner schwerhörig und dann bei Gruppenangeboten natürlich frustriert seien.

Jetzt wird es übernächste Woche eine weitere Arbeitsprobe geben. Das ist dann die dritte innerhalb von 2 Monaten! Üblich ist eine Arbeitsprobe jährlich.

Ich bin verzweifelt.
Ich versuche wirklich alles, lauter zu sprechen, aber es ist nicht ausreichend!
Meine Stimme ist nun mal nicht laut und durchdringend, und durch den Mundschutz hört sich alles noch gedämpfter an.

Wie kann ich es schaffen, lauter zu sprechen?

Ich weiß, dass wenn das auch bei der dritten Arbeitsprobe ein großer Kritikpunkt sein wird, sind wohl die Würfel gefallen. Das wird dann wohl bedeuten, dass mein befristeter Vertrag keinesfalls in einen unbefristeten übergehen wird.

Es wäre wirklich ärgerlich, wenn es an so einem Defizit scheitern wird, aber lautes und deutliches Sprechen ist nun mal sehr wichtig.

Jetzt setze ich mich schon wieder total unter Druck.

Kannst du das verstehen?

Liebe Grüße,
Rilania
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Geändert von Rilania (28.08.2020 um 21:29 Uhr)
Rilania ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.08.2020, 21:43   #18
MiaMarietta
Special Member
 
Registriert seit: 02/2016
Ort: BW
Beiträge: 2.846
Vielleicht wäre es eine Idee, dir zu Hause hin und wieder Ohrstöpsel in die Ohren zu stecken und dann so laut und deutlich zu sprechen, dass du dich selber hören kannst. Das könnte eventuell ein wenig Übung bringen. Ob es funktioniert, weiß ich natürlich nicht.
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MiaMarietta ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.08.2020, 22:07   #19
monochrom
Weltraumpräsident
 
Registriert seit: 01/2017
Ort: NRW
Beiträge: 14.692
Zitat:
Zitat von MiaMarietta Beitrag anzeigen
Vielleicht wäre es eine Idee, dir zu Hause hin und wieder Ohrstöpsel in die Ohren zu stecken und dann so laut und deutlich zu sprechen, dass du dich selber hören kannst. Das könnte eventuell ein wenig Übung bringen. Ob es funktioniert, weiß ich natürlich nicht.
Ich kann bestätigen das man lauter spricht wenn man Ohrstöpsel drin hat. Ich schlafe ja nachts mit den Dingern und spreche daher aus Erfahrung.
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monochrom ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.08.2020, 22:57   #20
MiaMarietta
Special Member
 
Registriert seit: 02/2016
Ort: BW
Beiträge: 2.846
Eventuell könnte es auch helfen, zu Hause vor dem Spiegel und auch, wenn du irgendwie unterwegs bist, immer wieder eine aufrechte Körperhaltung einzunehmen und zu halten. Das macht selbstsicherer und du kannst besser atmen. Das wirkt sich beides auch auf die Stimme mit aus.

Vielleicht würde es sich für dich auf Dauer bezahlt machen, würdest du mal an Theaterworkshops teilnehmen.
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MiaMarietta ist offline   Mit Zitat antworten
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