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Alt 29.08.2021, 16:26   #1
Rescrom
Junior Member
 
Registriert seit: 08/2021
Beiträge: 2
Probleme mit mir selbst und der Beziehung

Moin,

ich weiß nicht so recht, in welchem Subforum meine Probleme aufgehoben sind, deswegen pack ich es mal in dieses eher allgemein gehaltene.

Ich habe folgende Probleme an denen ich schon länger knabbere:
  1. Ich bin unfassbar schnell genervt, sofern mir Leute irgendwas erzählen. Primär merke ich das bei meiner Freundin, whs. weil sie, bedingt durch die Pandemie einer meiner einzigen sozialen Kontakte ist.(Restliches soziales Umfeld ist fern der Heimat) Nach 20 Minuten reden driftet mein Kopf ab und Dinge, die im Gespräch gesagt wurden, führen dazu, dass ich diese gerne prüfen würde oder mir andere Dinge einfallen, die ich bearbeiten will/wollte und ausgerechnet jetzt nicht mehr aufgeschoben werden können.
    (Einfaches Beispiel - meine Freundin hat mir vorhin eine Zusammenfassung aus ihren aktuell zu lernenden Studieninhalten gegeben, um diese zu reflektieren. In der Mitte der Erläuterungen kam dann das Thema Beobachtung auf, durch das mir, mit Blick auf mich selber, aufgefallen ist, dass ich grad wieder absolut genervt bin und das ich endlich mal eingrenzen will woran das liegt.) In den Momenten habe ich dann das Gefühl, dass ich zu gar nichts in meinem Leben komme und der gegenüber mir gerade Zeit raubt. (Passiert auch bei der Arbeit, oder bei längeren Erzählungen mit Freunden.)
    Der Punkt mit dem Zeit rauben ist aber absoluter Quatsch - siehe Punkt 2.) Finde das inzwischen auch wirklich schlimm, weil ich ja A. auch nicht wollen würde, das jemand so von mir denkt, wenn ich etwas erzähle und B. ich einfach nicht so auf die Personen, die mir wichtig sind, reagieren will.

    -> Wie schaffe ich es, dass ich mich besser sortiert kriege und anderen Leuten Aufmerksamkeit schenken kann, ohne gleich total gestresst zu sein oder mich der Situation entziehen zu wollen?

  2. Ich habe helle Momente in denen schwirren tausend Dinge im Kopf rum, die ich gerne angehen würde bzw. mit denen ich mich beschäftigen will. Letztlich versumpfe ich dann aber in meinem täglichen Home-Office-Trott, den Dingen die im Haushalt zu erledigen sind und Abends vor dem Laptop in dem ich auf Youtube surfe oder mich in Foren aufhalte. (Verbindung zu Punkt 2 - ich habe in den Gesprächen das Gefühl, dass mir die Leute Zeit stehlen, dabei stehle ich sie mir wohl am meisten selber!) Habe schon versucht Struktur ins Leben zu bringen, ToDo-Listen zu schreiben und irgendwie ein System zu entwickeln. Das hält nur nicht sonderlich lange. Die Tage fließen vorbei und ich mache praktisch nichts aus meinem Leben. Seit ungefähr einem halben Jahr wache ich zudem nachts mit vernichtender Angst vor dem Sterben/Tod auf - ich habe dann das Gefühl, dass, wenn ich jetzt einschlafe, ich nicht mehr aufwache und es es dann war. Passiert mir jede Nacht zwischen 1-2 Uhr und ab und an beim Duschen. Mit einem Schuss Küchenpsychologie würde ich sagen, ich stecke irgendwie fest, und das ist ein Symptom davon - ich komme aber einfach nicht raus.

  3. Ich bin, auch bedingt durch meine Beziehung, mit meiner finanziellen Situation unzufrieden. Ich verdiene ganz passable, schaffe es aber nicht Vermögen aufzubauen und frage mich, wie all die anderen Leute das machen. Dazu muss man sagen, dass ich praktisch die einzige Einkommensquelle in unsere Haushalt bin. (Meine Freundin ist noch Studentin, arbeitet auf 450€-Basis(pandemiebedingt und bedingt durch die Studienlast gibts grad nichts, was mehr bringt) und gibt, soviel halt abseits ihrer Unkosten geht, zur Miete dazu.)
    Da wir frisch in eine Wohnung gezogen sind, in der es z.B. keine Küche gab, hab ich nahezu alle meine Ersparnisse aufgewendet um die Wohnung einzurichten. Es fehlt jetzt aber trotzdem noch einiges um die Wohnung fertig zustellen. Das bedeutet, dass ich bis zum Ende des Jahres etwa ein Drittel meines Gehaltes in die Wohnung stecken muss, ein bisschen was wird gespart und der Rest geht in die normalen Rechnungen(Lebensmittel, Miete, Versicherungen etc.) Mit dem Klecks von 200-400€ die ich pro Monat gespart kriege, komme ich gefühlt nie auf einen grünen Zweig.(Irgendwas größeres leisten tue ich schon seit einiger Zeit nicht mehr - maximal ein Videospiel im Angebot oder ab und an mal neue Klamotten.) Wenn die Unkosten für die Wohnung im nächsten Jahr nachlassen, kann ich zwar mehr sparen, allerdings würde ich dann auch mal gerne wieder in den Urlaub fahren o.ä. Dinge machen. (Dazu muss man sagen, dass wir es finanziell und pandemiebedingt seit knapp 4 Jahren nicht mehr geschafft haben, in Urlaub zu fahren - d.h. ich würde sowas meiner Freundin ebenfalls gerne bieten wollen!) Da ich aktuell praktisch für zwei Personen zahle, entsteht hier ein unfassbarer Frust, auch auf meine Freundin. Ihr gegenüber ist es total unfair, weil sie tut was sie kann und ich von mir aus damals auch gesagt habe und es heute eigentlich auch noch so will, dass ich sie in dieser Zeit unterstützte.

    Ich frage mich dann immer, wie es andere Leute in meinem Alter(Anfang 30) schaffen, regelmäßig in den Urlaub zu fahren, Autos zu haben, feiern zu gehen und möglicherweise noch eine Immobilie am Start zu haben. (Ich verdiene nämlich nicht schlecht - befinde mich mich etwas über dem Durchschnittseinkommen in Deutschland) Das ist ungemein frustrierend und ich frag mich, was ich falsch mache oder ob andere einfach ein anderes Mindset haben, das hier hilft?

  4. Bei meiner Arbeit bin ich eigentlich relativ zufrieden und habe ein ziemlich gutes Standing. Parallel habe ich aber auch das Gefühl, dass ich eigentlich gar nichts kann und auf der Stelle trete. Kollegen von mir, die zwar teilweise 5-10 Jahre mehr Berufserfahrung haben als ich, lösen Probleme soviel schneller oder haben Sachen mit einem Blick gelöst, an denen ich manchmal 4-5 Stunden sitze. Das führt bei mir aktuell zu keinen Schwierigkeiten, da ich aber an einem sehr spezifischen Projekt sitze, habe ich unfassbare Angst, dass ich, sobald ich auf etwas anderes gesetzt werde, absolut versage. Die Wissenslücken, von denen ich weiß, würde ich gerne schließen, stolpere dabei aber über zwei Probleme.
    • A. Ich bin während meiner Arbeitszeit mit meinen Tätigkeiten voll ausgelastet und tue mich schwer, Abends möglicherweise nochmal etwas für den Job zu tun bzw. mich weiterzubilden, weil meine Work-Life-Balance mit Haushalt etc. dann komplett durch ist.
    • B. Zusammenführung mit Punkt 2 - miserables Zeitmanagement und das Gefühl etwas zu verpassen sorgen dafür, dass ich die Zeit rauswaste und sobald ich mich z.B. mit Weiterbildung beschäftige, das Gefühl habe, dass ich mir Lebenszeit klaue. Ich frage mich, ob mir hier für den Job einfach die Leidenschaft fehlt - hab aber keine Ahnung, was die Alternative sein könnte.


Sorry für die Wall of Text und den konfusen Zusammenschrieb. Der Mist fliegt mir schon so lange im Kopf rum und ich hab es noch nie irgendwo runter geschrieben oder festgehalten! Weiß grad einfach nur, das es ein brutales Durcheinander ist und mir immer mehr an die Konsistenz geht.

Geändert von Rescrom (29.08.2021 um 16:34 Uhr)
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Alt 29.08.2021, 16:26 #00
Administrator
Hallo Rescrom, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 29.08.2021, 16:35   #2
Dexter Morgan
Dissident
 
Registriert seit: 12/2017
Ort: Miami 🏝️
Beiträge: 6.400
1 und 2 hängen zusammen. Du prokrastinierst vermutlich, was einen Menschen permament unter Adrenalin halten kann ob der unerledigten Dinge.

Vermögensberatung kann ich hier nicht leisten. Bau ein Haus, mehr fällt mir nicht ein.
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Alt 29.08.2021, 17:19   #3
HW124
 
Registriert seit: 07/2010
Ort: Am Rande der Lüneburger Heide
Beiträge: 11.211
Zitat:
Bau ein Haus, mehr fällt mir nicht ein.
Das wohl Dümmste was man heutzutage tun kann *fremdschäm*

Warum mußt Du Dir in dem Alter schon 'Vermögen' anhäufen??

Warum genießt Du das Leben nicht einfach?? Is die beste Zeit dafür....Du bist noch nicht Ü40!!

Und Urlaub? Ähm...wird eher überbewertet. Kann man auch preiswert in Deutschland machen...
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HW124 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 29.08.2021, 23:40   #4
Lilly 22
 
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
Hallo Rescrom,

Zitat:
Zitat von Rescrom Beitrag anzeigen
...Ich habe folgende Probleme an denen ich schon länger knabbere:..
dein Hauptproblem scheint also eher zu sein, dass Du dich ständig
mit anderen vergleichst bzw. anderen Lebensstilen und darüber in
eine Unzufriedenheit gerätst, anstatt wert zu schätzen, was Du hast.

Offensichtlich hast Du eine Freundin, mit der es soweit gut läuft und
die dich liebt. Du hast einen Job, der dir sogar erlaubt, ihre derzeit
finanziell eher schwierige Situation mit abzufangen. Trotz dessen
kannst Du dir nebenher jeden Monat noch ein paar Groschen zurück
legen.

Willst Du dich weiterbilden, könntest Du den dir lästigen Haushalt
davon sogar noch einer Haushaltshilfe übergeben oder Du musst
dir halt einfach mal diszipliniert einen Zeitplan erstellen. Meist er-
kennt man dabei sogar eher selbst direkt, wo man sich verzettelt
und Zeit besser nutzen könnte.
Oder Du legst das monatlich übrige Geld in einem Bausparvertrag
an, so dass Du zumindest in ein paar Jahren, verdienst Du selbst
mehr bzw. steht deine Freundin ebenso in Arbeit, über eine Finan-
zierung nachdenken kannst, soll unbedingt ein Haus dein Glück be-
stimmen.

Wenn man dem Partner inhaltlich nicht mehr folgen kann, weil man
hier ggf. zuviel Input erhält, muss man das halt auch mal so sagen.
Oder man fragt sich, ob einem das überhaupt interessiert bzw. regt
an, der Partner möge sich hierzu besser geeignete Zuhörer suchen.

Gute Arbeitgeber pflegen i.d.R. zudem selbst Interesse an entspre-
chenden Weiterbildungen ihrer Angestellten. Hast Du hier also das
Gefühl, zum Teil Lücken zu haben und deshalb ggf. auch zu lang-
sam zu sein, wäre es eine Überlegung wert, das mit dem Chef usw.
zu besprechen. Dann gibt es zum Teil auch Weiterbildungen, wo man
für diese Zeit von der Arbeit freigestellt wird.

Urlaub muss ebenso kein riesen Geld kosten, geht es einem vor al-
lem darum, diesen einfach nur erholsam, schön mit/ ohne Partner
zu verbringen.

Bei dir klingt es m.E.n. eher so, als ob Du das Gras beim Nachbarn
stets als grüner empfindest. Die Kollegen, die schneller sind. Ande-
re, die fett verreisen, ein Haus bauen, ihrer Freundin was bieten
können usw. usf. Mit diesen Gedanken erzeugst Du dir selbst eine
Menge Druck, der so nicht sein müsste. Gönne den anderen, was
sie haben oder ggf. tatsächlich auch besser können. Aber lerne e-
ben auch wert zu schätzen, was Du alles selbst hast und verliere
dabei trotzdem neue Zielsetzungen nicht.

Nebenher schau, wie Du selbst für ein gesünderes Selbstwertge-
fühl einstehen kannst.

Außerdem solltest Du über deine Probleme ggf. mal lieber offen
mit deiner Freundin reden.
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Lilly 22 ist offline   Mit Zitat antworten
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