sad_maja

ich schreibe später noch was (auch zu dir blackhoney, aber mein freund ich haben zusammen gekocht, geh jetzt erstmal essen)
bis denne
maja

Uranos

Da muss ich schwer schlucken. Du hast viel durchgemacht. Schade, dass die vater-tochter therapie nicht bewilligt wurde. Hätte bestimmt etwas gebracht. Das mit dem 'sich selbst nicht mögen' hat auch etwas mit dem Alter und der Pupertät zu tun. Das geht, glaube ich vielen so. Mir ging es auch so.

Na ja, ihr solltet euch gegenseitig entgegenkommen. Es soll keiner in der Beziehung das Gefühl haben zu kurz zu kommen.

Man kann sich ändern. Wie? Manchmal geht es nur mit Hilfe von anderen. Mein Therapeut gebrauchte folgendes Bild: Jemand wächst auf und lernt Verhaltsmuster mit denen er im Leben gut zu Recht kommt. Diese verknüpfen sich mit Gefühlen. Das ist bildhaft gespochen so, wie wenn jemand Langlaufski fährt und es gibt keine Loipe. Am Anfang ist der Schnee (das Leben) noch unberührt. Dann zieht man seine Runden und die Skier hinterlassen Spuren im Schnee. Je öfter man diese Loipe befährt desto tiefer werden die Spuren und desto einfacher fährt es sich. Man fährt praktisch automatisch. Bis dahin ist auch alles gut, denn wenn man über alle Reaktionen und Gefühle ständig nachdenken müsste wäre man restlos überfordert. Aber wehe, man hat die falsche Loipe geprägt, sprich die Verhaltensmuster oder Gefühle sind schlecht und behindern einem. Es ist viel Arbeit, die eingespielte, leichtgängige Loipe zu verlassen und eine neue zu treten. Es kostet Kraft und Anstrengug und geht nur in kleinen Schritten. Anfangs rutscht man immer wieder in die alte zurück. Aber irgend wann gelingt es, man kann in der neue Loipe gut fahren. Das heißt, man hat neue Verhaltensweisen gelernt und verknüpft sie nicht mehr so leicht mit den alten Gefühlen. Gut, wenn man dabei Hilfe hat. Alleine ist es schon schwer, weil man gar nicht weiß wie und wohin man eigentliche die neue Loipe treten soll. Die alte ist viel vertrauter und leichtgängiger.

Ich hoffe, du kannst mit diesem Bild etwas anfangen. So, das war's erst mal für heute.

sad_maja

ja im grunde genommen hast du recht....
aber wie soll ich mir so ein neues verhaltensmuster aufbauen, ich weiss gar nicht wie ich es finden soll....
ich weiss gar nicht wie ich anders reagieren könnte...
soll ich ihm gelassen entgegen sehen und ihm sagen "ach bunny is alles nicht so schlimm... du trampelst nur auf meinen gefühlen rum"
das kann ich nicht dazu bin ich immer viel zu sehr verletzt....

@blackhoney
ja ihr hattet alle recht.... ich dachte das es besser wird... aber es wirft nur noch mehr probleme auf...
ich wollte die wahrheit nicht erkennen....
aber trotzdem habe ich immer noch hoffnung, das ich mich irgendwie in die familie integrieren kann und das mein verhältniss zu ihm besser wird

sad_maja

wir hatten heute 2 ausführliche gespräche...
ich habe die hoffnung das wir das jetzt alles in den griff bekommen
nicht nur ich muss an meinem verhalten etwas ändern, mein schatz hat auch so seine kleinen macken die er vielleicht ein bisschen behebn könnte....
wir müssen es halt zusammen versuchen....
ich habe schon viel an meinem verhalten für ihn geändert, eigentlich habe ich mich schon um 180 grad für ihn gedreht....
manchmal sagt er mir das er das zu schätzen weiss, aber ich habe nicht das gefühl das er es ernst nimmt bzw sich dessen wirklich bewusst ist...
ich weiss zwar noch nicht wie, aber ich will versuchen mein verhallten zu ändern....
ich möchte es eigentlich weniger für mich (das will ich zwar auch) aber am meisten für ihn.... ich will ihn glücklich machen.....
wir haben jetzt eine knapp 10 monatie beziehung hinter ns, und das ist für mich was gan anderes, vorher zählte für mich nur der spaß am sex.... und diese wunderschöne beziehung will ich nicht aufgeben..... doch ich glaube das ich ihn immer und immer mehr verliere, das macht mich irgendwie traurig.....
manchmal glaube ich das ich echt mein ganzes leben lang vom pech verfolgt sein werde....

ToedlicheTraeume

Mir wird immer hier gesagt das sich das mal ändert!
Wir können uns ja zusammen schliessen!


P.S. Schön wieder was von dir zu lesen! Ich wollte schon fragen wo du bist als du plötzlich nicht mehr schriebst! Aber du bist ja glücklicher weise zurück gekommen!

sad_maja

bin umgezogen und das internet hat uns probleme bereitet....

klar immer zu mit dem zusammenschließen aber ich glaub schon net mehr daran das sich alles zum positiven wendet

Uranos

Tja, genau das ist das Problem, wenn man es alleine Versucht. Man kennt eben nur das Verhalten, das man gelernt hat. Deshalb brauchte ich auch einen Therapeuten (in diesem Fall war es eine Verhaltentherapie) der mir sagen konnte: Beim nächsten Mal verhalten sie sich so und so und das üben sie jetzt bis zur nächsten Sitzung.

Man eignet sich das Verhalten an, mit dem man als Kind oder Jugendlicher in seiner Umgebung am besten zu Recht kommt. Du warst als älteste von vier Geschwistern (wenn ich das richtig in Erinnerung habe) wahrscheinlich öfter für deine Geschwister verantwortlich und musstest die Mutterrolle einnehmen. Da muss man einfach spontan, laut und manchmal auch sehr massiv reagieren. Etwas anderes hilft da nicht, wenn man sich durchsetzen will. Im Heim war es vielleicht ähnlich?

Dieses Verhaltensmuster war in der damaligen Situation richtig und gut. Jetzt hast du es aber mit Erwachsenen auf deiner Ebene zu tun. Hier wäre ein partnerschaftliches Verhalten angebrachter. Es hilft schon wenn man dem anderen erst mal sagt: Ich bin jetzt wütend (oder traurig oder aggressiv). Wenn man dem anderen seine Gefühle mitgeteilt hat ist schon ein bisschen die Luft raus. Das ist viel besser als zu sagen: "Du hast Scheiße gebaut." Denn dann gehen beim anderen schon die Rolläden runter. Beginne deine Sätze mit "Ich" (Die Psychologen sagen dazu "Ich-Botschaften senden"). Das hilft dabei, den anderen nicht zu Verurteilen und in die Verteidigungsposition zu bringen.

Und dann hilft vielleicht auch, wenn du dir vornimmst ruhig drüber zu reden und den anderen ausreden zu lassen und selbst richtig zuzuhören. Dabei hilft wenn man Fragt: Warum machst du das? Was fühlst du? Was sind deine Bedürfnisse? Das nennt man "aktives Zuhören". Auch das entspannt die Situation. Dein Gegenüber sollte das genauso tun. Und vielleicht kannst du dir angewöhnen nicht den anderen zu Verurteilen sondern lieber zu fragen:

• Wie können wir in Zukunft besser damit umgehen?
• Was willst du dazu beitragen?
• Was kann ich dazu beitragen?

Es ist immer besser an der Lösung zu arbeiten als nach Schuld zu suchen.

Wenn man wütend oder emotional ist und dem anderen etwas sagen möchte hilft auch, wenn man das während eines Spaziergangs tut. (Ja wirklich!) Das gehen nimmt die Schärfe und Aggressivität raus. Man kann sich besser über die Sache unterhalten. Probier das mal aus. Sag: Wir müssen reden, komm wir gehen raus und laufen ein bisschen.

Ziehe dich nicht darauf zurück und sage: Ich bin eben so. Meine Familie hat mich dazu gemacht. Denke lieber: Für eine bestimmte Situation (Geschwister in der Familie/Heim) habe ich etwas gelernt was geholfen hat. Jetzt will ich auch für andere Situationen lernen wie man damit umgeht. Es geht dabei vor allem um dich! Du bist zufriedener und erfolgreicher, wenn du das kannst. Mach es für dich, nicht für deine Liebsten oder deine Familie. Die zeigen dir schon, wenn sie nicht damit umgehen können. Es hilft nur: Üben, üben, üben (so lange, bis die neue Spur getreten ist). Am besten du greifst dir einen Tipp von mir heraus und bei der nächsten Gelegenheit probierst du das.

Am besten, du druckst dir diese Seite mal aus, damit du es auch später noch einmal nachlesen kannst.

Viele Grüße, Uranos

PS: Das Leben hat auch seine schönen Momente! Wenn es einem schlecht geht hilft es, wenn man sich daran erinnert.

blackhoney

Uranos, das war spitze!

sad_maja

dem muss ich zustimmen! ich glaube so gut konnte mir noch niemand sagen was ich tun kann....

ich hatte einige schwere zeiten die mich geprägt haben, aber mein verhalten kann ich nicht darauf schieben.... natürlich hat mich das alles verändert und dadurch haben sich verhaltensmuster eingeschlichen..... aber ich kann nicht alles darauf schieben (auch wenn ich das am liebsten tun würde)

alles was du geschrieben hast, ist ein lernprozess.... ich weiss gar net ob ich das durchhalte!
ich wünsche mir auch ein bisschen unterstützung von meinem freund und meiner family....
doch oftmals enden irgendwelche konversationen nur im lauten geschrei was auch nicht immer unbedingt an mir liegt!

jedesmal wenn sich mein leben wieder so drastisch verändert zieht mich das immer ein stück mehr runter...
ich werde immer depresiver....
ich weiss nicht ob ich die kraft habe so zu kämpfen... ich möchte gern aber ich weiss nicht woher ich die kraft nehmen soll....

Uranos

Danke! Ich hoffe, es hilft.

Hey, du bist wirklich o.k.!

Es ist schwer, durchzuhalten. Vielleicht kannst du deinen Freund und deine Familie um Unterstützung bitten. Es ist schon mal gut, wenn man über seine Probleme reden kann. Klar gehören immer zwei (oder mehrere) dazu, wenn in der Kommunikation etwas schief läuft. Lautes Geschrei ist ja auch nicht unbedigt schlecht, wenn man damit umgehen kann und keiner durch die Worte verletzt wird. Es gibt Familien, da geht es eben laut und direkt zu. Das ist immer noch besser, als wenn über nichts richtig geredet wird. In so einer Familie bin ich aufgewachsen.

Wie du weiter oben geschrieben hast, hast du dich schon sehr geeändert. Es kann also funktionieren. Gib die Hoffnung nicht auf. Du brauchst Zeit dafür. Verhalten, das man in vielen Jahren gelernt hat, kann man nicht in ein paar Tagen wieder ablegen.

Ist ja klar, dass das alles um dich herum viel Kraft kostet. Um Kraft zu haben muss man auftanken und entspannen. Vielleicht musst du mal aus der Situation raus und etwas mit anderen Leuten unternehmen, Urlaub machen oder etwas gutes für dich tun.