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Du befindest dich im Forum: Kummer und Sorgen. Dieses Forum bietet dir die Möglichkeit, deine Sorgen nieder zu schreiben, welche nichts mit Liebe oder Herzschmerz zu tun haben. Liegt dir etwas auf dem Herzen, was dir Sorgen bereitet und du nicht weiter weisst? Dann wartet hier immer ein offenes Ohr auf dich. Bitte beachte, daß hier zwar kontrovers und auch mal emotional diskutiert werden kann, persönliche Beleidigungen aber nicht geduldet werden. Wir wollen spannende Diskussionen, in denen das Thema im Vordergrund steht, nicht der Verfasser der Beiträge. |
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03.02.2006, 19:05 | #1 |
Junior Member
Registriert seit: 01/2006
Beiträge: 19
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Ich hasse meinen Vater
Mein Vater ist trockener Alkoholiker. Das alles ist jetzt ca. 13 Jahre her, aber es gibt einfach Situationen und Worte und Dinge, ich niemals vergessen und verzeihen kann. Ein Beispiel: ich habe aus Unwissenheit eines kleinen Mädchens meiner Mutter erzählt, dass ich im Garten eine Bierdose eingegraben, gefunden habe. Natürlich gibt es wieder fürchterlichen Streit. Mein Vater kommt später an mein Bett "Wenn du deiner Mutter nochmal was erzählst schlag ich dich tot.....". Solche Dinge brennen sich im Kopf einer 7-jährigen fest. Ich habe es einfach satt, mein Leben nur noch mit Wut gegenüber meinem Vater zu leben. Mein Vater hat mich in meinem ganzen Leben nur einmal in den Arm genommen und das war vor einer sehr langen Reise. "Ich liebe dich oder ich hab dich lieb" gibt es hier nicht. Wir leben in einem Haus und das war es auch. Reden tun wir eigentlich nur wenn es um Geld geht, denn nur dafür interessiert er sich. Ich habe einfach satt mit ihm an einem Tisch zu sitzen und sofort schlechte Laune zu kriegen. Ich mache es ihm sicherlich auch nicht leicht, weil ich auf fast alles was er sagt und tut sehr impulsive reagiere. Aber es hat sich in den letzten Jahren einfach alles so angestaut. Ich kann manchmal einfach nicht mehr. Ich muss hier nur noch raus. Ausziehen ist die beste Lösung. Allerdings wäre ich dann auch wieder von ihm abhängig, weil mein Azubi-Gehalt niemals reicht. Jetzt haben wir wieder so eine Situation. Kohlfahrt..... Ich arbeite beim Sohn des Chefs von meinem Vater. Zwei Firmen, aber gleiche Kohlfahrt. Ich weigere mich momentan mitzufahren, da mein Vater sich ausgerechnet dieses Jahr zum ersten Mal entschieden hat mitzufahren. Um mir eins auszuwischen.....hat er mir indirekt gesagt . Ich kann aber nicht mit ihm in einem Raum sitzen. Jetzt kriege ich es aber wieder ab, weil niemand versteht warum ich so weigere.
Das musste heute einfach mal raus........ |
03.02.2006, 19:05 | #00 |
Administrator
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Hallo chalina, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
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04.02.2006, 01:34 | #2 | ||
Dauerhaft Gesperrt
Registriert seit: 10/2004
Beiträge: 6.251
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Oh, das hört sich aber übel an...
Ein Auszug ist sicherlich eine Möglichkeit, aber meinst Du, dann es okay ist, diesen Konflikt und diesen Hass Dein Leben lang in Dir zu tragen? Irgendwie sollte evtl mal all das "aufgearbeitet" werden. Mit so viel Wut und Enttäuschung zu leben muss ganz schön anstrengend sein... Was ist denn mit Deiner Mutter? Wie verstehst Du Dich mit ihr? Wie lange bist Du denn noch in der Ausbildung? Ist es vllt möglich in eine WG zu ziehen, dann wäre das Wohnen billiger und könntest evtl ohne das Geld Deines Vaters auskommen?!
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04.02.2006, 07:51 | #3 | ||
Junior Member
Themenstarter
Registriert seit: 01/2006
Beiträge: 19
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Das Verhältnis zu meiner Mutter ist ok. Mit ihr reden kann ich aber nicht wirklich. Sie hat sich bisher immer aus allem rausgehalten. Sagt lieber gar nichts, bevor sie sich einmischen muss. Keine Autorität. Bei ihr habe ich immer das Gefühl, ich rede ins Leere. Ihre Standard-Antwort ist "Und was soll ich dazu sagen?"..... .
Ich hoffe einfach, dass diese ganze Situation besser wird wenn ich nicht mehr hier wohne. Wenn ich nicht zuhause bin geht es mir gut. Meine Ausbildung dauert noch 2 Jahre und so lange will ich nicht mehr mit dem Auszug warten. Eine WG kommt für mich nicht in Frage. Ich wohne lieber alleine.
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04.02.2006, 08:44 | #4 | |||
Dauerhaft Gesperrt
Registriert seit: 10/2004
Beiträge: 6.251
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Zitat:
Ich kenne Menschen die jetzt sagen würden: "Dann ist der Leidensdruck noch nicht hoch genug..." Wie alt bist Du denn? Gibt es die Möglichkeit von staatlicher Unterstützung, oder einen "Ausbildungskredit" oder sowas?
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04.02.2006, 08:53 | #5 | |||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Das ist eine ungute Situation, in der du lebst!
Ein Auszug wäre wohl doch das Beste für dich und dein Wohlbefinden. Wenn du finanzielle Hilfe in Anspruch nehmen musst, hier gibt es Junge Leute, die sich damit auskennen. Hat dein Vater zu der Zeit getrunken, als er diese Drohung aussprach? Sollte es so sein, hat er nicht überlegt, sondern nur panisch gehandelt. Mein Exmann hat einmal zu meiner 'Tochter gesagt, er würde sich umbringen, wenn sie ihm keinen Wein beschafft! Da war sie so um die 12/13 Jahre alt. Heute "will" er sich daran nicht mehr erinnern. Zitat:
An dieser Fahrt würde ich nicht teilnehmen, wenn es so unerträglich ist! Und mit dem evtl. Auszug: Erkundige dich am Jugendamt, Arbeitsamt, Steuerberater, Kollegen/Klassenkameraden. Es stehen dir Beihilfen zu. Vllt musst du dich einschränken, aber es ist möglich, damit auszukommen. Viel Glück wünsche ich dir. OSD
Geändert von One Silver Dollar (04.02.2006 um 08:57 Uhr) |
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04.02.2006, 08:56 | #6 | ||
Junior Member
Themenstarter
Registriert seit: 01/2006
Beiträge: 19
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Ich bin 21. Das mit der staatlichen Unterstützung ist schwierig. Eigentlich könnte ich Ausbildungsbeihilfe vom Arbeitsamt bekommen. Krieg ich aber nicht, weil die nur für eine Erstausbildung gezahlt wird. Ich hab aber schon eine schulische Ausbildung. Fällt also weg. Bafoeg gibt es sowieso nicht für Azubis und wie das mit Wohngeld aussieht weiss ich nicht. Eigentlich müsste ich welches bekommen weil ich kein Anrecht auf BAB vom Arbeitsamt habe, ist aber auch noch von so vielen anderen Kriterien abhängig. Ich arbeite an dem Problem. Hat irgendjemand noch Tipps zu finanziellen Hilfen in der Ausbildung?
Es war ja nur nicht dieser Satz. Gut möglich das er zu dem Zeitpunkt angetrunken war, sogar sehr wahrscheinlich. Ich weiss es nicht. Es gab soviele Situationen. Vieles habe ich mittlerweile nur noch schemenhaft in Erinnerung. Aber richtig vergessen, werde ich es wohl nie. Manchmal wäre ich gerne 3 Jahre jünger. So wie meine Schwester, denn die hat davon kaum was mit mitgekriegt. Ich suche die Schuld gar nicht bei mir, denn es ist seine Schuld. Aber in vielen Situatione könnte ich anders reagieren weil es eigentlich keinen Grund gibt wütend zu werden. Es ist einfach alles so festgefahren. Mein Verhalten der letzten 10 Jahre kann ich nicht von heute auf morgen umstellen. Obwohl ich es gerne würde........
Geändert von chalina (04.02.2006 um 09:04 Uhr) |
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04.02.2006, 08:56 | #7 | |||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Zitat:
Also Kompromisse sollten dann schon sein! Und es muss ja keine Lösung auf ewig sein.
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04.02.2006, 09:03 | #8 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Was mir noch eingefallen ist: Der Titel des Threads sagt sehr viel aus!
Versuche, den Hass auf deinen Vater abzulegen. Hass im Herzen ist nie ein guter Begleiter. Versuche ihm zu vergeben, ihn als (immernoch) schwer kranken Menschen zu sehen. Vergib ihm das was er zu dir sagte und sein Verhalten. ER wird sich nicht mehr ändern, also ändere du dich und es wird DIR besser gehen.
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04.02.2006, 11:04 | #9 | ||
Senior Member
Registriert seit: 12/2004
Beiträge: 581
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Hallo,
in der Situation würde ich mich auch nicht wohlfühlen. Mir fällt aber auch etwas auf: Dein Vater hat vor vielen Jahren etwas gesagt, als er noch Alkoholiker war, da ist solch ein Satz fast schon "natürlich". Welcher Alkoholiker gibt schon zu, dass er einer ist? Da kommt es zu so etwas, auch wenn es bei dir natürlich ein "Trauma" hinterlassen hat. Dies würde ich aber wirklich mal vergessen, es ist lange her, dein Vater trinkt nicht mehr und vielleicht kann er sich auch nicht daran erinnern, was er gesagt hat. Ich finde, du solltest auch mal auf ihn zukommen, ich glaube nicht, dass er sich wohlfühlt, er spürt ja deinen Hass. Ich glaube übrigens nicht, dass er bei der Kohlfahrt mitföhrt, nur um dir eins reinzuwürgen. Er hat das indirekt gesagt, nicht direkt, kann es sein, dass du dir das nur denkst? Eure Situation muss sich aber ändern, so ist das für euch beide und auch für deine Mutter nicht einfach. Ich weiß nicht, ob ein Ausziehen das Beste ist, ich halte das für ein Wegrennen. Ja, es ist bestimmt nicht einfach für dich, aber ich würde an deiner Stelle versuchen, den Hass beiseite zu schieben, ein Gespräch suchen, ihm sagen, was dir seit der Kindheit im Kopf rumschwirrt, ihm sagen, wie ich mich fühle. Vielleicht weiß er das ja garnicht alles so richtig. Ich vermute, dass er sich auch eine ganze Menge Gedanken macht, so an ihm vorbeigegangen wird das ja doch nicht sein, evtl, weiß er ja auch garnicht, wie er auf dich zukommen soll bzw. traut sich nicht, da er deine Ablehnung fühlt?!? Es gibt übrigens für Auszubildende wie für Studenten auch einen "Kredit", den du beantragen kannst.
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05.02.2006, 14:55 | #10 | ||
Senior Member
Registriert seit: 12/1998
Beiträge: 781
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Ich finde, das ist kein Wegrennen. Ich bin damals ausgezogen, und es ist das Beste,was mir passieren konnte. Ich bin ein anderer Mensch, wenn ich nicht in der Nähe meiner Familie bin. Ich habe auch solche "Traumas". Das einzige Problem, das ich habe, ist dass ich nicht gerne erkläre, warum ich nicht gerne zu meinen Eltern fahre und dass ich mir schon Wochen vorher Gedanken mache, wie das wohl sein wird. Ich falle in ein altes Verhalten (passiv, nicht redend, emotionslos) und brauche Tage, teils Wochen, um wieder "normal" zu werden. Aber ich gehe ja auch nur 1-2 Jahr, wenn ich alte Freunde besuchen will und vorbei schaue.
Und wenn du nicht in ne WG willst, sorry, dann ist die Not wirklich noch nicht so da. Blöde Frage: Was ist eine Kohlfahrt?
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