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dorftrampel 13.04.2013 23:09

Die Toten von St. Petersburg - Tom Bradby

Zitat:

Russland in der dunkelsten Phase seiner Geschichte Russland am Vorabend der Revolution. Auf der zugefrorenen Neva in St. Petersburg werden zwei Tote gefunden: ein Mann und eine Frau. Beide kommen aus dem Umfeld der Zarenfamilie. Die Polizei ermittelt unter schwierigsten Bedingungen, denn die Ordnung in der Stadt geht immer mehr verloren. Das politische Chaos bricht aus und lässt keinen Spielraum mehr für »normale« Morde. (c) krimi-couch
sehr spannungsgeladenes Buch, was auch sehr anschaulich das Leiden und die Wut der Menschen angesichts der Revolution beschreibt.
Anfangs fand ich es sehr langatmig aber in der Mitte des Buches kommt Spannung auf. Auch die Machenschaften innerhalb diverser Organisationen werden anschaulich beschrieben.

Dave Bowman 14.04.2013 11:19

John Grisham - The Confession

Nur Tage bevor in Texas ein Mann wegen eines neun Jahre zurückliegenden Mordes an einer jungen Frau hingerichtet werden soll, betritt ein schwerkranker, sterbender Mann das Büro eines lutherischen Pfarrers in Kansas und gesteht eben jenen Mord. Die Leiche des Mädchens wurde nie gefunden, doch der kranke Mann behauptet zu wissen, wo sie zu finden ist - das wäre ein unumstößlicher Beweis dafür, dass der Mann die Wahrheit sagt.

Während der berühmt-berüchtigte Anwalt des Verurteilten mit allen Mitteln um das Leben seines Klienten kämpft, wird der Pfarrer tiefer und tiefer in ein Verbrechen hineingezogen, von dem er nie zuvor gehört hat. Sein Gewissen befiehlt ihm, den Justizmord an einem Unschuldigen zu verhindern, doch der geständige Mörder zeigt sich plötzlich widerspenstig sein Verbrechen zu gestehen und die Zeit läuft langsam ab.

Das Buch ist eine harte Anklage gegen die Praxis der Todesstrafe in den USA und gegen das texanische Justizsystem im besonderen. Der Leser erlebt ebenso hilf- wie fassungslos, wie gleichgültig, mechanisch und desinteressiert der texanische Justizapparat handelt, sobald sie "ihren" Mann gefunden zu haben glauben.

Viele neue Freunde hat sich John Grisham unter den Anhängern der Todesstrafe in Texas mit diesem Roman ganz sicher nicht gemacht.

Es hat große Vorteile, wenn ein Thrillerautor den Markt nicht überschwemmt mit drei, vier, fünf oder sogar noch mehr Büchern pro Jahr, wie zum Beispiel James Patterson, denn so bleibt Grisham ein ganz starker Erzähler mit seinem einzigartigen Stil.

dear_ly 14.04.2013 15:06

Fifty Shades of Grey. Die gesamte Reihe.
Kleine naive Tussi wird Haushure von jungem, attraktiven, psychisch gestörten Multimillionär. Sie durchleben 1-2 Dramen, heiraten in kürzester Zeit und kriegen Kinder. Ende der Story.


Kurzum: Totaler Dreck. Ich glaub ich hab noch nie so ein schlechtes Buch gelesen und mich haben noch nie die Hauptcharaktere so dermaßen aufgeregt.
Kaum Story, keine Charakterentwicklung, total unlogische Verhaltensweisen, schlecht geschrieben.
Grauenhaft.

gefallener stern 14.04.2013 20:00

Dich schlafen sehen

von Anne Sophie Brasmesch



debütroman der jungen Autorin.

story:

für meinen geschmack viel zu dramatisch formuliert.
inhaltlich ... mobbing und psy. abhängigkeit im teenageralter
lässt sich durchaus aufs RL übertragen und passiert sicher
häufiger als man denkt.

das ende hätte ich mir als ende gewünscht und nicht als
wunschkonzert.

current 17.04.2013 12:51

Hi,

wer glaubt, dass die AB-Problematik, also das Problem, als wie auch immer schüchterner, gehemmter oder sich selbst im Wege stehender Mann Frauen kennenzulernen, in ihrer Bandbreite eigentlich ziemlich neu sei und erst mit dem endgültigen Durchbruch des Konsumzeitalters so wirklich aufgekommen sei (so wie ich), dem sei das Buch "Kramladen des Glücks" von Franz Hessel ans Herz gelegt. Das Buch ist vor genau 100 Jahren erschienen und beschreibt detailliert die "Abenteuer" eines männlichen "Absolute Beginners" im München des Jahres 1913.

Wenn auch einiges zeittypisch ist, fand ich es beim Lesen verblüffend, wie viel von dem, was z.B. auch hier diskutiert wird, in dem Buch schon vorweg genommen wird und wie Handlungsweisen und Reaktionsmuster der Hauptfigur doch mit dem übereinstimmen, was viele so erzählen, die Probleme mit dem Kennenlernen, Flirten und dem eigenen Selbstbild so haben.
Also mir hat's geholfen, so etliches wiederzuerkennen und auch bzw. sogar über eine so lange Zeitdauer hinweg für mich persönlich besser einordnen zu können.

Immer noch hochaktuell und lesenswert.

dorftrampel 18.04.2013 22:01

Feuernacht - Yrsa Sigurdardottir

Zitat:

Tödliche Flammen, eiskalte Lügen ...Die Reykjavíker Anwältin Dóra Guðmundsdóttir nimmt einen alten Fall wieder auf: Jakob, ein junger Mann mit Down-Syndrom, soll einen Brand in seinem Behindertenheim gelegt haben, bei dem fünf Menschen ums Leben kamen. Jakob lebt inzwischen in einer Psychiatrischen Einrichtung für Straftäter, zusammen mit dem verurteilten Sexualstraftäter Jósteinn. Ausgerechnet der engagiert Dóra, weil er Jakobs Unschuld beweisen will. Obwohl Dóra den Mann höchst unsympathisch findet und nicht genau weiß, warum er die Sache noch einmal aufrollen will, beginnt sie zu recherchieren und stößt auf mysteriöse Hinweise: Dóra bekommt immer wieder kryptische SMS, Angehörige eines Opfers haben offenbar etwas zu verbergen, ein Radiomoderator wird in seiner Sendung von unangenehmen Anrufen belästigt, und eine junge Mutter glaubt, dass ihr kleiner Sohn vom Geist seines toten Kindermädchens heimgesucht wird, das bei einem Autounfall mit Fahrerflucht ums Leben kam. Schließlich führt eine heiße Spur die Anwältin ins isländische Justizministerium. (C) Krimi-couch.de
Der vierte Band um die Anwältin. Da Island ja auch ein Land der Elfen, Mythen und Geister ist und die Menschen teilweise immer noch etwas daran glauben, hat die Autorin auch das mit eingebunden.
Das Thema um die Pflege und Behandlung von behinderten Jungendlichen bzw. Erwachsenen wird sehr gut beschrieben und hilft auch etwas, besser zu verstehen. Der Spannungsbogen ist bis zum Ende gehalten worden und geschickt die Verstrickungen bis in hohe Kreise verpackt.:)

Micha1972 25.04.2013 20:41

Bereits letzten Freitag beendet:
Der zweite Fall des Harry Dresden: "Wolfsjagt" von Jim Butcher.

Worum geht es?
Zitat:

Chicago wird von einer Mordserie in Angst und Schrecken versetzt - alle vier Wochen, wenn der Vollmond fahl am Himmel steht, sterben in den Straßen der Stadt unzählige Menschen. Fallen sie einem Psychopathen zum Opfer? Einer Gang? Oder etwas ganz anderem?

Harry Dresden, Privatermittler mit besonderen Fähigkeiten und Polizeiinformant wider Willen, wird schneller, als ihm lieb ist, in diesen dunklen Fall verwickelt. Immer wieder kreuzen dabei Menschen seinen Weg, die ein dunkles Geheimnis haben: Im Schutz der Dunkelheit verwandeln sie sich - und jagen.
(Klappentext)

Auch im zweiten Band der "Dunklen Fälle des Harry Dresden" geht es wieder spannend, gruselig und... lustig zur Sache!
Es ist herrlich, Harry dabei zu "beobachten", wie er mit dem in einem Totenschädel gefangenen Geist diskutiert, während er seine Zaubertränke braut, und einiges über die verschiedenen Arten von Werwölfen erfährt.
Wer hätte gedacht, dass es da Unterschiede gibt? :fg:

Unser magischer Detektiv bekommt ordentlich was auf die Mütze und wundert sich eigentlich nur noch, was man so alles überleben kann.

Wieder ein sehr gut geschriebener Roman, und aus der Serie werde ich definitiv noch weitere Teile lesen (Band drei und vier stehen hier bereits im Schrank! :))

Die Reihe ist früher bei Knaur erschienen, wurde dort jedoch eingestellt und wird jetzt bei Feder & Schwert (von dem Verlag hatte ich noch nie was gehört!) neu aufgelegt und fortgeführt. Inzwischen wurden 12 Bände auf deutsch veröffentlicht.
Was mich etwas stört ist die doch sehr kleine Schrift, aber man gewöhnt sich daran.

:yeah:

gastdelete 14.05.2013 13:37

Pata Negra von Eduard Freundlinger

Debütroman

In einem spanischen Hotel wird ein deutscher Tourist tot aufgefunden, doch bald darauf wird klar, dass es kein Selbstmord war und dies etwas mit dem Verschwinden eines 15-jährigen Mädchens von zwei Jahren zu tun hat. Wenn Guardia Civil sich damit nicht ernst beschäftigen will, dann eben die Angehörigen.


Ein spannender Krimi, interessante Handlung, eine dezent romantische Note. Am liebsten legt man das Buch erst gar nicht aus der Hand.

Micha1972 01.06.2013 22:48

Heute beendet: Den dritten Band der "Thor Garson"-Reihe von Wolfgang Hohlbein: "Der Fluch des Goldes".

Worum geht es?

Zitat:

Der unerschrockene Abenteuerer und Reporter Thor Garson steht erneut vor einer harten Bewährungsprobe, die ihn in die grüne Hölle des südamerikanischen Regenwaldes führt:
Im Dschungel Boliviens ist jener Archäologe verschollen, der einen Talkessel voller Gold entdeckt hat.
Sofort wittern zahlreiche Gangster ihre Chance und begeben sich auf die Suche nach dem Gold.
Um das Schlimmste zu verhindern, macht sich Thor ebenfalls auf, das Geheimnis des Tals, bei dem es sich nur um den legendären Schatz von El Dorado handeln kann, zu lösen.
Doch auf dem Gold liegt ein Fluch: Jeder, der damit im Berührung kommt, stirbt einen qualvollen Tod!
Thor Garson ist nicht nur eine Art Indiana-Jones-Klon, nach dem, was ich im Internet gelesen habe, wurde genau dieser Roman bereits unter dem Titel "Indiana Jones und das Gold von El Dorado" veröffentlicht, lediglich die Namen wurden wohl geändert, der Text zu großen teilen 1:1 übernommen. :huch:

Das ist zwar unerfreulich für Leser, die bereits den Indi-Roman von Hohlbein im Regal haben, aber die Geschichte an sich ist sehr unterhaltsam.:yeah:
Vielleicht muss Thor zu Anfang etwas zu viel Prügel einstecken (da würde normaler Weise keiner wieder aufstehen, geschweige denn eine Expedition nach Bolivien machen), aber das Buch hat alles, was ein Abenteuer-Roman braucht: Gangster, Dschungel, Schätze, Indios, Mutanten und ein Fluch, der sich als etwas ganz anderes heraus stellt.

Feines Buch! :yeah:

HerzensLicht 08.06.2013 18:04

Frisch ausgelesen: "Der Schwimmer" von Zsuzsa Bánk

Die Geschichte spielt im Ungarn der 50er Jahre. Die Mutter von Kata und Isti ist in den Westen dissidiert. Die beiden Kinder und der Vater bleiben zurück, ihr Leben hat ihre vertraute Mitte verloren. Fortan zieht ihr Vater mit ihnen von einem Verwandten zum nächsten. Er zieht sich in sich selbst zurück. Kata und Isti suchen ihre Unbeschwertheit und ihr Kindheitsglück am Wasser. Besonders der kleine Isti ist ein begeisterter Schwimmer und vom Plattensee gar nicht wegzubewegen. Die Stunden am Wasser spielen eine zentrale Rolle im Roman.

Meinung:

Meine Aufmerksamkeit gewann das Buch durch das Titelfoto. Ein kleines Boot neben einem Steg, ringsherum das Wasser eines großen Sees. Die Szene strahlt Ruhe und Harmonie aus, und trotzdem ahnt man, dass hinter dem augenscheinlichen Idyll noch etwas anderes schlummert.

Es hat eine Weile gedauert, bis ich in die Geschichte hineingefunden habe. Kata, die zu Beginn des Romans im Grundschulalter sein muss, erzählt die Geschichte im Rückblick als erwachsene Frau. Der Stil der Autorin ist gewöhnungsbedürftig. Sie schreibt lange, ausschweifende Sätze, die melodisch dahinplätschern - wie das Wasser am Ufer eines Sees. Wörtliche Rede gibt es nicht. Alles, was die handelnden Figuren sagen, wird abgetrennt durch Kommata in den laufenden Satz eingebaut. Es lohnt sich, das Buch langsam zu lesen und die Sprache auf sich wirken zu lassen, denn es lebt von der Atmosphäre zwischen den Zeilen. Sehr schön sind die Szenen am Wasser. Als ein Sommer am Plattensee beschrieben wird, riecht man förmlich das Seewasser, den Sand, die Sonne und das kindliche Glück durch die Buchseiten. Ansonsten gibt es auch viel melancholische Stimmung, müssen die Kinder doch mit dem Verlust ihrer Mutter und ihres vertrauten Heims zurechtkommen.

Mir hat der Schreibstil gefallen, aber an der Handlung hätte die Autorin gern noch etwas arbeiten dürfen. Manche Passagen sind sehr langatmig und ziehen sich wie Kaugummi, ohne dass etwas passiert. Außerdem fehlte mir die Weiterentwicklung der Charaktere. Immerhin umfasst das Buch mehrere Jahre, und gerade Kinder machen in so einem Zeitraum große Entwicklungssprünge. Davon liest man hier seltsamerweise nichts. Der Vater bleibt das ganze Buch hindurch blass und fremd. Das Ende hat mir gar nicht gefallen, darüber will ich hier aber nichts verraten.

Fazit:

Teils zu langatmig und zu "stillstehend". Dafür entschädigen die Passagen, in denen die Autorin ein ganz besonderes, zartes, kindlich-ausgelassenes Glück auf die Seiten zaubert. Zsuzsá Bank hat auch das Buch "Die hellen Tage" geschrieben, aber ich bin noch nicht sicher, ob ich das lesen möchte. "Der Schwimmer" hat 284 Seiten und "Die hellen Tage" über 600 - ob ich den sehr speziellen Schreibstil über so einen dicken Roman durchhalte, weiß ich noch nicht. Lieber schaue ich mir ihre Kurzgeschichten in "Heißester Sommer" an.


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