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08.04.2020, 18:46 | #651 | ||
Quotenlesbe
Registriert seit: 07/2018
Ort: Hinter den Bergen
Beiträge: 2.101
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Dämpfer gehören auch dazu. Sagt zumindest meine Therapeutin. Sonst werde ich zu euphorisch und auch besitzergreifend. Q.E.D.
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08.04.2020, 22:36 | #652 | ||
Golden Member
Registriert seit: 11/2017
Ort: Karlsruhe
Beiträge: 1.107
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Endlich "Kaltblütig" von Truman Capote fertig gelesen.
Wie die Querverbindungen zwischen den Personen beschrieben werden, ist schon einmalig, ebenso die Charakterisierungen der einzelnen Figuren in all ihren Facetten. Manchmal wird mir die Story mit all ihren Unterhandlungen zu weitschweifig, aber die Art, wie der Mord und die Empfindungen, die dahin führen, dargestellt werden, ist eindrücklich wie selten etwas, was ich gelesen habe. Auch die Landschaftsbeschreibungen sind eindrücklich und präsent, fast wie Langzeitaufnahmen im Kino, man hat den Eindruck, dort gewesen zu sein, obwohl ich noch nie in den USA war. Eine Geschichte, deren Bilder sich einprägen, für lange.
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23.04.2020, 13:37 | #653 | ||
Quotenlesbe
Registriert seit: 07/2018
Ort: Hinter den Bergen
Beiträge: 2.101
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Cormac McCarthy Dem Hobbyjäger Llewellyn Moss bietet sich eines Tages ein schauriges Bild als er zufällig auf den Schauplatz eines grausigen Verbrechens stößt. Scheinbar handelt es sich um einen schief gegangen Drogendeal, mit mehreren Toten, Heroin und über 2 Millionen Dollar. Moss nimmt das Geld an sich und verschwindet. Später kommen ihm Zweifel und er kehrt noch einmal an den Schauplatz des Verbrechens zurück, um seine Spuren zu verwischen. Was sich als schrecklicher Fehler erweist, denn so gelingt des dem Profi Killer Chigurh seine Fährte aufzunehmen. Ich bin lange um das Buch herumgeschlichen. Einerseits bin ich zwar ein richtiges McCarthy Fangirl, aber leider hatte ich den Film bereits gesehen, der mir überhaupt nicht gefallen hat. Das war natürlich ein großer Fehler, denn McCarthy ist so viel besser als es die Coen Brüder abbilden konnten. Nur er schafft es, auf nicht einmal 200 Seiten, eine derart dichte Atmosphäre zu schaffen. Jeder Satz sitzt punktgenau und er schreibt nicht ein überflüssiges Wort. Oder gibt sich bei seinen Dialogen mit Kleinigkeiten wie Anführungszeichen, ab. Dabei erschafft er eine interessante Mischung aus Western, Road Movie und wie immer hat er neben dem Offensichtlichen noch so viel mehr zu sagen. Es ist ein Buch über Moral und Ethik, aber auch über das Altern und die rasenden gesellschaftlichen Veränderungen. Cormac McCarthy ist für mich einer der größten Autoren unserer Zeit. Auch wenn ich zugeben muss, dass sein Stil gewöhnungsbedürftig ist und wahrscheinlich nicht jede(r) Zugang findet.
Geändert von Anique (23.04.2020 um 13:48 Uhr) |
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23.04.2020, 23:26 | #654 | |||
Special Member
Registriert seit: 08/2018
Beiträge: 2.001
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Zitat:
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14.05.2020, 22:28 | #655 | ||
Quotenlesbe
Registriert seit: 07/2018
Ort: Hinter den Bergen
Beiträge: 2.101
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Peter Grandl Eine Stadt in Deutschland, die jüdische Gemeinde möchte im Stadtgebiet eine Synagoge errichten, doch die Finanzierung steht auf wackeligen Füßen. Bis Zamir kommt, ein offenbar vermögender israelischer Geschäftsmann, der das Geld zur Verfügung stellen möchte. Der Auschwitz Überlebende wohnt, zusammen mit seiner taubstummen Haushälterin Esther, in einem großem Turm, einem ehemaligen Bunker der Nazis, aus dem zweiten Weltkrieg. Neonazis möchten den Bau der Synagoge aber unbedingt verhindern. Zu viert dringen sie in den Turm ein, ermorden Esther und wollen Zamir zwingen, seine finanzielle Unterstützung zurückzuziehen. Doch sie haben sich gründlich verrechnet, denn der alte Mann ist ein ehemaliger Mossad Agent. Er nimmt drei der Neonazis als Geisel und überträgt einen Livestream ins Internet, bei dem die Zuschauer über deren Hinrichtung abstimmen können. Das Buch hat mir wirklich gut gefallen. Zum einen weil es wirklich phantastisch recherchiert ist und das Treiben der Neonazis in Deutschland, seit 1945 aufarbeitet. Aber es geht auch um Selbstjustiz, Menschenrechte und die Rolle der Medien, die sich natürlich sofort auf die Geiselnahme stürzen. Auch Themen wie Resozialisierung und Bildung werden angesprochen. Ein wirklich gelungener Debut Roman! Das habe ich noch gar nicht gelesen, da kenne ich auch nur den Film. Ich besitze es aber und dazu noch "Die Abendröte im Westen" welches ich auch noch lesen möchte. McCarthy ist wirklich toll! Derzeit bin ich aber ein bisschen auf dem Haruki Murakami Trip und arbeite mich durch dessen Werke.
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15.05.2020, 06:12 | #656 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Murakami ist genial!
Eigentlich könnte ich 1Q84 mal wieder lesen, das mir besonders gut gefallen hat. Zur Zeit hat man ja noch mehr Zeit zum Lesen als sonst...
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15.05.2020, 08:03 | #657 | ||
Quotenlesbe
Registriert seit: 07/2018
Ort: Hinter den Bergen
Beiträge: 2.101
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1Q84 liebe ich auch sehr, genau wie Naokos Lächeln, oder Hardboiled Wonderland. Mein Hund hat seinen Namen ja auch von "Kafka am Strand". Murakami ist wirklich große Klasse.
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30.06.2020, 19:03 | #658 | ||
Quotenlesbe
Registriert seit: 07/2018
Ort: Hinter den Bergen
Beiträge: 2.101
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Simon Sebag Montefiores Nachdem ich vom selben Autor bereits "Die Romanows" gelesen habe, war nun Stalin dran. Auch dieser Roman ist hervorragend recherchiert und Sebag Montefiores versteht es einfach, diese Fakten so unterhaltsam zu verpacken, dass man irgendwann den Eindruck hat, einen Roman zu lesen. Er ist ganz nahe dran am Diktator und dessen Hofstaat und beleuchtet eben nicht ausschließlich den großen paranodien Massenmörder. Letztlich war eben auch Stalin nur ein Mensch und ohne hunderte von Speichelleckern, die sich gegenseitig ausspionieren und zu übertrumpfen versuchen, hätte das System niemals funktioniert. Es entbehrt auch nicht einer gewissen Komik, dass im roten Kreml ähnliche Zustände herrschten, wie an den Zaren Höfen der Romanows. Liebschaften, Intrigen, Geheimnisse, Mord und Totschlag. Einen Unterschied gibt es dann aber doch, denn mir ist irgendwann aufgegangen, wie kleinbürgerlich und provinziell diese Kommunisten doch waren. Besonders im Vergleich mit den Romanows. Realsatire war es natürlich das Stalin am Ende dem eigenen System der Angst zum Opfer fiel und ansonsten vielleicht noch hätte gerettet werden können. Diktatoren sterben eben einsam. Simon Sebag Montefiores hat es erneut geschafft mich zu fesseln und trockene Geschichte sehr erlebbar und kurzweilig zu gestalten. Im Endeffekt hat mir zwar die Familiengeschichte der Romanows besser gefallen, dass lag aber am Glanz des Hofes und den schillernden Charakteren. Der Hinweis auf dem Buch Titel "Dagegen ist Game of Thrones ein Kaffeekränzchen" kommt nicht von ungefähr. Trotzdem hat der Autor in beiden Büchern richtig gute Arbeit geleistet und ich werde ihn auf jeden Fall im Auge behalten. Als nächstes ist sein Werk über Katharina die Große dran. Die russische Geschichte hat viel zu bieten.
Geändert von Anique (30.06.2020 um 19:06 Uhr) |
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17.08.2020, 14:09 | #659 | ||
Quotenlesbe
Registriert seit: 07/2018
Ort: Hinter den Bergen
Beiträge: 2.101
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Kanae Minato Im Japan ist es üblich, dass sowohl Kinder als auch die Lehrer den Großteil des Tages gemeinsam in der Schule verbringen. Die alleinerziehende Lehrerin Yuko Moriguchi nimmt häufig ihre vierjährige Tochter mit, weil sie niemanden hat, der sich um die Kleine kümmern kann. Als das Kind im Schwimmbad ertrinkt glauben zunächst alle an einen tragischen Unfall und das ergeben auch die polizeilichen Ermittlungen. Manch einer sucht gar die Schuld bei der Mutter, die nicht genug auf ihr Kind geachtet habe. Doch Yuko weiß, dass zwei Schüler, aus ihrer eigenen Klasse, ihre Tochter ermordet haben und sinnt auf Rache. Sie kündigt ihre Stelle, doch bevor sie geht, möchte sie den Mördern noch eine Lektion erteilen. Plötzlich müssen sich die jugendlichen Mörder mit dem eigene Tod und gesellschaftlichen Stigmata und Mobbing auseinandersetzen. Wow, ein perfides Buch, dass aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird und bei jedem Perspektivwechsel noch einen drauf setzt. Anfangs war ich noch so euphorisch, denn wer hat schon Mitleid mit Kindermördern? Was aber, wenn die Täter selbst noch Kinder sind und man immer mehr über ihren Hintergrund erfährt? Und ist es wirklich toll, dass Recht in die eigene Hand zu nehmen, Gott zu spielen und Dritte als Werkzeuge einzusetzen, vor allem wenn diese die Konsequenzen des eigenen Tuns gar nicht überblicken können? Der Roman ist so klug konzipiert, dass ich ständig in meinen Sympathien und Abneigungen geschwankt habe. Bisher ist das meine Überraschung des Jahres und nachdem es bei uns Reihum gegangen ist, haben wir es auch anderen empfohlen. Bisher war jede(r) begeistert und wir haben viel darüber diskutiert. Das muss ein Autor erstmal schaffen.
Geändert von Anique (17.08.2020 um 14:13 Uhr) |
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06.09.2020, 14:24 | #660 | |||
Landvogt
Registriert seit: 04/2010
Ort: Sachsen
Beiträge: 7.956
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Die Pest Zitat:
Gesehen im Urlaub....Und da der Plot durchaus vergleichbar ist mit heute, gleich gekauft
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