Forengast

Ich denke, ein objektiver Blick auf die Geschichte ist nicht möglich. Wir können uns nicht in die Köpfe von damals hineinversetzen. Wie auch.

Forengast

ich hab keine ahnung. sie nennt das, was sie macht, "walking". die stöcke sehen aus wie schistöcke, mit schlaufen oben und spitzen unten. für harte untergründe (asphaltstraßen) hat sie für die spitzen einen gummiaufsatz. und sie hat mir den korrekten "stockeinsatz" () gezeigt - die werden also beileibe nicht mitgeschleift, sondern sorgen dafür, dass auch oberkörper/schultern mittrainiert werden und beim bergabgehen, dass die kniegelenke etwas entlastet werden.

Forengast

aber menschen und menschlicher antrieb bleiben ähnlich. ich denke schon, dass motive nachvollziehbar sind.

Forengast

Das funktioniert auch mit einer bewussten Einstellung zum Essen. Am besten funktioniert es natürlich, wenn Du es selbst herstellst. Wenn Du Dein Brot selbst backst, weißt Du, welche Mühe es macht. Du weißt, was drin ist, Du genießt es, ein einfaches Stück Brot, und lernst es wertzuschätzen. Man kaut es länger, man konzentriert sich auf den Vorgang des Essens.

Das geht auch mit anderen Dingen. Mit meinen Kräutern, denen ich beim Wachsen zuschaue. Ich betrachte die Natur viel bewusster. Auch seit ich den Hund hab, ich bin ja viel mehr draußen, und es ist faszinierend, wie ich die Jahreszeiten auf einmal bewusst erlebe...

Seither bin ich auch innerlich sehr glücklich und ruhig. Das Leben selbst zu erleben und wahrzunehmen, das ist das höchste Glück.

Forengast

Einen wirklich objektiven Blick kann man bestimmt nicht bekommen.
Doch ich bin der Ansicht, dass wenn man sich in die Lebensumstände hineinversetzt und die Quellen (Schriften/Chroniken) damaliger Zeit nutzt ein etwas anderes Bild entsteht.
Ich erlebe ja jetzt schon live mit, wie die Geschichte der DDR uminterpretiert wird. Das was die Menschen damals wirklich erlebten, wird mehr und mehr verfälscht. Es wird darüber schlecht geredet oder ein (N)ostalgiewert gegeben. Und leider erlebe ich es immer wieder, wie gute Bekannte aus dem Westen, mir einreden wollen, was ich im Osten erlebt haben muß.
Mir fehlt da irgendwo die Sensibilität im Umgang mit Geschichte im allgemeinen und nicht nur mit der, der DDR.
Es sind ja Ansätze zu sehen, dass die Geschichtsaufarbeitung eine Renaissance erfährt.. ich hoffe das dies wirklich zu neuen Betrachtungsweisen und Erkenntnissen führt.

Forengast

Das klingt prima. Bei uns die Walker ziehen die Stöcke so hinterher und das sie abdeckbare Spitzen haben ist auch super. Schaffe, wenn du denn welche brauchst, nur solche an.

Forengast

das glaub ich schon. bei mir gings damals trotzdem eher um was anderes. eine willensübung eben in erster linie, denke ich.

Forengast

Das Stelle ich nicht in Frage. Es gibt "Grundwerte", die uns und die Geschichte antreiben, die ändern sich bestimmt nicht. Es sind, das ist es worauf ich hinaus möchte, die Umstände, die die Menschen zu unterschiedlichen Ergebnissen beim gleichem "Antrieb" brachte.
Hast du schon mal erlebt, dass du heute sagst: "Unter ähnlichen Umständen würde ich heute so handeln." Damals kanntest du den Ausgang nicht und hast dich deshalb anders entschieden.

Forengast

Das Problem bei Quellen ist halt, dass sie nur einen winzigen Ausschnitt von etwas zeigen. Der Rest ist der Vorstellungskraft oder der Spekulation überlassen.

Ich hatte mal einen WG-Gefährten aus Eberswalde. Der hat erzählt, dass er damals in der DDR irgendwie an ein Monopoly-Spiel kam. Nur für eine Nacht durfte er es behalten. Es saß dann mit seinen Kumpels da und hat das Spiel komplett nachgebaut, jeden einzelnen Geldschein haben sie gebastelt, um so ein Monopoly-Spiel zu haben.
Diese Geschichte hat mein DDR-Bild nachhaltig geprägt. Die Quelle ist authentisch, aus erster Hand, und trotzdem bin ich mir ziemlich sicher, dass mein DDR-Bild hinten und vorne nicht stimmt.

Forengast

Macht ja nichts. Mir geht es halt um solche Sachen, drum wollte ich das erwähnt haben.