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Du befindest dich im Forum: Meine Gedichte. Schwinge die virtuelle Feder und lasse deiner Kreativität freien Lauf. Liebesgedichte oder solche mit einem Augenzwinkern finden hier ihren Platz. Voraussetzung ist Lesbarkeit und eine saubere Formatierung. Die Leser werden es zu schätzen wissen, wenn dein Text nicht im Blocksatz und mit vielen unnötigen Rechtschreibfehlern verfaßt wurde. Beachte bitte unbedingt das Urheberrecht Dritter!

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Alt 13.04.2005, 14:04   #1
blackhoney
immer erste wahl
 
Registriert seit: 01/2004
Ort: Düsseldorf
Beiträge: 4.845
Bekannte Gedichte

Da ich hier schon mal Erich Kästners Sachliche Romanze
siehe hier
gepostet habe, dachte ich mir, dass man vielleicht hier seine Lieblingsgedichte reinschreiben könnte. Vor allem von bekannten Autoren, aber natürlich auch von unbekannten.
Ich fang dann mal an:


Goethe

Gefunden

Ich ging im Walde
So für mich hin,
Und nichts zu suchen,
Das war mein Sinn.

Im Schatten sah ich
Ein Blümchen stehn,
Wie Sterne leuchtend,
Wie Äuglein schön.

Ich wollt es brechen,
Da sagt es fein:
Soll ich zum Welken
Gebrochen sein?

Ich grub's mit allen
Den Würzlein aus.
Zum Garten trug ich's
Am hübschen Haus.

Und pflanzt es wieder
Am stillen Ort;
Nun zweigt es immer
Und blüht so fort.
blackhoney ist offline  
Alt 13.04.2005, 14:04 #00
Administrator
Hallo blackhoney, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 13.04.2005, 14:24   #2
blackhoney
immer erste wahl
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Registriert seit: 01/2004
Ort: Düsseldorf
Beiträge: 4.845
Weiß nicht, ob das ein bekannter Autor ist, gefällt mir trotzdem




Markus Bomhard

Sterne und Träume

Weißt Du noch,
wie ich Dir die Sterne vom Himmel
holen wollte,
um uns einen Traum zu erfüllen?
Aber
Du meintest,
sie hingen viel zu hoch ...!
Gestern
streckte ich mich zufällig
dem Himmel entgegen,
und ein Stern fiel
in meine Hand hinein.
Er war noch warm
und zeigte mir,
daß Träume vielleicht nicht sofort
in Erfüllung gehen;
aber irgendwann ...?!
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blackhoney ist offline  
Alt 13.04.2005, 14:27   #3
blackhoney
immer erste wahl
Themenstarter
 
Registriert seit: 01/2004
Ort: Düsseldorf
Beiträge: 4.845
Und noch eins, war einmal eine Klausur von mir und ich fands echt krass (muss dazu anmerken, dass es kurz nach dem Zweiten Weltkrieg entstand und die Interpunktion so richtig ist, habe also keine Kommas oder Punkte vergessen)


Paul Celan

Todesfuge

Schwarze Milch der Frühe wir trinken sie abends
wir trinken sie mittags und morgens wir trinken sie nachts
wir trinken und trinken
wir schaufeln ein Grab in den Lüften da liegt man nicht eng
Ein Mann wohnt im Haus der spielt mit den Schlangen der schreibt
der schreibt wenn es dunkelt nach Deutschland dein goldenes Haar Margarete
er schreibt es und tritt vor das Haus und es blitzen die Sterne und er pfeift seine Rüden herbei
er pfeift seine Juden hervor lässt schaufeln ein Grab in der Erde
er befiehlt uns spielt auf nun zum Tanz

Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
wir trinken dich morgens und mittags wir trinken dich abends
wir trinken und trinken
Ein Mann wohnt im Haus der spielt mit den Schlangen der schreibt
der schreibt wenn es dunkelt nach Deutschland dein goldenes Haar Margarete
Dein aschenes Haar Sulamith wir schaufeln ein Grab in den Lüften da liegt man nicht eng

Er ruft stecht tiefer ins Erdreich ihr einen ihr anderen singet und spielt
er greift nach dem Eisen im Gurt er schwingts seine Augen sind blau
stecht tiefer die Spaten ihr einen ihr andern spielt weiter zum Tanz auf

Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
wir trinken dich mittags und morgens wir trinken dich abends
wir trinken und trinken
ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete
dein aschenes Haar Sulamith er spielt mit den Schlangen

Er ruft spielt süsser den Tod der Tod ist ein Meister aus Deutschland
er ruft streicht dunkler die Geigen dann steigt ihr als Rauch in die Luft
dann habt ihr ein Grab in den Wolken da liegt man nicht eng

Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts
wir trinken dich mittags der Tod ist ein Meister aus Deutschland
wir trinken dich abends und morgens wir trinken und trinken
der Tod ist ein Meister aus Deutschland sein Auge ist blau
er trifft dich mit bleierner Kugel er trifft dich genau
ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete
er hetzt seine Rüden auf uns er schenkt uns ein Grab in der Luft
er spielt mit den Schlangen und träumet der Tod ist ein Meister aus Deutschland
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blackhoney ist offline  
Alt 13.04.2005, 14:29   #4
blackhoney
immer erste wahl
Themenstarter
 
Registriert seit: 01/2004
Ort: Düsseldorf
Beiträge: 4.845
Joseph von Eichendorff

Mondnacht

Es war, als hätt' der Himmel
Die Erde still geküsst,
Dass sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müsst.

Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis' die Wälder,
So sternklar war die Nacht.

Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.
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blackhoney ist offline  
Alt 13.04.2005, 14:38   #5
blackhoney
immer erste wahl
Themenstarter
 
Registriert seit: 01/2004
Ort: Düsseldorf
Beiträge: 4.845
Goethe

Erinnerung

Willst du immer weiterschweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen,
denn das Glück ist immer da.
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blackhoney ist offline  
Alt 18.04.2005, 14:31   #6
malen
Member
 
Registriert seit: 12/2004
Beiträge: 61
Was es ist

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe


Erich Fried
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malen ist offline  
Alt 18.04.2005, 14:33   #7
malen
Member
 
Registriert seit: 12/2004
Beiträge: 61
TAGTRAUM

Ich bin so müde
daß ich
wenn ich durstig bin
mit geschlossenen Augen
die Tasse neige
und trinke
Denn wenn ich die Augen
aufmache
ist sie nicht da
und ich bin zu müde
um zu gehen
und Tee zu kochen
Ich bin so wach
daß ich dich küsse
und streichle
und daß ich dich höre
nach jedem Schluck
zu dir spreche
Und ich bin zu wach
um die Augen zu öffnen
und dich sehen zu wollen
und zu sehen
daß du
nicht da bist

[Erich Fried]
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malen ist offline  
Alt 18.04.2005, 14:39   #8
Jaws
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Warum die Zitronen sauer wurden

Ich muß das wirklich mal betonen:
Ganz früher waren die Zitronen
(ich weiß nur nicht genau mehr, wann dies
gewesen ist) so süß wie Kandis.
Bis sie einst sprachen: "Wir Zitronen,
wir wollen groß sein wie Melonen!
Auch finden wir das Gelb abscheulich,
wir wollen rot sein oder bläulich!"

Gott hörte oben die Beschwerden
und sagte: "Daraus kann nichts werden!
Ihr müßt so bleiben! Ich bedauer!"
Da wurden die Zitronen sauer . . .

Heinz Erhardt

das ist eines meiner Lieblingsgedichte
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Alt 18.04.2005, 14:40   #9
blackhoney
immer erste wahl
Themenstarter
 
Registriert seit: 01/2004
Ort: Düsseldorf
Beiträge: 4.845
Jaa erich fried schreibt sehr schöne gedichte. Ich finde gut, dass er nicht so drumherum labert, sondern ganz klare, einfache Worte benutzt
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blackhoney ist offline  
Alt 18.04.2005, 14:43   #10
blackhoney
immer erste wahl
Themenstarter
 
Registriert seit: 01/2004
Ort: Düsseldorf
Beiträge: 4.845
Ja Jaws, das ist ein gutes Gedicht. Ich habe es meiner Mum zu ihrem Geburtstag auf ein großes Poster drucken lassen, weil es ihr zu dem Zeitpunkt nicht so gut ging und dieses Gedicht einfach lustig ist.
Heinz ehrhardt hat auch noch son gutes Gedicht geschrieben, über einen Kartoffelsack oder so. Ich such das mal raus
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blackhoney ist offline  
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