Forengast

Lieber Lars, bitte nicht falsch verstehn,
die warmen Worte tun mich echt nichts angehn,
aber man macht, ich sage es frank und frei,
beim lesen, sich halt so seine Gedanken dabei.

Du befolgst wohl der Pfandfinder guten Rat:
Jeden Tag, eine gute Tat.
Deine Einstellung kann man nur loben sehr,
gäb's von deiner Art, doch nur viel mehr.

Forengast

Genug des Lobs, sonst heb ich ab.
Doch dir sag ich nur kurz und knapp:
Wer sich Gedanken macht beim Lesen
ist immer schon mein Freund gewesen.

Forengast

OK Lars, ich gelobe sehr,
dass ich dich lobe nimmer mehr.
Du kannst also beruhigt leben,
ohne Befürchtung abzuheben.

Zum Denken sind, mit und ohne lesen,
meine Gedanken bei Descartes gewesen,
der einst sagte, das leuchtet ein,
dass, wenn wir denken, wir tun sein.

Forengast

Der denkende Leser, so von Lars zu lesen,
ist schon immer sein Freund gewesen.
Was ist dann der Dichter, ich frage es an,
der denken muß, bevor er schreiben kann?

Forengast

Jetzt bin ich arg am Grübeln,
Der Lars mög's nicht verübeln.

Ist er geblendet von meiner blonden Pracht,
Dass er so Komplimente macht?

Oder denkt er, ich kann denken,
Und gewaltig meine Worte lenken?

Drum Locke, sag es frank und frei,
Sind meine Verse denkend oder Brei?

Kann ich halten das Nievau,
Stimmen meine Worte froh?

Die Flut der güldnen Locken mag Manchen blenden,
Doch möcht ich das Hirn dazu verwenden.

Eine Frau, hübsch und adrett,
Mit fähig' Intellekt ist nett.

Lars und Locke und auch Takie,
eure Poesie macht Freud wie nie.

Forengast

Silvana, schön dich wieder zu lesen.
Ich bin von Beidem geblendet gewesen,
sowohl von deiner Lockenpracht,
als auch von den Versen, die du gemacht.

Das heißt ich bin noch immer geblendet
und glaub, dass das so schnell nicht endet.
'ne blonde Schönheit, die auch denkt,
hat uns der liebe Gott geschenkt!

Forengast

Was kann der Larslöwe brüllen,
Ich geh mein errötend' Haupt verhüllen.
Ich schwanke zwischen Freud' und Scham,
Denn Mama sagte mir ganz gram,

Hör auf der Männer Worte nie,
Sie wollen tätscheln dir die Knie...
Doch ich war kein art'ges Kind,
Wie Mädchen oft so sind,

Und zog mir meine eignen Lehren,
Und lernt, die Knie nicht zu verwehren.

Noch heut mit vielen Lenzen,
Lass ich mir Komplimente gern kredenzen.
Labe mich an ihnen gern,
Auch wenn du weilst in der Fern.


Ein böses Mädchen hat mehr Freud,
Als all die braven tüchtgen Leu(d)t.

Drum dank ich dir für deine Worte,
Die süsser munden als alle Torten!

Forengast

Silvana, wer behauptet denn,
du wärest böse, und auch wenn
dies einer auch nur denken würde,
dann wär das für dich keine Hürde.

Das Knie lass tätscheln oder nicht,
hab Spaß, so wie es dir entspricht.
Und sonne dich in Komplimenten,
so wirst du nie als Griesgram enden.

Forengast

Deine Reime, edler Ritter,
Sorgen,dass ich nicht verbitter'!
Strahlend wie die Sonne
Juchz ich hier vor Wonne.

Meine Knie,
Versteck ich nie.
Mama meinte es sicher lieb,
Doch schleich ich nicht wie ein Dieb,
Und lass mich gerne hätscheln,
Die Knie und Andres tätscheln.


So fröne weiter schöner Minne,
In diesem ritterlichen Sinne.

Deine Wort' mir rauben Zucht und Anstand,
Ich bin -mal wieder- ausser Rand und Band.

Locke fehlt noch im Gespann,
Unser dritter fähger Mann.

Takie weiss schon für nen Jungen,
Zu reden mit poetischen Zungen.

Forengast

Der LT, ich kanns nicht verhehlen,
Tut massig Zeit mir stehlen.

Ist nun gradwegs eine Sucht,
Lars' und Lockes Reime treffen mich mit Wucht.


Anstatt mein Tagwerk zu verrichten,
Sitz ich hier , bin am Dichten.

Will mir erschleichen,
Der Kerle Liebeszeichen...

Was habt Ihr mir nur getan,
Dass ich stell alles hintenan?

Ich armes Weib, so schwach und zart,
Gehe Lars und Locke um den Bart.

Früher hasst ich Poesie,
Nun lieb ich sie, von Kopf bis Knie.