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Alt 07.02.2017, 09:21   #1
Mikelinho
Some Jekyll, some Hyde
 
Registriert seit: 01/2010
Ort: K.A.
Beiträge: 6.674
Weltereignisse wie 9/11...wo warst Du?

Es gibt markante, weil sich so ins Gedächtnis der Welt einbrennende Daten wie 9/11 in unserer Generation, JFK-Attentat früher und manch Andere.

Man weiß genau was man zu der Zeit tat, wo/wie man es erfuhr, wie der (eigene) Tag von diesem Ereignis gelenkt wurde und was man fühlte und dachte.
Und auch, wie dieser Tag Manches veränderte...

_________________________________________________________________

Ich weiß noch genau, dass ich am 11. September 2001 gerade in einem nahegelegenen Supermarkt einkaufen war.
Dann laufen über Radioeinspieler aus den Lautsprechern die ersten Meldungen über dieses unfassbare Ereignis, da hieß es noch ein sehr schwerer Unfall...
Bezahlt, nach Hause gelaufen und dann den Fernseher angemacht, noch ohne die Tragweite und das Ausmaß zu kennen.
Völllig surrreal die schrecklichen Bilder, die man sah...dann das zweite Flugzeug.

Wie paralysiert habe ich das registriert, es war einfach nicht greifbar, noch weniger konnte man damit umgehen was gerade passiert war.
Bilder, die man nie mehr vergisst...Menschen, die aus lauter Angst lieber aus dem Fenster aus mehreren 100m sprangen.
Das Entsetzen der Augenzeugen vor Ort, die Panik was steht uns noch bevor?
Gedanken, die man sich fast verbot...lass sie schnell sterben und Ähnliches.
Doch die Zeit vergeht gefühlt kaum, dazu die Meldungen über das Pentagon und den anderen verschollenen Flug.
Jede Minute neue News, die betroffenen Gesichter der Moderatoren...unzählige Wiederholungen der Einschläge der Flugzeuge.

Dann stürzen relativ zeitnah beide Türme in sich zusammen.
Eine gigantische Staubwolke, die sich unerbittlich ihren Weg bahnt, Menschen die in Panik über Alles und Jeden weglaufen.
Bilder wie in einem Hollywoodstreifen von Emmerich, nur das dabei real unsägliches Leid, Qualen und Tod umhergingen.

Trotz dieser schrecklichen Bilder konnte ich nicht wegschauen, wollte es auch nicht.
Vielleicht weil ich so gut wie jeder Andere auch völlig schockiert war, damit nicht umgehen konnte, einen Weg finden musste es überhaupt ansatzweise zu verstehen.
Bilder, die ich nie ganz vergessen kann, gleich, ob ich damit de fakto nichts zu tun habe.

Es wirkte auf mich als wäre die Zeit stillgestanden und irgendwie wusste ich, dass dieses Ereignis die Welt nachhaltig verändern würde.
Seit diesem Tag bin ich wohl auch politisch aufmerksamer, weltinteressierter und aufmerksamer geworden.
Sehe Dinge nicht mehr ganz so selbstverständlich.
Eigentlich auch irgendwie schrecklich...


Was sind für Euch prägende Daten und wie habt Ihr diese erlebt?
Mikelinho ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.02.2017, 09:21 #00
Administrator
Hallo Mikelinho, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 07.02.2017, 16:27   #2
PIcasso1989
Der Hund
 
Registriert seit: 07/2009
Ort: BW
Beiträge: 12.790
Unterwegs mitbekommen und dann ungläubig im TV gesehen. Die brennenden Türme, das Zusammenstürzen. Und natürlich der Gedanke "das gibt es nicht, das kann nicht sein."

Mich prägende Ereignisse sind aber dennoch eher privater Natur.
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PIcasso1989 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.02.2017, 16:52   #3
Mikelinho
Some Jekyll, some Hyde
Themenstarter
 
Registriert seit: 01/2010
Ort: K.A.
Beiträge: 6.674
Zitat:
Zitat von PIcasso1989 Beitrag anzeigen
Mich prägende Ereignisse sind aber dennoch eher privater Natur.
Bei mir natürlich auch, aber ich habe bewusst diesen Titel gewählt, da es schon Daten der erlebten Weltgeschichte gibt die irgendwie für immer bleiben.
Auch in einer Intensität und mit allerhand Gedanken sowie Gefühlen verbunden.

Früher waren es sicher auch noch die Mondlandung, der Fall der Mauer usw. usw....
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Mikelinho ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.02.2017, 17:00   #4
002gast
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Ich war an besagtem Tag Rennrad fahren.
Meine Mama war bei den Kindern und so konnte ich was für mich tun.


War so gut 3 Stunden weg.

Als ich heimkam, sassen alle 4, Mama und die Kinder ( 11,10, 8) auf der Couch.
Alles so still, die 4 so bleich...
Der Fernseher lief...
Werde nie vergessen, wie Mama sagte:" hast du das gehört? Ein grosses Unglück in den USA.. so viele Tote. So schlimme Bilder".

Ich war geschockt.
Und dann sassen wir zu 5 da und meine Tochter begann zu weinen. "Mama, ich hab so Angst"...

Zu guter Letzt schliefen alle 3 Kinder bei mir...sie hatten solche Angst, es gäbe Krieg.

Wenn ich an die Leute denke, die sprangen, kommen mir heute noch fast die Tränen.


Ich fand es so unfassbar und entsetzlich.

Das war das erste Mal, wo meine Kinder so schlimme Angst hatten, Fragen stellten, die ich kaum beantworten konnte...
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Alt 07.02.2017, 17:17   #5
PIcasso1989
Der Hund
 
Registriert seit: 07/2009
Ort: BW
Beiträge: 12.790
Zitat:
Zitat von Mikelinho Beitrag anzeigen
Daten der erlebten Weltgeschichte gibt die irgendwie für immer bleiben...
Ja, das glaube ich auch und es sind nicht sehr viele. Wenn man es sich überlegt merkt man, daß Weltgeschichte zum Glück nicht jeden Tag geschrieben wird.

Und daß nicht jedes "Jahrhundertspiel" ein solches ist - um eine Analogie zu nennen. Es wird halt dauernd fürchterlich übertrieben.

Der Mauerfall ist für mich ein solches Ereignis - schon im Vorfeld über Wochen hinweg, oder Monate.

Und jetzt, leider, auch die Wahl von Trump. Sie entsetzt mich mehr als damals 9/11.
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PIcasso1989 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.02.2017, 17:41   #6
dear_ly
となりのトトロ, トトロ♫
 
Registriert seit: 10/2008
Ort: Bavaria/BaWü
Beiträge: 24.098
Ich kam nach hause, hatte Nachhilfe gegeben. Hab mich gewundert, wieso meine Mutter, die nie TV schaut, daheim am Fernseher sitzt.
Naja wirklich geprägt hat mich das nicht, aber ich reagiere nie sehr emotional bei solchen Ereignissen.
Angst hatte ich keine. War ja Amerika, so weit weg.

Ich weiß nur, wie lächerlich ich es fand, dass in der kommenden Woche dauernd der Unterricht unterbrochen wurde, weil irgendwelche Schüler flennten und ach so betroffen waren
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Alt 07.02.2017, 17:57   #7
Meeow
Golden Member
 
Registriert seit: 11/2015
Beiträge: 1.014
Ich erinnere mich gar nicht, wo ich am 11 September war. Vielleicht weil ich ein Kind war, vielleicht weil mich solche Ereignisse emotional einfach nicht berühren.
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Alt 07.02.2017, 21:12   #8
shiila
Special Member
 
Registriert seit: 03/2011
Ort: Munich
Beiträge: 3.927
Ich kann mich an genau zwei prägende Ereignisse der Weltgeschichte erinnern:

Tschernobyl - ein wunderschöner Frühlingstag, und wir wurden raus in den angrenzenden Park zum Schulsport, Joggen etc. geschickt^^


9/11: Da war ich in der Deutschen Bücherei in Leipzig.
Es wurde immer leerer und leerer (was mich schon etwas verwundert hat), im Pförtnerhäuschen lief Radio/Fernseher, wie ich beim Hinausgehen hörte.
Damals hatte ich noch kein Handy, und als ich vor dem Gebäude auf den Treppen eine kleine Pause machte, hörte ich, wie jemand beim Telefonieren sagte: "Wie, mit Absicht, oder was?!"
Bis ich dann erfahren habe, was passiert ist, hat es aber trotzdem noch eine ganze Weile gedauert.
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Alt 07.02.2017, 22:16   #9
Emyli
Member
 
Registriert seit: 12/2011
Ort: Berlin
Beiträge: 385
Es gibt viele Ereignisse die für mich prägend waren. Vielleicht nicht direkt für mich persönlich, also die keine Auswirkungen auf mein Leben direkt hatten, die mich aber in meinem Denken und Empfinden und meinen Blick auf die Welt verändert haben.

Natürlich 9/11. Keine Frage.
Ich war damals 12 Jahre alt. Als ich aus der Schule kam, und mich bereit machte um raus zum spielen zu gehen und mich mit meinen Freunden zu treffen, kam mein Vater schockiert aus dem Büro und machte den TV an. Die Bilder waren absolut unbegreifbar für mich. Ich erinnere mich genau an die Berichterstattung auf RTL. An Peter Kloeppel. Wie ihm zeitweise der Atem stockte und er keine Worte für das Grauen fand.
An die springenden Menschen. Das war für mich in dem Alter irgendwie das schlimmste, das am wenigsten fassbare. Das Menschen da "freiwillig" in den Tod sprangen.
Vergessen war mein Wunsch nach draussen zu gehen. Ich war gefesselt. Mir graute richtig davor. Als immer offensichtlicher wurde das wir es hier mit Terror zu tun haben, sagte mein Vater "Das lassen die USA nicht auf sich sitzen, das bedeutet Krieg, über kurz oder lang zerstört das die Zivilisation, dieser Krieg wird nur der Anfang sein."
Niemals zuvor hatte ich solche Angst wie nach den Worten meines Vaters.

Der gesamte Krieg gegen den Irak hat mich in den darauffolgenden Jahren sehr beschäftigt.


Was für mich auch ein prägendes Erlebnis war; als 2005 Papst Johannes Paul II. starb und Joseph Ratzinger Papst wurde. Nicht unbedingt weil es ein Deutscher war (wie titelte die Bild doch damals? "Wir sind Papst" oh man^^), sondern weil ich zum Konklave gerade in Rom weilte und die ganze Atmosphäre, das bange Warten, die Euphorie direkt am Petersplatz miterlebte.
Es war eine der schönsten Erfahrungen meines Lebens. Nicht weil ich gläubig bin, sondern weil diese Stimmung fast mit den Händen greifbar war.
Unbeschreiblich.

Ein für mich ebenfalls umwälzendes Erlebnis waren die Bürgerproteste 2013/14 in der Ukraine. Heute besser bekannt unter "Euromaidan". Da ich zu jung bin um die Proteste der DDR-Bürger miterlebt zu haben, war das für mich das erste Mal das ich Massenproteste eine Regierung betreffend so nah wahr genommen, bewusst miterlebt und verstanden habe. Ich saß in der Zeit viel vorm PC und habe mir Livebilder der Kameras am Maidan angesehen.
Die Bilder haben mich zutiefst verunsichert. Massenhaft Menschen die für "das Gute" demonstrieren, Spezialkräfte die mit Waffen den Platz stürmten. Aufgebaute und brennende Barrikaden. Bürgerkrieg "um die Ecke", so nah. Es gibt viele verschiedene Zahlen, aber irgendwas zwischen 400-800.000 Menschen waren teilweise täglich auf den Beinen.
Es war für mich unvorstellbar, die Bilder beängstigend, und doch geschah das alles hier, bei uns in Europa.
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Geändert von Emyli (07.02.2017 um 22:21 Uhr)
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Alt 22.05.2017, 13:15   #10
Rasterzelle0815
abgemeldet
Ich war damals grad an einer Weiterbildung und auf dem Nach Hause Weg als die Nachricht im Radio kam.
Zuhause angekommen hatte ich dann erst einmal den Fernseher angemacht und dann die nächsten Stunden Nachrichten geschaut. Es kam mir irgendwie so unwirklich vor. Aber mein Kollege in Philadelphia bestätigte mir das es korrekt sei. Unfassbar dennoch.
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Rasterzelle0815 ist offline   Mit Zitat antworten
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