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Alt 12.06.2020, 07:42   #251
Anique
Quotenlesbe
 
Registriert seit: 07/2018
Ort: Hinter den Bergen
Beiträge: 2.101
Zitat:
Zitat von Luthor Beitrag anzeigen
Fuehlst du dich in Sippenhaft genommen bezw. irgendwie *schuldig*?
Und wer ist *wir*?
Ich fuehle mich davon gar nicht angesprochen.
Ich gebe Deine Frage an Sporty mal zurück und frage, ob Du überhaupt verstanden hast, worum es mir geht?
Nämlich nicht um mich, sondern um diese unsägliche Identitätspolitik.
Ich habe mir mal ein Beispiel herausgegriffen, dass vor Behauptungen nur so strotzt, mehrere Themen miteinander vermischt und daraus sehr wohl versucht, eine kollektive Schuld zu generieren.
Für mich ist das einfach nur Rassenlehre von links und die ist keinen Deut besser.
Was ich meine, lässt sich in folgendem Artikel nachlesen.
Hier ein paar Auszüge:

Zitat:
Das Schicksal der Welt liegt, von wenigen Ausnahmen abgesehen, noch immer in den Händen weißer Männer.
Wobei die Aussage unsinnig ist, denn die Europäer machen ca. 9% der Weltbevölkerung aus. Obama war Präsident und mir kommt es auch nicht so vor, als wären PoC in den Medien, als öffentliche Stimme oder im Sport unterrepräsentiert. Das sie keine Imperien, wie das von Kraft besitzen, stimmt natürlich. Aber die sind genauso wenig von heute auf morgen entstanden, wie sich die Zustände nun ändern werden. Oder glaubt jemand, man kann die Misstände mit einem Fingerschnipp beseitigen? Leider wird das Zeit brauchen. Vor allem wird ja so getan, als gäbe es in den Staaten kein Millionenheer an Fabrikarbeitern oder den so genannten "Deplorables/White Scum/White Trash" etc. Wo sind die "mächtig"?
Weiter: In Afrika regieren garantiert keine Weißen - die haben die dortigen Warlords und Despoten auch nicht eingesetzt, dass waren die Afrikaner selbst.
Zumal Asiaten die größte Ethnie darstellen dürften und die haben es, auch ohne weiße Hautfarbe, ganz schön weit gebracht. Meine Freundin sagt immer, Zeitreisen sind sehr wohl möglich. Man muss nur in eine der chinesischen Boomtowns in den Flieger steigen und in Deutschland wieder aus. Schon ist man 20 Jahre in der Vergangenheit gelandet.

Aber schauen wir mal:

Zitat:
Viele weiße Männer schämen sich, Teil dieser Gruppe zu sein, haben Schuldgefühle.

Wer ist "viele", wie viele sind es tatsächlich und wo findet man solche Kreise?
Kennst Du jemanden, auf den das zutrifft? Hier wird eine Legende aufgebaut, die kollektive Schuld suggerieren soll.
Zudem beginnt der Artikel mit der Aufforderung, "Weiße" mögen sich mal zurücknehmen, bevor dann auf zwei Seiten über die eigene - in diese Lesart "weiße" - Befindlichkeit doziert wird.
Kennst Du "weiße" oder "schwarze" oder "gelbe" Befindlichkeiten? Ich nicht, ich kenne nur menschliche.

Und wo ist denn das Privileg des VW Arbeiters, des Krankenpflegers und prekär Beschäftigten? Immerhin haben wir, gerade in Deutschland, den größten Niedriglohnsektor Europas. Die Löhne gelten übrigens für alle, ich wüsste nicht, dass "Weiße" bessergestellt sind.

Zitat:
Oder indem sie bis zur Erschöpfung versuchen, ihren Status als weißer Mann zu kompensieren und neben einer klassischen beruflichen Karriere auch noch ein perfekter Vater und Partner sein wollen – um dann an ihren Ansprüchen zu scheitern.


Gleichzeitig wird noch versucht, dass mit third wave Feminismus zu mixen, für maximale Schuldgefühle.
Für mich grenzt das an Selbsthass und eine Psychose. Hysterie ist es ganz sicher.

Zitat:
Wenn unsere Kultur so funktioniert, dass die Stimmen weißer Männer noch immer einflussreicher sind als die aller anderen, dann könnten wir weißen Männer zumindest damit anfangen, uns gegenseitig immer wieder zuzurufen:
Wo ist das gegeben? Sieht man keine PoC im Fernsehen, im Sport, Werbung, Redaktionsstuben, Uni?
Das in Europa - 9% der Weltbevölkerung" mehrheitlich "Weiße" in solchen Positionen sitzen, mag daran liegen, dass hier eben vorwiegend solche Menschen geboren wurden. In den USA mag das anders aussehen, aber in einer hier doch angestrebten Welt, frei von Rassismus, sollte die Ethnie doch gar keine Rolle mehr spielen? Oder gilt das dann doch wieder nicht für alle?


Zitat:
. Und echter Mut zeigt sich darin, auszuhalten, dass das eigene Verhalten hinterfragt und auch als ungerecht bezeichnet werden kann – ohne sofort dagegenzuhalten oder zu versuchen, sich so schnell es geht wieder in Selbstgerechtigkeit oder in die Pose der moralischen oder intellektuellen Überlegenheit zu flüchten, indem man auf andere zeigt, deren Defizite viel offensichtlicher zu sein scheinen.
Mit anderen Worten: Nehmt die kollektive Schuld auf euch, hinterfragt nicht mehr, dass ihr das genuin Böse seid. Schaltet das Denken aus und gebt euch der seeligen Identitätspolitik hin. Aber wer gestaltet die und zu welchem Zweck? Oder ist das nur wieder der alte Traum, vom besseren Menschen, denn wir vor allem in Unrechtssystemen wiederfinden?

Zitat:
Das Knien sehe ich beispielsweise als eine solidarische Geste.
Ich drücke Solidarität lieber durch Taten aus, als durch große und letztlich hohle Gesten.
Und wenn ich nichts getan habe, bedeutet es für mich eher eine Unterwerfungsgeste. Nicht vor den PoC, sondern vor solchen Menschen wie dem Artikelschreiber. Und zwar nur deswegen, weil sie sich dann besser fühlen und ihren Selbsthass pflegen können. Davon wird keine einzige Ungerechtigkeit beseitigt. Oder siehst Du das anders?
Meine schwarze Freundin fürchtet sich vor solchen Typen genauso, wie vor den Rassisten. Sie möchte nämlich - wie jeder Mensch - etwas leisten und keine (O-Ton) "Onkel Tom Moves, fürs weiße Seelenheil".
Und ist es nicht auch eine Hybris, ausschließlich sich selbst für prädestiniert zu halten, die Probleme der Welt zu lösen? Der große weiße Retter!
Stichwort : Positiver Rassismus.
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Geändert von Anique (12.06.2020 um 07:52 Uhr)
Anique ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.06.2020, 08:26   #252
monochrom
Weltraumpräsident
 
Registriert seit: 01/2017
Ort: NRW
Beiträge: 14.692
Zitat:
Zitat von Anique Beitrag anzeigen
Wie gesagt : Ein LeBron James schafft das ja auch gut außerhalb des Spielfeldes und zumindest ich persönlich, finde seine Stimme wirkmächtiger als diesen Show Act von Kaepernick und (!) der NFL.
Letztere hat natürlich denkbar schlecht reagiert und wollte dem mit rigorosen Verboten begegnen. Angefeuert von Trump, der ja meinte, die NFL sollte die "Huren*Söhne" feuern.
Dadurch wurde die Sache ja erst groß. Ich habe mir jetzt mal alles angelesen und wir diskutieren natürlich auch untereinander. Drei von uns betrifft es ja immerhin.
Ne, die Sache wurde schon durch die Medien groß, die NFL hat erst reagiert als das größer wurde. Football ist "Americas Sport" und die Mediencoverage ist immens groß. Auch Trump hat sich erst "später" eingeschaltet und es war vorher schon so das diese "Geste" sehr kontrovers betrachtet wurde. Die Amis sind nun einmal sehr patriotisch und reagieren sehr empfindlich auf Dinge die bspw. die Flagge disrespecten.

Zitat:
Was man dazu auch wissen muss : Ein Veteran aus dem Krieg hat ihm auch dazu geraten zu knien, weil das die Soldaten so machen. Wenn ich es richtig verstanden habe.
Das stimmt, allerdings war/ ist das nur die Privatmeinung eines Veteranen. Nicht mehr, nicht weniger.

Zitat:
Im Gegensatz zur NFL hat der sich nämlich mit Kaepernick getroffen und die waren nicht weit auseinander.
Es ging ja niemals darum, die Fahne zu beleidigen, wie Trump heute noch behauptet.
Hätte sich die NFL einfach mal mit ihm getroffen und alles beredet, hätte man vielleicht eine Lösung gefunden.
Wieso hätte sich die NFL auch mit Kaepernick treffen sollen? Der Mensch ist ein Querulant der sein PR-Ding durchgezogen hat nachdem er realisiert hat das seine Karriere als QB quasi beendet ist. Kaepernick wollte keine Lösung, der wollte maximale Aufmerksamkeit.

Zitat:
Das tut sie aber auch heute noch nicht , stattdessen kommt nur ein "Wir nehmen die Spieler jetzt ernst"... Lippenbekenntnisse eben. Wahrscheinlich haben sie Angst vor einem Streik.
Naja, tun sie es nicht passiert das was Brees passiert ist in der aktuellen Stimmungslage, s.u.

Zitat:
Trotzdem muss man auch den normalen Fan sehen.
Sind ja nun nicht alle Weißen priveligert, heißen Kraft (Patriots Owner) und besitzen Milliarden. Viele sparen auf die Tickets und das ganze Drumherum, was mehrere Hundert Dollar kostet. Für die ist das ein Event und ich verstehe das die genervt sind, wenn es statt um den Sport nur noch um identity politics geht.
Ich sehe das ja bei uns auch. So ein Abo für die NFL kostet 150 oder 200 Euro. Und das kauft man um unterhalten zu werden..
Das schmälert nicht das Anliegen der Spieler, aber zur Wahrheit gehört eben auch, dass die Millionen dafür bekommen. Anders als der Fabrik Arbeiter, der Verkäufer bei Wall Mart oder Chrysler.
Und die NFL, so falsch sie sich verhalten hat, möchte genau das bieten.
Das jetzige Verhalten der Spieler finde ich auch ziemlich opportunistisch. Hätten sie Eier in der Hose gehabt, wären sie Kaepernick beigesprungen und hätten auch gekniet. Die NFL hätte wohl kaum 90% der Spieler entlassen.
Jetzt aus der Deckung zu kommen, wo es ungefährlich ist... Na ja.

So, nun habe ich alle Seiten beleuchtet und man sieht schon das die Situation gar nicht einfach ist und viele Facetten hat.
Eben.

Zitat:
P. S.
Zuletzt noch der Quarterback Drew Brees.
Meine Freundin hat sich riesig darüber aufgeregt, weil er in der TAZ als Rassist dargestellt wurde. Sie ist nämlich ein Fan. Er hat wohl irgendwas geäußert, dass er die Proteste nicht gut findet, weil sein Vater im Krieg war usw.
Klar hat er offensichtlich nicht verstanden, worum es dabei überhaupt geht. Und meine Freundin ist auch nicht seiner Meinung. Aber sie meinte, er hat Millionen gespendet und sich vor Ort engagiert, als damals der Hurrikan Cathrina (?) die Stadt verwüstet hat.
Kaum zu glauben das der Mann ein Rassist ist. Er hat eine andere Meinung, die man ja nicht teilen muss.
Das ist genau die Art von Hexenjagd, die das Gegenteil bewirkt. Egal um wen es geht oder welche Hautfarbe er hat.
Ja, typisch bigotte Hexenjagd übermoralisierender Linker Doppelmoralisten. Drew Brees wurde gefragt wie er dazu stehen würde wenn wieder gekniet wird während der Hymne und ob er das unterstützen würde. Er ist halt sofort und ausschließlich auf das Flaggenthema eingestiegen. NULL Rassismus, aber das passt ja in die Instrumentalisierung der George-Floyd-Tötung. Da wurde ja auch sofort Rassimus festgestellt, rein weil der Täter weiß und das Opfer schwarz ist. Das dies ebenfalls Rassimus darstellt...

Zitat:
Zitat von Anique Beitrag anzeigen
Hysterie ist für mich, wenn Menschen vor anderen Menschen knien, weil sie Hautfarbe XY haben. Vor allem in Deutschland, irgendwelche Fußballvereine, im leeren Stadion.
Warum soll ich knien? Ich kann nichts dafür, dass ich weiße Haut habe, genau wie andere, dass ihre Haut braun, schwarz oder gelb ist.
Mag doch jeder in sich hinein horchen. Wenn ich ein Rassist bin und das Einsehe, kann ich mich bei den Menschen, denen ich geschadet habe, persönlich entschuldigen und mich ändern.
Ansonsten sollten wir darüber reden und sehen das wir Gemeinsamkeiten finden, statt das Trennende. Solche großen Gesten sind letztlich hohl und billig, weil zu 99% folgenlos. Das ist (Eigen) PR, mehr nicht.
Und wenn ich kein Rassist bzw. eine Rassistin bin, brauche ich mir den Schuh nicht anzuziehen und einfach weiter alle Menschen gleich behandeln.
Diese Sippenhaft und Kollekivschuld hatten wir doch hinter uns gelassen. Wenn alle Menschen gleich sind, braucht auch niemand diese Kategorisierung.
Und ich finde, gerade jetzt wäre doch die Chance da, einen Schlussstrich zu ziehen und bei Null anzufangen.
Sonst brennen diese Konflikte noch dreihundert Jahre und flammen immer wieder auf.
Dazu wäre es aber auch nötig, alle zu identifizieren, die diese Sachen gerne am Kochen halten. Utopie, ich weiß...
Korrekt! Allerdings wollen bestimmte Kreise gar nicht das diese Konflikte beendet werden, im Gegenteil wird ja gerade alles mögliche dafür getan sie noch anzufachen. Die radikale Linke bspw. springt auf und versucht, wie schon bei dem Klimathema, so die eigene Agenda voranzutreiben welche im Endeffekt nichts anderes als einen kompletten Systemsturz beinhaltet. Da sind Gewalt und Chaos willkommene Wegbereiter.

Sympathiebekundungen kann ich noch gut verstehen, aber BLM-Proteste in Europa sind -diplomatisch ausgedrückt- fehl am Platz.
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monochrom ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.06.2020, 08:27   #253
monochrom
Weltraumpräsident
 
Registriert seit: 01/2017
Ort: NRW
Beiträge: 14.692
Zitat:
Zitat von Luthor Beitrag anzeigen
Fuehlst du dich in Sippenhaft genommen bezw. irgendwie *schuldig*?
Und wer ist *wir*?
Ich fuehle mich davon gar nicht angesprochen.
Ich fühle mich auch nicht angesprochen, allerdings ist mir klar das ich mit angesprochen werde da ich weiß und männlich bin. Nur weil das an mir abperlt heißt das ja nicht das es nicht versucht wird.


Zitat:
Das Knien sehe ich beispielsweise als eine solidarische Geste.
Allerdings meine ich, dass sie in den USoA eine andere Bedeutung und Gewichtung hat als in Europa oder an anderen Orten der Welt.
Nein, nicht wirklich. Das soll sicherlich an die Knie-Aktion in der NFL angelehnt sein, dennoch ist die Bedeutung des Kniens in den USA mWn grundsätzlich ziemlich gleich wie in Europa oder dem Rest der Welt.
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Alt 12.06.2020, 08:35   #254
Luthor
jolly cynic & Inklishman
 
Registriert seit: 02/2003
Ort: NW1
Beiträge: 17.094
Zitat:
Zitat von Anique Beitrag anzeigen
Ich gebe Deine Frage an Sporty mal zurück und frage, ob Du überhaupt verstanden hast, worum es mir geht?
Meinst du, Sporty kann mir das besser erklaeren, oder warum involvierst du ihn jetzt?


Zitat:
Nämlich nicht um mich, sondern um diese unsägliche Identitätspolitik.
Das hatte ich schon verstanden. Aber mich hat dennoch interessiert, ob du dich persoenlich auch davon angesprochen fuehlst?


Zitat:
Für mich ist das einfach nur Rassenlehre von links und die ist keinen Deut besser.
Ich denke nicht, dass es ueberhaupt Rassenlehre ist.



Zitat:
Wobei die Aussage unsinnig ist, denn die Europäer machen ca. 9% der Weltbevölkerung aus. Obama war Präsident und mir kommt es auch nicht so vor, als wären PoC in den Medien, als öffentliche Stimme oder im Sport unterrepräsentiert.
Ja, Obama war President, jedoch bisher der einzige Schwarze. Er war meines Wissens auch der Einzige, dessen Geburtsort angezweifelt wurde. Ich kann mir schwer vorstellen, dass man bei jemandem mit heller Hauptfarbe ueberhaupt auf die Idee gekommen waere, dass derjenige nicht in den USoA geboren worden waere. Insofern halte ich das fuer ein schwaches Argument.

Es geht imo aber auch nicht um aufzaehlen und gegeneinander aufwiegen, sondern darum, Vorurteile zu beseitigen und Chancengleichheit herzustellen.
Das gilt nicht nur fuer Schwarze, Braune sondern auch fuer Weisse und umfassend.
Irgendwo weiter oben schrieb jemand, dass es keinen Rassismus gegen Weisse gaebe.
Ich teile diese Meinung nicht und bin der Meinung, dass Rassismus keine Farben ausschliesst.


Zitat:
Das sie keine Imperien, wie das von Kraft besitzen, stimmt natürlich. Aber die sind genauso wenig von heute auf morgen entstanden, wie sich die Zustände nun ändern werden.
In den USoA spielt es eine grosse Rolle, dass Wohlstand zu einem betraechtlichen Teil durch Sklavenhaltung entstanden ist. So furchtbar lange ist das noch nicht her und ich denke, dass sich das so tief in das Bewusstsein gegraben hat, dass es wirklich noch sehr lange dauern wird. Ich glaube auch, dass man das als hellhaeutiger Mensch nicht nachvollziehen kann, weil einem der direkte Bezug fehlt.


Zitat:
Oder glaubt jemand, man kann die Misstände mit einem Fingerschnipp beseitigen? Leider wird das Zeit brauchen.
Ja, das sehe ich auch so. Deshalb meine ich auch, dass es sich erst in einiger Zeit herausstellen wird, ob und was sich wirklich geaendert haben wird.
Im Moment schwappt eine Welle durch das Land/Laender. Solidaritaet ist schoen und bringt auch manchen Leuten Hoffnung. Aber was sein wird, sehen wir erst, wenn wieder andere Themen die Schlagzeilen beherrschen.
Man erinnere sich an die Welle, die nach den Schulmassakern gegen gun violence entstand.
Nun hoert man nicht mehr viel, geschossen wird immer noch (es wird nur nicht mehr darueber berichtet).

Deshalb sprach ich ja weiter oben von Hysterie. Das, was uebrig bleibt zeigt, welche Substanz das ganze Geschehen hat.


Zitat:
Vor allem wird ja so getan, als gäbe es in den Staaten kein Millionenheer an Fabrikarbeitern oder den so genannten "Deplorables/White Scum/White Trash" etc. Wo sind die "mächtig"?
Siehe oben. Auch diese Leute sollen Chancengleichheit haben, damit sie etwas aus ihrem Leben machen koennen. Das ist aber viel zu oft gar nicht moeglich, entgegen der Vebreitung des Maerchens, dass man in God's Own Country alles bewerkstelligen kann.


Zitat:
Weiter: In Afrika regieren garantiert keine Weißen - die haben die dortigen Warlords und Despoten auch nicht eingesetzt, dass waren die Afrikaner selbst.
Suedafrika hast du ausgeklammert.
Ansonsten sehe ich die Korruption auch sehr kritisch.


Zitat:
Kennst Du jemanden, auf den das zutrifft? Hier wird eine Legende aufgebaut, die kollektive Schuld suggerieren soll.
Meinst du, ob ich jemanden kenne, der sich schuldig fuehlt, weil er/sie weiss ist?
Nein, das ist mir nicht bewusst.
Einer meiner Arbeitskollegen, mit dem ich eng zusammenarbeite ist schwarz. Ich fuehle mich in keiner Weise irgendwie schuldig und ich bin mir ziemlich sicher, dass er mich ebenso sieht.


Zitat:
Zudem beginnt der Artikel mit der Aufforderung, "Weiße" mögen sich mal zurücknehmen, bevor dann auf zwei Seiten über die eigene - in diese Lesart "weiße" - Befindlichkeit doziert wird.
Kennst Du "weiße" oder "schwarze" oder "gelbe" Befindlichkeiten? Ich nicht, ich kenne nur menschliche.
Ich kenne Sensibilitaeten, auf die ich nach Moeglichkeit Ruecksicht nehme. Ich meine aber nicht, dass man sich aufgrund einer Hautfarbe zuruecknehmen sollte, sondern, weil man achtsam ist und andere Menschen nicht wie Arschloecher behandeln sollte. Also, aus Ueberzeugung und nicht aus Opportunismus.


Zitat:
Mit anderen Worten: Nehmt die kollektive Schuld auf euch, hinterfragt nicht mehr, dass ihr das genuin Böse seid. Schaltet das Denken aus und gebt euch der seeligen Identitätspolitik hin. Aber wer gestaltet die und zu welchem Zweck? Oder ist das nur wieder der alte Traum, vom besseren Menschen, denn wir vor allem in Unrechtssystemen wiederfinden?
Ich finde, du misst diesem Artikel (und vielleicht auch anderen, aehnlich geschriebenen?) zu viel Bedeutung bei.
Ausschlaggebend ist nicht, was irgendjemand in einer Online-Praesenz schreibt, sondern wie das Individuum sich verhaelt.
Das muss sich aber in jedem Fall jeder immer selbst und ausschliesslich selbst hinterfragen und bewerten.
Die Macht ueber mein Denken und Handeln habe ich selbst. Insofern rege ich mich ueber solche Artikel gar nicht auf. Ich lese sie meistens nicht mal, weil ich nach drei Saetzen schon weiss, was darin steht und weil es mich langweilt. Dass die zu manchen Zeit inflationaer zu lesen sind muss man als selbstkritischer und souveraener Mensch aushalten koennen, so ist meine Haltung dazu, und es darf einem gerne am Arsch vorbeigehen, ohne, dass man sich schlecht fuehlt.
Ich weiss ja, wer und was ich bin. Ich habe schon ein paar Jahre Bekanntschaft mit mir selbst gemacht.


Zitat:
Ich drücke Solidarität lieber durch Taten aus, als durch große und letztlich hohle Gesten.
Das sehe ich ja genauso. Gesten sind eigentlich immer nur fuer den Moment, oder?


Zitat:
Und wenn ich nichts getan habe, bedeutet es für mich eher eine Unterwerfungsgeste.Nicht vor den PoC, sondern vor solchen Menschen wie dem Artikelschreiber.
Ich sage ja, du misst dem zu viel Bedeutung bei. Der Typ sieht es so, du siehst es anders.
Fertig.


Zitat:
Und zwar nur deswegen, weil sie sich dann besser fühlen und ihren Selbsthass pflegen können. Davon wird keine einzige Ungerechtigkeit beseitigt. Oder siehst Du das anders?
I know a thing or two about journalism.
Ich sehe das gelassen. Mir sind solche Artikel nicht wichtig genug, als dass ich mich damit mehr als notwendig befasse.
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Luthor ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.06.2020, 08:45   #255
Luthor
jolly cynic & Inklishman
 
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Zitat:
Zitat von monochrom Beitrag anzeigen
Nein, nicht wirklich. Das soll sicherlich an die Knie-Aktion in der NFL angelehnt sein, dennoch ist die Bedeutung des Kniens in den USA mWn grundsätzlich ziemlich gleich wie in Europa oder dem Rest der Welt.
Das sehe ich anders.
Das Hinknien geschieht ja waehrend der Nationalhymne und ist Ausdruck des Protests gegen (Polizeit) Brutalitaet, Rassismus, Ungleichbehandlung, etc.
In Europa sind wir etwas anders, finde ich. Weniger euphorisch patriotisch und Hymnen werden auch nur bei Laenderspielen gespielt, wenn ich mich nicht sehr irre.

Trump machte daraus Disrespekt vor dem Militaer. Ich frage mich, was das mit Sport zu tun hat.
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Alt 12.06.2020, 08:55   #256
Matze1985
Landvogt
 
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Zitat:
Zitat von Sportismylife Beitrag anzeigen
eine typische Matzche-Aussage.
Worauf willst du hinaus? Was können denn z.B. die Weißen dafür, wenn die Chinesen gerade halb Afrika aufkaufen und ausbeuten?
Es stand hier doch schon im Thread...

schau in die Geschichte...da erkennt man warum der Vorwurf "Weiße sind privilgiert" durchaus berechtigt ist. Und warum Schwarze oder andere Hautfarben das eben nicht sind.

Ja, das betrifft auch nicht alle und Ja, es gibt auch Rassisten mit anderer Hautfarbe. Aber wir schauen doch erstmal auf uns.

Warum haben den bestimmte Gruppen in unserer Gesellschaft eben nicht diesselben Chancen wie der Rest? Warum findet man schwerer einen Job/Wohnung wenn man zB. einen ausländischen Namen hat?

Denn DAS es so ist, ist doch unbestritten.
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Matze1985 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.06.2020, 09:02   #257
Luthor
jolly cynic & Inklishman
 
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Zitat:
Zitat von Matze1985 Beitrag anzeigen
Warum findet man schwerer einen Job/Wohnung wenn man zB. einen ausländischen Namen hat?
Was meinst du wohl wie oft ich fuer gebrochenen Zungen verantwortlich war, als ich MEINEN Namen genannt habe.
Ich musste mindestens 4x buchstabieren!
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Alt 12.06.2020, 09:16   #258
Matze1985
Landvogt
 
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Zitat:
Zitat von Anique Beitrag anzeigen
Wobei die Aussage unsinnig ist, denn die Europäer machen ca. 9% der Weltbevölkerung aus. Obama war Präsident und mir kommt es auch nicht so vor, als wären PoC in den Medien, als öffentliche Stimme oder im Sport unterrepräsentiert.
Also ich bin jetzt ja nicht der riesige Talk-Show-Schauer...erinner mich aber an die (kurze und wiederkehrende) Debatte der fehlenden Diversität bei zB. den öffentlich-rechtlichen Talkshows.




Zitat:
Zitat von Anique Beitrag anzeigen
Das sie keine Imperien, wie das von Kraft besitzen, stimmt natürlich. Aber die sind genauso wenig von heute auf morgen entstanden, wie sich die Zustände nun ändern werden. Oder glaubt jemand, man kann die Misstände mit einem Fingerschnipp beseitigen? Leider wird das Zeit brauchen. Vor allem wird ja so getan, als gäbe es in den Staaten kein Millionenheer an Fabrikarbeitern oder den so genannten "Deplorables/White Scum/White Trash" etc. Wo sind die "mächtig"?
Missstände ändern sich nur, wenn man darüber redet und darüber nachdenkt.
Was anderes verlangt doch bisher auch niemand - nur Gehör.

Zitat:
Zitat von Anique Beitrag anzeigen
Weiter: In Afrika regieren garantiert keine Weißen - die haben die dortigen Warlords und Despoten auch nicht eingesetzt, dass waren die Afrikaner selbst.
Entwicklung braucht eben auch Frieden und Stabilität - die hast du in gewissen Regionen in Afrika leider weniger. Durch Konflikte die alt sind und nie so wirklich überwunden wurden.

Der Kolonialismus hat viel zerstört - bzw. war nicht unbedingt hilfreich für eine Entwicklung ähnlich wie in Europa. Und heute hast du die Globalisierung, die die heimische Industrie in die Knie zwingt.

Und Korruption ist eben auch weit verbreitet - vielleicht weil die Umstände gerade solche Despoten hochspült in Machtpositionen.
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Matze1985 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.06.2020, 10:09   #259
GreatBallsofFire
Ein Buch über Nerds!!
 
Registriert seit: 01/2007
Ort: Hoch den Rock, rein den Stock!
Beiträge: 11.530
Zu viele, zu lange Postings. Wer soll sich das antun?
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GreatBallsofFire ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 12.06.2020, 10:10   #260
Luthor
jolly cynic & Inklishman
 
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Ort: NW1
Beiträge: 17.094
Ich habe mich extra kurz gehalten.
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