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Alt 02.07.2020, 20:36   #331
dudeldi
Golden Member
 
Registriert seit: 01/2009
Ort: Unter einem großen bunten Herbstlaubbaum
Beiträge: 1.036
Zitat:
Zitat von Matze1985 Beitrag anzeigen
Seit 2015 verhandelt Namibia und Deutschland um eine offizielle Entschuldigung. Seit 5 Jahren.

Es gibt natürlich die individuellen Entschuldigungen und Anerkennung einzelner deutscher Politiker vor Ort. Aber das große Offizielle fehlt.

Da geht es auch um Symbole. Siehe Brandt in Warschau.
Soweit ich das damals richtig mitverfolgt habe, hat sich bereits vor vielen Jahrzehnten Egon Bahr bei den Nachfahren entschuldigt, und -was politisch schwerer wiegt- zum Entsetzen der Konservativen auch Vertreter der von Angola aus operierenden (und damit indirekt vom Ostblock finanzierten) SWAPO getroffen, als Zeichen, dass Deutschland sich von der damaligen völkerrechtswidrigen de-facto-Mitverwaltung Namibias durch die Republik Südafrika distanziert.

Die Reparation bestand darin, dass Namibia bereits sechs Jahrzehnte vor den meisten anderen afrikanischen Staaten entkolonialisiert und unter Völkerrechtsmandat gestellt wurde. Zumindest war das der Plan der Kriegssieger.

Daß die Weltgemeinschaft (ohne das besiegte Deutschland) nach 1917 tatenlos zusah, daß nun das Apardheidsregime RSAs dort die Knute auspackte fleißig 80 weitere Jahre lang die Herero und Buschleute und übrigens auch die weiterhin dort wohnenden deutschstämmigen Farmer (die -von Ausnahmen abgesehen- keine deutsche Staatsangehörigkeit mehr hatten!) unterdrückte, ist schlimm, aber doch wohl eher eine Sache der bis weit in die 70er Jahre hinein noch sehr imperialen Engländer und Holländer, die stets ihr Veto einlegten, wenn die Sache alle paar Jahre mal ernsthaft zur Sprache kam. Denn die dortigen menschenunwürdigen Diamantenminen waren deren, nicht unsere.
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Alt 03.07.2020, 17:16   #332
poor but loud
Quoten-, äh, -dings
 
Registriert seit: 03/2006
Beiträge: 4.911
Zitat:
Zitat von Sportismylife Beitrag anzeigen
Warum?
Weil sie auf das Zynischste von den echten Problemen ablenkt. In den USA werden mittlerweile wieder Ladengeschäfte gekennzeichnet, damit der Mob auch ja "die richtigen" Läden plündert und in Brand steckt. Genau wie im November 1938. Mittlerweile haben die Pogrome schon über ein Dutzend Todesopfer gefordert. Sogar ein 77-jähriger Schwarzer wurde ermordet, weil er den Laden eines Freundes schützen wollte.


Zitat:
Zitat von dudeldi Beitrag anzeigen
Die Reparation bestand darin, dass Namibia bereits sechs Jahrzehnte vor den meisten anderen afrikanischen Staaten entkolonialisiert und unter Völkerrechtsmandat gestellt wurde.
Meinst Du Völkerbundmandat?
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Alt 04.07.2020, 21:16   #333
Matze1985
Landvogt
 
Registriert seit: 04/2010
Ort: Sachsen
Beiträge: 7.952
Reparationszahlungen für die Nachfahren von Sklaven in den USA.
Ein Schritt zur Wiedergutmachung?
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Alt 04.07.2020, 23:37   #334
Sportismylife
Sporty
Themenstarter
 
Registriert seit: 01/2008
Beiträge: 8.345
Zitat:
Zitat von Matze1985 Beitrag anzeigen
Reparationszahlungen für die Nachfahren von Sklaven in den USA.
Ein Schritt zur Wiedergutmachung?
Wie willst du sowas wieder gut machen?

Die Opfer sind alle tot. Keiner hat eine Entschädigung bekommen oder Gerechtigkeit. Da gibt es nichts was man wieder gut machen kann. Es ist zu spät. Auch wenn du den Nachfahren unendlich viel Geld zukommen lässt, machst du damit nichts wieder gut. Und wie gesagt, es gibt weder eine Kollektivschuld noch Sippenhaft noch Erbsünde. Das beste was man machen kann, ist Rassismus und Co zu erkennen und gemeinsam zu bekämpfen.
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Alt 05.07.2020, 09:59   #335
Matze1985
Landvogt
 
Registriert seit: 04/2010
Ort: Sachsen
Beiträge: 7.952
Zitat:
Zitat von Sportismylife Beitrag anzeigen
Es ist zu spät.
Dann hätten wir uns ja die Reparationszahlungen nach dem 2. WK sparen können. Es ist eben nicht "zu spät".

Zur Vergangenheitsbewältigung gehören solche Fragen der Entschädigung für begangenes Unrecht nunmal dazu.

Die Benachteiligung von schwarzen Menschen in den USA ist nicht Geschichte, die findet nach wie vor statt.
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Alt 05.07.2020, 10:04   #336
monochrom
Weltraumpräsident
 
Registriert seit: 01/2017
Ort: NRW
Beiträge: 14.692
Zitat:
Zitat von Sportismylife Beitrag anzeigen
Wie willst du sowas wieder gut machen?

Die Opfer sind alle tot. Keiner hat eine Entschädigung bekommen oder Gerechtigkeit. Da gibt es nichts was man wieder gut machen kann. Es ist zu spät. Auch wenn du den Nachfahren unendlich viel Geld zukommen lässt, machst du damit nichts wieder gut. Und wie gesagt, es gibt weder eine Kollektivschuld noch Sippenhaft noch Erbsünde. Das beste was man machen kann, ist Rassismus und Co zu erkennen und gemeinsam zu bekämpfen.
Ja, kompletter Unsinn! Da geht es im Endeffekt nur um Leistungslose Umverteilung, ganz im kommunistischen Sinne der BLM-Gründerinnen.
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monochrom ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 05.07.2020, 12:13   #337
Matze1985
Landvogt
 
Registriert seit: 04/2010
Ort: Sachsen
Beiträge: 7.952
Zitat:
Zitat von monochrom Beitrag anzeigen
Ja, kompletter Unsinn! Da geht es im Endeffekt nur um Leistungslose Umverteilung, ganz im kommunistischen Sinne der BLM-Gründerinnen.
Es geht nicht um den Leistungsgedanken. Es geht um den Gedanken, das der Erfolg der amerikanischen Wirtschaft, der Wohlstand der heutigen Mittelschicht und Oberschicht auf einem rassistischen System basiert.

Es geht um Anerkennung. Nämlich das es vom Staat gesteuert wurde - durch Gesetze (die Black Codes, Jim Crow Laws) - das Schwarze arm blieben. Nicht auf bestimmte Schulen gehen konnten, nicht in bestimmten Viertel wohnen durften, härter bestraft wurden vor Gericht.

Das Beste blieb den Weißen vorbehalten.
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Alt 05.07.2020, 16:32   #338
Sportismylife
Sporty
Themenstarter
 
Registriert seit: 01/2008
Beiträge: 8.345
Zitat:
Zitat von Matze1985 Beitrag anzeigen
Dann hätten wir uns ja die Reparationszahlungen nach dem 2. WK sparen können. Es ist eben nicht "zu spät".

Zur Vergangenheitsbewältigung gehören solche Fragen der Entschädigung für begangenes Unrecht nunmal dazu.

Die Benachteiligung von schwarzen Menschen in den USA ist nicht Geschichte, die findet nach wie vor statt.
Ich bin mir nicht sicher wie du Reparaturzahlungen definierst. Natürlich waren Reparaturzahlungen nach dem 2. Weltkrieg angebracht. Es gab ja was zu reparieren. Nämlich die verwüsteten Städte die auf das Konto der Deutschen gingen oder auch das Leid, dass die Menschen erdulden mussten. Jetzt aber Geld an Leute zu zahlen, die nie einen Schaden erlebt haben oder in irgendeiner Weise "verletzt" wurden, ist komplett sinnfrei. Wenn es nichts zu reparieren gibt, gibt es nichts zu reparieren. Da könnte man, meiner Meinung nach, das Geld viel sinnvoller investieren.
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Geändert von Sportismylife (05.07.2020 um 16:44 Uhr)
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Alt 05.07.2020, 18:49   #339
OneSilverDollar
Zan Zendegi Azadi
 
Registriert seit: 08/2006
Ort: Tal der Königinnen
Beiträge: 13.881
Zitat:
Zitat von Sportismylife Beitrag anzeigen
Ich bin mir nicht sicher wie du Reparaturzahlungen definierst. Natürlich waren Reparaturzahlungen nach dem 2. Weltkrieg angebracht. Es gab ja was zu reparieren. Nämlich die verwüsteten Städte die auf das Konto der Deutschen gingen oder auch das Leid, dass die Menschen erdulden mussten. Jetzt aber Geld an Leute zu zahlen, die nie einen Schaden erlebt haben oder in irgendeiner Weise "verletzt" wurden, ist komplett sinnfrei. Wenn es nichts zu reparieren gibt, gibt es nichts zu reparieren. Da könnte man, meiner Meinung nach, das Geld viel sinnvoller investieren.


Reparation.

Nicht Reparatur.




Dir muss man wirklich alles erklären.
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Alt 05.07.2020, 18:58   #340
Matze1985
Landvogt
 
Registriert seit: 04/2010
Ort: Sachsen
Beiträge: 7.952
Zitat:
Zitat von Sportismylife Beitrag anzeigen
Ich bin mir nicht sicher wie du Reparaturzahlungen definierst. Natürlich waren Reparaturzahlungen nach dem 2. Weltkrieg angebracht. Es gab ja was zu reparieren. Nämlich die verwüsteten Städte die auf das Konto der Deutschen gingen oder auch das Leid, dass die Menschen erdulden mussten.
Und beim Stichwort "erduldetes Leid" können wir auch von der Sklaverei sprechen.

Zitat:
Zitat von Sportismylife Beitrag anzeigen
Jetzt aber Geld an Leute zu zahlen, die nie einen Schaden erlebt haben oder in irgendeiner Weise "verletzt" wurden, ist komplett sinnfrei. Wenn es nichts zu reparieren gibt, gibt es nichts zu reparieren. Da könnte man, meiner Meinung nach, das Geld viel sinnvoller investieren.
Kein Schaden?

Warum geht es denn dann den schwarzen Amerikaner schlechter als den Weißen? Im Durchschnitt gesehen?

Land der Ungleichheit

Sind die einfach selbst dran Schuld? Weil ja jeder die gleichen Chancen hat...angeblich.

Wie sieht das mit gleichen Chancen aus, wenn dir verwehrt wurde an guten Schulen zu studieren - und du jetzt eben einen Job im Supermarkt hast.
Da hat das System einen Fehler.
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