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Alt 29.06.2021, 08:37   #1
blasphemic
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Nerd & Trance

Hey,

der ein oder andere hier wird mich vielleicht noch kennen. Viele andere wahrscheinlich nicht.
Trotzdem möchte ich Euch aber bitten, falls ihr mich noch kennt, keine Namen oder Nicknamen von anderen beteiligte Personen zu nennen oder zu erfragen. Die Anonymität des Forums ermöglicht es mir, hier ganz offen über mein Leben und den Weg bis hier hin zu schreiben.

Ich bin vor ca 19 Jahren zum "LT" gekommen und habe mein Unwesen hauptsächlich im Smalltalk getrieben. Irgendwann war ich Moderator, einige Zeit sogar Super-Moderator und ne Zeit sogar fast allein verantwortlich. Später dann inaktiver und letztendlich wegen Differenzen gegangen. Aber darum geht es hier nicht...

Ich möchte Euch von einem Leben erzählen, was Ihr so vielleicht kaum für möglich haltet. Manches werdet Ihr schwer glauben können, viele Sachen für völlig krank, fahrlässig und dumm halten. Ich weiß, es ist sehr viel Text. Aber es gibt auch sehr viel zu erzählen. Solltet Ihr in ähnlicher Situation sein, eure Kinder oder andere Angehörige etc, mag es dem ein oder andere hier helfen.

Gern beantworte ich später auch Fragen.


Kindheit & Jugendzeit


Zu mir...

Ich war hier früher unter dem Nick "Goatrance" unterwegs, bin 40+ und im Osten Berlins geboren.
Bis zur 5. Klasse eigentlich ein normaler, durchschnittlicher Schüler in der DDR.
Die ersten 7 Lebensjahre bin ich mit meiner Mutter allein aufgewachsen, danach mit Stiefvater und als ich 8 war, kam meine Schwester zur Welt. Meinen Vater habe ich erst als Jugendlicher richtig kennengerlernt, vorher nur gelegentlich mal gesehen. Meine Mutter hatte massive Probleme mit ihm zwecks Unterhalt etc.

In unserem Viertel in Berlin wurden in kurzer Zeit 2 Kinder ermordet. Ein Mädchen, 4 Häuser weiter, und ein Junge mit dem ich gut befreundet war, eine Straße weiter. Beide Kinder wurden von einem Nachbarn des Freundes getötet. Der Täter legte das Mädchen im Keller ihres Hauses ab und entsorgte den Jungen im eigenen Hof in der Mülltonne. Die dadurch ausgelöste Trauer, die Ängste und Sorgen in mir haben meine Eltern nicht realisiert. Jedes Kind rund um den Helmholtzkiez wusste davon und hatte Angst.

Später, kurz nach Maueröffnung, sind meine Eltern dann mit uns Kindern in den Westteil abgehauen. Ich würde meine Eltern aber nicht als Systemgegner der DDR bezeichnen, eher als Wirtschaftsflüchtlinge. Auch wenn sie sich selbst gerne so sehen wollen.

Im Westteil angekommen, wurde ich in die laufende 5.Klasse einer Grundschule eingeschult. In dieser Klasse war ich erstmal rein optisch der Ossi (Kleidung, Frisur etc), und wurde von den meisten Kindern auch so behandelt.
Ossi, das war ganz am Ende der Nahrungskette. So suchte ich mir Kumpels etwas oberhalb meines Platzes in der Kette. 2 Jungs mit türkischen Wurzeln, mit denen ich fortan richtig gut befreundet war. Die anderen mieden uns mehr oder weniger.

In der Schule selbst war ich in einigen Fächern wie Mathe und Erdkunde sehr stark, in anderen wie Englisch, Deutsch & Religion weniger stark und unmotiviert.
Irgendwie hatte man nicht bemerkt, dass mir einige Monate Englischunterricht fehlen, um den Anschluss an die Klasse zu finden.

Zwischenzeitlich hatte man mich beim abfackeln einer Papier-Mülltonne erwischt (da war ich 10 Jahre alt), was aber keine Konsequenzen wegen des Alters und meiner kreativen Ausreden hatte.

Die 6. Klasse der Grundschule beendete ich dann mit einer Empfehlung für die Hauptschule. Soviel wussten meine Eltern dann aber nach 1 1/2 Jahren Westen...Hauptschule ist schlecht!

Man legt ihnen dann eine Gesamtschule ans Herz und in diese kam ich dann auch. Mit einem der beiden Jungs aus der Grundschule blieb ich weiter gut befreundet, sogar bis zum heutigen Tag.

Fortsetzung folgt...

Geändert von blasphemic (29.06.2021 um 14:36 Uhr)
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Alt 29.06.2021, 08:37 #00
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Alt 29.06.2021, 08:37   #2
blasphemic
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Man legt ihnen dann eine Gesamtschule ans Herz und in diese kam ich dann auch. Mit einem der beiden Jungs aus der Grundschule blieb ich weiter gut befreundet, sogar bis zum heutigen Tag.

Noch wissend der Schmähungen als Ossi in der Grundschule erzählte ich in der neuen Klasse niemandem von meiner Herkunft. Schnell freundete ich mich aber wieder mit den "Ausländern" an und war auf der Schule recht schnell bekannt. Mein neuer Kumpel war ne dicke Nummer auf der Schule und ich jetzt auch.
Mein Verhalten, meine Noten, sowie der Respekt vor Lehrern wurden täglich schlechter. Ich zerstörte Kleidung von Mitschülern, zündete Rucksäcke an, beleidigte Lehrer.
Ein Mitschüler ist auf der "Flucht" vor mir vor einen fahrenden Bus gelaufen, zum Glück ohne Folgen.

Es gab sehr viele Lehrerkonferenzen wegen mir, meine Eltern jedes Mal darüber informiert.

Meine Antwort darauf war: Zerstörung eines kompletten Unterrrichtsraumes, zünden von Böllern im Unterrichtsraum, Schlägereien mit Lehrern und vieles mehr. Die 8. Klasse musste ich wiederholen und dann sogar nochmal innerhalb des Wiederholungsjahres meine Klasse wechseln.

Ich bekam eine Einzelfallhelferin vom Jugendpsychatrischen Dienst, weil man nicht mehr weiter wusste. In der Freizeit klaute ich unterwegs alles, was nicht niet und nagelfest war. Kein Zaun, keine Mauer zu hoch, kein Keller sicher.

Mit einer geklauten Benzin-Kettensäge ging ich mit einem Kumpel im Park Bäume fällen. Da war ich ca 14 Jahre alt.

Strichen mir meine Eltern wegen des Verhaltens das komplette Taschengeld, klaute ich noch mehr. Teils kamen da 4 stellige Beträge im Monat zusammen. Da meine Eltern diese Strafe mit dem Taschengeld schon früher sehr häufig gemacht haben, hatte ich überhaupt keinen kontrollierten Umgang mit Geld. Hatte ich welches, wurde es sofort zur Befriedigung und Selbstbestätigung ausgegeben...

Aber zurück zur Schule...
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Alt 29.06.2021, 08:40   #3
blasphemic
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Mitte der 8.Klasse, im Wiederholungsjahr, legte man meinen Eltern einen Schulwechsel nahe. Es wurde ihnen eine kleine private Schule ans Herz gelegt, in die ich dann zum 2. Halbjahr gewechselt bin.

In der Privatschule startete ich komplett neu und wurde quasi als Begrüßung erstmal von einigen Mitschülern so richtig im Schnee eingeseift. In der Gesamtschule hätte ich nach so einer Aktion wahrscheinlich mit Freunden alle Beteiligten "eingenordet", ging hier aber nicht.

Also habe ich erstmal kleine Brötchen gebacken, wieder am Unterricht teilgenommen. Meine Oma hatte mir zwischenzeitlich einen kleinen Job auf der Bühne im Theater organisiert. Ich glaube Schule und Jugendamt mussten da noch zustimmen, aber bei Theater und Kultur hatte man wenig Sorgen um mein Wohl. Bühne war geil! Ich liebte es vor sovielen Menschen zu stehen. So verdiente ich ordentlich Taschengeld nebenbei und da meine Eltern nochmal mit uns Kindern umgezogen sind, änderte sich auch das Umfeld. Kurzum, lief alles wieder ganz gut.

Mein Klassenlehrer, der zeitgleich auch Schulleiter war, organisierte mir einen Praktikumsplatz in der Firma eines Freundes von ihm. Der war dort Betriebsleiter und hat mir ein richtig tolles Praktikum ermöglicht.

Später habe ich dann die Prüfung zum erw. Hauptschulabschluss geschafft und habe mir einen Ausbildungsplatz gesucht. Der Ausbildungsberuf war ähnlich dem Praktikum, aber dazu gleich mehr.

Zuhause lief es leider mit meinen Eltern nicht so gut. Meine Mutter konnte mit den Macken eines pubertierenden Jugendlichen überhaupt nicht umgehen. Mehrfach rutschte ihr die Hand aus. Mehrfach wurden in einem Wutausbruch ihrerseits meine Sachen gepackt und sie wollte mich zu meinem leiblichen Vater bringen...quasi rauswerfen. Dies passierte leider alles verteilt auf mehrere Jahre öfter. Meistens rettete mich dann noch die Besonnenheit meines Stiefvaters vor dem Rauswurf, der meine Mutter stoppte.

Ich habe dann die Ausbildung mit 17 begonnen. Die ersten 2 Lehrjahre hatte ich sehr oft das Gefühl, durch die Ausbildungsfirma nur ausgenutzt zu werden.
Monoton immer die gleiche Arbeit, jeden Tag der gleiche Mist. Aber noch hielt ich durch...

Privat war ich zu der Zeit jedes WE in irgendwelchen Technoclubs. Tresor, E-Werk, Matrix nächtelang.
Aber alles noch im normalen Rahmen, d.h. ab und an mal Alkohol und gelegentlich nen Joint.

Es gab 2 beste Freunde, mit denen ich quasi täglich unterwegs war. Der eine noch aus der Grundschule (Papa türkischer Herkunft, Mama D) und der andere Kumpel war "Bio-Deutsch". Über mehrere Jahre konnte uns wirklich niemand trennen. Wir waren in jedem Club, auf der Mayday 96, haben jeden Tag verbracht. Bis der eine anfing zu Hertha zum Fussball zu gehen. Leider änderte sich seine politische Weltanschauung komplett. Auf einmal wurden Nazisongs gehört, Witze über Minderheiten gemacht etc. Er versackte jeden Tag ein wenig mehr in der Szene.
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Alt 29.06.2021, 08:41   #4
blasphemic
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Wir beiden verbliebenen kamen damit nicht zurecht. Waren da völlig unfähig ihn zur Rede zu stellen. Aber uns war auch klar, dass ein Nazi als Kumpel absolut nicht geht. Türkischer Papa und Nazikumpel?!? Wir brachen tieftraurig den Kontakt ab und waren ab da zu zweit unterwegs.

Ende des zweiten Lehrjahres wechselte ich dann die Firma und konnte meine Ausbildung in der Firma meines Schülerpraktikums fortsetzen. Die Auseinandersetzungen mit meinen Eltern wurden immer mehr heftiger und 1998, mit 19 Jahren, überredeten meine Eltern mich zu einer eigenen Wohnung bzw wurde mir klar gemacht, dass es zuhause gemeinsam nicht mehr funktioniert.

Es wurde dann eine 1 Zimmer Wohnung 1998 im Sommer gefunden und ich zuhause ausquartiert. Die Wohnung wurde mehr oder weniger mit allem bestückt, was irgendwer nicht mehr brauchte. Es sah furchtbar aus, aber ich hatte mein eigenes Reich und meine Ruhe.
Nur war ich leider komplett unreif und überhaupt nicht vorbereitet auf den Moment der Eigenständigkeit, der Verantwortung und eben auch der Haftung für Verträge.

Da meine Eltern jetzt ja nicht mehr sehen konnten, was ich so an Dingen zuhause anschleppe, ging ich erstmal einen Handyvertrag machen. Als das Geld knapp wurde und ich den Vertrag nicht bezahlen konnte, wurde das Handy kurz vor der Sperrung der Karte verkauft und der nächste Vertrag gemacht. So hatte ich mit knapp 19/20 Jahren schon mehrere Inkassoverfahren an der Backe.

Die Sparkasse in Berlin gab mir als Azubi auch schon einen Dispo von knapp 2000 Euro, der recht schnell ausgereizt war.

Ich wohnte in einem Viertel mit vielen Appartmentwohnungen, d.h. entweder viele sozial schwache Menschen oder junge Azubis / Studenten.

Dunkelblond, schlank & 1,95m groß war scheinbar gerade Trend bei den Frauen und so vögelte ich mich fröhlich durch die Nachbarschaft. Ob vergeben, Nachbarin, Freundin der Nachbarin, 3er, 10 Jahre älter...egal! Es gab sogar einen Typen, der doch tatsächlich seine Freundin bei mir abholte. Ok, er dachte sie sei bel einer Freundin, war aber jedes Mal bei mlr.

Ich lernte jede Menge Menschen kennen, die auch unglaublich viel Party, Alk & Kiffen mochten und so lebte ich erstmal super. Mein Ausbildungsgehalt kam am 1. des Monats und hielt meist nie länger als eine Woche. Einmal war ich eine Nacht mit einem Nachbarn in Clubs unterwegs und das Geld war komplett weg.

Sehr oft bin ich dann morgens völlig dicht zur Arbeit gegangen, so dass es mein Chef auch gemerkt hat, aber nicht nachweisen konnte. Er hatte mich sogar zum Betriebsarzt geschickt, der aber nicht viel machen konnte. Noch viel öfter habe ich mich aber einfach krank gemeldet oder unentschuldigt gefehlt.

Ich weiß nicht wieso der Chef (der Kumpel vom Schulleiter) sich dies solange angeschaut hat, aber ich habe die Ausbildung tatsächlich noch knapp geschafft. Mir wurde sogar ein befristeter Vertrag gegeben, aber schon 1-2 Woche später habe ich solange unentschuldigt gefehlt, dass ich fristlos entlassen wurde.

Es war Sommer 1999, ich arbeitslos und befreundet mit vielen ähnlich kaputten Menschen. Die Party ging erstmal weiter, ich arbeitete mal hier und mal da.

Irgendwann 99 wurde ich auch mal wegen Schwarzfahren vof Gericht gestellt und zu 30 Tagessätzen verurteilt, die ich selbstverständlich...nicht zahte.

- Bundeswehr - Gefreiter EA

Im Herbst kam dann ein Einberufungsbescheid für die Bundeswehr. Ich sollte, soweit ich mich erinnere, am 3.1.2000 in der Kaserne in Varel erscheinen.

Ja klar, ich hab gerade ne neue Freundin und geh dann am 3.1.2000 zum Bund?!? Meine neue Freundin kam aus Troisdorf und war nur Besuch bei einer Nachbarin in. Die Nachbarin muss ihr wohl erklärt haben, dass sie mich "heiß" und die junge Dame wollte mich dann auch genauer begutachten. Denke der Rest erklärt sich von selbst

Ja, da hatte ich ein Problem! Die Bundeswehr wollte mich und die Frau auch. So fuhr ich erstmal nicht am 3.1. zur Kaserne, sondern verbrachte noch Zeit mit der neuen Freundin. Aus Sorge dann aber vll doch Stress zu bekommen, fuhr ich zur Kaserne und bekam dort zum ersten Mal Ärger. Die Fehltage wurden dann vom Urlaub abgezogen.

Nach den ersten Wochen der Grundausbildung durften wir nach Hause und ich ließ meine Bundeswehrfahrkarte so ausstellen, dass ich zur neuen Freundin damit fahren konnte. Am Ende bin ich mit dem Ding überall in Deutschland gefahren, weil kein Schaffner bei Soldaten groß Fragen stellt.

Anfangs war alles super und ich war jedes WE bei ihr in Troisdorf. Sie hatte eine kleine Dachgeschosswohnung, in die ich mehr oder weniger mit einzog. Meine Wohnung in Berlin hatte ich gekündigt und da es mit der Bundeswehr und der Übernahme der Miete etwas Probleme gab, blieben in Berlin Mietschulden offen.

Mir ging die Bundeswehr zwischenzeitlich immer mehr auf den Sack. Diese Bevormundung, die fehlende Selbstbestimmung und die Pflicht dort zu erscheinen...

Jeder Sonntag wurde zur Qual. Sich am Bhf zu verabschieden wurde immer schwerer und der Tag kam, wo ich entschied...Fuck you Bundeswehr! Ich blieb einfach zuhause bei Ihr und meldete mich auch nicht in der Kaserne.

Ich fehlte ca 1 Woche eigenmächtig abwesend (EA), da verletzte ich mich privat im Schwimmbad an der Fußsohle und musste mit 13 Stichen genäht werden. 1 Tag später klingelten die Feldjäger an der Tür und wollten mich mitnehmen. Ich deutete auf meinen "defekten" Fuss und weigerte mich mitzugehen. Die telefonierten dann mit ihrem Vorgesetzten im Feldjägerdienstkommando am Hardtberg in Bonn und man entschied, dass die Risiko nicht in Kauf zu nehmen und ließ mich vor Ort. Dazu aber der Hinweis, dass ich auf jeden Fall nach Gesundung wieder zur Kaserne muss.

2 Wochen später wie Wunde dann soweit verheilt, dass der zuständige Standortarzt in Siegburg (da bin ich dann doch hingegangen um lange genug krank zu bekommen) sein ok gab ich habe mich freiwillig zur Kaserne begeben.

Dort wurde ich vom Kommandanten zu 5 Tagen Arrest mit Dienstteilnahme verdonnert. Der wurde natürlich so gelegt, dass ich über das WE in der Kaserne bleiben musste.

Einige Wochen später entschied ich mich wieder dazu, nicht zur Kaserne zu fahren. Diesmal standen die Feldjäger vor der Wohnungstür und luden ihre Waffen durch. Als ich das Geräusch hörte, sagte ich sofort meiner Freundin dass es gleich klingelt und sie soll sagen ich bin nicht da! Die ließen sich davon tatsächlich überzeugen und fuhren erstmal. Tage später wurde ich dann doch erwischt und wurde zurück zu meiner Kaserne gebracht. Da ich mir schon in den ersten 5 Tagen Arrest ne Menge Literatur zum Thema Rechte & Ordnung bei der Bundeswehr durchgelesen habe, fand ich ein formales Problem, eine Lücke die es verhinderte mich weiter festzuhalten. Man hatte mich gerade zur Einheit zurück gebracht, musste mich aber aufgrund dieses Problems auf freien Fuss setzen. Eigentlich wollte man mich bis zur Entscheidung des Truppendienstgerichtes (wäre 1 Tag später gewesen) zu irgendeinem Dienst einteilen und mich dann wieder in den Arrest stecken. Ich blieb aber erstmal frei und bin direkt wieder abgehauen.

Dieses Katz & Maus Spiel ging dann so über die Monate weiter, zwischenzeitlich musste ich nochmal 7 Tage ohne Dienstteilnahme, 21 Tage mit Dienstteilnahme absitzen. Ich wurde dann nochmal zu 21 Tagen Arrest ohne Dienstteilnahme verurteilt, die ich zum Glück nicht mehr absitzen musste. Ein neuer Bataillonskommandeur merkt zum Glück, dass ich nicht wirklich zum Bund gehöre und half mir bei der vorzeitigen Entlassung. Ein Verweigerungsantrag von mir wurde abgelehnt.

So wurde ich dann im Februar 2001, nach fast 4 Monaten nachdienen, entlassen.
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Alt 29.06.2021, 08:42   #5
blasphemic
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Im März wurde ich noch wegen der Fahnenflucht bzw eigenmächtigen Abwesenheit vor einem normalen Gericht zu 3 Monaten auf Bewährung verurteilt.

- Die toxische Beziehung -

Leider änderte sich in dieser ganzen wilden Bundeswehrzeit auch die Beziehung mit der jungen Frau. Von anfänglich wild verliebt, über Wohnung zusammen gesucht, bis hin zu ersten wirklich heftigen Streits. Aus heutiger Sicht würde ich sagen, sie war stark narzistisch und ich extrem unreif.

In Streitsituationen eskalierte sie komplett, ging teilweise auf mich los. Anfangs noch im Rahmen wildes an mir rumgeziehe und gekloppe, später immer massiver und bedrohlicher. Vor allen Freunden schaffte sie es aber, sich perfekt zu verkaufen und niemand sah den wirklich unkontrolliert, teil bösartigen Mensch dahinter.

In der letzten Phase der Bundeswehrzeit, so ca Jan/Feb 2001 waren wir dann schon getrennt, lebten dann aber noch in unserer gemeinsamen, im Herbst 2020 angemieteten Wohnung in Troisdorf.

Es gab dann eine Streitsituation, wo sie mich mit einem Messer bedrohte und ich dies abwehrte. Dabei wurde sie etwas verletzt und musste erstmal ins Krankenhaus. Die genauen Gründe für ihre Verletzung nannte sie dort nicht.

Gemeinsamen Freunden aber hingegen erklärte sie, was für ein mieser Typ ich bin und diese sollten ihr helfen. Ich kam da nach Hause und mir wurde von diesem Pärchen der Eintritt in meine Wohnung verwehrt. Sie glaubten ihre Storys einfach... Erst nach wirklich massivem Drängen meinerseits kam ich wieder in meine Wohnung.

Nachts habe ich mich dann zum schlafen eingeschlossen, aus Sorge sie geht auf mich los oder beklaut mich.
Später brachte sie einen neuen Typen mit nach Hause und machte mit dem im Nachbarzimmer rum.

Irgendwann im März 2001 kam ich sehr spät abends nach Hause und stand in einer völlig leergeräumten Wohnung! Es war alles weg. Wirklich alles, bis auf einen Haufen mit meiner Kleidung. Nachts...1 Uhr...

Ich war völlig neben mir, rief die Polizei. Die fragten nach Einbruchsspuren, aber da war nichts. Man konnte mir nicht helfen, da schnell klar war dass sie einfach ausgezogen ist.

So schleppte ich dann nachts um 1 Uhr aus dem Keller eine alte Schlafcouch in die dritte Etage, um wenigstens ein Bett zu haben. Ich fand dann noch ein kleines Radio und so bestand meine Einrichtung aus eben diesen beiden Sachen. Für Monate!

Ich hatte einen kleinen Nebenjob gefunden, wo ich erstmal einige Euro "nebenbei" verdiente. Mit dem Arbeitsamt hatte ich keine Erfahrung und wahrscheinlich viele Fehler bei den Anträgen gemacht. Es kam also kein Geld vom Arbeitsamt, ich verdiente sporadisch hier und da mal Geld, musste aber knapp 800 Mark Miete bezahlen. Konnte ich aber nicht und so dauerte es nicht lang bis zur Abmahnung und bis zur Kündigung.

Meine Ex-Freundin drückte mir nachträglich noch eine Anzeige wegen Körperverletzung rein. Ich soll sie mit Springerstiefeln in den Bauch getreten haben, als sie schwanger war...

So lebte ich erstmal weiter über Monate auf meiner Couch, mit dem Radio und der Anzeige am Hals. Es kam der 11.September 2001 und die Welt versank kollektiv in Trauer. In meinem kleinen Radio lief den ganzen Tag 9/11 hier, 9/11 da und dazu traurige Musik.

Ich bekam dann einen Räumungstermin für die Wohnung, einen Gerichtstermin für die Körperverletzung und lebte nebenbei wie ein Eremit in der kargen Wohnung. Zum Wäsche waschen fuhr ich 1x die Woche nach Bonn ins Waschcenter.

2001, gerade 22 Jahre alt, war ich tiefer am Boden als ich es bis dahin je war. Meinen Eltern erzählte ich von all den Problemen natürlich nichts. Wollte nicht wie ein Trottel oder Loser aussehen.

Der Gerichtstermin für die Körperverletzung muss so ca Okt 2001 gewesen sein. Ich habe mich selbst verteidigt und konnte den Richter eigentlich von meiner Unschuld überzeugen. Bei der Anklage mit Springerstiefeln + Körperverletzung hatte er keinen eloquenten, normal angezogenen, mit Superstars gekleideten jungen Mann erwartet.

Meine Ex-Freundin verstrickte sich in viele Widersprüche und so stand eigentlich der Freispruch im Raum. Der Staatsanwalt wollte aber wegen der Schwere des Vorwurfs nochmal Zeugen hören und so wurde für einen zweiten Gerichtstermin das befreundete Pärchen eingeladen. Genau die, die meine Ex perfekt gegen mich ausgespielt hatte.

Ich bekam dann Post mit dem zweiten Termin, versank zwischenzeitlich aber komplett in Selbstmitleid, Trauer und war völlig unfähg mein Leben wieder zu sortieren.

So ging ich also nicht zum 2.Termin und wurde in Abwesenheit mit einem Strafbefehl zu 100 Tagessätzen wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt.
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Alt 29.06.2021, 08:43   #6
blasphemic
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- Die Räumung -


Der Tag war da. Der Gerichtsvollzieher klingelte sturm, ich öffnete und musste die Wohnung verlassen. Die paar Sachen wurden von einer Spedition zu meiner neuen Unterkunft gefahren. Die Stadt Troisdorf hatte einige Notunterkünfte für genau solche Fälle.

Oder sagen wir besser...Obdachlosenheim. Endstation.

Dort wurde alles geklaut, was man nicht täglich mit sich führte. Einmal meine Schuhe, Essen im Kühlschrank usw.
Es sah furchtbar keimig aus, auf dem Klo war alles voller Blutspritzer, weil ich sich einer der Einwohner wohl eine Nadel gedrückt haben muss.

Ich versuchte soweit es geht, nur zum schlafen dort zu sein.






Anfang 2002 stand plötzlich die Polizei vor mir. "Hallo, haben sie 300 Euro in bar da?!? 30 Tagessätze, Berlin, Schwarz fahren? Machts Klick?"

Hatte ich natürlich nicht und so nahm man mich mit auf das Revier und brachte mich zur JVA Siegburg.
Zum Glück ließ man mich dort nochmal telefonieren und ich fand einen Bekannten, der die 300 Euro dort vor Ort einbezahlte und so war ich erstmal wieder frei. Sonst wäre ich für Schwarz fahren 30 Tage im Bau gelandet.

Da bedingt durch die Probleme und die Unterbringung in der Notunterkunft an geregeltes arbeiten nicht zu denken war, verlor ich auch meinen kleinen Nebenjob und hatte kein Geld mehr. Für Anträge bei Behörden war ich zu unfähig oder vertraute diesen nicht. So ging also mein eh schon sehr weniges Geld zur Neige...

Einige Zeit hielt ich mich mit dem Verkauf, von bis dahin wieder neu erworbenen privaten Wertgeständen über Wasser. Handy, Walkman und anderen Kram.

Ich lief täglich mit Hunger durch die Gegend, fragte in der Kirchengemeinde nach Unterstützung. Die gaben mir tatsächlich manchmal etwas Geld oder Essen, so dass ich wieder einige Tage über die Runden kam.

Hinter Supermärkten sah ich manchmal die Warenlieferungen stehen und bediente mich vor lauter Hunger auch daran. Das klingt jetzt völlig absurd, aber einmal habe ich einen kompletten Gouda Käse (so ein Rad mit mehreren Kilo Gewicht) geklaut und in der Notunterkunft mit den anderen geteilt. Ja, ich lief morgens um 6 Uhr durch Troisdorf mit einem geklauten, kompletten Gouda...

4-5 Mal war es ähnlich und ich bediente mich dort oder bei einem anderem Supermarkt. Meist war es Kuchen oder ein paar Aufbackbrötchen. Tiefer kann man eigentlich nicht sinken, so dachte ich bis dahin zumindestens.


Irgendwann im Laufe des Jahres 2002 gestand ich meinem besten Freund wo und wie ich lebe. Der war völlig schockiert und hat es natürlich, um mir zu helfen, meinen Eltern erzählt. Als ich dann mal wieder mit denen telefonierte, war meine Mutter total fertig und bot mir an dass sie mir helfen möchte. Ich lehnte dies ab, da ich es eh nur für eine Floskel hielt. Und war es ja dann auch...
Wäre mein Kind mit 22 im Obdachlosenheim, hätte ich mich ohne zu Fragen ins Auto gesetzt und hätte es von ,egal wo, abgeholt. So war es nur Selbstbemitleidung, nicht mehr und nicht weniger.



Mein bester Freund war 2001 mit seiner damaligen Freundin auch Berlin nach Troisdorf gezogen, weil die beiden sich dort bessere Jobmöglichkeiten versprachen.

So traf ich mich erstmal wieder mit ihm öfter, er lud mich in Troisdorf in Cafes ein und ich hatte einen normalen Menschen zun reden. Dort sah ich dann sie, meine spätere neue Freundin. Ich fand sie auf der Stelle faszinierend, hübsch und frech genug zugleich.

Aber ich hatte auch ein Problem, ich schlief ja immer noch in der Unterkunft. Damit davon niemand etwas merkte, achtete ich penibel auf saubere, ordentliche Kleidung. Ich ging zum Friseur, achtete auf mich und so gelang mir wenigstens der erste Schritt zurück in die Gesellschaft.

In dem Laden wo ich sie zum ersten Mal sah, eine Internetkneipe, fing ich mich an mit dem Besitzer anzufreunden. Er brachte mir mit anderen Skat bei und ich konnte so oft es geht in ihrer Nähe sein. Sie arbeitete dort als Bedienung und so unterhielten wir uns oft und hingen recht immer mehr aneinander rum. Nach längerem hin und her wurde daraus auch mehr und so waren wir irgendwann zusammen

Nur ich leider immer noch in der Unterkunft. Sie wusste nichts davon und ich versuchte jede Situation zu vermeiden, wo wir irgendwie zu mir gehen wollten. Das ist für ne Beziehung denkbar blöd, da man ja auch mal allein sein will...

Nach langer Zeit gestand ich ihr mein Problem und sie hatte eine Idee mir zu helfen. Wir sprachen mit dem Betreiber der Bar, der sofort einen Kumpel um Hilfe bat und ich bekam mehr oder weniger ein WG Zimmer.

Endlich, nach über einem Jahr raus aus der Notunterkunft. Ich hatte mein Leben zurück. Neue Freundin, halbwegs vernünftige Unterkunft und wieder ein geregeltes Leben mit kleinem Einkommen. In der Kneipe arbeitete ich fortan nebenbei und kam so auch wieder zu etwas Geld.


Vom Gericht bekam ich dann mehrfach die Aufforderung, die 100 Tagessätze wegen der nicht begangenen Körperverletzung zu bezahlen, was ich aber nicht konnte. An Ratenzahlung war bei meinem zu kleinen, unregelmäßigen Einkommen aus der Kneipe nicht zu denken und so bot man mir ersatzweise Sozialstunden hat. Bedingt der mangelnden Optionen stimmt ich dem zu und hatte 100*6 = 600 Sozialstunden zu leisten.

Nebenbei rückte mir dann aber auch das Sozialamt in Troisdorf auf die Pelle, da die für mein neues WG Zimmer erstmal zahlten. Ich sollte also einen richtigen Job finden, nebenbei 600 Sozialstunden machen und musste noch mein Einkommen in der Kneipe aufrecht erhalten. Dass ging natürlich nicht und so brach ich nach einer Woche die Sozialstunden ab.

Recht schnell wurde dann ein Haftbefehl erlassen und die Polizei sucht mich zum Eintreiben der Geldstrafe. Ich stellte mich dann selbst und dies muss den Beamten so beeindruckt haben, dass er selbst die Staatsanwaltschaft anrief und versuchte nochmal eine Lösung für mich zu finden. 100 Euro pro Monat Ratenzahlung. Bleibt nur eine Rate aus, gehe ich direkt den Knast! Das war der neue Deal.

Trotzdem ging es weiter vorwärts und ich fand nach ca einem halben Jahr endich meine eigene, neue Wohnung.

Mittlerweile arbeitete ich für einen miesen Lohn bei einer Zeitarbeitsfirma, die wirklich alles versuchte um die Leute auszunehmen.

Ich meldete mich im LT an, machte den Smalltalk unsicher. Wie anfangs erwähnt, wurde ich irgendwann Mod. Es gab ein tolles CT in Troisdorf, viele interessante Menschen zum kennenlernen.

Meine Freundin und ich hatten dann zwei für mich sehr schön Jahre.
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Alt 29.06.2021, 08:44   #7
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Hier könnte man jetzt meinen, endlich Happy End und alles ist schick. Aber dem ist leider nicht so.

Der beste Freund zog anfang 2004, beruflich leider nicht glücklich geworden, wieder nach Berlin zurück. Seine Mama wurde auch sehr schwer krank und so konnte er wieder bei ihr sein. Ich bekam dann im Laufe des Jahres von ihm den Anruf, dass seine Mama an Leukämie gestorben ist.

Das war wirklich ein Schock, da ich sie auch über 10 Jahre sehr gut kannte. Als Gast war ich 5 Wochen bei ihm und seinen Eltern in der Türkei, war als Jugendlicher fast jedes WE bei ihm. Sie hatte eine Coolness, ein Vertrauen und eine Zuneigung gegenüber ihrem Sohn, wie ich es bei meinen Eltern immer vermisst habe.


Im Oktober 2004 kam dann der nächste schockierende Anruf vom ihm… unser Jugendfreund, der zum Nazi geworden ist, ist bei einem Arbeitsunfall ums Leben gekommen. Da war ich völlig fertig! Einerseits habe ich ihn für seinen Gesinnungswandel gehasst, andererseits nie die Hoffnung verloren.

Die beiden Ereignisse müssen wahrscheinlich sehr viel negative Emotionen bei mir ausgelöst haben, auf jeden Fall litt die Beziehung zu meiner Freundin danach sehr stark.



Virtual Destruction

Im Februar 2005 zeigte uns mein ehemaliger WG-Zimmer Vermieter ein Online-Spiel. Meine Freundin und ich fanden es ziemlich cool und so legten wir da auch los. Der Streit zwischen uns wurde immer größer und so trennten wir uns ca im April 2005 zum ersten Mal, kamen etwa einen Monat später nochmal zusammen. Ich kam überhaupt nicht damit zurecht, das sie in dem Spiel mit anderen Männern schrieb, flirtete und fühlte mich extrem mies. Im Juni 2005 war dann entgültig Schluss. Ab da begann für mich der totale Untergang.

Ich zockte nur noch, ging nicht mehr arbeiten, verlor den Job. Zahlte keine Miete mehr, die Wohnung wurde gekündigt. Da irgendwann kein Inet und Strom mehr mangels Zahlung vorhanden war, ging ich zu dem WG Bekannten zocken. Teils nächtelang zockten wir dann rum.

Im Herbst 2005 bekam ein von einem ehemaligen Arbeitskollegen bzw Bekannten den Vorschlag, in der Firma seines Kumpels zu arbeiten und mit auf Montage nach Ludwigshafen zu gehen. Dort arbeiteten wir 6 Wochen, später dann noch um die Ecke in Bonn usw.
Leider klappte es mit den Zahlungen eher schlecht als recht und so bekam ich innerhalb von 3 Monaten vll 700-800 Euro in Bar und das wars. Mitte Dezember 2005 hatte ich davon die Schnauze voll und bin ausgestiegen, ohne danach auch nur noch einen Cent zu sehen.

Weihnachten 2005: Strom / Internet aus, kein Cent Geld, Inhalt des Kühlschrankes wegen des fehlenden Stroms komplett verfault, stinkend. Die ganze 1 Zimmer Wohnung stank bestialisch. Räumung für Mitte Januar 2006 anberaumt. Der Bekannte ließ mich aber bei sich weiterzocken und schlafen und so überspielte ich diesen erneuten sozialen Untergang online.

Anfang Januar 2006 vertraute ich mich meinen Eltern an und schilderte ihnen meine ausweglose Situation, ohne aber von der Online-Spielsucht zu erzählen.
Meine Mutter beauftragte dann meinen leiblichen Vater, der einen Van hatte, mich von dort zurück nach Berlin zu holen.

Die Wohnung wurde dann geräumt. Für den Zustand gibt es keine Worte. Wegen des Kühlschrankes und meiner Lage war es für alle Anwesenden ein Schock.

Die Woche danach verbrachte ich, bis mein Vater mich abholte, weitet zockend bei dem Bekannten.

26 Jahre alt, 2x geräumte Wohnung, Online-Spielsucht, komplett abgestürzt und herunter gekommen



BERLIN 2006 - ein Online-Sommermärchen


Zurück in Berlin, wohnte ich bei meinen Eltern. Ich zog zu meiner jugendlichen Schwester ins Zimmer, die sich aber total freute ihrem Bruder damit zu helfen.

Innerhalb von 3 Tagen fand ich einen Job und verkaufte fortan Tonerkassetten und Tintenpatronen am Telefon. Longlife Kartuschen genauer gesagt. Denke jeder der im Büro arbeitet, hat schonmal einen Anruf solcher Betrüger bekommen.

Leider war darin zu gut, wirklich viel zu gut. Extrem kommunikationsstark, rhetorisch topfit und mit markanter, dunkler Stimme ausgestattet, kaufte das Volk meine Tonerkassetten. Nach 3 Monaten in der Firma war es soviel, dass ich mehr als doppelt soviel verkaufte wie der zweitbeste Verkäufer.

Zuhause, bei meinen Eltern, war alles wie früher. Streit, ständig das Gefühl deren Ansprüchen nie gerecht zu werden. Mein Leben war immer "Bring endlich Ordnung in dein kleines Leben" "Klein" hier, "klein" da.

Man, ich bin 26! Ja gescheitert, aber eben jemand mit einem vollwertigen Leben!!!

Und so kam es dann, dass ich mit mein Notebook schnappte und mich in der Umgebung in Internetcafes zum zocken setzte. Meine Eltern ahnten nichts von der Sucht und wie sie mich geradewegs wieder dahin trieben.

Im Mai 2005 fand ich in Kreuzberg, direkt am Görli eine Wohnung. Mitten im Kiez, sehr viel Leben in der Gegend. Wirklich jeder in meinem Alter (26) wäre da glücklich gewesen. Mehr Party und Highlife drumherum geht nicht.

In der Firma eskalierte es völlig. Ich verkaufte immer mehr, sollte auf Vollprovision umgestellt werden und Bestandskunden nochmal Toner überbügeln. Also noch viel mehr Schrott verkaufen und das dämmerte mir langsam auch.

In meiner neuen Wohnung gab es recht fix Internet und so startete ich meine "Online-Karriere" mit jetzt 27 Jahren so richtig durch. Wurde Leader einer Spielergemeinschaft (Gilde), wurde auf dem Server extrem bekannt.

Zur Arbeit zu gehen viel mir immer schwerer, auch weil man mir zur Übung und zum abhärten erstmal Listen mit frustrierten Kunden gegeben hat. Ich verkaufte zwar immer noch extrem gut, aber der Flow war weg. Auch weil ich wusste, dass es sehr wahrscheinlich sehr viel mit Betrug und Bestechung zu tun hatte. Die Einkäufer der Kundenfirma bekamen pro gekauftem Longlifetoner (die kosteten gut und gerne mal 200 Euro) 10 Euro Gutscheine für Mediamarkt & Co direkt an die Privatadresse geschickt. Teils Gutscheine für über 1000 Euro auf einmal…

Also ging ich während der WM-Vorrunde 2006 nicht mehr hin und zockte zuhause weiter fröhlich mein Game. Während die ganze Welt im WM-Fieber war, zockte ich mit einigen tausend Nerds um virtuelle Erfolge. Die, wie sich jeder denken mag, zu dem Zeitpunkt noch kein Einkommen sicherten.

Wieder versank ich total, zahlte weder Strom, Inet, Miete. Im Winter 2006 war es dann wieder in meiner Wohnung dunkel, kein Internet und ich war da angekommen, wo ich schon 2x gestanden habe
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Alt 29.06.2021, 08:45   #8
blasphemic
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---> Räumungsklage

Um weiter zocken zu können, verkaufte ich das Inventar meiner Wohnung. Ja eigentlich alles was hatte, nur um hier und da an Geld zu kommen. Ich ging in das billigste Internetcafe in Neukölln mit meinem Notebook verzockte da mein gesamtes Geld. Teilweise 50 Euro pro Woche und lebte von 15-20 Euro pro Woche mit Essen. Ich bestellte mir bei einem Bio-Lieferservice einige Lebensmittel, konnte die Rechnung aber nicht zahlen.
In dem Cafe verbrachte ich oft von 18 - 4 Uhr, fuhr dann nachts mit dem Rad zurück in meine dunkle Wohnung.
Meine Eltern kamen einige Male vorbei, aber ich blockte jeden Kontakt ab. Die riefen sogar die Polizei, aber auch die wimmelte ich ab.


Da ich starker Raucher war, drehte ich noch aus den Kippenresten im Aschenbecher neue Kippen. Wirklich, ekhafter und mehr Absturz geht einfach nicht. Ok geht doch, aber dazu später mehr…


Im April 2007 sollte meine Wohnung geräumt werden und diesmal war mir zumindestens die Lage etwas bewusster. Obdachlos, Berlin? Ich vertraute mich einem Zocker-Kumpel an, der günstigerweise in Berlin wohnt. Der bot sofort an, dass ich bei ihm unterkommen kann. Also wartete ich den Räumungstag ab, packte vorher meine Sachen und zog zu ihm.

Und so zockten wir uns durch den Sommer, ich vernachlässigte weiter alle Verpflichtungen wie arbeitslos melden etc.
Ohne Einkommen lebte ich auf Kosten meines Kumpels, der aber auch nur Sozialleistungen bekam.

Nach etwa einem halben Jahr teilte er mir aber mit, dass es so nicht weiter geht und ich innerhalb der nächsten Tage eine Lösung finden soll.
Ich wendete mich an die soziale Wohnhilfe, die mich sofort für einen Monat in einem Übergangsheim unterbrachte. In der Zwischenzeit suchte man mir eine Unterbringung in einem betreuten Wohnprojekt und da landete ich anfang 2008.



Im Wohnprojekt


Ich bekam in dem Wohnprojekt einen persönlichen Ansprechpartner. Dieser war eine Art Betreuer, der für alle Fragen zur Verfügung stand.

Mir wurde ein Raum in einer 2 Zimmer Dachgeschosswohnung gegeben und so wohnte ich in einer Art WG mit einem schwulen Koch, der starker Alkoholiker war. Ein lieber nett Kerl, der beständig seinen Alkoholpegel halten musste. Er ging sehr offen mit seiner Sucht um und so konnte ich viele Fragen stellen.

Bei mir selbst wusste ich zwar, dass ich definitiv ein Problem habe. Aber 2008 war Onlinespielesucht noch nicht wirklich ein Thema. Also schwieg ich dazu vor ihm, aber auch vor dem Sozialarbeiter des Wohnprojektes. Dieser schaffte es aber zumindestens mit mir den Geldumgang zu erlernen, so dass ich mit der mir zur Verfügung stehenden Summe ab da immer gut über die Runden kam. Er half mir auch beim Umgang mit dem Jobcenter und führte anfangs die Kommunikation mit denen. Teils auch mit Drohung, den Anwalt des Wohnprojektes zur Hilfe zu nehmen. Ab da lief es auch mit dem Jobcenter und ich bekam wieder eine Existenzgrundlage für den Neustart.
Ziel war von Anfang an, erstmal Ruhe zu finden und wieder soziale Kontakte zu knüpfen. Mit anderen Bewohnern teilte ich Probleme, spielte zusammen Dart und verbrachte eine durchaus interessante Zeit.
Vom Koch bis zum abgestürzten Architekten gab es dort alles. Ich merkte, dass man aus jeder Gesellschaftsschicht abstürzen kann. Aber es auch wieder zurück ins Leben schafft.


Ich blieb ca 1 ½ Jahre dort und habe von dort aus eine neue Wohnung gesucht. Die fand ich nach längerer Suche dann auch im Sommer 2009.



WoW, MJ & Waka Waka


Ich zog in eine kleine möblierte 1 Zimmer Wohnung im Süden Berlins. Etwa zum gleichen Zeitpunkt, Juni 2009, verstarb Michael Jackson. Ich war ein riesen Bewunderer und Fan seiner Songs und erstmal ziemlich geknickt.

Aber trotzdem war ich glücklich, da die Wohnung recht gut gelegen war. Grüne Gegend, ruhig und ich hatte endlich wieder eigene 4 Wände. Und Internet…

Die Zeit im betreuten Wohnen hatte ich mit Lidl Umts Stick bzw Telekom Stick (Day Flat) überbrückt.
Extrem teuer, aber über sowas denkst Du als Suchtie nicht nach.

Jetzt hatte ich wieder festes Internet. Es dauerte ca 2 Monate und jegliche Kontakte zu Eltern, Freunden und Verwandten waren komplett eingestellt.
Nun spielte ich staatlich sicher alimentiert, 16-18 Stunden am Tag. 5-6 Stunden Schlaf und weiter gehts.


Ich wechselte das Spiel, fing World of Warcraft an. Verkaufte alle Accounts & Ingamewerte des alten Spiels für einige hundert Euro. In WoW spielte ich in kurzer Zeit einen kompletten Account mit allen Slots auf Max-Level.
Den kompletten Tag verbrachte ich im Open PVP oder in Battlegrounds (BGs).
Nebenbei zockte ich ab Release LoL und nerdete Tag & Nacht. Jeden Tag, jede Nacht. Nerden im Endstadium.
Ich rauchte pro Woche ne große Tabakdose von Winston weg, trank jeden Tag tassenweise Pulver Cappucino und ernährte mich von Junk-Food.

Herbst, Winter, Frühling, Waka Waka 2010 WM…alles egal! WoW war mein neues Leben.

Mit der Zeit wuchsen die Haare länger und ich wollte immer weniger Menschen im realen Leben sehen. Zum Einkaufen ging ich nur noch ganz früh morgens raus, oder kurz vor Ladenschluss.
In WoW (auf meinem Server) war ich als Neuanfänger innerhalb eines Jahres bekannt. Jeder Erfolg in WoW war gleichbedeutend mit immer mehr sozialer Vergreisung im Real Life und niemand konnte es stoppen.

Jobcenter nicht, weil sie brav und artig weiter bezahlten. Keine Fragen stellten, keine Termine, nichts. 2 komplette Jahre nichts. Staatlich subventioniertes suchten im Onlinegame.
Ich vermute man wird wegen des Sozialarbeiters aus dem betreuten Wohnen irgendeinen Vermerk im "Kundenkonto" gemacht haben und ließ mich in Ruhe.

Wirklich Panik hatte ich nur, weil mein PC innerhalb der Zeit den Geist aufgab. Da ging 2 Wochen nichts mehr. Ich hatte reale Entzugserscheinungen, von einem virtuellen Spiel! Es war wie 1 Tag ohne Kippe, wie das flaue Gefühl wenn man irgendwas verkackt hat.
Völlig verzweifelt überlegte ich, wie ich an einen PC komme. Es fand sich dann ein Onlineversand, der mir tatsächlich auf Rechnung ein neues Notebook schickte.

Ich war gerettet und konnte wieder weiter zocken.
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Alt 29.06.2021, 08:46   #9
blasphemic
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Erste Zweifel & RIP

Im Laufe des Frühjahrs 2011 wurde mir von meiner Mutter ein Schreiben durch die Tür geschoben.

Es war der Termin zur Beerdigung meines Opas, der kurz zuvor gestorben sein muss. Ich war völlig am Ende, habe den ganzen Tag nur geweint und hatte niemandem, dem ich davon erzählen konnte.
Diese Trauerphase zog sich einige Zeit hin, weiter gezockt habe ich trotzdem.

Irgendwann habe ich wieder ein Schreiben unter der Tür durchgeschoben bekommen. Diesmal war es ein Brief eines Ex-Freundes meiner Mutter, den ich bestimmt 25 Jahre nicht gesehen habe.
Er bot mir an, dass ich ihn kontaktieren kann und ich mit ihm völlig frei von Vorwürfen reden kann.
Die Neugier, wieso ausgerechnet er sich bei mir meldet, hat mich dann überzeugt und so fand ein erstes Gespräch statt.

Er teilte mir mit, dass meine Mutter und mein Stiefvater sich getrennt haben und er jetzt mit ihr zusammen ist..wtf?!?

Ich merkte so langsam, dass ich sehr viel Zeit verpasst habe. In mir wuchsen die Zweifel, ob es so weiter gehen kann.


Integration & Blowing the whistle

Ich ging zum Friseur und ließ mir die 2 Jahre gewachsene Matte vom Kopf schneiden.
Nach 2 Jahren traf ich meine Mutter wieder, sah ihren neuen, alten Freund wieder.

Um wieder unter Leute zu kommen, suchte ich mir einen Job und ging recht schnell wieder Vollzeit arbeiten. Die Firma war aber ein Fehlgriff. Zumindestens hatte ich aber noch eine Affaire mit einer 8 Jahre älteren Kollegin und konnte mich so nach langer Enthaltsamkeit austoben.So wechselte ich dann nochmal und landete im Service einer sehr bekannten Firma. Hier arbeitete ich dann ca 14 Monate und leider endete dies im Desaster. Die Firma ließ den Kundenservice durch eine Fremdfirma abwickeln und genau da arbeitete, oder eher knechtete ich. Die Mitarbeiter wurden ausgebeutet, mit niedrigsten Löhnen abgespeist. Die Kunden leider sehr oft verarscht und so kam es wie es kommen musste, ich machte es öffentlich. Mir wurde gedroht, mit Anwälten und horrenden Kosten. Am Ende wurde mir für Schweigen Geld bezahlt.



Sexual Healing


Meine Zeit als WoW-Nerd und Online-Eremit verlangte leider auch Einschnitte in sexueller Hinsicht. Jedenfalls fand sich keine Frau, die mit und auf mir raiden wollte.
Es gab also jede Menge Nachholbedarf und ich erinnerte mich an meine wilde Ausbildungsphase.

Kurzum, es wurden sämtliche DatingApps durchforstet und unterwegs übte ich mich wieder im Pick Up.
Anfangs eher erfolglos, weil viel zu ehrgeizig und "greedy", wurde es mit der Zeit mein neues Hobby.
Anfangs nur ein Date am WE, dann zwei Dates und später sehr oft Fr, Sa mittag, Sa abends und Sonntag ein Date.

Um so egaler mir der Ausgang des Dates war, um so öfter landete ich mit der Dame in der Kiste. Und da war echt alles dabei. Juristin, Betriebswirtin, Chefin eines Arbeitsamtes, Polizistin, Ex eines Profifussballers, Frau mit Sendung im TV usw usw.

Es waren in 2-3 Jahren mehrere hundert Dates, davon bestimmt 100 mit "Happy End"

Ich wurde immer frecher, schlagfertiger und dreister und hatte immer mehr Sex. Das war kaum zu glauben?!? 2 Jahre vorher hätten mich die Frauen ausgelacht und jetzt bekomme ich in der S-Bahn Telefonnummern zugesteckt.


Financial Healing


Ich habe im Laufe der Jahre sehr viele Schulden angesammelt. Es waren mehr als 50.000 Euro durch Schulden, Gerichtskosten, sowie Zinsen und sehr viele Gläubiger. Ich habe bestimmt 300 ungeöffnete Inkassobriefe rumliegen gehabt.

Die Briefe habe ich alle geöffnet, sortiert nach Aktenzeichen und Datum. Bin zur Schuldnerberatung gegangen und hab mir helfen lassen.
Was kaum für möglich gehalten wurde, passierte tatächlich. Alle Gläubiger stimmten einer für mich sehr fairen, zahlbaren Lösung zu und ich muss 6 Jahre lang an jeden einen Betrag überweisen. Keine Privatinsolvenz und damit sehr viel besser.


Heute - Today


Ich lebe seit 6 Jahren in einer zutiefst harmonischen Beziehung. Habe vor 5 Jahren den Führerschein gemacht. Fahre mein eigenes, komplett bezahltes Auto. Meine Freundin hat einen jugendlichen Sohn mit in die Beziehung gebracht. Wir haben eine große Wohnung, einen sehr schönen Garten + Terrasse.
Ich verdiene mittlerweile sehr viel mehr als der Durchschnitt in Deutschland. Sammel Sneaker und Düfte. Sehr viele Düfte, vll so um die 200 verschiedene.

Mit einer Knochenmark & Stammzellspende konnte ich einem Jungen das Leben retten. Ja sogar mein Leben retten und ändern.

Ich bezahle alles in Bar und habe seit knapp 10 Jahren keine neuen Schulden gemacht. Nebenbei mache ich seit längerer Zeit eine betriebswirtschaftliche Weiterbildung.

Seit gut 5 Jahren bin ich beim gleichen Arbeitgeber. Immer pünktlich, nie wieder krank gefeiert.


Ich war zum Glück nie Alkohol oder Drogensüchtig. Sonst wäre ich jetzt, bei dem Lebenslauf, tot.



Danke für Deine Zeit.
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Geändert von blasphemic (29.06.2021 um 12:44 Uhr)
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Alt 29.06.2021, 13:36   #10
gastdelete
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Respekt fürs Aufschreiben Deiner Geschichte. Und ganz besonders dafür, dass Du es geschafft hast, aus dem Sumpf wieder rauszukommen!

Bist Du eigentlich mal Deine Sucht (Zocken) angegangen? Nicht, dass Dir der Affe wieder auf dem Rücken sitzt, wenn alles super läuft und man denkt, "ein bisschen kann ja nicht schaden..."

Alles Gute für Dich!
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