Liebe, Leben, Selbstzweifel
Ich bin normalerweise nicht der Typ Mensch, der die eigenen Probleme im Internet breittreten möchte und schon gar nicht vor Fremden. Aber ich bin momentan so verzweifelt und deprimiert, dass ich einfach hoffe, dass mir der Austausch mit anderen gut tun wird.
Ich bin 26 Jahre alt und hatte erst eine Beziehung. Ich war 23 als ich ihn kennenlernte und die Beziehung hielt etwas länger als zwei Jahre. Es hat alles schon etwas holprig angefangen, da er sich anfangs nicht so ganz sicher mit mir war und auch noch Gefühle für eine andere Frau hatte. Als er sich dann für mich entschieden hat, war ich überglücklich und habe gehofft, dass er jetzt das Gleiche für mich empfindet. Zwei Jahre lang ging es halbwegs gut. Zumindest haben wir uns so gut wie nie gestritten, es gab ab und zu nur einige Unstimmigkeiten wegen meiner Unsicherheiten bezüglich meiner eigenen Person und seinen Gefühlen zu mir. Ich habe schon immer ein sehr schlechtes Selbstbewußtsein gehabt und mir ist es immer schwer gefallen zu glauben, dass er mich liebt und dass ich es verdient habe ihn als Freund zu haben etc. Nach 10 Monaten Beziehung ist er dann zwecks Studium weiter weg gezogen und wir führten eine Fernbeziehung, was für mich auch immer hart war. Als er dann - für mich aus heiterem Himmel - Schluß gemacht hat, ist für mich eine Welt zusammen gebrochen. Ich hatte zu dem Zeitpunkt allerdings auch einige andere Probleme: Autounfall und Rechtsstreit deswegen, gesundheitliche Probleme und war dabei meinen Uniabschluß zu machen. Ich finde es auch bis heute extrem enttäuschend, dass er mich damals so im Stich gelassen hat. Naja, wir hatten damals beschlossen "Freunde zu bleiben", weil er für mich eben nicht nur mein Freund, sondern auch mein bester Freund war. 4 Wochen nach der Trennung hatte er schon eine neue Freundin und hat mir das auch auf sehr unschöne Art und Weise mitgeteilt. Wir hatten dann immer ganz sporadisch Kontakt (über ICQ) bzw. hab ich mehrmals versucht, den Kontakt abzubrechen und habe gesagt, dass ich Zeit brauche. Ich habe es aber einfach nie geschafft komplett zu sagen: Melde Dich nie wieder bei mir. Bis heute habe ich das nicht geschafft, auch wenn es vermutlich das Beste für mich wäre. Als dann nach 5 Monaten mit der Neuen wieder alles vorbei war, hatten wir wieder ganz viel Kontakt und er sagte mir, dass er voll oft an mich denken muss und an unsere gemeinsame Zeit und dass er die Beziehung danach bereut etc. Ich habe mir dann natürlich gleich wieder Hoffnungen gemacht, doch er meinte dann irgendwann wieder, dass er nicht mehr mit mir zusammen sein möchte. Ich weiß, ich bin selbst Schuld, dass ich das alles mitmache und ihm immer wieder hinterher renne. Wenn ich einer Freundin einen Rat geben müßte, würde ich auch sagen, dass sie den Kontakt abbrechen und den Typen vergessen soll, aber so einfach geht das nicht. Ich schaffe es nicht. Außerdem hatte ich schon ganz oft die Situation, dass ich ihm sagte, dass ich mit der Situation nicht klarkomme etc., doch nach einigen Wochen meldet er sich dann immer wieder bei mir und wir chatten dann wieder öfters bis wieder der Punkt kommt, an dem ich nicht mehr kann. Erst vor einer Woche hat er mir wieder gesagt, dass er mich hübsch findet und heiß und an Sex mit mir denken muss etc. Es macht mich so fertig, dass das alles ist, was er nach 2 Jahren Beziehung noch von mir will. Und das bringt mich zu meinem anderen Problem, dass ich denke, dass ich niemanden finde, der mich lieben kann. Dabei weiß ich eigentlich, dass ich ein lieber Mensch bin, der sich um andere sorgt und für andere da ist. Außerdem bekomme ich auch öfter gesagt, dass ich gut aussehe etc. aber mir fällt es dann immer so schwer Komplimente anzunehmen. Ich bin in dieser Hinsicht immernoch total abhängig von der Meinung meines Exfreundes :/ Ich bin menschlich so enttäuscht von ihm und einfach so enttäuscht von der Liebe, dass für mich grade irgendwie nichts mehr einen Sinn ergibt. Ich frage mich, wozu eine Beziehung eingehen, wenn man doch wieder nur verletzt und verlassen wird. Zudem habe ich durch die Fernbeziehung und das viele Lernen für den Uniabschluss kaum noch Kontakt zu früheren Freunden/Bekannten und fühle mich total einsam und isoliert. Ich war schon immer ein eher ruhiger und schüchterner Mensch und mir fällt es sehr sehr schwer auf anderen zuzugehen. Ich habe zwar schon einige Hobbys, allerdings weiß ich auch oft nichts mit meiner Zeit anzufangen und hänge nur rum und tue nichts sinnvolles, was mich erneut runterzieht. Was kann ich nur tun, um aus diesem Teufelskreis herauszukommen und mein Selbstbewußtsein zu stärken? Ich bin für jeden Tipp dankbar. |
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Du gehst Deinen Weg und im Moment tust Du Dich damit schwer. Zitat:
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Um sie ganz auszuschließen, muss ein Mensch sich selbst lieben können und dann ist er nicht mehr abhängig davon, ob ein Partner an der Seite ist oder nicht. Zitat:
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Wichtiger ist, was Du selbst über Dich denkst und wie Du Dich dabei fühlst. Zitat:
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Die Lösung da draußen zu suchen mag einfacher sein, aber sie ist trügerisch, weil sie Dir etwas vorgaukelt, was nicht die Wirklichkeit ist. Die wirkliche Lösung ist in Dir selbst. Begib Dich auf die Suche. |
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Ich danke Dir, dass Du Dir meinen Text durchgelesen und Dir so viele Gedanken gemacht hast! |
Hallo,
kurz ein paar flüchtige Gedanken dazu, weil es mir mit meiner letzten Trennung glaube ich ziemlich ähnlich ging. - Zu sehr auf den Partner fixiert (Eigenes leben tritt in den Hintergrund) - Partner zur Bezugsperson nr.1 gemacht (Zu wenig Freunde, Familie?) - Zu wenig Eigenständigkeit - Kaum was zur eigenen Charakterentwicklung gemacht? - Partner auf ein Podest gehoben, und über alles gestellt - Sex als Ersatzprodukt für was anderes genommen - Hier das wohl wichtigste: Eindeutig zu viel in den Partner projeziert, was niemals da war...... Ich für meinen Teil habe zum beispiel nie realisiert, wie verdammt unreif, kindisch, egoistisch, extrem oberflächlich meine damalige freundin war. ich habe auch zum großteil dann einfach mit sex die anderen probleme kompensiert, und meine wunschvorstellung in sie projeziert. Die Wahrheit kam dann später nach, zuzüglich Trennung und harter Realität, und ich musste erkennen: Sie ist nicht so, wie ich mir das einbilden wollte. Mal davon abgesehen, dass ich meine eigenen Probleme völlig ignoriert habe. aber das ist wieder ein anderes Thema. Denk mal darüber nach. Ich wünsche dir vom herzen viel Kraft! |
Hallo =)
Ja, das stimmt schon. Ich erkenne mich in vielen Deiner Punkte wieder. Es ist eigentlich auch nicht so, dass ich nicht wüßte, was ich möglicherweise falsch gemacht habe, aber mir fällt es momentan so schwer aus diesem Tief wieder herauszukommen. Ich weiß, dass ich mich sehr auf meinen Freund konzentriert habe. Aber ich glaube, dass das einfach meine Art ist. Ich war nie jemand, der sehr viele Freunde hatte. Ich hatte z.B.über lange Jahre immer nur eine beste Freundin und sonst zwar auch Freunde, aber nicht so sehr auf der Vertrauensbasis. 2007 ist meine beste Freundin mit ihrem jetzigen Mann zusammen gekmmen und ab da ging es mir zeitweise schon nicht mehr so gut, da ich Angst hatte, sie als Bezugsperson zu verlieren (da sie eben viel Zeit mit ihm verbracht hat, was ja auch normal ist und ich gut verstehen kann). Im Juli 2007 habe ich dann meinen Exfreund kennengelernt und ab November waren wir dann zusammen und er wurde eben nicht nur mein Freund, sondern auch meine absolute Bezugsperson, Vertrauer, bester Freund. (Zumindest aus meiner Sicht war das so) Das mit der Eigenständigkeit sehe ich auch als Problem, da ich noch bei meinen Eltern wohne. Das ist aber für mich nicht so leicht zu ändern, da meine Eltern mich finanziell nicht unterstützen konnten (sprich Geld für Miete oder so dazu steuern und von einem 400-Euro Job neben der Uni kann man nun mal nicht leben bzw. sehr schlecht leben). Ja, so wie es aussieht habe ich zu viel in meinen Partner projeziert. Aber ich bin nun mal jemand, der das Thema Liebe und Beziehung/Vertrauen/Intimität sehr ernst nimmt und ich sehe auch nicht wirklich ein, wieso ich mich der Masse anpassen soll und jedes Jahr einen neuen Freund haben soll (natürlich überspitzt dargestellt). Aber ich mag keine lockeren Beziehungen und wenn ich mich in jmd verliebe, dann meist sehr heftig und lange. Das ist momentan eben ein sehr großes Problem für mich: zu akzeptieren, dass viele die Sache nicht so ernst nehmen. Ich wünsche mir einfach sehr jmd zu finden, für den ich genauso etwas besonderes bin, wie diese Person für mich. Und deswegen fällt es mir so schwer, meinen Exfreund loszulassen und ihn zu vergessen. Momentan habe ich auch wieder viel Kontakt mit ihm obwohl ich eigentlich weiß, dass ich die Finger davon lassen sollte :/ Vielen Dank für Deine Denkanstöße und deine liebe Nachricht! |
hallo only letters !
das was du schreibst ist voll traurig ! warum das glück von einem menschen abhängig machen ? du musst das glück bei dir suchen. ein partner ist nur die sahne auf der torte nicht die torte ( Leben ) selbst. du hast soviel erreicht bist fast fertig mit der uni und das bei einer schlechten ausgangssituation ( scheinst ja keine reichen eltern zu haben ), warum gluaubst du nicht an dich , hab selbstbewusstsein, sei stark ! deine selbstüberzeugung strahlt dann auch auf andere über und so wirkst du noch viel attraktiver als du wahrscheinlich ohnehin bist. ich denke nicht das dein exfreund der einzige mensch der welt ist der sich zu dir hin angezogen fühlt ! |
Hey Spaghetti743!
Ja, das ist mein Hauptproblem: ich war ja bisher in meinem Leben allein und habe dann irgendwann gedacht, dass die Liebe nichts für mich ist und ich besser alleine bleibe. Ich habe angefangen mich damit abzufinden, dass ich mein Leben alleine führe. Bis ich dann meinen Ex kennengelernt habe. Es hat auch eine ganze Weile gedauert, bis ich diese Mauer wieder abgebaut hatte. Ich habe gemerkt, wie sehr ich es mag jemanden an meiner Seite zu haben etc. und ich kann es mir ohne nicht mehr vorstellen. Ich würde gerne alleine glücklich sein, aber seit der Trennung kann ich mich über nichts mehr freuen. Nicht über meine Hobbys und auch nicht auf einen Urlaub oder sowas. Das habe ich auch ausprobiert. Ich habe einfach keine richtige Lebensfreude momentan, da mir alles eben wie ein alltäglicher Kampf vorkommt. Verstehst du, was ich meine? Wie findet man denn das Glück und die Zufriedenheit in sich selbst? Ich habe bisher einfach keinen Weg gefunden alleine glücklich zu sein. Danke für Deine lieben Worte =) Ganz so schlimm ist die Ausgangssituation nicht (meine Eltern sind schon Normalverdiener, aber müssen eben noch das Haus abbezahlen usw.), aber ich bin auf jeden Fall stolz, dass ich mein Studium jetzt abgeschlossen habe. |
ich verstehe !
er ist dein erster freund, hat dir also die augen in sachen partnerschaft, liebe und vielleicht auch sex geöffnet. du hattest mit ihm eine schöne zeit hast, hast neue erfahrungen mit ihm gesammelt etc.. aber meistens ist der erste nicht der richtige, sondern viel mehr öffnet er die tür in sachen beziehungen. du schaust jetzt in die vergangenheit und blickst, dass es gut war diese erfahrung zu sammeln. und dann blickst du in die zukunft und fragst dich wow was wird den noch schönes auf mich zukommen.! ES KANN NUR BESSER WERDEN ! mach dir net son kopf, das ist doch schon alles 9 monate her da sollest du eigentlich schon n bissel weiter sein. aber das problem hierbei ist auch das du dich zu sehr ja auf ihn konzentriert hast, aber das wurde schon gesagt. jetzt mach dein abschluss und wenn du fertig bist mit deinem unikram machste dich hübsch und gehst hinaus in die welt ! und mit sicherheit findeste jemand der um längen besser ist als dieser typ der dich von heute auf morgen einfach ersetzt ! |
diese besondere vorstellung von loyalität, und einzigartigkeit der liebe hatte ich auch.
ich hatte genau die gleichen gedanken wie du. (warum x partner haben, ich will den einen und fertig, ich möchte absolute exklusivität) nur ist das problem, dass die wenigsten solch edle gedanken, und interpretation der liebe haben, dessen ideal einer partnerschaft, der liebe usw eine völlig andere ist. und auch ich hab sehr lange emotional und gedanklich an meiner ex festgehalten. fast ein ganzes jahr lang. sie hatte bereits nach 2 monaten nach der trennung einen neuen stecher. das hatte mir gezeigt, das sie eine ganz andere sicht auf die dinge hatte wie ich. das ist sehr schwer zu verstehen, und braucht für anders, und sehr sensibel denkende menschen wie uns nun eben eine längere zeit zu verstehen. für menschen die wenig freunde haben, und sonst keine bezugsperson, ist es um so härter eine trennung durchzustehen, weil man ja nicht weiss........wohin nun. mich würde interessieren ob ib ihr beide von eurem intellekt und eurer geistigen tiefe auf augenhöhe bufunden hattet. |
@Spaghetti: Ja, das ist es eben. Er war für mich eben auch der erste in allen Liebesdingen. Ich habe vor ihm nicht mal jemanden geküsst (also erster Kuss auch erst mit 23), vielleicht ist er auch deswegen grade das Ultimative für mich. Und wie Du schon so schön sagst: Im Prinzip stehen mir grade alle Türen offen. Ich bin mit der Uni fertig und habe jetzt verschiedene Möglichkeiten was aus meinem Leben zu machen. Ich hatte jetzt eine Beziehung und habe nicht mehr so Angst vor Intimität etc. wie das noch vor 3 Jahren der Fall war. Seit ich mit ihm zusammen war, empfinde ich mich selbst auch schöner und das ist ja alles nur positiv. Trotzdem gelingt es mir nicht, das alles so positiv zu sehen. Ich habe total Angst vor der Zukunft, weiß nicht genau was ich mit meinem Leben anfangen soll, weiß nicht, was ich mir wünsche (Hochzeit, Kinder --> keine Ahnung!) und habe eben Angst, niemanden zu finden (momentan heiraten um mich herum einfach alle: Freunde, Leute aus der Schule, Arbeitskollegen - das stresst mich auch.
Zudem frage ich mich eben immer mehr, was mit mir nicht stimmt. Mein Ex chattet stundenlang mit mir, schreibt mir auch, wenn es ihm mal nicht gut geht (also redet er schon gerne mit mir und fühlt sich mir denke ich auch nah), sagt mir bei jeder Gelegenheit wie schön ich bin usw. Was ist denn aber dann gleichzeitig so abschreckend an mir? @1Liter: Für mich ist es total sinnfrei jemandem zu sagen, dass ich ihn liebe, wenn ich das Gleiche ein halbes Jahr später wieder jmd anderem sage. Ich muss fairerweise schon sagen, dass mein Ex mir von Anfang an gesagt hat, dass er nicht daran glaubt, dass man mit jmd für immer zusammen ist und er mir das deswegen auch nicht versprechen möchte. Aber die Art und Weise wie er mich sonst behandelt hat und was er mir gesagt hat, dass wir zusammen gehören und dass er mich liebt etc. (ich war z.B. auch seine längste Beziehung bisher) haben mich eben glauben/hoffen lassen, dass unsere Beziehung auch für ihn etwas besonderes ist. Ist ja auch nicht so, als ob ich ihn irgendwie festgenagelt hätte von wegen Kinder und Hochzeit. Da war uns beiden klar, dass das momentan kein Thema ist. Ja, wir waren schon einigermaßen auf einer Ebene, also er studiert auch. Im Gegensatz zu ihm habe ich mich aber manchmal auch kleiner gefühlt, weil er eben sehr eigenständig ist, mental stark usw. Ich habe mich schon mein Leben lang irgendwie als Außenseiter gefühlt und Ablehnung ist einfach ganz schlimm für mich. In der Grundschule war ich z.B. immer die Einzige, die bei Kussspielen nicht mitgemacht hat, was mich von anderen abgegrenzt hat. Außerdem bin ich schon seit dem Kindergarten Vegetarier und das hat mich auch immer abgegrenzt (zudem hab ich seit dieser Zeit generell ein paar Probleme mit dem Essen). Ich habe das Gefühl, dass es für mich einfach nicht einfach ist jmd zu finden, der mit meinen "Besonderheiten" klarkommt. Mir fehlt einfach die mentale Stärke. Ich bin total negativ eingestellt momentan und lasse mich von Kleinigkeiten total schnell aus der Ruhe bringen. Das würde ich gerne ändern, aber ich weiß nicht wie. Wenn ihr also Tipps habt, wie man emotional stärker wird, wäre ich euch auch dafür dankbar. |
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