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-   -   Sugardaddy - wer hat Erfahrung? (https://www.lovetalk.de/thema-liebe-als-diskussionsgrundlage/169948-sugardaddy-wer-hat-erfahrung.html)

Paul45 08.04.2015 12:18

Sugardaddy - wer hat Erfahrung?
 
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich hier richtig bin. Aber es gibt zu dem Thema keinen wirklichen Thread. Zumindest habe ich im Internet nur Werbeanzeigen von diversen Internetportalen und Moraldiskussionen, die regelmäßig im "Untergang des Abendlandes" und der "Kommerzialisierung der Gesellschaft" enden, gefunden.

Ich habe mich schon zwei mal als Sugardaddy betätigt (das heißt eine Beziehung von einem älteren Mann zu einer jüngeren Frau mit finanzieller Unterstützung. Die Beziehung ist von Anfang an so aufgestellt.)

Interessanterweise kennt fast jeder den Begriff, aber ich habe noch nie jemanden getroffen, der so etwas wirklich gemacht hat. Vielleicht ist das auch ein Mythos, wie der Yeti. Nur ich alleine habe den Mythos ernst genommen und es wirklich gemacht.

Nun läuft das aber nie so, wie das im Internet dargestellt wird.
Darum meine Fragen, hat jemand dazu eigene Erfahrungen? Warum mündet ein so rational aufgestelltes Verhältnis in einer Liebesbeziehung mit allen damit verbunden Schwierigkeiten (zumindest war es bei mir so)?

Irgendwie kann ich auch schon Phasen einer solchen Beziehung ausmachen.
Mistrauen; Freude darüber, dass es funktioniert; maßlose Geldgier; Flucht; Fürsorge; Liebe.

Ist schon doof so als Yeti ganz allein auf dem Gletscher zu stehen und nur Touristen und keine anderen Yetis als Gesprächspartner.

Paradigma 08.04.2015 12:41

Mir kommen gleich die Tränen ...

vermutlich bist du keineswegs ein einsamer Yeti - aber Männer, die so was wirklich durchziehen können, müssen schon wirklich sehr abgebrüht und über ein immenses Ego verfügen. Die allermeisten Menschen möchten gerade in ihren Intimbeziehungen wirklich als Person angenommen werden und sich Zuwendung (emotionaler wie sexueller Natur) nicht für Geld kaufen müssen. Für eine Nacht bei einer **** mag das ja noch hingehen, aber als Dauerhaftes Arrangement?

Von daher läuft das wahrscheinlich in den allermeisten Fällen wesentlich subtiler: Nicht als offen ausgesprochenes Konstrukt, sondern: Älterer, erfahrener Mann von Welt zeigt Interesse an junger Frau, die sich dadurch geschmeichelt fühlt. Er punktet mit Aufmerksamkeit, guten Manieren, chic Essen gehen, lässt sie seinen Sportwagen fahren, weiß halt, wie man eine Frau umwirbt. Er zeigt sich großzügig bei gemeinsamen Einkaufsbummel, und bietet vielleicht eine kleine Wohnung, wo sie kostenlos wohnen kann.

Sie hat Freude daran, von so einem tollen Mann verwohnt zu werden und revanchiert sich mit vielen kleinen Zärtlichkeiten ... es fühlt sich an wie eine Beziehung ... und bis auf den unterschiedlichen Lebenshintergrund, an dem es früher oder später scheitern wird, kann das sicher eine schöne Zeit sein für beide. Sicher fließt Geld, und ohne seinen Geldbeutel hätte er vermutlich nicht punkten können - aber ansonsten ist Sugardaddy eben tatsächlich jemand, der für eine Zeit lang von seiner jungen Freundin angebetet wird. Was sich sicher so gut anfühlt, das man die finanziellen Investitionen nicht als Bezahlung für sexuelle Dienste sehen muss.

Das was du betreibst, so offen, mit Absprache, ist nicht anderes als das du dir eine junge Exclusiv-Prostituierte hältst - und das zerstört eben den Zauber der gegenseitigen Hingerissenheit, der eine Sugardaddy-Beziehung umgeben sollte.

leonora 08.04.2015 12:47

Llieber Paul,

im Bekanntenkreis von mir ist eine Frau, die einen Shugardaddy hat (sie hatte vorher einen anderen), den sie über ein einschlägiges Portal gefunden hat.

Was mich erschreckte an ihrer Innensicht, ist die enorme innere Kälte gegenüber dem Mann, der damals Gefühle für sie entwickelt hatte, sie holte so viel Geld heraus wie möglich und als ihr die "Liebe" lästig wurde suchte sie sich einen anderen

und jetzt das enorme Beleidigtsein bei der Sachlichkeit und Geschäftsmäßigkeit ihres aktuellen "Daddys", der scih ihr gegenüber ja so verhält, wie sie es beim ersten angeblich gerne gehabt hätte.

Ich glaube, dass ein Shugardaddy ersterer Version, sich ungefährdet ein bisschen Liebe kaufen will, ohne sich wirklich für eine Partnerschaft einzusetzen - insofern kann es nur schief gehen mit Drama auf der einen oder anderen Seite
für Zweiteren ist es eine Art exclusive Luxusprostitution.

Vllt fragst du dich mal, was du "weg"-bezahlst, wenn du lieber so jemanden an deiner Seite hast als eine wirkliche Partnerin?

gastdelete 08.04.2015 13:22

Zitat:

Zitat von Paul45 (Beitrag 5287343)
Ich habe mich schon zwei mal als Sugardaddy betätigt (das heißt eine Beziehung von einem älteren Mann zu einer jüngeren Frau mit finanzieller Unterstützung. Die Beziehung ist von Anfang an so aufgestellt.)

Warum mündet ein so rational aufgestelltes Verhältnis in einer Liebesbeziehung mit allen damit verbunden Schwierigkeiten (zumindest war es bei mir so)?

Interessanter Begriff, hab ich noch nicht gehört.

Es kann zwei Gründe geben, wieso es eine Entwicklung über die Rationalität hinaus gibt. Vereinbarung kann getroffen worden sein, ohne, dass man sich wirklich bis zum Schluss sicher war sie auch einhalten zu können. So auf gut Glück, mal probieren, vielleicht klappts. Also quasi selbst belogen. Eine Beziehung kann sich aber auch entwickeln ohne dass man aktiv und bewusst etwas macht. Besonders wenn man sich wohl fühlt und sich gegenseitig mag, entwickeln sich meistens Gefühle, selbst wenn man vorher meinte man wäre gar nicht so.

Wer verliebt sich denn immer? Du oder die junge Dame?

Paul45 08.04.2015 14:44

Zitat:

Zitat von Equilibra (Beitrag 5287367)
Interessanter Begriff, hab ich noch nicht gehört.


Wer verliebt sich denn immer? Du oder die junge Dame?

Erstaunlicherweise beide. Die erste Beziehung war von Anfang an auf ca. ein halbes Jahr gedacht. Sie hatte einen Studienplatz im Ausland, bei Ihrer "Traumuni" und musste ein Wartesemester überbrücken. Die Noten waren wohl nicht ganz so gut, wie erhofft. Es sollte ein unverbindlicher Spaß für beide sein. Die Trennung war ein Drama. Die letzten Wochen vor der Trennung waren schon für beide sehr deprimierend.

@leonara. Das kenne ich irgendwoher. Komischerweise gab es bei mir auch diese Phasen der unverholenen Geldgier gefolgt von dem Wunsch einfach abzuhauen. Eigentlich jedes mal. Auch dieses Abwerten: "Ist nur ein alter Sack, dem man das Geld aus der Tasche zieht und für den ich nichts empfinde."

gastdelete 08.04.2015 14:47

Zitat:

Zitat von Paul45 (Beitrag 5287399)
Erstaunlicherweise beide.

Und ist es jetzt schlecht?

Zitat:

Die erste Beziehung war von Anfang an auf ca. ein halbes Jahr gedacht. Sie hatte einen Studienplatz im Ausland, bei Ihrer "Traumuni" und musste ein Wartesemester überbrücken. Die Noten waren wohl nicht ganz so gut, wie erhofft. Es sollte ein unverbindlicher Spaß für beide sein. Die Trennung war ein Drama. Die letzten Wochen vor der Trennung waren schon für beide sehr deprimierend.
Und wenn sie nicht fahren müsste, hättet ihr euch trotzdem getrennt?

leonora 08.04.2015 14:49

Lieber Paul,

vllt liegt ja der Fehler schon im Begriff shugardaddy?

Auf der einen Seite wird etwas "Kindliches" erwartet, das über die Versorgung symbolisiert wird - nur nach kindlich kommt eben irgendwann pubärtär und abnabelnd - incl. Drama - und Dankbarkeit kann man ganz sicher nicht erwarten.

Auf der anderen Seite suggeriert das Wort "Daddy" ja jemanden, der "unbedingt" liebt, vollständig, dass so ein Daddy gar nicht erfüllen kann.

Und dann ist da auch noch dieser Hauch von Inzest, der da mitschwingt.

Was du eigentlich suchst ist eine Mätresse im alten Stil - nur das sind erwachsene Frauen, die auch nicht vorgeben, etwas anderes zu sein (unabhängig vom Alter im Pass).

Paul45 08.04.2015 15:04

Zitat:

Zitat von Equilibra (Beitrag 5287400)
Und ist es jetzt schlecht?


Und wenn sie nicht fahren müsste, hättet ihr euch trotzdem getrennt?

Es war sehr schön und wir hätten uns nicht getrennt. Ich bin nur so überrascht, damit hätte ich nicht gerechnet, das wir uns verlieben würden. Wir beide waren uns auch einig, hätten wir uns beruflich oder in einer Disko kennengelernt, wäre nie etwas aus uns geworden.

@leonora Der Begriff Sugardaddy stammt eben aus den USA. Ob das nun der ideale Begriff ist? Wahrscheinlich nicht. Hat sicherlich nichts mit Inzest zu tun, sondern soll den Altersunterscheid ausdrücken.

Wie lange hat den die Sugardaddy-Beziehung deiner Freundin gehalten? Wieviel Geld hat sie monatlich bekommen? Würde mich sehr interessieren.

lune 08.04.2015 15:05

Kann es sein, dass du auf diesem Weg Liebe suchst? Du fühlst dich einsam wie der arme Yeti, aber lebst ein Leben, dass für einsame gemacht ist.

Ich meine, es ist ja total einfach: Diese Frauen lehnen dich nicht ab, du bezahlst sie ja dafür, dass sie Zeit mit dir verbringen und dafür willigen sie ein. Du musst dich also nicht überwinden, eine hübsche Frau anzusprechen und brauchst keine Angst haben, abgelehnt zu werden. Und dann umwirbst du sie, bis sie sich verlieben und schon hast du den schwierigen Teil umgangen.

Also
  1. Du bietest dich als Sugardaddy an
  2. (sehr) junge, wahrscheinlich recht hübsche Frauen, die du sonst wohl nicht abkriegen würdest (nehme ich jetzt mal an, nicht böse gemeint), nehmen dein Angebot an. Sie machen sich ein schönes Leben und du hast eine sexy junge Frau an der Seite, mit der du angeben kannst.
  3. und dann bist du jederzeit charmant, zuvorkommend, bemühst / umwirbst sie, weil sie dir ja auch gefällt und was passiert?
  4. sie verliebt sich in dich

Ist das so, suchst du auf diese Weise Liebe? Ich meine, verwerflich finde ich das überhaupt nicht, solange du ehrlich bist und sie wirklich den Mann kennenlernt, der du bist. Sie macht ja mit, aber fair ist es nur, wenn sie sich in den wahren Mann hinter dem Sugardaddy verliebt und nicht in jemanden, der du vorgibst zu sein (sprich: erst charmant, zurvorkommend, humorvoll, hilfsbereit, whatever und dann lässt du nach und wirst zum Pfosten)

Aber auf diese Weise an Liebe zu kommen ist nicht gut. Liebe die mit Bezahlung anfängt? Ich weiss nicht.

0815Nick 08.04.2015 15:06

Ich glaube hier geht gerade die Phantasie mit jemandem durch...


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