Offene Haustür in Mehrfamilienhaus.
Hallo zusammen,
ich rege mich seit einiger Zeit über meine Nachbarn auf und wollte an dieser Stelle nachfragen, wie ihr das Ganze seht. Folgende Ausgangssituation: wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus mit insg. 6 Wohnungen. Da kein Fahrradkeller im Haus vorhanden ist, stehen Fahrräder, Kinderwagen und Roller (auch von unseren Kindern) fast auf jeder Etage nicht abgeschlossen im Treppenhaus rum. Ausserdem wird der Zugang zu den Kellerräumen nie abgeschlossen. Vor gut einem Jahr fiel mir das erste mal auf, dass die Haustür tagsüber manchmal offen stand. Dabei war sie nicht nur mit einem Stopper unten an der Tür festgestellt, es wurde auch das kleine Hebelchen im Türrahmen verstellt, damit das Schloss ganz sicher nicht schliesst. Im Laufe der Zeit kam es immer häufiger vor, dass ich die Tür offen vorfand und schliessen musste. Da mir das auf Dauer zu blöd wurde, schrieb ich vor ca. einer Woche eine Rundmail an die Nachbarn mit der Bitte, die Tür aus Sicherheitsgründen geschlossen zu halten. Bei uns in der Gegend wird öfter mal eingebrochen, auch das erwähnte ich in der Mail, die ich nebenbei bemerkt in einem äusserst freundlichen Ton verfasste. Die Antwort kam prompt und ließ meine Kinnlade fast auf den Schreibtisch runterfallen: unsere direkten Nachbarn haben eine Tochter im Alter von ca. 5-6 Jahren und einen kleinen Sohn (ca. 1 Jahr alt). Die Tochter läuft bereits seit ein paar Jahren alleine auf der Strasse rum, ich sah sie schon mal ohne Begleitung (bekleidet mit einer Hotpant und ärmellosem Shirt) in einem Eiscafe , das ca. 500 Meter von unserem Haus entfernt liegt. Das rief in mir bisher vielleicht mal ein inneres Kopfschütteln hervor, war mir aber im Endeffekt egal. Jedenfalls schrieb die Nachbarin folgendes: es täte ihr zwar leid, dass die Tür in letzter Zeit oft offen gestanden hätte, sie würde sie in Zukunft nicht mehr per Stopper festmachen. Allerdings werde sie weiterhin das Hebelchen im Schloss so umstellen, dass die Tür nicht schliesst und die anderen Hausbewohner sollten doch bitte damit aufhören, das zu verhindern. Der Grund dafür: ihre Tochter sei ein sehr selbstständiges Kind, das nicht zuhause eingesperrt werden möchte. Da sie jedoch keinen Garten hätten, im 1. OG leben und darüber hinaus die Tochter wegen ihrem kleinen Bruder nicht immer klingeln sollte, müssten sie die Tür offen lassen, wenn das Mädchen nach draussen geht (das erfolgt oft mehrmals am Tag). Einen Schlüssel möchten sie ihr nicht geben, weil der verloren gehen könnte und dann alle Schlösser ausgetauscht werden müssten. Das Beste kam jedoch zum Schluss. Die Frau schrieb allen Ernstes, dass sie sich ganz bestimmt nicht einsperren lassen wird und dass wir "noch in einem freien Land leben" würden. Ich frage mich immer noch, wie ich den letzten Satz genau interpretieren soll, will mich da aber nicht zu sehr reinsteigern. Meine Frage: bin ich kleinkariert, oder seht ihr das auch so, dass eine Haustür dafür da ist, um die meiste Zeit über geschlossen zu bleiben und somit ungebetene Gäste fernzuhalten? Davon abgesehen, finde ich es unglaublich egoistisch, wegen seinem eigenen Kind die Sicherheit der anderen Hausbewohner und ihres Eigentums zu gefährden. Warum zieht man dann nicht in eine EG-Wohnung oder ins eigene Haus und lässt da sämtliche Türen offen? Und warum sollte das Kind keinen Schlüssel bekommen, wenn es so selbstständig ist, dass es in diesem Alter überall ohne Aufsicht draussen rumlaufen darf? Als mein Sohn in die erste Klasse kam, hatten mehrere Kinder mit 6 Jahren bereits einen Hausschlüssel dabei. Ich schrieb den Nachbarn zurück, ich fände es schade, dass meine Sorge um die Sicherheit der Hausbewohner so negativ aufgenommen wurde und dass es sicher möglich wäre, ihrem Kind einen Schlüssel mitzugeben und ihn so befestigen (Schlüsselhalsband, Armband usw.), dass sie ihn nicht verliert. Eine Antwort darauf erhielt ich nicht mehr, auch lief ich den Nachbarn bisher nicht über den Weg. Die Haustür fand ich seither jedoch nicht mehr offen vor. Nun schrieb gestern einer der Nachbarn (der Vorsitzende der Eigentümergemeinschaft), dass er sich meiner Bitte anschliesst. Meine Freude währte jedoch nicht lang, da er 10 Minuten später noch eine Mail folgen liessen, in der er seine Aussage zurücknahm und sich darauf berief, dass er die Argumente der Nachbarin aus der Folgemail später gelesen hätte und sie nachvollziehen könnte. Er meint, dass wir sicher eine Lösung finden würden und mit der Situation klarkommen würden (also bleibt die Tür weiterhin offen). Ich weiß, dass ich nicht dagegen vorgehen kann, ausser die Tür immer wieder zuzumachen. Trotzdem ärgert es mich ungemein, dass der Egoismus dieser Leute keine Grenzen zu kennen scheint. Vielleicht noch als Info: der Mann ist Rechtsanwalt und man müsste meinen, dass sein Rechts- und Sicherheitsbewusstsein etwas stärker ausgeprägt sein sollte. Sorry für den langen Text, vielleicht mag der eine oder andere etwas dazu schreiben. Gruß Some P.S.: falls es jemanden komisch vorkommt, dass wir im Haus per Mail kommunizieren: das hat sich bei uns so eingespielt, da fast alle Nachbarn selten zuhause sind und darüber hinaus die meisten kleine Kinder haben und man sich gegenseitig nicht stören möchte. Ein persönliches Gespräch hätte ich dem Mailen vorgezogen, das ist aber, wie gesagt, nicht so einfach. |
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Was sagt denn die Hausordnung? Zitat:
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Eure Kommunikation läuft schlecht, jedoch lebt ein Haus mit 6 Parteien davon, dass man kommuniziert und ein nachbarschaftliches Verhältnis pflegt. Ansonsten endet das so wie bei euch und ihr bekommt keine Kompromisse hin. Zitat:
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Nochmal: So etwas regelt die Hausverwaltung (meist per Hausordnung). Sollte dem Mietvertrag beiliegen... |
Gechmacksfrage.
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß diejenigen, die sich selbst und alles Eigentum dauernd einmauern, am häufigsten Opfer werden. Vielleicht, weil irgendwelche bösen Menschen (mit Recht) vermuten, daß dort etwas zu holen wäre. Ich hab mein Auto, selbst in Neapel, immer offen geparkt. Die Haustür: Oft nicht verschlossen. Bei Motorradtouren war das ganze Gepäck - zwangsläufig - wochenlang frei zugängig. Geklaut? Nichts. Ich meine also, daß Angst fast immer ein schlechter Ratgeber ist. Dürfte aber eine Mentalitätsfrage sein. |
Danke für deine Rückmeldung, Findus.
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Die Tür wird nie verschlossen, das würde ich auch nicht wollen. Die Haustür zu schliessen finde ich jedoch nicht aussergewöhnlich. Zitat:
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Und noch einmal die Frage: steht deine Haustür immer offen? Zitat:
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Bei uns ist das auch so, mein Freund hasst es total. Manchmal steht die Haustür tagsüber komplett offen und wenn er das sieht macht er sie halt zu. Das Einzige was mich genervt hat: Es gab mal eine (sehr süße) Nachbarskatze, die uns und 2 anderen Parteien gerne vor die Tür gepisst hat, weil wir eben auch Katzen haben. Aber die ist mit ihrer Familie nun (leider, denn sie war ansonsten echt süß) weggezogen.
Ansonsten: Fahrräder, Kinderwägen und Co sind vor allem im Brandfall ein Sicherheitsrisiko im Treppenhaus und haben da nichts verloren. ich würde mal sagen lagert das Zeug woanders. Und ich verstehe auch nicht, wieso jetzt unbedingt dazu erwähnt werden musste, wie das Kind gekleidet war. Dürfen Kinder im Sommer keine Tops und Kurzen Hosen anziehen? Oder muss man das als Erwachsener mit dem Ausdruck "Hot Pants" jetzt wieder sexualisieren? Find ich sehr fragwürdig. Dass da so ein Hebelchen umgelegt wird lässt sich halt nicht verbieten. Hatten wir in der alten Wohnung auch und hat selbst meinen sonst sehr peniblen Freund nie gestört. Weil man ja auch erst mal nicht sieht, dass die Tür auf ist. Sperrangelweit die Tür offen stehen zu lassen muss nicht sein. Wird ja aber scheinbar bei dir auch nicht wieder vorkommen. Wenn du Angst um dein Zeug hast, dann räume es eben rein. Mehr als den "Wir lassen die Tür zu, aber den Hebel oben" Kompromiss kannst du wohl eh nicht erwarten. |
Also erstmal würde es mich auch nerven, wenn bei uns die Haustür offen stehen würde, da so Einbrechern die erste Hürde genommen wird.
Außerdem schließe ich mich dear_ly an, was das Zustellen des Treppenhauses und Brandschutz angeht. Was mich interessieren würde: wie sieht es rechtlich mit der Hausratversicherung aus? Bei mir ist es z. B. so, dass ich für mein Fahrrad eine extra Versicherung bräuchte, die bei Diebstahl zahlt, da es in einem für alle Hausbewohner zugänglichen Bereich steht. Es wäre nur über die Hausrat mitversichert, wenn ich es in einen Kellerraum stellen würde, zu dem nur ich Zugang habe. Was passiert, wenn bei dir der Kinderwagen oder Roller im Hausflur stehen und gestohlen werden? Wäre das dann überhaupt versichert? Zum Wohnungseinbruch: gibt es für dich eine Möglichkeit, deine Wohnungstür sicherer zu machen? |
Mich würde es ebenfalls stören, wenn die Haustür immer offen steht.
Wäre denn eine Abstimmung unter den 6 Parteien möglich? Also richtig abstimmen: Wieviele sind dafür, wieviele dagegen? Und das als Protokoll festhalten? Was mich extrem wundert, nebenher gesagt, wer lässt sein Kind (nun 5-6) seit ein paar Jahren alleine auf der Strasse rumlaufen? Dann wäre die Kleine so ungefähr 3,4 gewesen :schüttel: Das kann doch nicht sein? Das grenzt an mangelnde Aufsicht! Aber stören würde mich die dauerhaft offene ( nicht verschlossene Tür) auch. Aber ausser bindende Abstimmung, dann das Ergebnis dem Hausverwalter oder Eigentümerversammlung mitteilen) fiele mir auch nichts ein. |
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Nach deiner Logik suchen sich die "bösen Menschen" also eher Häuser aus, in denen die Haustür zu ist, oder? Zitat:
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@QueenBee: versicherungstechnisch ist es in einem Mehrfamilienhaus egal, ob die Haustür zu oder auf ist. Im Treppenhaus darf sowieso nichts drin stehen und wird auch nicht ersetzt. Das bedeutet, dass wenn mir wegen der offenen Haustür Sachen geklaut werden, ich auf den Kosten sitzen bleibe.
Aus Versicherersicht ist nur die Wohnungstür relevant. Ist diese ausreichend gesichert und verschlossen, kommt die Versicherung im Einbruchsfall auf. Unsere Türen sind eigentlich recht gut, das Haus ist ca. 5 Jahre alt. Ich bin nicht der Meinung, dass ich etwas an der Wohnungstür ändern müsste. |
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