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Trimalchio 31.10.2016 14:14

Afrika an die Wand gespielt? Was tun?
 
Heiner Heißler sagte es demletzt sinngemäß in einer Fenrsehdiskussion bei Markus Lanz:

Afrika ist reich an Rohstoffen und müste ein reiches Land sein. Aber 10 internationale Konzerne teilen sich diese Rohstoffe auf, kassieren noch Subeventionen für den Agrarbereich und hinterlassen Afrika so arm, dass die als Armtusflüchtlinge zu uns kommen.

Wie sähe für Euch ein faires Verhalten gengenüber Afrika aus?

Welche Auswirkungen auf den Westen kann, sollte oder dürfte es haben, dass wir uns fair verhalten?

Letztendlich: Werden Reiche im Westen den Gürtel um fette Bäuche enger schnallen müssen, damit es den Afrikanern besser geht? Oder träfe es auch ärmere Europäer?

Was meint Ihr zu all den Fragen?

Durden 31.10.2016 16:28

Das Problem ist, dass Afrika während der letzen Jahrhunderte durch die Kolonisation, Dekolonisation etc. so zerrüttet worden ist, dass es fast ein Ding der Umöglichkeit ist, die Lebensumstände zu verbessern. was man tun müsste ist natürlich, dass die westlichen Industrienationen Afrika als Geschäftspartner auf Augenhöhe behandeln, anstatt als Selbstbedienungsladen, bei dem die einzigen die von den Geschätsbeziehungen profitieren korrupte Diktatoren sind. Aber würde das viel weiterhelfen? ich denke, nicht wirklich, dafür liegt einfach viel zu sehr im Argen.

Es besteht auch kein Interesse daran, die Situation zu ändern. Denn wenn man alle Hebeln in Gang setzen würde, dass die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas auch in sozialer Hinsicht auf ein höheres Niveau gehoben wird bedeuten würde, dass für die westliche Bevölkerung viele Annehmlichkeiten die für uns fixe Gewohnheit sind, wegfallen würden. ich hab mal mit einem Schlauberger diskutiert, der des langen und des Breiten über die Probleme in der Vierten Welt schwadroniert hat und, als ich gemreint habe, dass man was daran ändern muss gemeint hat: "Nee, also für einen Café 7 Euro zahlen, das will ich auch nicht."

listerine 31.10.2016 17:30

Nun Afrika ist nicht zu helfen. Weder durch Entwicklungshilfe noch durch Länder oder Konzernen. Seit Jahrzehnten versickert die Entwicklungshilfe. Bauste an einem Ort ne Schule ist die schon wieder zerstört bevor die Bautrupps im nächsten Ort angekommen sind. Mentalität, Bildungsfern, Stammefeden und Korruption machen es unmöglich mit Afrika auf Augenhöhe zu agieren. Zu allem überfluss haben die Ihre Geburtenzahlen überhaupt nicht unter Kontrolle, zehn Kinder und mehr wobei man selbst nichts zu essen hat, zeugt von grenzenloser Dummheit, anstelle das der Mann schaffen geht schickt er seine 90 Frauen und seine 100 Kinder lieber schaffen...

Natürlich ist das alles überspitzt dargestellt, jedoch sind die Freunde da unten von Zivilisation so sehr entfernt wie man es aktuell nur sein kann. Bodenschätze könnten sie selbst in 30 Jahren noch nicht abbauen ohne ausländische Hilfe, selbst wenn, würden Gewinne aus Verkäufen durch Korruption direkt versickern.

Unsere Konzerne aber machen einen wirklich schwerwiegenden Fehler, sie beuten nicht nur aus, sie fluten den afrikanischen Markt mit allem was in Europa, Amerika und Asian an Überproduktion vorhanden ist um wenigstens etwas weniger Verlust einfahren zu müssen.

Damit es Afrika besser geht, muss der Kaffee hier im übrigen nicht 7€ kosten, leben und leben lassen ist das Zauberwort, wenn wir das produzieren in der Menge wie wir es brauchen, und nicht einer soviel produziert, dass andere es wegschmeißen oder veramschen müssten, könnten wir den Lebensstandard weltweit erhöhen.

Trimalchio 31.10.2016 18:40

Zitat:

Zitat von Durden (Beitrag 5493807)
Das Problem ist, dass Afrika während der letzen Jahrhunderte durch die Kolonisation, Dekolonisation etc. so zerrüttet worden ist, dass es fast ein Ding der Umöglichkeit ist, die Lebensumstände zu verbessern. was man tun müsste ist natürlich, dass die westlichen Industrienationen Afrika als Geschäftspartner auf Augenhöhe behandeln, anstatt als Selbstbedienungsladen, bei dem die einzigen die von den Geschätsbeziehungen profitieren korrupte Diktatoren sind. Aber würde das viel weiterhelfen? ich denke, nicht wirklich, dafür liegt einfach viel zu sehr im Argen.

Es besteht auch kein Interesse daran, die Situation zu ändern. Denn wenn man alle Hebeln in Gang setzen würde, dass die wirtschaftliche Entwicklung Afrikas auch in sozialer Hinsicht auf ein höheres Niveau gehoben wird bedeuten würde, dass für die westliche Bevölkerung viele Annehmlichkeiten die für uns fixe Gewohnheit sind, wegfallen würden. ich hab mal mit einem Schlauberger diskutiert, der des langen und des Breiten über die Probleme in der Vierten Welt schwadroniert hat und, als ich gemreint habe, dass man was daran ändern muss gemeint hat: "Nee, also für einen Café 7 Euro zahlen, das will ich auch nicht."

Es besteht kein Interesse daran, die Situation zu ändern? Damit meisnt Du wohl, dass da einige Konzerne von profitieren wollen, auch die Allgemeinheit in Europa davon profitiert und wir aus Eigennutz nichts ändern sollten und dort historisch gewachsen uns weiterhin bedienen?

Klingt ein wenig provokativ, ist aber nicht böse gemeint. Denn Du sprichst damit ja wohl den Kern des Problems an. Wieviel also soll geteilt werden oder auch lieber nicht? Denn es kann durchaus sein, dass die Warenabgaben weit unter Wert in Afrika zu Hungertoten oder mindestens bitterer Armut führen. Wie schaut das für Dich ethisch aus? In Ordnung oder lieber keine Gedanken machen?

Trimalchio 31.10.2016 18:44

Zitat:

Zitat von listerine (Beitrag 5493819)
Nun Afrika ist nicht zu helfen. Weder durch Entwicklungshilfe noch durch Länder oder Konzernen. Seit Jahrzehnten versickert die Entwicklungshilfe. Bauste an einem Ort ne Schule ist die schon wieder zerstört bevor die Bautrupps im nächsten Ort angekommen sind. Mentalität, Bildungsfern, Stammefeden und Korruption machen es unmöglich mit Afrika auf Augenhöhe zu agieren. Zu allem überfluss haben die Ihre Geburtenzahlen überhaupt nicht unter Kontrolle, zehn Kinder und mehr wobei man selbst nichts zu essen hat, zeugt von grenzenloser Dummheit, anstelle das der Mann schaffen geht schickt er seine 90 Frauen und seine 100 Kinder lieber schaffen...

Natürlich ist das alles überspitzt dargestellt, jedoch sind die Freunde da unten von Zivilisation so sehr entfernt wie man es aktuell nur sein kann. Bodenschätze könnten sie selbst in 30 Jahren noch nicht abbauen ohne ausländische Hilfe, selbst wenn, würden Gewinne aus Verkäufen durch Korruption direkt versickern.

Unsere Konzerne aber machen einen wirklich schwerwiegenden Fehler, sie beuten nicht nur aus, sie fluten den afrikanischen Markt mit allem was in Europa, Amerika und Asian an Überproduktion vorhanden ist um wenigstens etwas weniger Verlust einfahren zu müssen.

Damit es Afrika besser geht, muss der Kaffee hier im übrigen nicht 7€ kosten, leben und leben lassen ist das Zauberwort, wenn wir das produzieren in der Menge wie wir es brauchen, und nicht einer soviel produziert, dass andere es wegschmeißen oder veramschen müssten, könnten wir den Lebensstandard weltweit erhöhen.

Wenn die Hilfe daran bestand, dass durch Subventionen Lebensmittel so billig nach Afrika kamen, dass die dortige Landwirtschaft einging, stimme ich Dir völlig zu. Das sollte unterbleiben.

So eine Hilfe zur Selbsthilfe, dass die Lebensmittel bekommen und für den eigenen Anbau gesorgt wird, ist hingegen gut. Ansonsten wiederhole ich mich mal nicht, weil das ja auch schon in meiner Antwort auf Deinen Vorredner kam, dessen Formulierungen Du ja übernommen hattest. Ach. So Doppelungen sind mühsam. Bitte lieber nicht. In so einem kurzen Thread lässt sich das doch noch vermeiden. ;-)

wikinger11 31.10.2016 18:52

Ich sehe ein großes Problem in der etablierten Entwicklungshilfe, die merkwürdigerweise gerade Europäern, den "Entwicklungshelfern", Arbeitsplätze verschafft.
Da ändert auch das Wort "Entwicklungszusammenarbeit" nichts.
Wenn man von "Projekten" spricht, ist das auch so eine Sache. Was ist nach Projektende? Warum nur so singulär helfen, wenn es denn eine Hilfe ist.
Man darf nicht die Interessen vergessen, die die westliche Entwicklungshilfe, aber auch die z. B. aus China ausmacht.

Man sollte mit denen sprechen, um die es geht. In Deutschland gibt es afrikanische Studierende in anspruchsvollen Fächern. Was haben sie zu sagen, was haben sie für Vorschläge? In dieser Generation muss man ansetzen.

TeamU 31.10.2016 20:16

Zitat:

Zitat von Trimalchio (Beitrag 5493850)
Es besteht kein Interesse daran, die Situation zu ändern? Damit meisnt Du wohl, dass da einige Konzerne von profitieren wollen,

So ein Quatsch.

Afrikanische Sklaven hat man schon immer von Afrikanern gekauft und das wird sich auch nicht ändern.

Trimalchio 01.11.2016 09:26

Zitat:

Zitat von wikinger11 (Beitrag 5493858)
Ich sehe ein großes Problem in der etablierten Entwicklungshilfe, die merkwürdigerweise gerade Europäern, den "Entwicklungshelfern", Arbeitsplätze verschafft.
Da ändert auch das Wort "Entwicklungszusammenarbeit" nichts.
Wenn man von "Projekten" spricht, ist das auch so eine Sache. Was ist nach Projektende? Warum nur so singulär helfen, wenn es denn eine Hilfe ist.
Man darf nicht die Interessen vergessen, die die westliche Entwicklungshilfe, aber auch die z. B. aus China ausmacht.

Man sollte mit denen sprechen, um die es geht. In Deutschland gibt es afrikanische Studierende in anspruchsvollen Fächern. Was haben sie zu sagen, was haben sie für Vorschläge? In dieser Generation muss man ansetzen.

Ja. Da sehe ich auch zuviel Eigennutz. Am Ende war die sogenannte Entwicklungshilfe sogar schädlich. Ich finde nur intensive Hilfe zur Selbsthilfe als akzeptabel an. Und es wäre dabei besser, wenn das know how auch mit den afrikanischen Studenten, Handwerkern u.s.w. nach Afrika kommt. Ich sage es mal ganz direkt: Ohne jeden Kontakt zu Europa ginge es denen als Bauern etc. sogar heute besser.

listerine 01.11.2016 10:00

Zitat:

Zitat von Trimalchio (Beitrag 5494011)
Und es wäre dabei besser, wenn das know how auch mit den afrikanischen Studenten, Handwerkern u.s.w. nach Afrika kommt. Ich sage es mal ganz direkt: Ohne jeden Kontakt zu Europa ginge es denen als Bauern etc. sogar heute besser.

Das ist ein guter Punkt, afrikanische Studenten, welche es in Europa, Amerika oder sonst wo geschafft haben ein tollen Abschluss zu erreichen, lassen sich am Ende eben auch von der eigenen Gier fangen. Selten kehren solch gebildete Menschen nach Afrika zurück. Gerne beteiligen sie sich durch Aktionen im neuen Land an der Hilfe für Afrika.

Eines muss man mal betrachten, ob nun Afrika oder der Nahe Osten, ohne eine gesellschaftliche Entwicklung in die Moderne, sowie schulische Bildung aller Bürger ob arm oder reich ob männlich oder weiblich, kann man einfach nicht mit dem Rest der Welt mithalten. Jedes Land muss dabei natürlich ein Stück weit Religionen und kulturelle Besonderheiten in den Hintergrund stellen.
Wenn Förderungen und Hilfen dann im Sande verlaufen, weil religiöse oder kulturelle Dinge den Lauf bestimmen sollte man die Länder einfach mal komplett in Ruhe lassen. Afrika ist ein Milliardenloch, welches jedes Jahr aufs neue versucht wird zu stopfen.

Da wo Hungersnöte bestehen, müssen die menschen wirklich mal anfangen darüber nachzudenken, dass Vielweiberei und Kinder ohne Grenzen "erstmal" nicht die Lösung sein können. Ich behaupte sogar das die Bilddungsfernheit auch darauf beruht, dass eben viele Familien dort zuviele Kinder haben um sich wirklich auf diese und deren Zukunft konzentrieren zu können.

Wir als Europäer können maximal Hilfestellung leisten, da diese eben Flächendeckend einfach keinen Erfolg hat sollte mal über die Einstellung für ein paar Jahre nachgedacht werden.

Ch.arlie 05.11.2016 13:59

Ich habe hier etwas für euch, vielleicht kennt es der ein oder andere auch schon.

https://www.welt.de/vermischtes/welt...generator.html

Diese Menschen dort verkaufen ihre Erfindungen für 'n Appel und 'n Ei, an den Höchstbietenden, der irgendwo auf einem anderen Kontinent sitzt und sich mit Genuss die Hände reibt.


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