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Moranguinha 18.03.2017 00:44

Lasse mich benutzen
 
Hallo an alle. Bin neu hier. Ich habe eigentlich eher daran gedacht, mich an einen Therapeuten zu wenden, weil ich in Bezug auf Beziehungsanbahnung schon immer Probleme hatte, aber da bekommt man immer erst so ewig spät Termine.

Bevor ich das Problem schildere, schreibe ich erst einmal kurz etwas über mich: Ich bin fast 30 Jahre alt und hatte bis jetzt nur eine Beziehung, die nur ein halbes Jahr ging. Das macht mich ziemlich traurig und mein ohnehin schon schlechtes Selbstbewusstsein noch schlechter. Andererseits hatte ich auch schon ein paar kleine Affären, aber ehrlich gesagt wollte ich immer eher feste Beziehungen. In einen war ich verliebt, aber es war einseitig. Er hat mich nur benutzt und ich wusste im Grunde von Anfang an, dass er niemals etwas Festes mit mir haben möchte. Ich habe mich bewusst benutzen lassen. Bisher hat aber jeder Mann, mit dem ich intimen Kontakt hatte, bei mir übernachtet oder ich bei ihm, außer einem. Und um den geht es jetzt:

Das Ganze geht, wenn man es eng zusammenfasst, ein Jahr lang. Er ist ca. 10 Jahre älter als ich, was ich anfangs für einen Vorteil hielt. Aber bei ihm nützt das gar nichts. Wir haben uns ganz ungezwungen in einer Gruppe kennen gelernt, ohne dass irgendwer gleich Hintergedanken hatte. Jedenfalls hat er mich etwas an den letzten Typen erinnert, in den ich verliebt war - nur vom Äußeren her. Also fand ich ihn gleich interessant. Jedenfalls sind wir "leider" schon beim zweiten Treffen im Bett gewesen, wobei ich zu der Zeit noch ziemlich an meiner Ex-Affäre hing und ich ursprünglich nur Ablenkung suchte. Jedenfalls wollte er a) unbedingt zu mir, obwohl der Weg viel weiter war und b) ist er direkt nach dem Sex einfach wieder gegangen, ohne kurz kuscheln, ohne nichts. Wir haben uns zwischendrin auch immer mal so getroffen, zumindest am Anfang. Sind gemeinsam in Gruppen weggegangen, draußen. Es ist auch nicht jedes Mal im Bett geendet.

Doch a) und b) machen mir bis jetzt zu schaffen, weil ich nicht verstehe, wieso ich nicht zu ihm nach Hause kann. Angeblich ist er aber nicht vergeben, also kann es nicht daran liegen. Der Kontakt wurde immer sporadischer und nur er stellt die Konditionen. D.h., wenn ich mal nach einem Treffen frage, sagt er nein, wenn ich etwas nicht so planen will, wie er es gern hätte (z.B. zu ihm statt zu mir, draußen treffen statt bei mir zu Hause), dann sagt er ebenfalls nein. Gleichzeitig behauptet er, ich würde entscheiden dürfen. Am Anfang hat er wenigstens noch nach Treffen draußen gefragt, das gibt es jetzt gar nicht mehr. Noch so ein Beispiel: "Wenn ich Zeit habe, dann kann ich dich ja besuchen". Eine Standard-Aussage von ihm. Aber was ist denn, wenn ich keine Zeit habe?

Ich weiß, dass es das Vernünftigste wäre, den Kontakt einfach abzubrechen, aber wenn das so einfach wäre... Ich bin ziemlich sensibel und wenn ich jemanden mag, dann mag ich ihn. Aber so etwas wie das will ich definitiv nicht. Ich verstehe mich und die Welt nicht und lasse mich immer mehr auf eine immer demütigendere Art benutzen. Eine Art Abwärtsspirale. Ich hatte Tage, da habe ich mich so richtig vor all dem geekelt. Ich bin doch keine kostenlose Prostituierte. Warum lass ich mich so benutzen, wenn es mich in Wirklichkeit kränkt?

Manchmal denke ich, dass ich sowieso immer alleine bleiben werde und keiner mich wertschätzt. Schon gar nicht diejenigen, von denen ich es mir am meisten wünsche. Schließlich kommen mir Selbstmordgedanken, weil ich immer Angst davor hatte, dass ich vor der 30 stehe und komplett unzufrieden mit meinem Leben bin. Ich war mal ein ziemlich hoffnungsvoller Mensch, aber ich habe nichts mehr, auf das ich hoffen kann oder worauf ich mich freuen kann. Irgendwo lohnt sich das alles nicht mehr.

Ich fühle mich hässlich, minderwertig und wie ein schwaches Glied in einer Kette, das immer von anderen mitgerissen wird, wie sie es gern hätten.

Ich weiß nicht einmal, ob ich Gefühle für diesen Typen habe oder nicht. Er behandelt mich so schlecht, dass es gar keine Basis gibt, auf der ich Gefühle entwickeln könnte. Trotzdem will ich mich immer wieder mit ihm treffen. Ich hatte in der Zwischenzeit auch Dates mit anderen, denn ich will ja auf Dauer wieder eine feste Beziehung, was mit ihm unmöglich ist. Aber diese Dates waren eine einzige Enttäuschung, ich wurde immer abgelehnt. Obwohl ich zugeben muss, dass ich selbst auch extrem verschlossen sein kann und mich scheinbar lieber weiter quälen lassen will anstatt mich für einen anständigen Mann zu öffnen.

Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich aus dieser Abwärtsspirale herauskommen kann oder kennt jemand solche Erfahrungen/Gefühle oder kann mir sagen, woher dieses schlechte Händchen für Männer kommt? Ich weiß, dass ich so nicht weiterleben will und auch gar nicht kann :weinen:

Ich bedanke mich ganz herzlich im Voraus für jede Antwort
Moranguinha

Damien Thorn 18.03.2017 01:23

Zitat:

Zitat von Moranguinha (Beitrag 5543366)
Ich fühle mich hässlich, minderwertig und wie ein schwaches Glied in einer Kette, das immer von anderen mitgerissen wird, wie sie es gern hätten.

Ich weiß nicht einmal, ob ich Gefühle für diesen Typen habe oder nicht. Er behandelt mich so schlecht, dass es gar keine Basis gibt, auf der ich Gefühle entwickeln könnte. Trotzdem will ich mich immer wieder mit ihm treffen. [...] ich will ja auf Dauer wieder eine feste Beziehung

Du besitzt kaum oder kein Selbstwertgefühl und versuchst dies durch Außenstehende zu ergattern. Doch die erkennen sofort, dass vor ihnen nur ein Häufchen Elend steht, dass sich noch nicht mal selbst wertschätzt. Somit hast Du einem Mann von Deiner Persönlichkeit her nichts zu bieten. Was bleibt, ist Deine Pussy. Und da Du Dich selbst darauf reduzierst, wird ein Mann keine Veranlassung haben, dies anders zu sehen. Als Konsequenz bist Du gut genug, wenn er dicke Eier hat - darüber hinaus bist Du für ihn ein Mensch zweiter Klasse.

Falls Du aus dieser Situation rauskommen willst, musst Du lernen, mit Dir selbst klarzukommen. Lerne allein zu funktionieren. Dich allein zu lieben und Dich allein komplett zu fühlen. Hör auf, Titel ("Beziehung") zu suchen. Du musst Dich allein glücklich machen, ansonsten wirst Du immer wieder in die Abhängigkeit stolpern.

Für die nächste Zeit empfehle ich Dir somit, die Männerwelt erst einmal außen vor zu lassen, um an Dir selbst zu arbeiten. Erst, wenn Du aufhörst, Dich selbst zu bemitleiden und lernst, Dich selbst zu lieben und zu schätzen, wirst Du eine Person darstellen, die man ernstnehmen kann. Und erst dann wird ein Mann die Chance besitzen, jenseits Deiner Pussy etwas an Dir zu erkennen, das ihn nicht umgehend in die Flucht schlägt. Dann wirst Du einen Mann auch nicht mehr nötig haben, um zu funktionieren und kannst ihm auf lockerer, souveräner Ebene begegnen.

Btw: Falls die Wartezeit bei Psychologen zu lang ist, dann bieten sich "Heilpraktiker für Psychotherapie" an. Bei denen ist die Warteliste oft viel kürzer.

Synonym 18.03.2017 09:38

Ein Therapeut ist sicherlich die richtige Adresse.

Moranguinha 18.03.2017 19:10

Hallo.
Syonym, das mit dem Therapeuten hab ich doch schon längst selbst angesprochen und auch beim Arzt schon. Verstehe daher deinen Beitrag nicht.

Und Damien, ich mag so vulgäre Ausdrücke nicht und ich denke, dass du mich falsch einschätzt. Es ist ja nicht jeder Mann so zu mir und ich reduziere mich nicht nur auf meinen Körper, bin eher ein natürlicher Typ. Nur ER ist eben so, was sicher auch zu einem großen Teil an ihm liegt.
Aber ich mag ihn eben, er hat ja auch andere Seiten, die ich an ihm schätze.

Dwyn 18.03.2017 20:35

Zitat:

Zitat von Moranguinha (Beitrag 5543366)

Manchmal denke ich, dass ich sowieso immer alleine bleiben werde und keiner mich wertschätzt. Schon gar nicht diejenigen, von denen ich es mir am meisten wünsche. Schließlich kommen mir Selbstmordgedanken, weil ich immer Angst davor hatte, dass ich vor der 30 stehe und komplett unzufrieden mit meinem Leben bin. Ich war mal ein ziemlich hoffnungsvoller Mensch, aber ich habe nichts mehr, auf das ich hoffen kann oder worauf ich mich freuen kann. Irgendwo lohnt sich das alles nicht mehr.

Ich fühle mich hässlich, minderwertig und wie ein schwaches Glied in einer Kette, das immer von anderen mitgerissen wird, wie sie es gern hätten.

Liebe Moranguinha!

Lies dir nochmal durch, was du geschrieben hast. Da wunderst du dich, dass dich u.a. der User Synonym nochmals auf einen Therapeuten verweist? Mir kommt so vor, als würdest du dich selbst nicht wahrnehmen, deine Bedürfnisse vielleicht noch nicht kennen, denn sonst wärst du längst beim Therapeuten. Du scheinst schon Leidensdruck zu haben, aber anscheinend noch nicht genug, dass du professionelle Hilfe in Anspruch nehmen willst. Genauso passiert dir das in zwischenmenschlichen Beziehungen, daher wirst du - wissentlich - ausgenutzt bzw. glaubst, ausgenutzt zu werden. Du begibst dich damit in eine Opferrolle. DU entscheidest wirklich selbst, ob du dich ausnutzen lassen willst. Wenn du merkst, dass dir das nicht gut tut, lass dich schon gar nicht drauf ein - oder brauchst du das als Bestätigung deiner selbst?

Damien Thorn 18.03.2017 21:15

Du legst klassisches Opferverhalten an den Tag. Da wären zum einen Aggressionen gegenüber Aussenstehenden, die Dich von Deiner Illusion wegbringen wollen:

Zitat:

Zitat von Moranguinha (Beitrag 5543518)
das mit dem Therapeuten hab ich doch schon längst selbst angesprochen und auch beim Arzt schon. Verstehe daher deinen Beitrag nicht. [...] ich mag so vulgäre Ausdrücke nicht

Verleugnung:

Zitat:

Zitat von Moranguinha (Beitrag 5543518)
ich reduziere mich nicht nur auf meinen Körper

Ablehnung von Eigenverantwortung:

Zitat:

Zitat von Moranguinha (Beitrag 5543518)
Nur ER ist eben so, was sicher auch zu einem großen Teil an ihm liegt.

und schließlich die Inschutznahme desjenigen, dem Du hörig bist:

Zitat:

Zitat von Moranguinha (Beitrag 5543518)
Aber ich mag ihn eben, er hat ja auch andere Seiten, die ich an ihm schätze.

Und da wunderst Du Dich allen Ernstes, weswegen Du wiederholt darauf hingewiesen wirst, einen Therapeuten aufzusuchen?

Die Welt dreht sich weiter - ganz gleich, ob Du unter die Räder kommst oder nicht. Denn der Welt bist Du egal, und sie wird sich selbst im besten Fall niemals mehr um Dich scheren als Du Dich um Dich selbst. Erst wenn Du bereit bist, Deine Sache ernsthaft anzugehen, kannst Du wachsen und diese Situation ablegen. Natürlich steht es Dir jedoch ebenso frei, auf Ablehnungs- und Verleugnungskurs zu bleiben.

Synonym 19.03.2017 10:48

Moranguinha,

Das Problem ist, dass wir dir hier nicht wirklich helfen können. Du hast ja selber erkannt, was deine Probleme sind, aber du schaffst es alleine nicht, diese Probleme anzugehen. Wir reden hier ja nicht von einer schlechten Angewohnheit, sondern von einem zerstörten Selbstwertgefühl und Selbstmordgedanken. Du versuchst deinen Selbstwert von einem Mann zu beziehen, nur klappt das nicht auf Dauer. Du bekommst vielleicht ein paar Mal etwas Anschub dadurch, aber letztendlich bringt es dir mehr Schaden ein.(Es ist auch nicht unwahrscheinlich, dass dich die Männer nicht respektieren und wertschätzen, weil du das selber nicht tust und das ausstrahlst.)

Welchen Tipp sollen wir dir denn geben? Du weißt ja schon, dass dich der Kontakt mit dem jetzigen Mann fertig macht. Dein Verhalten hat Ähnlichkeit mit einer Frau, die geschlagen wird, aber trotzdem bei dem Mann bleibt.

Deine Probleme lassen sich nicht mit ein paar gut gemeinten Worten lösen, deswegen der erneute Hinweis mit der Therapie. Als "Akuthilfe" kann man dir nur den Tipp geben, dich von Männern fernzuhalten :schüttel:

gastlovetalk 20.03.2017 08:32

Zitat:

Zitat von Moranguinha (Beitrag 5543366)
Ich weiß nicht einmal, ob ich Gefühle für diesen Typen habe oder nicht. Er behandelt mich so schlecht, dass es gar keine Basis gibt, auf der ich Gefühle entwickeln könnte.

Trennen!


Zitat:

Zitat von Moranguinha (Beitrag 5543366)
Trotzdem will ich mich immer wieder mit ihm treffen. ... mich scheinbar lieber weiter quälen lassen will anstatt mich für einen anständigen Mann zu öffnen. Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich aus dieser Abwärtsspirale herauskommen kann ...

Therapeutin!

PS: ich wette er ist vergeben. Oder er wohnt mit seiner Mama zusammen. Oder mit seiner Tochter. Oder untersteht in irgendeiner anderen Weise einer beziehungsfeindlichen sozialen Kontrolle an seinem Wohnplatz.

Moranguinha 20.03.2017 21:55

Danke für die neuen Beiträge! Ich hatte eigentlich gestern schon was geschrieben, aber leider gab es Probleme beim Senden.
CtrlAltDel, danke dir, du hast in gewisser Weise meinen Start in den Tag gerettet, als ich deinen Beitrag heute Morgen gelesen habe.

Eine beziehungsfeindliche soziale Kontrolle ;). Herrlich. Vielleicht braucht auch er eine Therapie, vielleicht wohnen in seinem Kopf ja Aliens in seiner Wohnung. Oder er ist bisexuell und wohnt mit einem Mann zusammen.

Aber er hat mir schon ein paar Mal angeboten, zu ihm zu gehen, aber da konnte ich nie, weil immer etwas war. Trotzdem ginge das scheinbar nur, wenn er das vorschlägt. Nie, wenn ich das vorschlage. Also könnte an all deinen Theorien etwas dran sein ;).

Synonym, ich halte mich ja von Männern fern. Abgesehen von ein paar guten Freunden, mit denen nichts läuft, habe ich keinen Kontakt zu Männern. Er ist auch der einzige, mit dem ich mich in der Zeit getroffen habe.

Ich habe gesundheitliche, auch körperliche, Probleme und denke, dass das jetzt meine erste Priorität sein sollte, diese in den Griff zu bekommen.

Leider kann man seine Emotionen aber nicht von heute auf morgen abstellen, und ich habe durchaus Angst davor, ihn zu verlieren oder dass er mich nicht wiedersehen will.

gastlovetalk 21.03.2017 05:23

Zitat:

Zitat von Moranguinha (Beitrag 5544028)
Danke für die neuen Beiträge! Ich hatte eigentlich gestern schon was geschrieben, aber leider gab es Probleme beim Senden.
CtrlAltDel, danke dir, du hast in gewisser Weise meinen Start in den Tag gerettet, als ich deinen Beitrag heute Morgen gelesen habe.

Eine beziehungsfeindliche soziale Kontrolle ;). Herrlich. Vielleicht braucht auch er eine Therapie, vielleicht wohnen in seinem Kopf ja Aliens in seiner Wohnung. Oder er ist bisexuell und wohnt mit einem Mann zusammen.

Das alles sind natürlich Möglichkeiten, die sogar kombiniert auftreten können: es könnte sich schliesslich auch um bisexuelle Aliens handeln, die auf Geheiß seiner Mama kommen (und gelegentlich auch phasenweise mit ihr zusammen einen Ausflug machen, und dann wirst Du eingeladen).

Oder er ist (auch das ist nicht unwahrscheinlich) Messie, räumt nur selten mal auf, schämt sich an der Mehrzahl der Tage, Dich mit seinem Chaos zu konfrontieren. Die paar Mal, als er Dich einlud, war es dann ein großes Kompliment (mit dem Hintergedanken "ich hab extra aufgeräumt") auf das Du aus seiner Sicht nicht ausreichend angesprungen bist.

Eigentlich sind die detaillierten Gründe aber ziemlich egal, Du bemängelst ja, dass Du bei ihm nicht ein- und ausgehen kannst und daran scheint sich nichts mehr zu ändern. Das solltest Du also nicht wegschieben.


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