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Manirando 22.03.2018 10:31

Trennung und die Folgen
 
Hallo zusammen,

ich weiß nicht so richtig, ob und was ich mir von diesem Beitrag erwarte und warum ich ihn überhaupt schreibe. Vielleicht eine Kurzschlusshandlung, weil ich nicht weiß, wohin mit meinen Gefühlen.

Kurz zu mir, ich bin 30, männlich. Vor knapp 2 Jahren habe ich meine jetzige Ex-Freundin kennengelernt. Beim Volleyball. Da flogen noch nicht sofort die Funken, aber sie fiel mir direkt auf und ich war baff. Da ich aber ein eher zurückgezogener und vorsichtiger Mensch bin, habe ich keine Anstalten gemacht, sie anzusprechen. Sie hatte dann noch eine andere Beziehung, die sie dann, etwa ein Jahr nach unserem Kennenlernen für mich beendete. Wir waren sehr glücklich zusammen - wie man das als frisch verliebtes Paar halt so ist.

Nun hat sie am Montag, nach 9 Monaten die Beziehung beendet. Für mich war sie die Frau, mit der ich mir mehr vorstellen konnte. Hochzeit, vielleicht Kinder.. irgendwann. Wir waren in vielen Einstellungen auf der selben Wellenlänge, ich hätte alles für sie gemacht. Nur leider bin ich ein Typ, der Gefühle gern für sich behält, wenig nach außen zeigt. Und das führte dazu, dass sie sich entliebte. Vermutlich schon seit einigen Wochen, vielleicht Monaten. Für sie also die logische Konsequenz, für mich ein Stich ins Herz. Realistisch betrachtet war es wohl absehbar, wenn ich ihr Verhalten in den letzten Wochen richtig interpretiert hätte. Die Beziehung war ihr zu "kumpelhaft" geworden.

Ich liebe sie wirklich aufrichtig. Sie ist das Beste, was mir seit Jahren passiert ist. Und ich weiß, dass ich ihr jetzt nicht auf die Nerven gehen sollte. Mache ich auch nicht, seit Montag ist Funkstille. Aber sie will heute noch vorbeikommen und ihre Sachen abholen. Ich möchte ihr dann noch ein paar Worte sagen. Zum Beispiel, dass sie eine wundervolle Frau ist und jemanden verdient hat, der sie glücklich macht. Gleichzeitig möchte ich ihr aber eigentlich auch sagen, dass sie einen riesigen Fehler begeht. Ich wäre gerne mit ihr den Weg weiter gegangen. Aber vermutlich war es eher mein Fehler und für sie ist es lediglich der Schritt gewesen nun endlich wieder frei zu sein.

Ich sitze jetzt hier in meiner Wohnung und gucke mir den grauen Himmel an. Als ich vor ca. 2 Jahren hergezogen bin, kannte ich hier keinen. Sie war mein Anker, baute mich wieder auf, wenn ich einen schlechten Tag hatte und motivierte mich zu so vielem, zu dem ich alleine keine Lust gehabt hätte. Das beruhte auf Gegenseitigkeit. Jetzt bin ich wieder allein, kann mit niemanden darüber sprechen. Deshalb schreibe ich hier. Weggehen ist hier auch nicht so leicht. Ist eine Kleinstadt, wo Bars und Kneipen, in denen man allein nicht creepy wirkt, nicht vorhanden sind. Ich stürze mich jetzt in die Arbeit und überlege, meine Zelte hier abzubrechen. Mir geht so vieles durch den Kopf. Ständig denke ich daran, was ich hätte anders machen sollen/müssen.

Wie gesagt, ich weiß nicht, was ich hiervon erwarte. Vielleicht Erfahrungswerte!?

Ich mache mir übrigens keine Illusionen, dass ich sie zurück bekommen könnte. Dazu schien mir die Sache zu endgültig. Wir weinten beide, aber sie meinte, sie sei nicht mehr verliebt. Das war schon recht eindeutig.

dunkle jane 22.03.2018 14:52

jeder mensch hat seine sichtweise der dinge und deine meinung ist nicht ihre. es tut mir leid für dich aber trennungen passieren zu tausenden. du bist nicht allein, hast dich und kannst dir selbst was gutes tun. es ist schwer allein klar zu kommen, man fühlt sich amputiert. du kannst ruhig trauern aber gleich umziehen? halt es auch und entscheide was du tun willst.

Kronika 22.03.2018 16:11

Ich denke du kannst schon die Gelegenheit nutzen, ihr nochmal zu sagen, was dir wichtig ist loszuwerden. Aber ich würde solche "Klischee-Aussagen" und generell das Gerede über "Fehler" vermeiden. Sofern ihre Gefühle für dich nicht ausreichen, macht sie vermutlich leider keinen "riesigen Fehler". Und meiner Ansicht nach hast auch du nichts falsch gemacht wenn du von deiner Persönlichkeit her eben kein so emotionaler sondern eher der kumpelhafte Typ bist. Das hat dann ggf. einfach nicht zusammen gepasst, weil es nicht das Verhalten ist, das sie sich von einem Partner wünscht oder das sie braucht. Das bedeutet aber nicht, dass es verkehrt ist oder du dich da hättest verbiegen sollen.

Ansonsten lese ich bei dir heraus, dass du kein stabiles soziales Umfeld hast, niemanden zum Reden, niemanden für Unternehmungen... und dass du sie "gebraucht" hast um dich aufzubauen und vor die Tür zu kommen. Das halte ich grundsätzlich für eine große Bürde für eine Beziehung und eine generell nicht förderliche Situation - die du vor allem um deinetwillen angehen solltest. Falls es dazu förderlich ist ggf. auch in eine größere Stadt zu ziehen oder ähnliches, halte ich das durchaus für erwägenswert. Sofern dir das helfen würde Leute kennen zu lernen und selbst mehr Bekannte/Freunde zu finden. Trennungen schaffen oft die Motivation für Umbrüche und eine Reflexion der eigenen Situation und das muss nichts schlechtes sein.

HW124 23.03.2018 06:30

Ich denke mal, du hast den Kardinalfehler gemacht, den viele eher Introvertierte machen so es denn mal zu einer Beziehung kommt: Du hast dich viel zu sehr 'an sie dran gehängt', die viel zu sehr auf sie fixiert. Das hat dann ihre Liebe während eurer Kennenlernphase quasi erdrosselt.

So, mein lieber Kleinstadtmensch...ich wohne in einer Gegend, wo um uns herum quasi nur Kuhkäffer sind, selbst unsere Kreisstadt ist eher wie ein zu großgeratenes Dorf. Trotzdem kann man, so man es wirklich will, hier verdammt viel unternehmen. Selbst auf käffern mit 200- 500 Einwohnern.
Und DAS geht auch alleine. Und nein, ich wurde noch nie schräg angeschaut wenn ich irgendwo alleine inne Kneipe gegangen bin. Und seltsamerweise bin ich dabei selten 'allein' geblieben.

Dein Problem wird eher sein daß du tierischen Schiss hast deine 'Komfortzone' zu verlassen!

dunkle jane 23.03.2018 08:48

Zitat:

Zitat von HW124 (Beitrag 5636392)
Ich denke mal, du hast den Kardinalfehler gemacht, den viele eher Introvertierte machen so es denn mal zu einer Beziehung kommt: Du hast dich viel zu sehr 'an sie dran gehängt', die viel zu sehr auf sie fixiert. Das hat dann ihre Liebe während eurer Kennenlernphase quasi erdrosselt.

So, mein lieber Kleinstadtmensch...ich wohne in einer Gegend, wo um uns herum quasi nur Kuhkäffer sind, selbst unsere Kreisstadt ist eher wie ein zu großgeratenes Dorf. Trotzdem kann man, so man es wirklich will, hier verdammt viel unternehmen. Selbst auf käffern mit 200- 500 Einwohnern.
Und DAS geht auch alleine. Und nein, ich wurde noch nie schräg angeschaut wenn ich irgendwo alleine inne Kneipe gegangen bin. Und seltsamerweise bin ich dabei selten 'allein' geblieben.

Dein Problem wird eher sein daß du tierischen Schiss hast deine 'Komfortzone' zu verlassen!

yes man! stimme ich zu

Dexter Morgan 23.03.2018 09:22

Zitat:

Zitat von Manirando (Beitrag 5636324)
Zum Beispiel, dass sie eine wundervolle Frau ist und jemanden verdient hat, der sie glücklich macht.

Bullshit. Das ist die dümmste, jämmerlichste und erbärmlichste taktische Schleimspur, die man in diesem Fall legen kann. Willst Du Mitleid? Bekommst Du. Falls niemand darauf ausrutscht, heißt das. Und wenn doch, fällt sie bestimmt nicht in deine Arme, sondern in die genau entgegengesetzte Richtung.

Sorry, das musste raus.

Lilly 22 23.03.2018 17:21

Hallo Manirando,

Zitat:

Zitat von Manirando (Beitrag 5636324)
...Da ich aber ein eher zurückgezogener und vorsichtiger Mensch bin, habe ich keine Anstalten gemacht, sie anzusprechen...

klingt nach einer ängstlich-vermeidenden Persönlichkeit. Das hat sie vermut-
lich anfangs ziemlich gereizt, weil du auf diese Weise fälschlicher Weise eher
selbständig und womöglich auch ein bisschen "unerreichbar" auf sie gewirkt haben wirst, was ihren Jagdinstinkt ausgelöst haben wird. Jedenfalls klingen
deine Schilderungen eher danach, als ob sie nicht nur den ersten Schritt auf
dich zugegangen ist bzw. zugehen musste, damit ihr euch überhaupt näher
kommen könnt.

Zitat:

Zitat von Manirando (Beitrag 5636324)
... ich hätte alles für sie gemacht. Nur leider bin ich ein Typ, der Gefühle gern für sich behält, wenig nach außen zeigt...

Eben, offensichtlich ausschließlich in deiner Gedankenwelt. Und was es be-
deutet, "du hättest....", ist soweit auch klar. Nämlich, dass nichts derglei-
chen in die Tat umgesetzt worden sein kann. So wird sie nach 9 -monati-
ger Beziehung eben erkannt haben, dass es zusammen nicht passt und
somit ist der Reiz für sie verloren gegangen.

Ich sage es mal so: Mit einem Träumer kann man eben nur gemeinsam
träumen, sich aber so kein gemeinsames Leben miteinander aufbauen.

Da sie inzwischen ihre Sachen wohl schon abgeholt haben wird, erübrigt
es sich ja, dir hier noch Tipps geben zu wollen. Ansonsten hätte ich dir
angeraten, vielleicht (für ein abschließendes Gespräch) einen gemeinsa-
men Spaziergang zu unternehmen (das lockert auf), dabei aber auf je-
den Fall diese von dir angedachten Sprüche sein zu lassen. Denn was sol-
len diese bringen bzw. konkret aussagen/ zeigen? Willst du ein Eigentor
schießen? Dass du ihr alles Gute für ihr weiteres Leben wünschst, wird
sie vermutlich von selbst annehmen, auch wenn du gerade noch über
die Trennung traurig sein magst. Dass du ggf. etwas vergeigt hast, wird
sie nicht unbedingt wissen müssen/ können, wenn du dich während eu-
rer Beziehung nie wirklich emotional geöffnet hast. Nur, jetzt sind ihre
Gefühle ja weg, also, was bringt es dir dann jetzt, dich emotional öffnen
zu wollen? Und würdest du das tun, wär das wirklich ehrlich? Wär es ehr-
lich so, warum lässt man dann 9 Monate quasi ungenutzt verstreichen
und sich lediglich vom Partner mitziehen? Es geht ja nicht darum, dass
du über deine Gefühle unbedingt reden musst, aber zeigen? Durch ent-
sprechende Gesten usw?

Vielleicht war sie eine angenehme Bereicherung für dich, weil du dich ge-
rade ein bisschen einsam gefühlt hast und vielleicht ist es jetzt auch erst
mal genau das, was dir in Zukunft erst mal fehlen wird. Aber was hat das
mit Liebe zu tun? Was liebst du an ihr, ihrer Persönlichkeit usw. usf.? Was
macht sie in deinen Augen so besonders?

Wenn du dich das nächste Mal verliebst, wünsche ich dir jedenfalls, dass
du eher aus dir heraus kommst und zudem stehen kannst, was emotional
in dir vorgeht. Alles Gute.

gastlovetalk 26.03.2018 10:19

Was ist denn aus Deinem Volleyball-Club geworden?

Ganz generell solltest Du das Gute aus Eurer Beziehung weiterfuehren und weiterentwickeln.

Wenn SIE Dich bisher aus Deiner Zurueckhaltung in die Oeffentlichkeit "gezogen" hat, dann bist Du Dir selbst (und ein kleines bisscchen vielleicht auch ihr) schuldig, Dich von nun an mit doppelter Intensitaet, die sie aufgebracht hat, SELBST nach draußen und in die Aktivitaet zu ziehen.

Natuerlich wird Dich das einige Gewoehnung kosten. Aber nach einiger Zeit (drei bis sechs aktive Wochen wuerde ich da schon mal ansetzen) wirst Du schon spueren, wie es Dir besser geht.


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