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current74 16.07.2018 09:54

Wie kommt man besser aus sich heraus?
 
Vorab: es geht nicht primär um die berüchtigten "Kaltansprachen".

Es geht vielmehr darum, wie man als eher introvertierte Person lockerer Kontakt aufnehmen kann.

Da das kein akutes Problem ist, sondern ein chronisches, bringe ich es mal in diesem Forum unter.

Ich gehe relativ viel aus, merke dabei aber, dass ich mir mit Kontaktaufnahmen aller Art schwer tue. Eigentlich verharre ich meistens in der beobachtenden Position und lasse das Umfeld auf mich wirken. Sage ich doch mal was, geht das nicht lange, weil ich zu lange brauche. Ich mache seit Jahren halt immer weiter, wüsste aber nicht, wie ich im Endeffekt da definitiv rauskomme.

Es ist absolut nicht so, dass ich beim Weggehen keinen Spaß hätte oder ein totaler Sozialphobiker wäre, der sich nicht aus seinen 4 Wänden traut. Mir fällt eher zuhause die Decke auf den Kopf. Nur habe ich den meistens mit mir allein, wenn ich da nicht schon Leute kenne. Sobald ich jemanden kenne, der/die da auch unterwegs ist, rede ich natürlich auch mit dem/derjenigen. Dann komme ich schon in lockere Kommunikation.

Meistens kriege ich aber kein Wort raus, wenn das nicht so ist.
Ich starte zwar schon immer wieder Versuche, aber meistens wirkt das zu verhalten. Gestern Abend z.B., Sommerfest, junge Leute, Kunstakademie. Hat mir zwar gefallen, andererseits hatte ich das Gefühl, ich gehe in der Menge komplett unter, sehe in Folge anderen zu bzw. nach oder drehe mich um mich selbst. Ein ungutes Gefühl. Zum Glück kam noch ein Kumpel, mit dem ich dann losgezogen bin.

Im Allgemeinen kann ich gut mit mir allein sein, habe da keine Probleme, will das aber natürlich nicht immer. Diese hemmende Situation empfinde ich als belastend.

Kennt da jemand vielleicht Literatur, (Selbst-)hilfe, Methoden?

El Guapo25 16.07.2018 18:30

Meine Arbeit aber vor allem ein nebenjob hat mir dabei sehr geholfen, da ich nicht nur sehr viel unter Menschen komme, sondern auch auf diese zugehen muss.

Mit der zeit wird es dann immer besser. Man wird entspannter und auch kommunikativer mit der zeit. Und auf Menschen zugehen und oder sie ansprechen fällt einem nicht mehr so schwer.

Wichtig ist, dass man unter Leute kommt und sich immer wieder diese Situation aussetzt. Man muss sich das vorstellen als hätte man grade erst frisch den Führerschein. Ganz so sicher und wohl fühlt man sich die erste Zeit nicht hinterm Steuer, aber mit der Zeit nimmst du alles wie Selbstverständlich war und du wirst immer sicherer.

Es gibt aber kein Masterplan das man es in der oder der zeit schafft sich weiterzuentwickeln. Kleine Schritte nimmt man eventuell nicht einmal wahr.

Mal davon ab, dass was du empfindest geht doch sehr vielen Männern so. Beobachte mal in Bars, Clubs und Partys und du wirst sehen, dass die meisten Männer mehr oder weniger zurückhaltend sind. Die Männer die da weniger ein Problem haben, haben natürlich die meisten Kontakte. Du kannst ja mal beobachten und eventuell etwas von diesen Männern oder Leute lernen und mitnehmen wenn du unterwegs bist. Oder auch versuchen Freundschaften mit denen zu schließen.

Baldo 16.07.2018 19:51

Gehts hier darum Frauen kennenzulernen oder allgemein Leute?

Also mir gehts da umgekehrt, je älter ich werde, desto weniger Lust habe ich neue Menschen kennenzulernen, ich bin da mittlerweile richtig faul zum Reden. Selbst auf Arbeit gehe ich nicht mehr so oft mit den Kollegen essen, einfach weil mich die Themen langweilen und es mir im Grunde auch völlig gleichgültig ist. ;-)

Ich habe eigentlich keine Probleme neue Leute kennenzulernen und wenn ich in Bars gehe, was nicht mehr so häufig passiert, dann spreche ich manchmal auch 3 Frauen gleichzeitig an (Gruppe). Die meisten Männer haben vielleicht eine Erwartungshaltung und können nicht entspannen, deshalb verkrampfen sie. Auf der anderen Seite ist es aber auch nicht gerade einfach, wenn da so ein scharfes Brett vor dir steht, mit der du dich unterhälst und du dir dann selber einreden musst, dass du mit ihr nur nett reden willst, obwohl du sie geistig schon nackt vor Augen hast. Letztlich spielt auch die Location eine Rolle. Wenn ich während der Woche mal draußen mit Freunden einen Kaffee trinke, dann ist die Atmosphäre entspannender, man redet in aller Ruhe und beobachtet Menschen (Frauen). Wenn man aber Abends in einer schicken Bar sitzt und die ganzen Frauen aufgetakelt sind, dann wächst irgendwo auch mal ein innerlicher Druck in dir und du fragst dich, soll ich mein Glück versuchen oder lasse ich es sein. Diese Outcome indipendence zu erlernen ist nicht einfach. ;-)

Sportismylife 16.07.2018 20:55

Zitat:

Es geht vielmehr darum, wie man als eher introvertierte Person lockerer Kontakt aufnehmen kann.
Durch üben.

current74 16.07.2018 21:16

Zitat:

Zitat von El Guapo25 (Beitrag 5658407)
.

Mit der zeit wird es dann immer besser. Man wird entspannter und auch kommunikativer mit der zeit. Und auf Menschen zugehen und oder sie ansprechen fällt einem nicht mehr so schwer.

Wichtig ist, dass man unter Leute kommt und sich immer wieder diese Situation aussetzt. Man muss sich das vorstellen als hätte man grade erst frisch den Führerschein. Ganz so sicher und wohl fühlt man sich die erste Zeit nicht hinterm Steuer, aber mit der Zeit nimmst du alles wie Selbstverständlich war und du wirst immer sicherer.

Es gibt aber kein Masterplan das man es in der oder der zeit schafft sich weiterzuentwickeln. Kleine Schritte nimmt man eventuell nicht einmal wahr.

Die Gelegenheiten, wo man regelmäßig mit denselben Leuten oder zumindest einer Gruppe in Kontakt kommt, die man kennt, sind auch die, die ich am einfachsten empfinde. Ich bin in einen Kulturclub eingetreten, wo ich manchmal an der Bar jobbe, habe mich einer Jogginggruppe angeschlossen und gehe rudern. Dinge, die mir Spaß machen...
Was mir hauptsächlich fehlt, sind dauerhafte Kontakte, denn die meisten Leute in meinem Alter, die ich von früher kenne, sind verheiratet, haben Kinder oder sind anderweitig verplant.

Zitat:


Mal davon ab, dass was du empfindest geht doch sehr vielen Männern so. Beobachte mal in Bars, Clubs und Partys und du wirst sehen, dass die meisten Männer mehr oder weniger zurückhaltend sind. Die Männer die da weniger ein Problem haben, haben natürlich die meisten Kontakte. Du kannst ja mal beobachten und eventuell etwas von diesen Männern oder Leute lernen und mitnehmen wenn du unterwegs bist. Oder auch versuchen Freundschaften mit denen zu schließen.
Ich mache da auch selten einen Schnitt.
Das stört mich mal mehr, mal weniger, wenn mich die Veranstaltung interessiert.
Ich kannte früher Leute, die mit allen und jedem in Kontakt kamen, andere waren noch zurückhaltender als ich.
Aktuell finde ich keine Verbindung nach außen.
Möglicherweise spielen da aber auch unbefriedigte Bedürfnisse mit hinein, dadurch wird man ja automatisch krampfiger.


Zitat:

Zitat von Baldo (Beitrag 5658444)
Gehts hier darum Frauen kennenzulernen oder allgemein Leute?

Also mir gehts da umgekehrt, je älter ich werde, desto weniger Lust habe ich neue Menschen kennenzulernen, ich bin da mittlerweile richtig faul zum Reden. Selbst auf Arbeit gehe ich nicht mehr so oft mit den Kollegen essen, einfach weil mich die Themen langweilen und es mir im Grunde auch völlig gleichgültig ist. ;-)

Kontaktaufnahme im allgemeinen, Gruppen im Besonderen. Mit Einzelpersonen (m + w) komme ich eher ins Gespräch, meistens ist es aber so, dass die meisten in Gruppen unterwegs sind oder irgendjemand immer anwesend ist, den sie kennen. Ich komme also gefühlt von außen.
Ist in meinem Fall eigentlich egal ob Frauen oder Männer, ich wüsste bei beiden nicht, wie ich die "kalt" kennen lernen sollte. Bei einer Männergruppe kratzt mich das insgesamt aber weniger, so dass ich da nicht darüber nachdenke.

Zitat:


Ich habe eigentlich keine Probleme neue Leute kennenzulernen und wenn ich in Bars gehe, was nicht mehr so häufig passiert, dann spreche ich manchmal auch 3 Frauen gleichzeitig an (Gruppe). Die meisten Männer haben vielleicht eine Erwartungshaltung und können nicht entspannen, deshalb verkrampfen sie.
Der Ort ist das A & O, gefällt der mir nicht, geht sowieso nichts.
Wie wohl jeder muss ich natürlich auch auf Leute treffen, die mit einem auf einer Wellenlänge liegen.

Das mit der Erwartungshaltung ist ein richtiger Stichpunkt.
Denn die sollte ja erst gar nicht präsent sein. Im Grunde geht's weniger um Smalltalkthemen als um die Haltung, die man sich selber gegenüber hat.

Dexter Morgan 18.07.2018 11:27

Zitat:

Zitat von Sportismylife (Beitrag 5658460)
Durch üben.

Das ist wohl so.

Ich gehe zwar nicht aus (das Nachtleben hier ist für junge Leute oder ältere Paare; ein alter, männlicher Single wäre ein Alien), ertappe mich aber zunehmend dabei, wildfremde Menschen anzuquatschen, die der Zufall zu einem längeren Aufenthalt in meiner Nähe zwingt. Es hat sich so ergeben, dass ich beruflich kommunikativer werden musste, und das setzte sich nahtlos ins Private fort. Reaktionen kommen selten andere als erzwungene Gesten/Minen/Floskeln, was aber nicht wirklich störend ist. Man freut sich auf den Weizen und lässt die Spreu hinter sich :lachen:.

Also: Es ist, wie Sporty schreibt, eine Sache der Praxis.

Someguy 18.07.2018 12:02

@current: schon mal darüber nachgedacht, dass das einfach dein Naturell ist, dass du nicht aus deiner Haut kannst, weil du nun mal so bist, wie du bist? Wenn die 74 in deinem Nick dein Geburtsjahr ist, dann bist du ja auch keine 16 mehr und kannst dich nicht einfach so in einen völlig anderen Menschen verwandeln.

Ich war und bin teilweise immer noch so, wie du dich beschreibst. Ich hatte vieles versucht, um meine Zurückhaltung los zu werden, was jedoch nie so ganz funktionierte. Erst als ich akzeptierte, dass ich kein Draufgänger bin und "Kaltansprachen" nichts für mich sind, ging es bergauf. Wahrscheinlich hat man eine andere Ausstrahlung, wenn man sich nicht die ganze Zeit krampfhaft Gedanken darüber macht, wie man jemanden am Besten anspricht.

miiicha 18.07.2018 13:05

was ich an mir beobachtet habe bezüglich Ansprechen von Menschen / Frauen:

wenn der Impuls kommt, dann es sofort spontan machen, nicht darüber nachdenken

es gibt immer einen Moment, ein Zeitfenster, wo es "dran" ist ... danach sich den Kopf zu zerbrechen...hätte..wäre..könnte, ist sinnlos

WENN ES KOMMT, DANN MACHEN

Sportismylife 18.07.2018 14:08

Zitat:

Zitat von miiicha (Beitrag 5658751)
was ich an mir beobachtet habe bezüglich Ansprechen von Menschen / Frauen:

wenn der Impuls kommt, dann es sofort spontan machen, nicht darüber nachdenken

Das stimmt.

Obwohl ein bisschen überlegen muss man schon.. zumindest wie man einen Menschen anspricht - die Konversation danach ist dann spontan.

timmann 18.07.2018 14:20

Das kenne ich leider nur zu gut. Geht mehr ähnlich, mir fällt auch die Decke auf den Kopf, wenn ich zu lange allein bin mit mir selbst, obwohl ich sagen muss, dass ich manchmal sehr gerne allein bin und die meisten sachen, die andere in der gruppe machen mache ich auch gen mal allein z.B. einkaufen, schwimmen, sport etc.
Abr ich glaube auch das kann man nur durch üben lernen. durch meinen Job klappt es nun shcon etwas besser und ganz wichtig, ich setze mich nicht mehr unter druck und rede mir ein , dass ich ein totaler Versager bin, sondern dass ich eben etwas introvertierter bin als andere, aber an sich ganz nett :D Dadurch dass ich mich nicht mehr so stresse und einrede ich wäre "anders" und ein "außenseiter", klappt das mit der Kontaktaufnahme auch besser und ich fühle mich in Gruppen nicht mehr so unwohl.


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