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Robertalk 04.02.2019 00:00

Sozialneid gegen die Falschen....
 
Aktuell ist ja die Einführung einer Grundrente in der politischen Debatte.
Und wie wird das von Rentnern kommentiert, die ebenfalls kaum über 1000 Euro Rente bekommen? Sie gönnen den noch Ärmeren die Grundrente nicht. Sie hätten schließlich ihr ganzes Leben als Verkäuferin gearbeitet und nun sollen Menschen, die sich immer nur ausgeruht haben, ebensoviel Rente bekommen.
Will sagen, - der kleine Mann, die "kleine Frau", neidet dem noch Ärmeren einen Zugewinn.
Statt dass sich Menschen aus den unteren Sozialregionen über massenhafte Steuerhinterziehung von Großverdienern und Wohlhabenden echauffieren, gönnen sie Menschen in vergleichbar bescheidener Situation keinen Vorteil.

Dass der Sozialneid von an sich schon "ärmeren" Menschen auf noch Ärmere zielt, - und nicht auf die wirklich Wohlhabenden - das kann mich in der Tat richtig aufregen....

041gast 04.02.2019 05:34

Wo hast Du das gelesen/gehört/gesehen?

monochrom 04.02.2019 05:37

Das was Du beschreibst ist kein Sozialneid.

Talamaur 04.02.2019 06:42

Zitat:

Zitat von monochrom (Beitrag 5704534)
Das was Du beschreibst ist kein Sozialneid.

Zitat:

Zitat von Robertalk (Beitrag 5704531)
Dass der Sozialneid von an sich schon "ärmeren" Menschen auf noch Ärmere zielt, - und nicht auf die wirklich Wohlhabenden - das kann mich in der Tat richtig aufregen....

Da ist er doch, der Sozialneid.

monochrom 04.02.2019 06:56

Der von Robert, stimmt. :)

Dexter Morgan 04.02.2019 07:38

Zitat:

Zitat von Robertalk (Beitrag 5704531)
[...] nun sollen Menschen, die sich immer nur ausgeruht haben, ebensoviel Rente bekommen.

Nein. Der aktuelle Vorschlag setzt 35 Arbeitsjahre voraus. In trocknen Tüchern ist aber selbst das noch nicht.

Ansonsten: Jeder versucht stets für sich das meiste rauszuholen. Am lautesten schreien dabei die, denen es am besten geht.

Übrigens: So eine Regelung ist überfällig, nachdem Gerhard Schröder die Altersarmut durch Niedriglohnjobs erfunden hatte.

gastlovetalk 04.02.2019 17:06

Für mich krankt der Heil-Vorschlag daran, dass man mit 34 Jahren und 364 Tagen aus seinem Plan NIX kriegen soll, mit 35 Jahren und einem Tag aber - egal wieviel Teilzeit gearbeitet wurde etc. - die volle Sozialleistung ausbezahlt werden soll.

Dass auch nicht geprüft werden soll, ob überhaupt eine Bedürftigkeit vorliegt (z.B. Einkünfte aus einer hohen Witwenrente "ich hab meinem Mann immer den Rücken freigehalten, 20 Jahre hab ich für die Kinder eingesetzt, und nur außerhalb dieser Jahre hab ich ein paar Stunden pro Woche im Laden gestanden. So konnte er Vorstandschef/Arzt/Ingenieur sein." oder aus Kapital (Erbe?) sollen bei diesem SPD-Vroschlag unberücksichtigt bleiben.)

Zu einem Niedriglohnland gehört eine Mindest-Altersversorgung wohl genauso wie ein Mindestlohn und eine existenzsichernde Sozialhilfe. Aber in der vorgeschlagenen Form sieht es halt leider mehr nach Klientelpolitik aus Steuermitteln aus.

Es sollte auch nicht unbeachtet bleiben, dass derzeit ein größerer Prozentsatz unter den Berufstätigen eine Aufstockung aus Sozialmitteln in Anspruch nehmen müssen als unter Alten. (Und das sind meist Familien mit Kindern, oder noch häufiger prekär, Alleinerziehende).

Doch "Altersarmut" geht immer schön plakativ in die Diskussion einzubringen! Dabei ist das Problem im Moment eher geringer als das Niedriglohnproblem. Und dann würde man vielleicht besser die Grundabsicherung für genau jene Alten vornehmen, die es WIRKLICH benötigen und die restlichen Mittel eher in die Familienförderung investieren.

041gast 04.02.2019 17:20

Ähm...

Was hat das jetzt mit R.s mehr als kruder Behauptung ("Sozialneid") auf sich?

Dexter Morgan 04.02.2019 17:20

Die echte Sozialversicherung wird es nie geben. Um Beamte hineinzunehmen bedarf es zumindest vermeintlich einer Grundgesetzänderung. Hier muss eine Mehrheit derjenigen, die durch eine obszön hohe Absicherung vom Ausschluss profitiert, der Änderung zustimmen.

Immer wieder diskutiert, immer wieder schamhaft abgetan.

Übrigens kostet diese steuerfinanzierte Grundsicherung nur einen Bruchteil dessen, was für Flüchtlinge ausgegeben wird. Die Rede ist von einem "mittleren einstelligen Milliardenbetrag". Peanuts. Das Geld kommt ja per Kaufkraft zurück nach D, und geht überwiegend nicht ins Ausland.

gastlovetalk 04.02.2019 17:36

Zitat:

Zitat von narrenkaeppchen (Beitrag 5704586)
Ähm...

Was hat das jetzt mit R.s mehr als kruder Behauptung ("Sozialneid") auf sich?

Entschuldigung, ich hab das im Edit nochmal völlig neu umgeschrieben.

Die Behauptung von Roberta ist zu grob und pauschalisierend, daher sogar diskriminierend gegenüber denjenigen Alten, denen er das unterstellt.

Meine Abhandlung läuft aber darauf hinaus, dass
a) eine Fallbeilregelung statt der bisher für Rente im Grundsatz üblichen Proportionalregelung (Äquivalenzprinzip) eingesetzt wird - und dadurch wird Sozialneid vom vorschlagenden Politiker tatsächlich völlig unnötig GESCHÜRT.

b) das mit "den Falschen" sehr auslegungsfähig ist. Ich würde z.B. sagen, dass die Maßnahme von vorneherein großteilig auf die Falschen zielt - und zwar aus politischem Kalkül, nicht aus Gerechtigkeitsüberlegungen.

@Dexter: der einstellige Milliardenbetrag wird jährlich fällig werden. Der Rückfluss in die deutsche Volkswirtschaft ist fraglich. Und der Finanzminister klagt gerade darüber, dass er ohnehin einen zweistelligen Milliardenfehlbetrag erwartet.


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