Selbstmitleid?!
Nachdem ich gestern im TV wieder mal den Satz "Hör auf in Deinem Selbstmitleid zu ertrinken!" gehört habe, hab ich mir die Frage gestellt, ob Selbstmitleid eigentlich nur etwas Negatives ist? Mir ist kein Zusammenhang eingefallen, in dem Selbstmitleid als etwas Positives gesehen wird.
Und eigentlich liegt der Grund für unsere Verzweiflung, Trauer etc. doch im Selbstmitleid, oder? Wenn wir verlassen oder betrogen wurden, bedauern wir uns dann selbst? Und warum hat das Wort "Selbstmitleid" so einen blöden Nachgeschmack? |
ehrlich gesagt, manchmal bemitleide ich mich gerne selbst. dann jammere vor mich hin, wie schlecht es mir doch geht usw. und danach gehts mir wieder besser. muss ja keiner mitkriegen. also ich mach das nur wenn ich alleine bin. ist für mich wie traurig sein und weinen - es kann heilsam für die seele sein.
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Zitat:
VH |
Ich sehe es ähnlich wie Lollypop Girl.
Dazu aber auch, Selbstmitleid kann positiv sein weil man z.B. Trauer "bearbeiten" muß, damit fertig werden muß. Wie im Spruch "die Zeit heilt alle Wunden". Selbstmitleid ist oft eine unvermeidbare Phase die einem helfen kann. Es passiert manchmal auch natürlich, ob man will oder nicht. |
Selbstmitleid---> ist der Sumpf aus dem man so schnell wie möglich rausfinden muß!
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@ van Helsing:
Glaub, das kommt ganz gut hin. Daß Selbstmitleid da anfängt, wo man trauert WEGEN der Traurer und nicht um den Grund an sich. Denke auch, daß es sicher manchmal schon hilfreich sein kann, solange man sich dann auch dessen bewußt ist, daß man sich selbst bemitleidet und man nur SELBST was daran ändern kann. Kennt sicher jeder :) , daß man zu Hause sitzt und einfach nur heult, tagelang und irgendwann kann man sich selbst nicht mehr ertragen und fängt wieder an vernünftig zu essen, sich zurecht zu machen und unter Leute zu gehen. Also war oder ist das Selbstmitleid evtl. doch hilfreich, solange man sich darfüber im Klaren ist, daß das irgendwann aufhören muss. Glaube nur, daß es manchmal schwierig ist, sich da selbst wieder raus zu holen..... |
in irgendeiner art und weise bemitleidet sich doch nur selber um auf das mitleid anderer zu hoffen. selbst aktiv zu werden und zu sich selbst zu stehen ist manchmal verdammt schwer, doch irgendwie das einzige um wirklich was an der situation zu ändern und aus dem malheur und der traurigkeit rauszufinden.
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Aber wo genau fängt Selbstmitleid ein? Also woran merkt man das selbst?
Nehmen wir eins von vielen vielen Beispielen hier aus dem LT: Jemand wurde verlassen und sitzt jetzt zu Hause und weint sich die Augen aus. "Ich liebe ihn/sie doch so sehr!" "Ich kann nicht ohne ihn/sie!" Und so weiter. Was betrauert man da eigentlich? Sich selbst? Weil man jetzt ja alleine ist und ohne die Liebe des Anderen auskommen muß? |
Selbstmitleid, wenn man kein Mitleid von anderen bekommt ist die schlimmste Form.....sie lähmt.
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Für mich ist Selbstmitleid ein weiterer Konstrukt (neben Trauer, ...), um sich weiter zu entwickeln. Es bringt einen in einen Zustand, in dem man sich mit einem Problem beschäftigt und alles andere ausblendet. Im günstigen Fall findet man ein Lösung für das Problem, oder man lernt sich mit dem Problem zu arrangieren. Im ungünstigsten Fall verfällt man vielleicht in Depressionen.
Also: Selbstmitleid ist (für mich) ein Prozess, der zu Verarbeitung eines Problems dient und zur persönlichen Weiterentwicklung führt. Ergo: Selbstmitleid ist nicht negativ. Das Ergebnis der Weiterentwicklung ist wichtig. |
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