Trimalchio

Dein Eingangstext klingt eher danach, dass da nichts zu machen ist. Du sagst ihm dauernd etwas und glaubst, dass es nicht die angemessene Wirkung hinterlasse. Er wird vielleicht denken, dass Du ihm da Unrecht tust. Wie auch immer: Ihr vertragt Euch da in einem wichtigen Punkt nicht, der zu Deinem Glück gehört. Wenn einer von Euch oder Ihr beide den Bogen da irgendwo überspannt, wird es allerdings auch mit der nächsten Partnerschaft nicht glücklicher.

Ob Du Dich allerdings von ihm trennen sollst, ist eine schwierige Frage und die Antwort kannst Du letztendlich nur selber finden. Ich kann Dir nur zustimmen, wenn Du nicht eine Trennung auf Verdacht machst, um dann zwei Monate später wieder um seine Freundschaft zu betteln. Das muss eine ernsthafte und endgültige Entscheidung sein.

Seit Jahren ädnert sich nichts und jetzt durchleuchtest Du, was Du verkehrt machst? Warum bist Du Dir so sicher, dass Du etwas verkehrt machst? Kann ja sein, dass Du da einen Grund zu der Annahme hast.

Findus

Du hast hier viele Denkanstösse bekommen. Mache das Beste daraus...wie auch immer das Beste für Dich aussieht. Nur noch dazu:

Natürlich sollte man sich reflektieren. Und überlegen, was man vielleicht nicht so toll macht, aber vor allem auch: Was man eben toll macht. Das nennen vielleicht andere "ständige Arbeit" an sich selber...ich würde es eher Reflektion und Entwicklung nennen.

Und in diesen Entwicklungen (das sollte man nicht vergessen) steckt eben auch der Partner.

Aber ich bleibe dabei: "Arbeiten" an einer Bezíehung ist schräg. D.h. nicht, dass es nicht Entwicklungen gibt, dass man hier und da auch mal Kompromisse schließen muß oder auch mal Meinungsverschiedenheiten hat. Aber genau diese Konfliktfelder sollten doch möglichst gering ausfallen.

Wer ist denn in einer Beziehung, in der man ständig arbeiten muß? Was sollte das Interesse sein? Ich stelle mir das gruselig vor. Man war bei der Arbeit, kommt nach Hause und muß dann gleich wieder nachdenken, was man denn an der Beziehung, die einem das Leben doch positiv bereichern sollte, arbeiten muß. Statt streßfrei und locker und leicht mit dem Partner den arbeitsfreien abend oder das Wochenende zu geniessen...es gibt in meinen Augen schönere Tätigkeiten als Arbeit.

Sollte das "Arbeiten" Dauerzustand werden, wäre es in letzter Konsequenz wohl besser einzusehen, dass man eben nicht zusammen paßt.

gastlovetalk

Nicht selten reagieren Maenner tendenziell besser auf etwas, das man TUN kann, wo man auch Ergebnisse erarbeiten kann, wo etwas Sichtbares bei rauskommt.

Und tendenziell lieber probieren Sie etwas aus, als vorher lange drueber zu sprechen, ob das denn alles fuer beide gut, richtig und ueberhaupt das Beste von der Welt ist. Man kann ja hinterher drueber sprechen, wenn das sichtbare Ergebnis vorliegt, ob das denn nun fuer beide gut ist. Oder was man daran noch weiter verbessern kann.

Das ist jetzt nur so ein Schuss ins Blaue, es koennte natuerlich auch ganz anders sein bei Euch.

Dir fehlt Sex? Er aergert sich ueber Dein Launen?

Vielleicht steigt seine Lust, wenn er was Aeusseres tun, und sich erfolgserlebnismaessig ueber das Ergebnis freuen durfte? Vielleicht noch mit anderen? Vielleicht wird Deine Laune besser, wenn Du Dich mit ihm an so etwas Aeusserem zuwendest (statt an ihn in der Wohnung mit reflektiven aber wenig produktiven Gespraechen ueber gute und schlechte Launen etc. gefesselt zu sein)?

Ein Weg, ganz indirekt, vielleicht gut. Kann auf Dauer aufrechterhalten werden, wenn es denn klappt.

Oder, ein anderer Weg, ganz anders: er "verpflichtet" sich, Dich eine Woche lang doppelt so haeufig wie sonst sexuell zu befriedigen. Du verpflichtest Dich, in dieser Woche nur "gut gelaunt" zu sein, und auch nachweisbar einen groesseren Teil als sonst von der Hausarbeit zu machen.

Das kann man normalerweise nicht allzu lange aufrechterhalten, vielleicht hoechstens drei Wochen lang. Aber vielleicht ist so ein gemeinsamer Versuch bei Euch moeglich und bringt dann wieder Erkenntnisse.

Wichtig ist m.E. dass Du zulaesst, wenn er sich in reflektierenden Gespraechen nur kurz aeussern und Dir auch nicht allzulange zuhoeren will. Z.B. beinahe taeglich (z.B. fuenfmal woechentlich) zwanzig Minuten, in denen Du 70% Gespraechsanteile hast, das muss Dir reichen.

Wenn es festhaltbare Ergebnisse git, am Ende nochmal mit einem kurzen Satz pro Ergebnis zusammenfasssen.

Und eben weniger reden, und mehr tun.

Und taeglich (wirklich taeglich!) zu fester verlaesslicher Zeit fuenf Minuten Kuscheln ohne Sex - aber auch ohne jegliche Gespraeche (ausser den drei magischen Worten - nichts was zu einer Spannung oder einer Reflexion fuehren koennte). Kuscheln heisst hier "mit Hautkontakt". Die dabei freigesetzten Hormone verringern Deine Tendenz zur schlechten Laune und seine Tendenz, sofort zurueckzugreinen. Das wirkt normalerweise ca. 24 Stunden lang, und verbessert auch die berufliche Zufriedenheit. Ist alles nachweisbar.

PS.: Manchmal hilft es beim Lesen eines Threads, rauszufinden, welche Nachrichten von Maennern und welche von Frauen geschrieben wurden. In Deinem scheint es mir ziemlich auffaellig so zu sein. Geschlechterdifferenz der Kommentare.