Trimalchio

Hi,

der Wunsch nach Jungfröulichkeit bei ihm hat ja anscheinend kulturell-religiöse Wurzeln. Aber von Religiösität schrieb er selber nichts. Was nichts an der Tatsache ändern wird, dass die Erziehung in gewissem Umfang noch wirkt und bei ihm einen Gefühlszwiespalt hinterlassen hat.

Und ich glaube er will beides: Sich von ihr trennen und sie behalten. Beides ist dann von den entsprechenden Gefühlen getragen. Nur der Verstand hat bislang eine eindeutige Lösung für dieses Problem. Wenn er mal eine eindeutige Lösung hat, kann er die umsetzen udn hat das Recht dazu. Okay. Aber dazu muss es noch kommen.

Ds Problem kann sich sogar wiederholen mit einer neuen Freundin. Oder besser nicht und das wird dann wenigstens vor Eingehen der Freundschaft geklärt.

gastdelete

Stelle mir komisch vor, wenn man gleich bei sympatischem Augenkontakt direkt fragt, ob der Andere auch jungfräulich ist. Erst danach wird zu einem Drink eingeladen.

Wanderlust

Er hat keinen religösen Leitgedanken, sondern eine Vorstellung davon was ihm wichtig ist, in dem Fall Jungfräulichkeit.
Nun teilen tu ich das nicht, aber doch ist es sehr respektierenswert, wenn jemand sich stark genug fühlt einen Weg zu gehen, der sich deutlich abhebt vom heutigen Gedankengut.

Trimalchio

Ja. Die Probleme will ich mir fast nicht ausmalen. Jedenfalls muss er sehr zögerlich sein bei der Wahl einer Freundin. Wenn es anderen ausreicht, dass die Frau sympathisch, charmant, witzig oder was auch immer ist, kommt dann ein vorsichtiges Abtasten auf Vorerfahrungen.

Aber selbst wenn sie ganz und gar unschuldig ist, mag sie das vielleicht gar nicht sagen oder andeuten.

gastdelete

Respektierenswert ist es schon, aber für mich absolut unverständlich. Es gab Zeiten, als ich auch die Ansicht vertreten habe, doch jetzt rückblickend kann ich nur sagen, dass diese Stellung durchaus mehr Probleme versteckt halten mag als man denkt. Schließlich will ich doch nicht eine Katze im Sack kaufen, sondern den Menschen, den ich heirate, kennen, auch in solch intimer Hinsicht, die doch sehr wichtig ist.

gastdelete

Ganz besonders, da diese Tatsache heutzutage keine Tugend mehr, sondern viel mehr Nachteil und beinah Vergehen sein soll.

Wanderlust

Wir können unsere Partner ja auch nicht auf jahrelange beziehungstauglichkeit testen. Ich finde es ist vorallem eins Entwicklung.
Und erist 21 Jahre in meinen Augen noch viel Platz für selbiges.
Schwierigkeiten ergibt das vorallem in der Suche, aber ich denke schlimmer wäre es diesen Gedankenaufzugeben, wenn er nicht bereit ist das würde ihn höchstens unglücklich machen.

Vielleicht ändern diese Schwierigkeiten seine Gedanken auch.

gastdelete

Ich denke TE war einfach selbst noch nie in einer Situation, in der eine Intimität gedankenlos und gefühlsmäßig als richtig wahrgenommen wird. Nach so einer Erfahrung würde er ganz anders reden und die Frau nicht so beinah verurteilen, nur weil sie schon mal Sex hatte.

Wanderlust

Ich glaub nicht das er sie verurteilt, es ist vielleicht eher so das sein Sichtfeld recht beschränkt war, seine Eltern haben ihm diese Welt so gezeigt, jetzt stellt er fest die Welt ist ganz anders und ist verwundert.

gastdelete

Das ist es ja. Wir kriegen alle bestimme Weltsichten vorgesetzt. Doch unsere Aufgabe als Erwachsene ist es, zu erkennen inwieweit diese wirklich für uns akzeptabel und richtig ist. Diese Aufgabe stellt sich TE gerade.