Ally64

Informativ ist, WOHER der Fragesteller seine Einstellung bezieht.

Wieso hat er diese? Aus seinem Umfeld? Wat darüber gelesen, gehört?

Scheint, der Tippweise u. Username, aus einem anderen Land zu kommen.





Auch wenn es sich der Norm der Gesellschaft

ab 16 musste gepoppt haben, sonst biste ein Spätzünder
mit 30 musste deine Weichen gestellt haben, Partner, Beruf, Kind, Haus blabla
wenn de mit 40 noch nicht verh. bist, hast du gelost!
haste dich nach einem Date 3 Tage nicht gemeldet, stehste nicht auf den Gegenpart

wenn de mit 18 keinen Führerschein machst, stimmt auch wat nicht.

und die Lobby des "Autohaben-müssen" ist auch sehr groß.


WER bitte legt fest, was sich zu gehören hat, WAS NORMAL IST und was nicht?


Die teils beknackte GESELLSCHAFT, wir alle!


Und deshalb sind die Foren voll mit Probs, die zum Teil aufgrundessen hausgemacht sind.

Trimalchio

@ali64
Ja. Unsere Gesellschaft vermittelt noch immer dieses Ideal der Jungfräulichkeit. Schon Shere Hite (natürlich mit damaligen Forschungsergebnissen aus den USA) schrieb über ein Problem mit der da oft auftretenden Doppelmoral:

Frauen dürfen nach der Einstellung der Männer eben nicht zu viel Erfahrung haben. Am besten sollten die Frauen nach Vorstellung vieler Männer jungfräulich sein. Gleichzeitig lassen die gleichen Männer eine Frau schnell fallen, wenn sie eben so "verklemmt" ist, dass es bis zum dritten Treffen noch nicht zum Sex kam.

Noch besser: Darauf angesprochen sahen die Männer ein, dass es sich um eine Doppelmoral handelt. Sie sahen sich allerdings nicht in der Lage, diese Doppelmoral abzustellen. Geht auch nicht einfach mal auf Knopfdruck. Das sind tief verankerte Gefühle.

Was tun? Ich gehe einfach davon aus, dass es nach der passenden Erkenntnis nur noch eine Frage der Zeit ist, bis derartiges verinnerlicht wird. Mir selber wurde früher auch dieses Jungfräulichkeitsideal vermittelt. Und man kann sich davon vollkommen lösen. Je älter ein Mann wird, desto eher wird er ohnehin vermuten, dass eine interessante Frau eben keine Jungfrau sei. Dann ist es auch kein Verlieben in diese Frau als "Jungfrau".

Abgesehen davon beschreibt das auch nicht gerade einen Teil der Persönlichkeit. Jungfrauen sind anders??? Stimmt wohl eher nicht. Sie ändern sich auch nicht großartig wegen oder kurz nach Erfahrungen.

Und abschließend will ich mal nicht verleugnen, dass die meisten Männer wohl auch einmal eine Phase haben, in der sie in jugendlicher Unschluld auf Jungfrauen stehen. Alles von Eltern, Lehrern, Gesellschaft, .... vermittelte Einstellungen, die sich später mehr oder weniger erarbeitet legen.

gastdelete

Wie bekloppt klingt das denn? Lauter Widersprüche und nichts dahinter
Ehrlich gesagt habe ich zur Zeit absolut kein Gefühl, dass Jungfräulichkeit überhaupt noch irgendwie als etwas Positives vermittelt wird.
Frauen sollten weniger Erfahrung haben? Ja, weil sich viele Männer gleich in die Hose machen und arge Minderwertigkeitskomplexe entwickeln, sobald Frau etwas mehr und besser sexuell kann als der Mann. Doch gleichzeitig sind viele einfach zu faul und zu fein sich Zeit für eine unerfahrene Frau zu nehmen.

In was für einer Gesellschaft leben wir?

gitta.tuer

Vor allem frage ich mich...wenn wir alle im Leben wirklich nur einen Partner oder Partnerin haben dürfen oder sollten....was macht man, wenn die Beziehung/Ehe unerträglich wird....leidet man, bis man in die Grube fällt.....?

gastdelete

Früher war das nicht unüblich...

Zorn_de_Khan

Wenn sich ein/e 14 Jährige/r heute mich ihrer/seiner Oma unterhält(, die 65 und nicht 42 ist)
und 2 Stunden später mit ihrer/seiner Clique, und in beiden Gesprächen das Thema
"Jungfräulichkeit" diskutiert wird, dann vermittelt die Oma mit hoher Wahrscheinlichkeit
zumindest, dass Jungfräulichkeit nichts schlechtes ist, wohingegen in der Jugendclique
herauskommt, dass am liebsten keiner mehr "Jungfrau" sein würde.


Und in diesem ganzen Wirr-Warr von der "billigen Sch!amp3" bis zur "alten Jungfer",
was jetzt mal komplett geschlechtsunspezifisch gelten soll, findet sich jeder junge
Mensch und muss sich irgendwo darin positionieren. Dass sich dann eine Doppelmoral
ergibt ist doch ganz logisch, denn der Mensch neigt zu Vereinfachungen, weil sich
soetwas in der Regel ziemlich gut bewährt. Man kann auch Tripel- und Quadrupel-Moralen
kategorisieren, das macht das Streiten darüber komplexer und aufwändiger.

(Ich meine damit: Ein bisschen Erfahrung soll Sie/Er haben, aber auch nicht zu
viel.... Und dieses "bisschen", kann man wieder in ganz viele "Unter-bisschens" unterteilen...)


Wenn man für sich persönlich eine extreme Position einnimmt, dann schafft man
sich Probleme, die sehr viele andere nicht haben. Das macht eine Position nicht
falscher oder richtiger als andere, das macht sie aber schwierig für den einzelnen.


Jungfräuliche Frauen zu finden wird mit steigendem Alter immer schwieriger. Um
die 20 ist das noch halbwegs realistisch, tatsächlich eine Jungfrau kennen zu lernen.


Richtig problematisch ist aber, wenn die eigene Einstellung derart auf den möglichen
Partner projeziert wird. Du schreibst so viel davon, dass kein Mensch hier glauben
kann, dass das nicht DAS Problem für dich an einer Frau ist. Du verschwendest
so viel Energie darauf zu ergründen, warum sie keine Jungfrau mehr ist. Deine
Einstellung ist wirklich bemerkenswert und deine Ziele mit der Familie und der glücklichen
Beziehung klingen nach einer guten Lebensperspektive und es gibt einen großen
Haufen Frauen in der Welt, die sich eben auch eine solche Zukunft wünschen.


Du hast dich selbst in einer dem gegenüber sehr "feindlich gesonnenen" Gesellschaft
lange in dein eigenes Lebenskorsett gezwängt und dich lobenswerter Weise nicht
umkrempeln lassen, aber erwarte nicht, dass andere Menschen mit dem selben
Korsett herumlaufen.


Ist das für dich ein nicht Änderbarer Umstand, dass deine Partnerin Jungfrau sein
muss, weil dir sonst das Hirn im Schädel qualmt, dann musst du wirklich gezielt
nach jungfäulichen Frauen suchen. Du wirst mit zunehmendem Alter dann immer
mehr ein SPielball der Statistik.

Zorn_de_Khan

Das kommt noch dazu. Selbst eine jungfräuliche Frau muss sich nicht als die "Supermutti"
entpuppen und dir dein Leben lang treu ergeben sein und allabendlich den Sonnenuntergang
anschauen.


Und dann erlebst du, damit du deine eigene Moral nicht erschütterst die Hölle auf
Erden in der Ehe oder nach der Scheidung, die auch nicht passen dürfte.


(Das gilt mit umgekehrten Geschlechtern natürlich genauso)

Valentino

Und heute, was ist heute?

Der Druck den Du @pietro (ich wähle die allgemein übliche Du-Form und hoffe dass dies in Deinem Sinne ist. Mein Respekt ist Dir dennoch sicher.) Dir selber mit der Enthaltsamkeit auferlegst wird irgendwann zum Boomerang. Noch kannst Du alles kontrollieren, denkst es zumindest, bist auf der Partnersuche.

Deine Triebe werden Dich aber irgendwann einholen und Dir vermitteln, dass Du endlich mit der Frau Deiner Träume Sex haben willst. Dazu sind jedoch ein paar Schritte notwendig. Erst einmal muss es sie geben, jungfräulich. Dann musst Du sie für eine Paarbeziehung gewinnen. Bis hierher ist es zwar nicht einfach, aber zu bewerkstelligen.

Der Drang nach Vermählung wird sich auf Euch legen und jegliche Zweifel an der Richtigkeit der Auswahl verschwinden lassen. Schnell ist ein Antrag formuliert und die holde Schöne wird auch in Anbetracht Deiner Werbung geneigt sein zuzusagen. Schließlich hat ja auch sie ihre Triebe, die sie endlich ausleben will.

So, Hochzeit, etwas verfrüht, unklar ob Ihr dauerhaft zusammen passt, dann irgendwann Ernüchterung. Jetzt stellst Du fest, dass die vermeintlich kontrollierbaren Triebe doch ihr Unwesen getrieben und Deine Sichtweise verfärbt haben. Sie beeinflussen Deine Entscheidung ohne dass Du es merkst. Du bist jetzt mit einer Frau verheiratet, die Du entweder in Ermangelung an Alternativen ausgewählt oder der Du wegen abstinenzbedingt verstärktem Sexualtrieb aufgrund irgendwelcher erotischer Attribute den Hof gemacht hast.

Diese weiblich-erotische Ausstrahlung verschwindet für den Partner nach ein bis zwei Jahren. Dann kannst Du nur hoffen, dass es weiterhin passt und Ihr nicht allein aus Eurem vermeintlich kontrollierbarem Sexualtrieb heraus wegen genau dieser Attribute zueinander gefunden habt.

Was ist, wenn es nicht passt und ihr nicht mehr miteinander könnt? Wird nie passieren? Das sagten rund 50% aller Paare, die vor dem Scheidungsrichter stehen und 66% der noch verbliebenen Ehefrauen, die ebenfalls gehen würden, wenn sie es sich nur leisten könnten.

Du hast eine verdammt kleine Auswahl, da nahezu alle Deine potentiellen Partnerinnen bereits ihre Jungfräulichkeit aufgegeben haben.

Was kommt aber nach Eurer Beziehung? Eine Jungfrau mit 40 Jahren und nie vollzogener Ehe? Oder eine die noch nie eine Beziehung hatte und entsprechend beziehungsunfähig ist?

Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Partnersuche. Den wirst Du dringend brauchen.

gastlovetalk

und zuvor schon Simone de Beauvoir ueber franzoesisch / spanisch / kathlisch /machoistische Gesellschaften ...

gastdelete

Was heute ist, weißt Du genau so gut wie ich - wenn man nicht miteinander kompatibel ist, trennt man sich, ohne Angst zu haben von allen rund rum verurteilt und gesteinigt zu werden.

Wer Lust am Leiden und Dulden hat, sollte sich lieber in einer SM-Szene probieren als auf der Ebene einer normalen Beziehung.