Trapetertoni

Hallo liebe User und danke fürs lesen

Seit November habe ich (m26) von meinen Ärzten erfahren, dass ein bereits "herausoperierter" Tumor 2009, nahe dem Hirn und zentralen Nervensträngen offenbar doch nicht komplett entfernt wurde.
Also um den Umfang nicht zu sprengen: Zu nah am Hirn um etwas zu unternehmen und: In der Zukunft werde ich einige Lähmungen (Gesicht, komplette linke hälfte, rest noch unbekannt) sowie keine hohe Lebenserwartung konfrontieren. Quasi: der Tumor wächst und verdrängt immer mehr das Hirn.
So seid Anfang November bin ich über diese Tatsachen bewusst, schaffe es allerdings nicht, Freundin (25), Freunden und Familie darüber zu unterrichten.

Jetzt zu meiner Frage: Immer größer werdende Depressionen sowie meine Aussichten verpflichten mich gewisse Vorkehrungen zu treffen:
a) Trennung mit Freundin inkl. Angabe meiner Gründe
b) Trennung unter Vorgabe falscher Tatsachen
Natürlich ist mir bewusst, dass Sie ja auch ein Wörtchen darüber entscheiden könnte. Jedoch sind meine Depressionen, Ängste lange nicht mehr so zu verbergen, dass ich weiterhin geheimhalten kann. Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit lassen sich leider nicht verbergen.


Die Beziehung wird ehrlicherweise den Bach runtergehen und ich finde es als meine Pflicht ihr zu ermöglichen, ein Leben nach gewisser Zeit sorgenfrei leben zu können.

Wie würdet ihr in meiner Situation reagieren?
Das natürlich Familie und Freunde auch noch anstehen soll nicht teil der Diskussion werden.

Vielen Dank fürs lesen und kommentieren
Peter

hoefti

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Valentino

Ich würde meine Freundin heiraten und das Leben so leben als wäre jeder Tag der letzte.

Ansotica

Meinst du nicht, dass du deine Freundin nicht so bevormunden solltest und sie entscheiden lassen solltest ob sie das mit dir durchstehen will oder nicht?

Ich meine wozu taugt 'in Guten wie in schlechten Zeiten' denn sonst? Damit ist doch genau sowas gemeint. Ich verstehe nicht wieso du sie da nicht um dich haben willst.

ist

Bin der gleichen Meinung wie Valentino und Ansotica

Cassandra17

wie lange seid ihr zusammen?
liebst du sie? liebt sie dich? wohnt ihr zusammen?

also ich würde Ansotica dahingehend zustimmen, dass du die freundin vollumfänglich informieren solltest und ihr die entscheidung überlässt, ob sie lieber geht oder bleibt.

und prinzipiell finde ich immer, dass die wahrheit gesagt werden sollte. ihr was falsches zu erzählen, um sie zu "schützen" ist blödsinn. es wird sie zu tiefst verletzen und wenn sie dann die wahrheit rausbekommt vermutlich noch mehr.

bzgl. deiner krankheit weiss ich gar nicht, was ich dazu schreiben soll... schrecklich... ich hoffe (trotzdem) und wünsche dir das allerbeste in dieser situation!

Melkor

Erstmal mein herzliches Beileid zu so einer be**** Diagnose, sowas wünscht man natürlich keinem.

Ich weiß ja nicht, wie schnell deine Krankheit voranschreiten wird, aber früher oder später kommen harte Zeiten auf dich zu. Du solltest nicht versuchen, das alles allein zu stemmen, um andere zu schützen, obwohl es dir richtig erscheint. Erzähl deiner Freundin von deiner Situation und dass du von ihr nicht erwartest, dass sie die ganze Strecke mit dir geht. Dann kann sie entscheiden, was sie macht und ich glaube nicht, dass sie da gleich Schluss macht! Auf keinen Fall würde ich da falsche Tatsachen vorspiegeln. Lass dir von denen, die wollen, ruhig helfen!

Deine Depressionen zu verbergen und vor allen zu verstecken lässt sie nur größer werden. Ich finde, du solltest alle aufklären und sie dir helfen lassen, dein weiteres Leben zu genießen. Wer weiß denn schon wirklich, wie lange dir noch bleibt und ob man nicht doch noch was machen kann? Das solltest du angehen, damit du ein richtiges Ziel hast. Nur in Depressionen wegen deines Gesundheitszustandes zu versinken bringt dich nicht weiter und du machst dir das Leben nur selbst noch schwerer!

Cecily84

Lieber Peter,

ich glaube, dass keiner von uns Gesunden hier sich wirklich in deine Situation versetzen soll, und völlig verstehen kann, wie man sich fühlt.

Ich kann nur versuchen, mir vorzustellen, was wäre, wenn mein Freund (den ich wirklich vom ganzen Herzen liebe) in deiner Situation wäre.
Ich wäre natürlich erstmal psychisch voll am Boden, aber ich würde auch jeden Tag bei ihm bleiben wollen, ihm helfen und ihm somit meine Liebe zeigen. Klar ist dann so eine Situation auch schwer zu ertragen, und es könnte auch sein, dass ich es nicht schaffen würde und aus Schmerz/Angst mich irgendwann distanzieren würde. Ich würde aber wirklich alles Mögliche machen, um genug Kraft zu haben, um bei ihm bis zu Ende zu bleiben.

Und jetzt stelle ich mir auch vor, was wäre, wenn er mir seine Krankheit verheimlichte, mit mir Schluss machte und ich es dann (wie unvermeidlich) es rausfände.
Es wäre mir noch schwieriger, das Ganze zu verarbeiten. ich wäre verletzt, verwirrt, ich würde mich fragen, warum mein Freund sich mit mirh nicht sicher genug fühlte, um mir die Wahrheit zu erzählen. ich würde mir Vorwürfe machen, dass ich nicht verstanden hatte, dass er ein schwerwiegendes Problem hatte. Uns es würde mich verletzen, dass er mir die Möglichkeit nicht gegeben hatte, ihm durch meine Hilfe und meine Unterstützung meine Liebe zu beweisen.

Ich glaube nicht, dass du sie beschützt, indem du ihr deine Krankheit verheimlichst oder indem du dich deswegen für eine Trennung entscheidest. Es ist einfacher, die Krankheit eines geliebten Menschen zu verarbeiten und ertragen, wenn man während der Fortschreitung der Krankheit bei diesem Menschen sein durfte.

Vielleicht irre ich mich, aber ich habe so das Gefühl, dass du dich trenne möchtest, nicht nur um sie zu beschützen, sondern auch aus Angst. Sie kennt dich vor der Krankheit und hat dich so lieben lernen, und jetzt hast du Angst, mit der Zeit für sie nur ein kranker Patient zu werden, um den sie sich kümmern muss. Du willst vielleicht nicht in einem kranken Zustand von ihr gesehne werden. Das kann ich auch nachvollziehen. Ich glaube, ich hätte die selben Ängste wie du.

ABER: echte Liebe (wie ich sie zumindest für meinen Freund empfinde) heißt nicht nur einen Menschen zu lieben, wenn er immer gesund, fröhlich usw ist. Vielmehr heißt es, für ihn da zu sein und ihm zeigen, dass er für seine "Seele" fü immer geliebt wird, und dass er in schwierigen Zeiten nicht allein ist.

Lass sie bitte wissen, was mit dir los ist.Und teile deine Ängste mit ihr, bezüglich Krankheit und Beziehung. Ich glaube, wenn du diesen Schritt wagst, der dir vielleicht jetzt wie eine enorme Hürde erscheint, wirst du dich auch besser fühlen und mit mehr Kraft die Krankheit ertragen können.

Ich wünsche dir das Beste,
Cecily.

Shaina

Deine Freundin würde sich doch immer fragen, warum du ihr nicht genug vertraut hast, um deinen Schmerz mit ihr zu teilen.

Bitte sag es ihr. Somit erlebt ihr vielleicht noch eine sehr intensive schöne Zeit zusammen. Leide nicht an Einsamkeit. Jeder Tag ist wertvoll.

Und ich wünsche dir von Herzen viel Kraft und eine schöne Zeit.

Fallendream

Lass sie das entscheiden! Sei ehrlich! Es kann auch für euch beide eine schöne zeit werden, wenn ihr es geniesst!
Du musst nicht alles mit dir alleine ausmachen, du kannst ein Teil deiner last " abgeben" dann ist das Päckchen leichter!
Wenn sie es denn will! Aber es wäre nur fair und ehrlich, sie mit entscheiden zu lassen! Heisst es nicht " in guten wie in schlechten zeiten, gesundheit und krankheit"? Das sollte nicht nur für eine Ehe gelten, sondern für jede liebevolle, aufrichtige Beziehung

Martin29

Mich wundert es das du schon aufgibst. Es gibt doch auch Chemo oder so tolle Dinge wie das Cyberknife was für genau so schwierige Tumore entwickelt wurde.
Ansonsten würde ich mit deiner Freundin reden und unbedingt sie entscheiden lassen.