berkel

Ich kann da nur für mich sprechen, jedenfalls was Komplimente und Co angeht. Denn da hatte ich einfach gar keine Übung darin bzw. die Male die ich es früher versuchte, war meine Frau eher peinlich berührt. Also hab ich es irgendwann gelassen, denn wozu unangenehmes tun? Das war ja nicht meine Absicht.

Zum anderen... ist es gegebenenfalls auch ein Kommunikations- und vielleicht Empathieproblem (auch mit sich selbst) durch unterschiedliche Wahrnehmung.

Denn beispielsweise, etwas übertrieben und mit einem gesagt, mag man als Mann denken, ... was will sie denn schon wieder hören ? Ihre Brüste sind noch genauso toll wie vor 2 Wochen, warum sollte ich denn da schon wieder was dazu sagen? Oder um es mit einem Zitat (aus einem Film glaub ich) auf den Punkt zu bringen: "Schatz, natürlich liebe ich Dich. Das haben wir doch schon besprochen." Da sieht "Mann" gar keinen Handlungsbedarf, denn der "Fall" bzw. die Sachlage ist doch klar.

Etwas ernster: Ich denke, das Problem kommt dann durchaus zum Tragen, wenn man zu sehr aufeinander hockt - den Partner als zu selbstverständlich ansieht. Um es etwas Küchenpsychologischer anzugehen, verwechselt man vielleicht den Partner mit einem "immer da seienden" Elternteil - denn meist lobt das Kind die Eltern nun auch nicht. Ist jetzt aber nur .... so eine Idee.

Wie "ist" schon sagt - Erotik, Leidenschaft und damit auch "begehrt werden" lebt von Spannung, Unbekanntem - ist man zu nah, verpufft dies...

lacira

Zu der Komplimentgeschichte: Ich gehöre nicht zu der Sorte, die vorm Spiegel steht und den Mann fragt, ob sie zu dick ist Ich bin selbstbewusst und bekomme von anderen Männern Komplimente. Für mein Selbstbewusstsein ist das absolut ausreichend, das muss ich mir nicht über meinen Freund holen. Man fragt sich nur ab und zu mal, warum nicht auch der eigene Freund etwas mehr in die Richtung sein könnte... Muss aber auch sagen, dass ich diesbezüglich von meinem Exfreund sehr verwöhnt wurde und es deshalb erst mal ungewohnt fand, dass mein jetziger Freund so anders ist und zB gar nicht hinguckt, wenn ich mich ausziehe oder Ähnliches

Wir sind nicht rund um die Uhr harmonisch, wir diskutieren viel und haben schon ein paar unterschiedliche Ansichten. Ich habe ja nur gesagt, dass ich nicht so schnell genervt von ihm bin. Wir diskutieren halt meistens nicht so streitmäßig.

Dass wir zu wenig getrennt voneinander unternehmen, ist wahrscheinlich richtig. Abgesehen von Studium/Job hocken wir viel aufeinander. Ist leider viel zu schön. Ich versuche das aber schon länger ein wenig zu ändern und unternehm ab und zu was alleine mit Freunden, mach Sport etc.

lacira

Und noch mal kurz zu den Komplimenten: Ich mache ihm sehr häufig welche. Die tut er aber oft ab mit "das ist gelogen". Es spornt ihn aber nicht an, mir mehr zu machen

Find das auch gar nicht so schlimm. Nur wenn man dann auch noch nicht miteinander schläft (oder ich das Gefühl habe, er will wieder wochenlang nicht), dann fragt man sich, ob er eigentlich zu schätzen weiß, was er hat.

Ziemlichdurch

Da hat er doch ziemlich eindeutig sein sexuelles Verlangen beschrieben. Er hat dir genau aus dem Grund dieses "Problem" genannt, damit du dich später nicht wunderst, dass es bei dir genau so ablaufen wird...

Warum sich jetzt also verwundert fragen, dass es nicht besser wird?

Hat man gehofft, dass der Mann sich ändern wird...?

Tja, und nu stehen wir hier, weil der Mann ist, wie der Mann schon immer war - und damit kommt die Dame nicht zurecht...

lacira

Naja, aber das heißt ja nicht, dass es ganz schnell nur noch einmal im Monat wird, wenn ich nicht aufpasse. "nicht ständig Lust auf Sex" ist für mich etwas vage formuliert.

Ziemlichdurch

Vage formuliert..? Wo denn?

Nochmal:
Heißt klipp und klar, dass es immer Problem-Thema war (s. Plural bei Ex-Partner). Und da musstest du einfach damit rechnen, dass auch du damit ein Problem haben könntest bzw. wirst.

Du hast ihn damals einfach nicht für ganz voll genommen, bzw. dieses mögliche Problemthema nicht weiter behandelt, weil du im Kopf hattest "ach, das wird scho mit mir werden...".

Und dass du sagst, dass du es als "er will vllt nicht jeden Tag" aufgefasst hast... das nutzt du als Verdrängungswerkzeug... weil wegen sowas hat er bestimmt keine Beziehungsprobleme mit seinen Ex-Freundinnen gekriegt...


Ich glaube kaum, dass das von heute auf morgen sich noch ändern wird bzw. sich überhaupt ändern wird. Dann müsste ER sich ja ändern - das hat er schon damals nicht getan.

Und früher oder später wird der Frust wie ne Bombe platzen.

lacira

Er hat ja nicht gesagt, dass es Beziehungsprobleme ausgelöst hat. Im Gegenteil, falls es jemals ernsthaft ein Problem für ne Freundin von ihm war, weiß er nichts davon. Seine Freundinnen haben ihn nur mal drauf angesprochen bzw. gefragt, warum das so ist. Zu der Zeit war ich aber selbst auch noch was unerfahrener und weniger auf Sex aus, da dachte ich eben, das passe zu mir. Ich habe nicht geglaubt, dass er bei mir mehr Lust haben würde als bei anderen

Ich glaube auch nicht, dass sich das jemals ändert. Es gehört irgendwie zu ihm. Meine Frage bezieht sich deshalb eher darauf, ob man mit sowas leben kann, oder wie man damit umgeht. Oder ob das dann zeigt, dass man vielleicht doch nicht kompatibel ist...

TeufeloderEngel

Man kann mit vielem leben, das hängt von der persönlichen Leidensfähigkeit ab und der Bereitschaft zu Kompromissen, Perfektion auf allen Ebenen ist auch ein wenig illusorisch.
Zielführend halte ich persönlich daher auch ein sehr intensives sexuelles Kennenlernen, die Theorie allein hilft da wenig, die Praxis zeigt die Harmonie auf Unterleibsebene.
So eine sexuelle Inkompatibilität wie von dir beschrieben wird immer wieder zu Frust und Unzufriedenheit führen. Ich denke, da kann man noch so toll übereinstimmen in allen Ansichten, Vorstellungen, Interessen, Gewohnheiten, Lebenszielen, Plänen, eine erfüllte Partnerschaft wird daraus auf Dauer nicht