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Alt 02.01.2014, 11:51   #1
8-Ball
Member
 
Registriert seit: 12/2008
Beiträge: 118
„Ich lieb‘ dich - doch kann nicht mit dir in einem Raum sein…“

Hallo liebes Lovetalk-Gemeinde,

ich hoffe ihr könnt mir (wieder) helfen. Es scheint, als würden sich meine Beziehungen alle 2,5 – 3 Jahre wiederholen:
Ich (28) bin seit über 3 Jahren mit meiner Freundin (26) zusammen, wir kannten uns schon lange vorher und hatten hin und wieder mal was miteinander. Als sie dann aus einer kaputten Beziehung in mein Leben trat, wurde mehr aus unserer Freundschaft. Wir verstehen uns sehr gut, lachen viel zusammen über den selben Mist und haben im Grunde viel Spaß. Sie ist sehr intelligent und gebildet und wir ergänzen uns in der Aufgabenteilung im gemeinsamen Haushalt (sie ist bei mir vor ca. 2 Jahren eingezogen).

Unsere Kommunikation bzw. unsere Interessen haben sich in den letzten 1,5 Jahren etwas geändert. Ich habe mich karrieretechnisch etwas weiter vertieft, meine Freundin ging eine Zeitlang den Weg der Weiterentwicklung und Fortbildung mit – bis sie für sich erkannte, dass sie lieber ihre Freizeit hier und heute gestaltet, als sich etwas aufzubauen. Für uns war das so ok.

Seit etwa einem Jahr ist auch das Thema Sex arg selten geworden (etwa alle 6 Wochen mal). Wenn wir Sex hatten, war er sehr befriedigend und abwechslungsreich. Gründe hierfür waren ihrerseits die fehlende Gemeinsamkeit in der Freizeit und Planung, sie fühlte sich nicht eingeschlossen in mein Leben. Gelöst haben wir das, indem wir Freizeitaktivitäten wie Bergtouren, Klettern, Skifahren usw. gemeinsam geplant und erlebt haben. Wir haben gemeinsam in der Wohnung ein wenig was geändert und ihre Wünsche umgesetzt (Größerer Schrank, andere Möbel usw.). Die Änderungen brachten kurzfristig ein paar mal extra-Sex, doch dann schlich sich das 6-Wochenmuster wieder ein. Die letzten 3 Monate ist so gut wie gar nix im Bett gelaufen und sie weicht sehr aus.

„Die Bombe platzt“

In einer Unterredung vergangene Woche mit einem Freund von mir, fragte er mich: „Wann wird denn jetzt geheiratet?“ und „Worauf wartest du eigentlich? Das was Besseres kommt?“…ich habe mich mit diesen Fragen auseinandergesetzt und festgestellt, dass ich nichts zu verlieren habe, wenn ich mich gegenüber diesen Werten Heiraten-Kinder-Hausbau mehr öffne und habe eingesehen, dass ich mit ihr über die Beziehung und die Offenheit/Kommunikation zwischen uns sprechen muss.

Passend zum Jahreswechsel habe ich sie dann auf unsere lange gemeinsame Zeit angesprochen und habe mal die Frage in den Raum geworfen, wohin die Reise denn gehen könnte und warum wir beide noch ein Paar sind (rhetorisch um das „Positive“ der Beziehung in den Vordergrund zu rücken). Und da geschah es: Die gewünschte Offenheit platzte mit Tränen in den Raum: „Ich mache mir schon seit Wochen Gedanken was los ist, denn es läuft doch scheisse!“, „Du bist so ein toller Mann, wenn wir in Gesellschaft sind, bin ich stolz deine Freundin zu sein und kuschel mich gern an dich usw. – Doch ich kann und will nicht mit dir alleine in einem Raum oder zu Hause sein! Ich habe kein Bedürfnis, dich zu umarmen oder sonst wie an mich ranzulassen! Doch wenn ich daran denke, mich von dir zu trennen, zerreist es mir das Herz…“ – OK, dachte ich mir, das war jetzt nicht das was ich erreichen wollte oder erwartet habe und ließ das erstmal sacken.

EDIT: Sie wartet außerdem ständig auf einen unpassenden oder rechthaberischen Kommentar von mir, damit sie sich darüber aufregen kann. Ich nehme mich seit einiger Zeit (> 1 Jahr) seeehr zurück mit Ratschläge aller Art und versuche, einfach nur gut zuzuhören und die Bedürfnisse zu verstehen. Trotzdem führt sie meine Nachfrage und Kommentare als Hauptgrund an, warum sie mir nichts von ihrem Leben erzählen möchte. Da sie ausschließlich einen "Dreckskommentar" von mir erwartet - dem kann ich nur nicht folgen...

Sie weiß jetzt nicht was sie möchte und wie’s weitergehen soll. Ich habe sie bisher noch nicht vor eine Wahl gestellt und weiß auch nicht wirklich wie ich mich verhalten soll. Gestern Abend kam sie dann doch auf der Couch in meine Richtung und gegen Küsse usw. hatte sie auch nix?

Habt ihr vielleicht ein paar Tipps, wie ich mich nun ihr gegenüber verhalten soll? Soll ich Abstand halten oder auf sie zugehen? Hatte eine Frau unter euch vielleicht schonmal ähnliche Gefühle für ihren Partner?!

Danke vielmals!

Geändert von 8-Ball (02.01.2014 um 12:04 Uhr)
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Alt 02.01.2014, 11:51 #00
Administrator
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Alt 03.01.2014, 05:40   #2
gastlovetalk
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Ich bin keine Frau.

Ich schlage vor, dass ihr erstmal nicht heiratet, sondern fuer ca. 6 Monate jede/r mehr fuer sich selbst tut.

Dazu wuerde ich in der Endausbaustufe wenn noetig sogar ein Auseinanderziehen erwaegen, zunaechst erstmal aber nur bewusst Einzelphasen einbauen.

Also dass sie mal ohne Dich Urlaub macht oder auf zwei Wochen Fortbildungen verreist.

Zur Sache mit Besserwisserei / Dreckskommentare. Ich habe den Eindruck diese "bemerkt" sie vor allem dann, wenn Du Dich ungeschuetzt aeussern zu koennen glaubst. Eben, wenn Du mit ihr allein zu Hause bist. Und dass sie diese gelegentlich als vernichtende Kritik (Verletzung ihrer Selbstachtung) erfahren hat (egal ob so gemeint oder nicht).

+ Bist Du allgemein zynisch/ironisch/respektlos angelegt?

+ Wie verstehst Du Dich mit ihrer Familie? Moegen Dich diejenigen, die ihr Gutes wollen? Schaetzt Du selbst diejenigen, und spuert sie Deinen Respekt fuer ihr Umfeld (wenigstens das angeborene Umfeld?) ?

+ Hat sie von Dir vernichtende Kritik bzgl. Ihres Vorlebens zu erwarten?

Dass es nicht einfach ist, so etwas zu ueberwinden, sollte Dir jedoch klar sein. Schliesslich brauchst auch Du eine Umgebung, die Du als vertrauensvoll erlebst, wo Du also so sein darfst, wie Du bist, und auch mal ein negatives Gefuehl rauslassen darfst.
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Alt 03.01.2014, 07:25   #3
Sailcat
lass das!
 
Registriert seit: 01/2001
Beiträge: 35.596
Bist du nicht entsetzt, daß die Frau, die du heiraten willst zu dir sagt, sie kann nicht mit dir allein im Raum sein? Ich finde, das ist eine Bankrotterklärung an die Beziehung.

Beim Lesen deines Posts habe ich weniger das Gefühl, du möchtest aus Liebe heiraten, sondern eher, weil es "ok" wäre, man das so macht.
Zitat:
ich habe mich mit diesen Fragen auseinandergesetzt und festgestellt, dass ich nichts zu verlieren habe, wenn ich mich gegenüber diesen Werten Heiraten-Kinder-Hausbau mehr öffne
Du hast also nichts zu verlieren. Das ist ja schon mal gut, aber was gewinnst du denn dabei?
Es klingt nach Freundschaft, aber mehr nicht. Was genau empfindest du für sie?

Mir scheint, ihr habt lange Zeit gar nicht richtig miteinander geredet und vieles blieb ungesagt. Anders kann ich mir so einen Hammer nicht erklären.

Zitat:
Hatte eine Frau unter euch vielleicht schonmal ähnliche Gefühle für ihren Partner?!
Noch nie. Wenn ich mich unwohl fühlen würde, wenn ich mit meinem Mann alleine bin, läuft etwas ganz gewaltig schief.
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Alt 03.01.2014, 07:37   #4
ist
Special Member
 
Registriert seit: 02/2011
Beiträge: 5.550
Hallo

Zudem das sich Deine Beziehungen alle 3 Jahre wiederholen: Es liegt an Dir.

Ich stellte nach meiner zweiten Beziehung auch fest das sich praktisch die erste Beziehung wiederholt hatte. Daher ging ich es in der dritten Beziehung genau umgekehrt an. Und siehe da, die Beziehung hat sich genau umgekehrt entwickelt.

Zu den Interessen die sich in den letzten 1,5 Jahren geändert haben:

Das ist ganz normal. Wenn man zusammen wohnt, sucht das Unterbewußtsein mehr Abstand um die eigene Persönlichkeit mehr ausprägen zu können und nicht die des anderen anzunehmen. Ein Fehler ist es hier mit dem "Gewalt" zu versuchen die Interessen wieder zusammen zu tun.

Zum Thema Sex: Das liegt meist an zu viel gemeinsamer Zeit. Je mehr man gemeinsam macht um wo weniger Lust hat man auf Sex mit dem anderen. Sex ist die Lust am Unbekannten. Je besser man den anderen kennt um so weniger wird Sex.

Zitat:
Gründe hierfür waren ihrerseits die fehlende Gemeinsamkeit in der Freizeit und Planung, sie fühlte sich nicht eingeschlossen in mein Leben.Gelöst haben wir das, indem wir Freizeitaktivitäten wie Bergtouren, Klettern, Skifahren usw. gemeinsam geplant und erlebt haben.
Darf ich raten: Solche Änderungen haben den Sex mittelfristig nicht erhöht sondern zu nur noch weniger Sex geführt.

Zitat:
Wir haben gemeinsam in der Wohnung ein wenig was geändert und ihre Wünsche umgesetzt (Größerer Schrank, andere Möbel usw.).
Das kann durchaus helfen das der Sex mehr wird. Wenn man sich in der Umgebung nicht wohl fühlt kann eine andere entsprechende Einrichtung helfen.

Zitat:
Die Änderungen brachten kurzfristig ein paar mal extra-Sex, doch dann schlich sich das 6-Wochenmuster wieder ein. Die letzten 3 Monate ist so gut wie gar nix im Bett gelaufen und sie weicht sehr aus.
Gut, also es kam das was ich schrieb. Tut mir Leid. Die Frage ist jetzt mit dem Extra Sex. Ob der von ihr eher Belohnungsmäßig war... was ich vermute. Dann ist es nämlich noch schlechter.

Zu Deinen Tipps die Du ihr immer gabst: Das ist schlecht. Und das schreibe ich immer und immer wieder hier im Forum. Alles anhören und dann sagen "das schaffst du" oder so in der Art etwas sagen wie: "wenn es wer schafft dann du" aber keine Tipps geben. Man ist kein Lehrer des Partners. Man hat den Partner auch nicht zu kritisieren. Auch das reduziert die Sexhäufigkeit gigantisch.

Was hast Du Dir mit dem heiraten gedacht?

Ich habe hier gelesen das ihr nicht miteinander gut reden könnt, euch ausweicht, Probleme im Bett habt und nun denkst Du an das heiraten und Kinder? Was erwartest Du Dir das davon besser wird?

Eine Hochzeit löst kein einziges Problem und Kinder schaffen nur noch zusätzliche Probleme (nämlich Stress, schlaflose Nächte, weniger eigene Hobbys usw). Vielleicht ein paar Nächte das es nach einer Hochzeit extra Sex gibt. Dann wird er aber noch weniger. Und hier gibt es Artikeln von verheirateten die noch nicht mal 10 Jahre zusammen waren und schon über 1,5 Jahre kein einziges mal mehr Sex hatten.

Wenn Du nich auch mit zwei mal im Jahr Sex zufrieden bist würde ich nicht heiraten. Denn dahin lauft eure Beziehung aus meiner derzeitigen Sicht. Und mit Kindern kann es schon sein das es Sex nur mehr alle zwei Jahre gibt.

Zitat:
Habt ihr vielleicht ein paar Tipps, wie ich mich nun ihr gegenüber verhalten soll?
Einerseits braucht der Partner Sicherheit und Berechenbarkeit damit er weiß wohin der andere geht. Andererseits braucht ein Paar Abstand, getrenntes und andere Erlebnisse damit jeder neues in die Beziehung einbringen kann, damit man etwas zum erzählen hat, damit man interessanter für den anderen ist. Denn interessant ist das unbekannte.

Zum ersten: Wörter wie vielleicht, mal sehen, eventuell, weiß nicht... würde ich aus dem Sprachschatz verbannen. Wenn Du zu etwas keine Lust hast oder nur wegen ihr etwas tun würdest: Sage nein. Lasse Dich zu nichts überreden.

Daraus resultiert schon mehr getrenntes. Teile ihr aber auch die Sicherheit mit. Das Du nicht wegen ihr absagst, sondern du keine Lust auf die Tätigkeit hast, Du Dich aber freuen würdest wenn sie ihrer Lust darauf nachgeht und das mit Freunden unternimmt. Du auch nicht an Trennung denkst sondern die Beziehung für dich in guten wie in schlechten Zeiten heißt.

Sie braucht die Sicherheit, gleichzeitig aber auch mehr getrenntes. Auch um ihre eigene Persönlichkeit zu entwickeln. Und sie sagte Dir sie würde am liebsten nicht mit Dir alleine in einem Raum sein. Das heißt ja das sie Dich zu oft sieht. Das sie von Dir genug hat.

Ein weiterer Punkt ist die Verhütung. Wie verhütet ihr?

Und als Tipp: Ich würde bei euren Problemen die ihr derzeit habt weder an Hochzeit noch an Kinder denken. Als Verhütung würde ich Kondome verwenden.
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Alt 03.01.2014, 08:34   #5
Anna-Lia
 
Registriert seit: 03/2008
Beiträge: 12.643
Zitat:
Zitat von 8-Ball Beitrag anzeigen
Ich habe kein Bedürfnis, dich zu umarmen oder sonst wie an mich ranzulassen!
Trenn Dich. Das hört sich nämlich gar nicht gut an.
Tut mir leid.

LG
Anna
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Alt 03.01.2014, 09:55   #6
Ducati
Moderator
 
Registriert seit: 07/2005
Ort: Frankfurt
Beiträge: 10.082
Zitat:
Zitat von 8-Ball Beitrag anzeigen
Doch ich kann und will nicht mit dir alleine in einem Raum oder zu Hause sein!
Genau ab hier hast du keine Beziehung mehr!
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Alt 03.01.2014, 10:06   #7
8-Ball
Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 12/2008
Beiträge: 118
Hallo zusammen.

Erstmal: Vielen Dank für die vielen aufrichtigen und ehrlichen Tipps und das Teilen eurer Ansichten. Ich bin begeistert, wieviel Wahrheit in jedem einzelnen Post steckt und versuche mal auf alles zu antworten und die Situationsbetrachtung mit weiteren Angaben zu "schärfen".

Mal vorab noch zur Verdeutlichung was "Heiraten-Kinder-Hausbau" betrifft. Vielleicht hab ich das falsch dargestellt, ich wollte ihr keinen Heiratsantrag machen o.ä.
In der Vergangenheit hat meine Freundin oft bemängelt, dass ich so extrem unverbindlich ggü. dieser Standpunkte bin und nie eine Meinung dazu abgebe. Daher dachte ich mir eigentlich, dass sie sich über die Äußerung meiner Standpunkte zu diesen wichtigen Werten eher freuen würde. Ich habe es auch so formuliert, dass ich „nachgedacht hätte“ und mir „vorstellen könnte, z.B. mal zu heiraten – nicht jetzt aber so überhaupt“. Das war alles, auch eben mit gemeinsamen Heim (eher Richtung neue gem. Wohnung-sie wohnt ja aus ihrer Sicht immer noch „bei mir“) usw. Ich wollte dadurch auch ein Stück weit erfahren, ob sie ähnliche Vorstellungen hat.
Außerdem sah sie meine Unverbindlichkeit dahingehend immer als kritisch für unsere Beziehung an – ich dachte durchaus, dass ein Statement und Handlungsbereitschaft für das Thema erste „gemeinsame Wohnung“ die Situation dauerhaft verbessern könnte.
Das Gespräch sollte auch deutlich machen, dass ich mir mehr Offenheit und Ehrlichkeit in der Beziehung wünsche, um eine langfristige Entscheidung überhaupt erst möglich zu machen!

Gut, jetzt zu den Fragen/Kommentaren:

@Sailcat: Vielen Dank für deine Offenheit und doch: Ich bin schon etwas entsetzt über diesen Kommentar von meiner lieben Freundin. Ich meine, was ist denn das für eine Beziehung, wenn ich mich unwohl dabei fühle, mit meinem Partner in einem Raum zu sein?
Ich empfinde viel für sie: Ich bewundere ihre Arbeit/Ausbildung (Sie ist Ingenieurin), ich finde es so toll, dass wir über den selben Mist so viel lachen können, dass sie mich in meiner Arbeit moralisch unterstützt und mich anfeuert, dass sie sowohl auf der Bauernparty am Land, als auch beim Galadinner mit Bankvorständen einen tollen Eindruck macht und jeweils angemessen ihren Spaß hat?!…Ich kann dir an dieser Stelle nicht sagen ob das dann Liebe ist wenn sie mir fehlt und ich bei ihr sein will? Oder ist es seit einiger Zeit nur noch Freundschaft oder eine Art Geschwisterliebe – ich bringe sie auch manchmal auf ihren Wunsch ins Bett (was mir persönlich oft sehr strange vorkommt).

@CtrlAltDel:
Vielen Dank für deinen Kommentar.
Interessant ist, dass durch eine Änderung unserer Freizeitaktivitäten vor gut einem halben Jahr, genau der Zustand des NICHT-Miteinanders gefördert wurde. Es ist oft der Fall, dass sie alleine zu ihrer Freundin fährt und dort übernachtet oder mit ihrer Schwester sportlich unterwegs ist. Genauso oft bin ich mal für ein Wochenende mit Kumpels auf einer Hütte oder vor allem geschäftlich einige Tage weg.
Die Besserwisserei ist vielleicht wirklich so ein Ding. Ich bin allgemein höchstens ironisch angelegt. Zynismus und Respektlosigkeit liegt mir sehr fern. Ihre Eltern und Familienangehörige „lieben“ mich und ich respektiere sie sehr – ich denke schon, dass sie das spürt. In Gesellschaft ist sie ja aufgrund meiner Art ihren eigenen Angaben zufolge „besonders stolz“ meine Freundin zu sein usw.
Eine vernichtende Kritik an ihrer Vergangenheit hat sie nicht zu erwarten. Im Gegenteil: Ich halte ihr in einem ihrer schwachen Momente oft den (imaginären) Spiegel vor und erzähle ihr aufrichtig bewundernd von ihrem eigenen Werdegang und was sie schon alles geschafft hat, und dass sie auch diese oder jede Herausforderung meistern wird/kann – ich glaube an sie und ihrer Fähigkeiten.
Durchaus – und das sehe ich als meine große Schwäche im Bereich Ratschläge geben – versuche ich oft ein wenig aus meiner Erfahrung mit Menschen im Arbeitsumfeld z.B. (ich bin selbstständig beratend tätig) mit ihr zu teilen, wenn sie ähnliche Situationen durchlebt (die sie mir erzählt). Ich möchte sie dadurch gerne vor dem einen oder anderen Missgeschick bewahren – welches dann auch tatsächlich eintritt, wenn sie es doch anders macht, als man vielleicht könnte. Dadurch stelle ich mich womöglich unbewusst über sie, obwohl ich ihr nur helfen möchte.

@ist: Wow, vielen Dank für diese umfangreiche Einschätzung. Es hört sich alles so sehr schlüssig an und gleich vorab: ich habe das Gefühl, dass alles was du da geschrieben hast, stimmt!
Am besten gefallen mir die Tipps zu dem Zuhören die möglichen Reaktionen darauf: „das schaffst du“ & „wenn es wer schafft dann du“ und keine Tipps geben! Und die Trennung von Aktivitäten die mir keinen Spaß machen und ihrer Person. Dass man durchaus sagen kann, „nein, aber nicht wegen dir!“. Tolle Sache!

Heiraten: Zu meinem Kommentar am Anfang dieses Posts möchte ich was anmerken: Ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll aber: all deine geschilderten Gedanken hatte ich in der Vergangenheit sehr oft: „Warum die Frau heiraten? Wenn die jetzt bei dem und dem Thema schon in die Luft geht, wie ist das bei einer wirklich schwierigen Entscheidung? Oder was passiert mit unserem eh schon dürftigen Sexualleben, wenn mal Kinder da sind?“ usw. Deine Ansichten dazu bestärken mich nochmals, dass ich mich schon ein bisschen auf mein Bauchgefühl verlassen kann was das betrifft.

Da du am stärksten auf das Thema Sex eingegangen bist, noch ein paar Anmerkungen und eine Frage:

Ich hatte das Gefühl, dass wir durch die Änderung unserer Aktivitäten und Umgebung (siehe Antwort weiter oben @CtrlAltDel) weniger gemeinsame Zeit verbringen und die positive Spannung zwischen uns mehr fördern können – wie das Resultat war, hast du ja bereits erkannt.
Warum sollten wir mit Kondom verhüten? Wir verhüten aktuell mit der Pille – ein Frauenarztbesuch bezüglich eingeschränkter Libido wegen hormoneller Verhütung brachte nur den Kommentar vom Doc: „Daran glaub ich nicht, ich kann schon darauf testen, doch das Ergebnis wird sein, dass Sie sich in Ihrer Beziehung wohl nicht entspannen können und Sie beide nicht so passen…“ – oder sinngemäß.

Wir haben daraufhin das Thema gemeinsam angepackt, darüber gesprochen und uns ausgezeichnete Bücher zu dem Thema besorgt – gelesen habe nur ich sie…Ich kann jetzt auch richtig falsch liegen aber: so viel Mut zur Veränderung habe ich da bei ihr anhand von Taten nicht gesehen. Ich weiß leider nur, dass sie es sich lieber selbst macht wenn sie alleine zu Hause ist, als mit mir in dieser Hinsicht was zu unternehmen (das kratzt brutalst am Ego!) – Resultat ist meine erlernte Angst vor Zurückweisung und gar kein Ergebnis für die sexuelle Beziehung.

Ich werde nun die Aktivitäten trennen, ihr die Sicherheit und keine Tipps mehr in jeglicher Form geben. Ich strebe außerdem mehr Offenheit an. Mal sehen, ob das eskaliert und wenn ja (ins Negative), dann hat es wohl nicht sein sollen.

Zuletzt noch eine allgemeine Frage:
Wie schafft ihr es, weniger zu geben als ihr könnt? Ganz konkret höre ich oft von meinen Freunden, dass ich zuviel (!) für meine Freundin tue (Kochen, Hausarbeit, sämtliche techn. Dinge usw.) und sie das über kurz oder lang eh nicht schätzt, bzw. mir nichts schuldig sein will oder das gemachte Nest auch ohne Kampf bequem ist/bleibt.

Danke, vielen Dank für eure Mithilfe und Meinungen!
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8-Ball ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.01.2014, 10:58   #8
Time2bcool
abgemeldet
Zitat:
Zitat von 8-Ball Beitrag anzeigen
Zuletzt noch eine allgemeine Frage:
Wie schafft ihr es, weniger zu geben als ihr könnt? Ganz konkret höre ich oft von meinen Freunden, dass ich zuviel (!) für meine Freundin tue (Kochen, Hausarbeit, sämtliche techn. Dinge usw.) und sie das über kurz oder lang eh nicht schätzt, bzw. mir nichts schuldig sein will oder das gemachte Nest auch ohne Kampf bequem ist/bleibt.
Also, ich schaffe das, indem ich mich einbremse. Mir ist vor einiger Zeit klar geworden, was an dem Spruch "Geben ist seliger als Nehmen" dran ist, nämlich, dass der Geber eigentlich das volle "Fun-Package" hat - sinnvolle Handlungen mit Motiv, an denen ich auch noch Spaß habe und die ich sogar tw. zur Freude eines Anderen mache, da bin ICH aktiv, lebendig, kreativ, voll in action, hab Spaß dran, keine Langeweile mehr, und und und ...

Nichts ist für mich fader, als UNTERFORDERUNG

Und das will ich auch meinem Partner nicht antun, deshalb achte ich auf die Ausgewogenheit.

Wenn mein Partner mir alles abnimmt und selber macht, wiegt der Komfort, der mir daraus entsteht, laaange nicht so viel, wie der Spaß den ich dabei habe, selbst in Schwung zu sein

Wenn einer mehr für den Anderen tut als umgekehrt, hat das für mich außerdem einen bitteren Beigeschmack, ähnlich wie bei Geschenken, auf die ich verzichten kann, sie aber dem anderen zu Liebe annehme und mich freundlich bedanke - und das immer und immer wieder ... es ist anstrengend.
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Time2bcool ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.01.2014, 11:01   #9
ist
Special Member
 
Registriert seit: 02/2011
Beiträge: 5.550
Hallo

Zitat:
In der Vergangenheit hat meine Freundin oft bemängelt, dass ich so extrem unverbindlich ggü. dieser Standpunkte bin und nie eine Meinung dazu abgebe.
und das:

Zitat:
Ich habe es auch so formuliert, dass ich „nachgedacht hätte“ und mir „vorstellen könnte, z.B. mal zu heiraten – nicht jetzt aber so überhaupt“.
Und wenn ich mir das ganze von Dir so durchlese... Ich kann Deine Freundin verstehen, in mehreren Punkten. Auch in dem:

Zitat:
Trotzdem führt sie meine Nachfrage und Kommentare als Hauptgrund an, warum sie mir nichts von ihrem Leben erzählen möchte.
Du schriebst hier einiges und das multipliziert mit Jahren zusammen leben... kann ich mir durchaus vorstellen wie es auf Deine Freundin rüber kommt.

Das soll jetzt keine Kritik an Dir sein, Du meinst es positiv, bist sehr Zielorientiert wenn Du etwas möchtest und wenn Du etwas nicht möchtest machst Du einen Spagat zwischen dem Stuhl Deiner Freundin und Deinem in der Hoffnung dadurch niemand zu kränken. Letztendlich kommen dabei aber die Probleme raus die ihr jetzt habt.

Diese unverbindliche Hochzeits "aussprache" ist so ein Ding. Als hinkender vergleich: Du wärmst eine kalte und mittlerweile alte Speise auf damit der geruch in die Nase steigt und packst sie gleich wieder weg mit dem kommentar "das können wir mal essen wenn ich dazu bereit bin".

Tut mir Leid das ich das so schreibe, aber so kam mir das vor. Und wenn ich jetzt überlege das Du in anderen Dingen auch so bist. Oder das Du Dir mehrere Bücher zum Thema Sex oder häufigkeit oder verhütung kaufst und darauf achtest ob sie diese liest oder nicht liest. Das ist alles Druck den Du auf sie ausübst. Wodurch sie zu viel von Dir bekommt.

Ich denke mal das sie diesen Druck in mehreren Lebenslagen verspürt. Auch wie Du draufgekommen bist das sie sich selbst befriedigt wenn du nicht da bist. Wie kommst du da drauf? Da muß ja eine gewissen Kontrolle von Dir da sein. Also ich kam da in 7 Jahren Beziehung noch nicht drauf. Da werden sicher noch einige versteckte Dinge bei euch in der Beziehung sein die auf sie Druck aufbauen. Und gleichzeitig bei dem unverbindlichen wo sie sich nirgend wo festhalten kann.
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Alt 03.01.2014, 11:16   #10
Sorvenja
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Ort: Charlies Schokoladenfabrik
Beiträge: 843
Zitat:
Zitat von Time2bcool Beitrag anzeigen
Also, ich schaffe das, indem ich mich einbremse. Mir ist vor einiger Zeit klar geworden, was an dem Spruch "Geben ist seliger als Nehmen" dran ist, nämlich, dass der Geber eigentlich das volle "Fun-Package" hat - sinnvolle Handlungen mit Motiv, an denen ich auch noch Spaß habe und die ich sogar tw. zur Freude eines Anderen mache, da bin ICH aktiv, lebendig, kreativ, voll in action, hab Spaß dran, keine Langeweile mehr, und und und ...

Nichts ist für mich fader, als UNTERFORDERUNG

Und das will ich auch meinem Partner nicht antun, deshalb achte ich auf die Ausgewogenheit.

Wenn mein Partner mir alles abnimmt und selber macht, wiegt der Komfort, der mir daraus entsteht, laaange nicht so viel, wie der Spaß den ich dabei habe, selbst in Schwung zu sein

Wenn einer mehr für den Anderen tut als umgekehrt, hat das für mich außerdem einen bitteren Beigeschmack, ähnlich wie bei Geschenken, auf die ich verzichten kann, sie aber dem anderen zu Liebe annehme und mich freundlich bedanke - und das immer und immer wieder ... es ist anstrengend.
Interessanter Gedankengang, danke
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Sorvenja ist offline   Mit Zitat antworten
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