Sunny333

Möglich, dass das eine Denkweise ist, die viele haben. Das Problem ist nur, dass man so sein eigenes Glück in die Hände von Anderen legt. D. h. der Andere ist dann dafür verantwortlich, dass ich glücklich bin. Das birgt dann natürlich die Gefahr, dass man vom Anderen wiederum abhängig wird.
Eine Beziehung ist nicht dazu da, um die Defizite vom Anderen auszugleichen. D. h. aber auch, dass jeder für sein eigenes Glück und Zufriedenheit selber verantwortlich ist.

Ich bin der gleichen Meinung wie -Ist-.
Du überlässt deiner Frau, ob es dir gut geht oder nicht....

Ist es möglich, dass du harmoniebedürftig bist und somit möglichst jedem Konflikt aus dem Weg gehst?

magic2912

Nein. Ich plane derzeit nichts und bin auch noch vorsichtig und traue allem noch nicht richtig.

magic2912

Vielleicht habe ich noch nicht genug geschrieben, was ich/wir bereits unternommen haben und die Grundursachen erläutert.
Was mir immer mehr klar wird, ist, dass von Anfang an in unserer Beziehung die ganz große Liebe fehlte. Wir mögen uns sicherlich, aber zumindest hatte ich nie das Gefühl, das ist meine "Traumfrau". Die Liebe ist mit der Zeit sicherlich gewachsen, jedoch dieses "Traumfrau-Gefühl" hatte ich nie. Unser "Beziehungsanker" ist schon immer gewesen, dass wir uns gegenseitig viel Sicherheit gegeben haben. Ich meiner Frau, weil ich alle gut versorge (das heißt jetzt nicht, dass sie nicht für sich selbst sorgen könnte) und sie mir Vertrauen gab, die mir in meiner vorhergehenden Beziehung fehlte. So sind wir viele Jahre durchs Leben gegangen und haben uns b e i d e in unserer Sicherheit ausgeruht. Jeder ist so seinen für sich richtigen Weg gegangen. Meine Frau hat die Kinder und das Haus gut versorgt, wenig für sich selbst getan und ich habe die Familie finanziell gut versorgt und bin meinen Hobbies (viel Sport) nachgegangen. Ich bin dadurch sehr selbstbewußt, mit mir selbst sehr zufrieden geworden und für mein Alter sehr überdurchschnittlich fit, da ich immer noch sehr viel Sport treibe.
Die Liebe, die wir aufgebaut haben und füreinander empfanden, ist dabei jedoch auf der Strecke geblieben.

Meine Frau glaubt, dass es daran liegt, dass ich zu viel unterwegs bin/war. Ich habe angefangen zurückzustecken. Ich war peu a peu mehr zu Hause, unterstütze meine Frau im Haushalt, wo ich kann, begleitete meine Kinder zu Sportturnieren etc. Ich glaube also, ich habe eine ganze Menge geändert. Zwischendurch habe ich sogar fast gänzlich auf eigene Hobbies verzichtet und bin dadurch mit mir völlig unzufrieden geworden und gehe inzwischen diesen Hobbies -etwas weniger als früher- aber wieder nach.

Ein wesentlicher Punkt ist jedoch, dass meine Frau mit sich noch nie zufrieden war, obwohl sie eine recht hübsche Frau ist. Sie hat wenig Ehrgeiz etwas zu ändern und hat sich bereits immer als zu dick angesehen, obwohl sie das bei unserem Kennenlernen nicht war. Ja, sie trug keine S-Größe, eher M, aber sie war nicht dick. Mollig ist sie erst durch die Kinder geworden. Sie mag sich damit noch weniger als früher, erwartet jedoch, dass ich das zu mögen habe. Ich habe versucht, sie zu motivieren, dass sie etwas für sich tun müsse oder wir etwas gemeinsam tun, aber mit meinen Hinweisen eher das Gegenteil erreicht und sie blockt alle Vorschlägefür gemeinsame Unternehmungen/Aktivitäten ab. Von der Therapeutin unserer Tochter und auch in unserer Paartherapie wurde ihr jedoch auch dringend empfohlen, etwas für sich zu tun, sich ein Hobby zu suchen etc. Die Auswirkungen aus diesem Leben sind, dass sie mit sich selbst unzufrieden ist, sich selbst nicht annimmt, nichts ändern will und dies natürlich sich dann auch negativ auf unser Liebesleben auswirkt. Fazit: Ich weiß überhaupt nicht mehr, was ich noch ändern soll, weil ich bereits so viel versucht und geändert habe.

magic2912

100 % Ich bin jedoch mit mir seeeeeeeeeeehr zufrieden. Ich mache viel für mich. Meine Frau muss keine Defizite bei mir ausgleichen.


Nein, tue ich auf keinen Fall. Wie oben, ich bin mit mir seeeeeeeeeeeeeehr zufrieden, habe Hobbies, Freunde, gehe eigenen Interessen nach.


Ich denke, dass kaum ein Mensch generell streitsüchtig ist und eine gewisse Harmonie benötigt. Jedoch gehe ich keinem Konflikt aus dem Weg. Wie kommst Du darauf?

Cardea

Öhm, aber in deinem Eingangsbeitrag schilderst du doch, dass es dir sehr schlecht geht, dass du in der Beziehung, so wie sie ist, leidest und dass du nur wegen der Kinder bei ihr bleiben würdest.

Ob du nun mit dir zufrieden bist oder nicht, Fakt ist, dass du selbst schreibst, du würdest hoffen, Dinge die dich stören, würden sich auf wundersame Weise von alleine ändern. Und da klingt es dann durchaus so, als wäre in erster Linie sie dafür verantwortlich, dein Wohlbefinden wiederherzustellen.

magic2912

Ja, mir geht es schlecht, aber nicht, weil ich mit mir nichts anfangen kann oder mit mir unzufrieden bin. Dann müßte ich bei mir etwas ändern.

Was mir fehlt ist ein liebes Wort, eine Umarmung, kuscheln, Sex und gemeinsame Unternehmungen und das kann ich nicht an mir ändern sondern nur immer wieder versuchen, vorsichtig meine Wünsche zu äußern, was mir fehlt.

gabimaus

Ehrlich gesagt wundert mich Deine Zufriedenheit mit Dir doch ein wenig.

Aber das zeigt mir andererseits auch, dass es Dir immer nur um DICH gegangen ist und Du allen ''Verzicht'' auch nur aus Eigenliebe geübt hast.

Die Frau, die das nicht spürt, die müsste erst noch gebacken werden

Mag sein, Deine Frau ist neben Dir ''mollig'' geworden - was Du ihr nicht gibst, muss sie sich eben ''anfressen'' - ihr Kuschel und Verwöhnpolster.

Sie fühlt sich ''zu dick'', weil Du ihr Deine Liebe verweigerst.

An erster Stelle stehst immer nur Du. Und verzichten tust Du auf gar nichts - da Du es ja nicht aus Liebe tust, sondern aus einer Erwartungshaltung heraus.

Mag sein, Ihr seid beide zu bequem geworden, um Euch zu trennen.

Für mich sieht das aber mehr nach Gewohnheit aus: Ihr habt Euch an Eure Lieblosigkeit gewöhnt.

Traum-Frauen und Traum-Prinzen sind was sie sind - nur ''Träume'' - werden sie zur Realität, enden sie meist als Albtraum, das wünscht sich wohl keiner.

Keiner von uns lebt im Traum, sondern im Leben und dieses 'Leben' findet im HEUTE - HIER und JETZT statt - klar?

Was ist für Dich 'LIEBE' ?

Cardea

Irgendwas scheint sie ja davon abzuhalten, beziehungsweise macht es ihr unmöglich. Du scheinst für dich völlig sicher zu sein, dass die Hemmung in ihr begrüntet liegt.

Unter Umständen ist es aber auch etwas an dir, an deinem Verhalten oder eurer Beziehungsdynamik, die es ihr unmöglich machen, auf dich zuzugehen. Dann wäre es eben nicht getan, einfach nur deine Wünsche (=Forderungen) zu äußern, sondern du müsstest darauf schauen, welchen Anteil du an der Situation trägst.
Ich persönlich finde es schwierig, dass du so sicher zu sein scheinst, dass du definitiv keinen Anteil an der Situation hast. Damit blockierst du ja einen möglichen Ansatzpunkt und schiebst - wie bereits von anderen geschrieben wurde - deiner Frau alle Verantwortung zu.

Generell finde ich deine Beschreibung eurer Beziehung sehr "technisch". Du wünschst dir Liebe, aber Liebe zu deiner Frau kann ich aus deinen Zeilen auch nicht herauslesen. Ich will dir nicht unterstellen, dass sie nicht da ist, aber die Frage ist: Was spürt deine Frau und wie sollte sie dir Liebe geben, wenn sie selbst sich nicht zu 100 Prozent angenommen fühlt. Und wer fühlt sich schon in Gänze angenommen, wenn der Partner schreibst, sie sei nicht deine große Liebe und du würdest sie nicht herausragend attraktiv finden. Du wirst nun sagen, dass du das ja nur hier schreibst, aber mal ehrlich: Deine Frau ist nicht doof. Wenn du es nicht sagst, dann spürt sie es zumindest unbewusst.

magic2912

100 %
Ja, ja, da ist alles wahr daran und ich habe nie geleugnet, dass ich zu unserer Situation viel dazu beigetragen habe.
Bereits zu Beginn unserer Beziehung habe ich meine Frau nicht so "angenommen". Ich habe schnell gespürt, dass mir etwas fehlt und wollte mich wieder trennen. Sie hat Rotz und Wasser geheult und ich habe nachgegeben, was vielleicht aus heutiger Sicht der Kardinalfehler war. Wir sind dennoch zusammen gewachsen und haben eine Art Versorgungsbeziehung gelebt, was uns heute auf die Füße fällt.
Durch ihr zunehmendes Übergewicht, hat sich dann meine Frau noch mehr von mir entfernt. Es ist aber schwer für einen Mann, wenn sich der Partner so äußerlich stark verändert.

magic2912

Ja, es ging viel um mich. Ich musste nach der Trennung von meiner Ex mich erst mal selbst finden. Ich sah meine Frau sicherlich zunächst als nette Urlaubsbekanntschaft an. Dass sie mich dann gleich als große Liebe entdeckte, sich von ihrem Freund -nach 6 Jahren- trennte, mich jeden Tag mit Liebesbotschaften überschüttet hat, hat mich damals fast erdrückt.

Ich wollte mich auch daher trennen, was ich aber letztlich nicht übers Herz brachte. In diesen Dingen bin ich einfach zu "weich" und halte zu lange zu viel aus. In sofern ist daraus sicherlich eine Art Versorgungsbeziehung geworden, wo die tiefe Liebe fehlte. Liebe ist für mich zu spüren, dass ist ein Mensch, mit dem ich bis zum Ende des Lebens zusammen sein will. Dies ist das Gefühl, was ich zugegebener Weise, bei meiner Frau nur zeitweise hatte und das ist sicherlich, so länger ich darüber nachdenke, mit unser Grundübel. Unsere "Liebe" ist sicherlich gewachsen, aber es gibt sicherlich Paare, die sich mehr lieben. Dennoch schätze ich meine Frau sehr. Sie ist ein wunderbarer sympathischer Mensch. Und das komische ist, irgend wie will ich sie nicht missen.

Mir ist bewußt, dass es keine Traumfrau/Prinzen gibt. Vielleicht am Anfang, wenn die Schmetterlinge fliegen.