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Du befindest dich im Forum: Probleme in der Beziehung. Alltagsprobleme in Beziehungen? Mangelndes Vertrauen, Langeweile oder Sprachlosigkeit? Hier findest du ein offenes Ohr für alles, was dich an deiner Beziehung stört. Bitte beachtet, daß es hier um persönliche Probleme geht, bei welchen Hilfe und Ratschläge gefragt sind. Den Finger in die Wunde des Threaderstellers zu legen, trägt nicht zur Problemlösung bei. Wir bitten euch deshalb, hier mit Feingefühl zu agieren. |
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27.01.2016, 01:56 | #1 |
Junior Member
Registriert seit: 01/2016
Ort: Kaiserslautern
Beiträge: 3
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Nach 10 Jahren Ehe schon völlige Gefühlskälte ohne ernsthafte Gründe
Hallo Leute
Da ich neu bin in diesem Forum, hoffe ich daß ich den Thread hier an richtiger Stelle eröffnet habe. Mein Problem ist folgendes: Ich bin mit meiner Ehefrau nun seit 10 Jahren verheiratet und seit fast 15 Jahre zusammen. Vor unserer Hochzeit war alles recht harmonisch und sie suchte immer die Nähe zu mir. Unser Sexualleben war zwar von Anfang an eher etwas weniger turbulent aber das nahm ich hin weil ich mir sicher war daß sie die Richtige ist. Inzwischen haben wir zwei Kinder und unsere Ehe ist völlig eingeschlafen. Sie zeigt keinerlei Interesse mehr und legt eine regelrechte Gefühlskälte an den Tag. Auch im Bett läuft es nur noch ein oder zwei mal im Quartal und das auch nur mir zuliebe. Unsere komplette Beziehung lief, im Nachhinein betrachtet nur gut wenn sie ihren Willen durchsetzen konnte. So fing es z.B. an als sie nach wenigen Monaten mit mir zusammen ziehen wollte und gemerkt hat dass ich nicht so ziehe... sie wurde zusehends unglücklicher bis es dann nach gut einem Jahr (nach Beginn unserer Beziehung) soweit kam. Dann der Wunsch zu heiraten... wie wir Männer halt so sind, habe ich es nicht so eilig gehabt und sie wurde unglücklich bis ich ihr nach 3 1/2 Jahren den Antrag machte. Alles war wieder gut bis kurz nach der Hochzeit. Da wurde in ihr der Wunsch immer größer schwanger zu werden, was nach schon 8 Monaten nach der Hochzeit so weit war. Bis da hin aber leider immer wieder die provokante Unzufriedenheit meiner Frau. Da ich der Meinung war dass ich sie in den verschiedenen Stationen unserer Beziehung nicht unnötig hab warten lassen und mir ihre ständige Unzufriedenheit so langsam ungeheuer wurde, bekam ich Bedenken überhaupt ein zweites Kind in diese Ehe zu setzen. Diese Bedenken führten dann bis hin zur Ehetherapie. Die Therapie hatte nicht mal richtig angefangen, schon drehte sich die Laune meiner Frau um 180 Grad und alles war wieder rosig. Da ich (mal wieder) erleichtert war, dauerte es nicht lange bis es dann zur zweiten Schwangerschaft kam. Unser erstes und unser zweites Kind sind aufgrund dieser Umstände allerdings vier Jahre auseinander. In der Schwangerschaft war es wieder eine glückliche Ehe. Allerdings nicht lange danach wurde sie wieder zusehends unglücklicher. Dieses mal nicht weil sie wieder ein Kind möchte sondern aus alltäglichen und immer wieder neuen Gründen die teilweise nur sehr schwer nachvollziehbar sind. Immer wiederkehrende Gespräche bringen keinen Erfolg mehr und an einer erneuten Therapie hat sie anscheinend kein Interesse. Ich verstehe diese Unzufriedenheit einfach nicht. Wir haben alles was man braucht um glücklich zu sein. Zwei gesunde Kinder, beide haben wir sichere Job's, ein eigenes Haus, Gesundheit... es wäre so einfach glücklich und zufrieden zu sein aber es muss eben auch von beiden Seiten gewollt sein. Soviel zu meiner Geschichte. Ich hoffe es war nicht zu zäh und uninteressant. Mich würde nun interessieren wer ähnliche Erfahrungen gemacht hat und dabei vielleicht ein Glücksrezept entwickeln konnte. Besonders eure Meinung ob ich in den verschiedenen Beziehungsstadien vielleicht doch etwas zu langsam an die Sache ran ging wäre nett. Die Meinungen aus Sicht der Frauen wären hier auch bestimmt sehr hilfreich. Schon mal vielen Dank im Voraus dafür! |
27.01.2016, 01:56 | #00 |
Administrator
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Hallo SportyMike, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
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27.01.2016, 04:21 | #2 | ||
Registriert seit: 08/2013
Ort: RLP
Beiträge: 14.883
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Für mich hört sich das so an, als sei deine Frau immer glücklich und zufrieden, wenn sie ihre Wünsche erfüllt bekommt. Was hat sie denn im Moment für Wünsche, die du ihr erfüllen könntest?
Ganz ehrlich, was sind denn deine Wünsche? Anscheinend läuft ja alles so wie und wann es deine Frau gerne hätte. Wie alt wart ihr, als ihr zusammengekommen seid? Es kann auch einfach die Luft raus sein, dafür muss nichts vorfallen. Wenn sie an Gesprächen und auch an deinen Wünschen und Bedürfnissen kein Interesse hat, also an dir kein Interesse hast, solltest du dir überlegen so eine Ehe weiterführen zu wollen.
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27.01.2016, 04:25 | #3 | |||
Registriert seit: 08/2013
Ort: RLP
Beiträge: 14.883
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Zitat:
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27.01.2016, 04:37 | #4 | ||
Junior Member
Themenstarter
Registriert seit: 01/2016
Ort: Kaiserslautern
Beiträge: 3
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Als wir zusammen kamen war ich 25 und sie 19. Der Verlauf unserer Beziehung entspricht im Wesentlichen unseren gemeinsamen Vorstellungen. Deshalb versteh ich ja nicht was sie jetzt so unglücklich macht.
Sie spricht ja sogar von weiteren Zielen wie z.B. ein zweites Haus kaufen. So etwas tut man doch nicht wenn man unglücklich ist. Mir macht das ehrlich gesagt Angst denn ich glaube so langsam daß es ihr nur um ihre Sicherheiten geht und nicht um mich. Deshalb gehe ich auf solche Spinnereien gar nicht ein und das macht die Sache leider nicht besser.
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27.01.2016, 06:04 | #5 | ||
Special Member
Registriert seit: 02/2011
Beiträge: 5.550
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Wie sehen denn diese Spinnerein aus? Wie sieht ein Tagesablauf am Wochenende aus? Wie unter der Woche? Was hattet ihr damals bei der Eheberatung geändert gehabt?
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27.01.2016, 06:06 | #6 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Sie war sehr jung, als ihr zusammenkamt.
Eventuell glaubt sie, eine innere Leere zu haben, die sie selbst mit " alltäglichen" Verrichtungen ( Kinderbetreuung, Haushalt, Einkaufen etc. ) nicht füllen kann. Diese scheinbare Sinnlosigkeit des Alltäglichen, wobei sie ihre Kinder und dich auch, sicher sehr liebt.( setze ich einfach mal voraus) Ich erinnere mich auch, dass ich damals mit 3 kleinen Kindern im Abstand von 15 Monaten oft dachte, ist das Alles, was ich momentan vom Leben habe? Obwohl ich diese Kinder wollte. Zudem ist sie im Laufe Eurer Beziehung nun gewohnt, dass es nach ihrem Kopf geht. Das ist schwer, dieses Muster zu ändern. Ich denke, wenn sie jetzt - mit eigenem Haus, kleinen Kindern, Haushalt - über ein 2. Haus nachdenkt, zeigt mir zumindest, dass sie offenbar immer ein noch höheres, zusätzliches " Ziel" braucht, um einigermassen zufrieden und dir gegenüber nett zu sein. So eine Art Sucht. Immer mehr. Immer höhere Ziele. Diese Spirale hört dann nie auf. Wie eine Art " Schuss", oder der an einem Stock angebundenen Wurst, der der Hund hinterherrennt. ( bitte nicht als Angriff verstehen, versuche nur die Bilder zu beschreiben, die deine Schilderung in mir auslöst). Kein Zufriedensein mit dem Jetzt, mit dem Ist. Arbeitet sie eigentlich? Stundenweise oder halbtags? Wie kann sie diese Leere füllen? Wie kannst du ihr dabei helfen? Wie kannst du sie immateriell unterstützen, dass sie sich vollwertig fühlt?
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27.01.2016, 06:30 | #7 | ||
Forumsgast
Beiträge: n/a
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Eure Gespräche bringen derzeit nichts.
Daher ist jetzt sicher eher der Zeitpunkt, mit Taten/Betätigungen anzusetzen als mit noch mehr Gesprächen. Wieviel macht sie denn mit ihren Freundinnen - ohne Dich und die Kinder? Ist sie daran wirklich interessiert, wenn etwas mit anderen Erwachsenen stattfindet? Tut sie - allein - was für ihren Körper, z.B. Yoga-Kurs, Wellness/Schwimmbad, ... Wie oft nimmst Du ihr die Kinder für einen ganzen oder halben Tag ganz ab? Wie oft geht sie aus dem Haus? Sie sollte sich selbst glücklich machen dürfen, statt Dich damit zu belagern, wenn sie unerfüllt/unglücklich ist oder daran zu verzweifeln, dass Du bei nachfragen immer gleich reagierst und nie was Neues erlebst. Dafür braucht es freie Ressourcen an Zeit, Raum und Geld. Und Sorlgosigkeit, indem Du (oder der Oma-Faktor, oder, oder, oder ...) die Kinder inzwischen gut versorgst. Wenn ihr beide Euer Leben lebt, und dabei nicht nur die Kinder/der Haushalt im Mittelpunkt stehen, sondern auch ein Netzwerk anderer Erwachsener eine Rolle spielt, dann kann evtl. wieder eine Anziehung und ein Interesse aneinander entstehen. Nicht aber, wenn auf Frustrationen durch zuviel routinierte und instrumentalisierte Nähe mit noch mehr Nähe reagiert werden soll. Das wäre die Strategie "mehr vom Falschen". Und so habt ihr es nach meiner Interpretation des von Dir Geschriebenen bisher gemacht.
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27.01.2016, 07:17 | #8 | ||
Moderator
Registriert seit: 07/2005
Ort: Frankfurt
Beiträge: 10.082
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Wenn du so nicht weiterleben willst dann ziehe die notwendigen Konsequenzen!
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27.01.2016, 08:06 | #9 | ||
Registriert seit: 07/2010
Ort: Am Rande der Lüneburger Heide
Beiträge: 11.219
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Nun ja, das sie eben nicht 'die Richtige' ist hättest Du eigentlich schon vor zig Jahren merken müssen, oder?
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27.01.2016, 13:52 | #10 | ||
Platin Member
Registriert seit: 05/2013
Ort: RLP
Beiträge: 1.885
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Klingt, als wäre sie in die typische Falle Normalitätsfalle getappt. Erst will man unbedingt das, was alle anderen auch haben. Hat man es, wacht man auf und merkt, dass es mit einem selbst gar nicht viel zu tun hat. Sie steht wahrscheinlich jetzt, als 2-fache verheiratete Mutter, zum ersten Mal an dem Punkt, wirklich eigene Lebensträume zu entwickeln. Nur kann sie die nun nicht mehr so einfach umsetzen. Das frustriert natürlich. Ist aber ein hausgemachtes Problem; Mitleid habe ich da irgendwie nur mit den Kindern.
Darüber, was euch als Menschen verbindet, schreibst du kaum was. Sicherlich hast du vieles weggelassen. Aber das, was nunmal hier geschrieben steht, liest sich für mich, als hätte sie in dir in erster Linie einen Erfüllungsgehilfen für ihre Vorstadtfantasien gesehen. Dein Gefühl, dass es ihr gar nicht um dich als Person geht, kann ich gut nachvollziehen. Nur wundere ich mich, dass du dir darüber erst jetzt Gedanken machst. Ich lese da irgendwie nur von emotionaler Erpressung ihrerseits. Ging es ihr nicht schnell genug voran, war sie "unglücklich". Das darf man sich wahrscheinlich so vorstellen, dass sie dich ihr "Unglück" deutlich hat spüren lassen, um ihren Willen zu bekommen? Da war doch irgendwie von Anfang an der Wurm dring. Von einer Beziehung, an der es sich zu arbeiten lohnt, von irgendeiner emotionalen Basis lese ich hier nichts.
Geändert von Giorgie Indigo (27.01.2016 um 13:56 Uhr) |
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