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Alt 15.10.2016, 11:02   #1
anonymisiert
Junior Member
 
Registriert seit: 10/2016
Beiträge: 3
Kaum noch sexuelle Überschneidungen

Hallo Forum,

ich habe mich hier mal angemeldet um evtl. ein paar Ratschläge, Erfahrungen oder Meinungen zu folgendem Thema zu bekommen:

Ich bin gerade in einer ziemlich langen (ca. 10 Jahre) Beziehung, die bisher auch immer sehr gut funktioniert hat. Ich bin 30, meine Freundin ist 29. Für mich ist es die erste Beziehung (ja, ich habe spät angefangen) für meine Freundin bis auf 1 bis 2 kürzere geschichten in der Teenie-Zeit, die nie mehr als 3 Monate gingen auch. Ich würde sagen, wie sind beide sehr glücklich in der Beziehung. Wir reden immer sehr offen über alles, wichtige Probleme haben wir immer gut gelöst bekommen und bei den unwichtigen Dingen waren wir immer bereit die kleinen Macken des anderen zu akzeptieren. Im Laufe der Jahre ist bei mir nach und nach das Gefühl gekommen, wirklich den Rest meines lebens mit dieser Frau verbringen zu wollen. Wir harmonieren in so ziemlich allen Bereichen wunderbar.

Leider gibt es da ein Thema, bei dem wir gerade nicht so gut harmonieren und irgendwie auch zu keiner wirklich guten Lösung kommen. Dummerweise ist das aber kein unwichtiges Thema, über das man so eben hinwegsehen kann, nämlich unser Sexleben. Das hat sich bereits das eine oder andere mal verändert. Klar, die ersten beiden Jahre war es sehr heiß und wild, wie das nunmal am Anfang einer Beziehung ist. Wir fanden uns beide körperlich SEHR anziehend und hatten mehrmals am Tag Sex. Wie das so üblich ist, wird es danach natürlich langsam weniger. Auch das war wunderbar.

Die nächsten Jahre verliefen so, dass wir im Schnitt immer mal so ein paar mal in der Woche Sex hatten. Für mich persönlich hätte es etwas mehr sein können, aber ich konnte auch nie wirklich sagen, dass es mir zu wenig war. Nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität haben sich geändert. Zum einen wurden wir experimentierfreudiger. jeder von uns hat da so einen speziellen Fetisch. ich will da jetzt nicht näher drauf eingehen, aber wo vorher mehr Scham und Berührungsängste waren, sind wir in der Zeit auch ab und an auf den jeweiligen Fetisch des anderen eingegangen, obwohl wir diesen nicht zu 100% geteilt haben. So ca. 80% waren aber weiterhin Sex, der jetzt in keine besondere Kategorie fällt und den wir beide gleichermaßen mochten. Die 20% mal etwas abgedrehteres zu machen war aber immer eine willkommene Abwechslung. Wir haben aber auch so viel experimentiert (z.B. mal sex außerhalb des Schlafzimmers etc.). Gleichzeitig haben wir aber auch mehr sicherheit gewonnen und wussten ziemlich gut, worauf der andere abfährt, sodass sich in diesem Punkt eigentlich nur alles verbessert hat.

Etwas negativ fand ich damals, dass sich meine Freundin optisch ziemlich verändert hat. Sie hat ihren Look komplett ausgetauscht relativ viel zugenommen und eher auf bequeme Alltagskleidung gesetzt, wo sie vorher mehr Haut gezeigt hat, gerne auch mal Reizwäsche getragen hat etc. Das habe ich ziemlich vermisst. Ich möchte mir einreden, dass ich kein oberflächlicher Mensch bin und ich weiß, dass ich meine Freundin immer hübsch und begehrenswert fand. Trotzdem habe ich meinen eigenen persönlichen Geschmack wegen dem ich sie ja auch u.a. ausgewählt habe.

Außerdem gab es damals schon leichte Differenzen zwischen unseren orlieben (da komme ich gleich drauf zurück), die unter den damaligen Bedingungen (beide am studieren, eher viel Freizeit und Ruhe) keine große Sache waren. Ein leichtes auseinanderdriften habe ich damals aber schon beobachtet.

Jetzt ist es so, dass wir beide seit ca. 2 Jahren arbeiten und eher stressige, anspruchsvolle jobs haben und jeden Tag mindestens 12 Stunden außer Haus sind und uns eigentlich nur abends 2-3 Stunden sehen, bis wir müde ins Bett fallen (na, ich will nicht meckern, haben wir uns ja so ausgesucht). Immerhin: Wochenende heißt bei uns auch Wochenende und wir haben da eigentlich immer frei und uns ist es auch ganz toll gelungen aus der Zeit, die wir haben etwas zu machen, sie für schöne Aktivitäten zu nutzen, aber auch nicht jede freie Minute zusammen zu verbringen (auch wenn es uns seit diesen 2 Jahren stärker zueinander hinzieht als vorher, wo man sich fast den ganzen tag gesehen hat). Die Qualität des Sex hat in dieser Zeit aber wirklich stark abgenommen. Unsere gegensätze wurden dort erst so richtig deutlich. Da wären z.B.:

Ich habe vor allem am morgen Lust, sie vor allem am Abend. Sie emfpindet Sex unter der Woche als stressig und ist durch die Arbeit viel zu müde und abgelenkt dafür, hat aber Lust, sobald sie am Wochenende etwas zur Ruhe kommt. Für mich ist Sex eher etwas wodurch ich Kraft tanke, weshalb ich vor allem unter der Woche will, während ich am Wochenende eher keine Lust darauf habe und da zu faul/gemütlich dafür bin. Ich mag eigentlich auch die Abwechslung, aber auch die ist uns abhanden gekommen. Sex mal wieder draußen in der Natur wäre toll, aber meine Freundin ist mitlerweile so eingestellt, dass sie da Angst häte, gefilmt zu werden und kann sich dabei einfach nicht entspannen. Sex außerhalb des bettes wäre vielleicht ein netter kompromiss, aber auch da findet sie es her unbequem. Überhaupt mag sie mitlerweile eher gewohnte Abläufe, immer die gleichen Zeiten und Stellungen und immer mit Ansage. also nicht so, dass wir aus dem kuscheln heraus anfangen uns zu küssen und dann mehr draus wird, sondern eher dass sie meistens gegen Sa. abend irgendwann sagt "Lass uns mal in's Schlafzimmer gehen und sex haben." oder "Ich würde jetzt gerne geleckt werden." Sie ist da auch sehr spezifisch und hat sehr genaue Vorstellungen vom Ablauf.

Ich finde es ja gut, dass sie sehr offen darüber kommuniziert und ich mache das eigentlich auch, aber ich mag es dann doch mehr spontan. Wenn ich allerdings spontan ankomme und versuche zärtlich zu werden, blockt sie das meistens ab oder wenn ich versuche vom vorher abgesprochenen Schema abzuweichen, ist ihre Lust schnell dahin. Dazu kommt, dass ich sehr gerne küsse, auch mit Zunge. Sie überhaupt nicht (hat so im Laufe der Jahre nachgelassen). Dafür kuschelt sie nach dem Sex unglaublich gerne und lang, was mir dann schnell langweilig wird. Ich mag es auch manchmal etwas härter und wilder, was früher als Ergänzung zum Kuschelsex immer drin war. Die Tage ist sie allerdings sehr empfindlich geworden, sodass sie auch da ssofort abblockt. Was das optische angeht, hat sich in den letzten 2 Jahren auch ein wenig was getan: Sie hat wieder iemlich viel abgenommen und setzt weniger auf Schlabberlook. Ich würde ihren Look jetzt als sehr hübsch, gepflegt und stilvoll bezeichnen. Leider aber überhaupt nicht als sexy. Mir ist natürlich klar, dass wir keine Anfang 20 mehr sind und ich will auch nicht, dass so viel haut zeigt wie damals (obwohl ich ihren look von damals nie als unangemessen oder billig bezeichnen würde), aber ab und zu zumindest beim weggehen oder im Bett mal etwas aufregenderes einstreuen fänd ich nett. Es gibt noch mehr Diskrepanzen, die sich alle im laufe der Zeit entwickelt haben, aber ich will die jetzt nicht alle aufzählen. Stattdessen schreibe ich noch, wie wir bisher damit umgegangen sind.

Da wir beide sehr offen miteinander reden waren unsere Bedürfnisse dem jeweils anderen immer bekannt und wurden auch immer akzeptiert, nur viel es uns schwer überhaupt darauf einzugehen, da zu unterschiedlich. Oft haben wir dann vor dem Sex verhandelt "Okay, du leckst mich heute, dann Reite ich dich morgen." oder "Schon wieder Sex am Abend? Na dafür hätte ich dann aber gerne, dass wir es dann nächste Woche mal nach der Arbeit machen." Klar, dass das nervt. Erstens geht die Spontanität dadurch komplett flöten, zweitens gibt es dann immer einen, der weniger Spaß hat und dann auch nicht so 100% bei der Sache ist. Außerdem habe ich gemerkt, dass ich als derjenige mit etwas mehr libido meistens der war, der ganz unbemerkt mehr zurückgesteckt hat und leider langweiligen Sex in Kauf genommen hat, als gar keinen. Das habe ich meiner Freundin dann auch vor ca. 1 Monat so kommuniziert und wir haben uns darauf geeinigt doch mehr auf Qualität zu setzen, als ohne, dass wir alles aushandeln oder einer zurücksteckt und mehr darauf zu warten, dass beide mal zur gleichen Zeit auf das gleiche Lust haben. Das war wie gesagt vor etwa einem Monat und wir warten immer noch. Alles in allem ist es auch mal ganz nett, den Druck herausgenommen zu bekommen und sich mal garnicht um die Vorlieben des Partners kümmern zu müssen, aber gleichzeitig fehlt mir der Sex auch. Er war mir ja vorher schon etwas zu wenig und durch das Warten ist mir auch bewusst geworden, wie wenig überschneidungen wir wohl noch haben, wenn es in der Zeit zu nichts gekommen ist.

So richtig weiß ich jetzt nicht, wie wir weiter verfahren sollen. Ich habe das Gefühl, wenn wir weiter auf warten und ungezwungenen spontanen Sex setzen, haben wir vielleicht einmal in 6 Monaten sex - zu wenig für uns beide. Aber wieder dahin zurückkehren, wo einer immer eher den anderen "bedient" hat und alles abgesprochen war?

Meine Fragen wären auch: Kann man in so einer Situation die Sexualität wieder verbessern (nicht so wie früher, aber in einem realistischen Rahmen)? Wenn nicht: kann das auf Dauer gut gehen mit der Beziehung dann, wenn sonst aber im Wesentlichen alles stimmt? Ist es evl. bei so langen Beziehungen der Normalfall und eh unvermeidbar?

Ich bin auf eure Meinungen gespannt.

PS: Bevor die Aufmerksamkeit zu sehr auf das hema "Fetische" gelangt: So ein großes Thema waren die nie. Aktuell leben wir die im minimalen Rahmen aus, aber im Vergleich zu damals sind sie unwichtiger geworden. Das die Grundlagen stimmen und wir überhaupt zu gutem, normalen Sex kommen, hat bei uns beiden klar Vorrang.
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Alt 15.10.2016, 11:02 #00
Administrator
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Alt 15.10.2016, 11:51   #2
Kronika
Special Member
 
Registriert seit: 08/2010
Ort: RLP
Beiträge: 5.398
Ist ein sehr schwieriges Thema. Generell glaube ich dass die Wahrscheinlichkeit dass ihr zufällig zur selben Zeit auf das gleich Lust habt bei euren bestehenden Diskrepanzen sehr gering ist.
Alleine der Zeitpunkt bei morgen vs. abend und werktags vs. Wochenende dürfte da schon nur äußerst selten von alleine übereinstimmen.

Allerdings denke ich dass es normal ist dass Paare die etliche Jahre zusammen sind nicht mehr so häufig ohne jegliche Anreize zeitgleich Lust auf Sex verspüren. Hier ist dann entweder eine entsprechende Atmosphäre gefragt, wo beide auf Grund gemeinsamer Rituale schon darauf eingestimmt werden... oder wo derjenige, der Lust bekommt, den anderen verführt.
Wenn man die Lust seines Partners dann wecken möchte ist es aber natürlich auch in dem Fall klar, dass man auf dessen Vorlieben und Bedürfnisse eingehen muss. Wenn du auf ihre dann aber schon wieder keine Lust hast, dann beißt sich die Katze an der Stelle in den Schwanz.

Damit es trotz eurer unterschiedlichen Bedürfnisse funktioniert müsste aus meiner Sicht bei euch beiden sowohl die Motivation vorhanden sein den anderen scharf auf das zu machen, was man vor hat - als auch die Bereitschaft beim Gegenüber sich öfter auf die Situation einzulassen und zumindest die Möglichkeit zu eröffnen auch in Stimmung zu kommen. Und nicht direkt von Beginn an zu blocken.
Aber auch das bietet natürlich keine Garantie dafür dass es dann wirklich für euch beide wieder erfüllend wird. Und leicht ist es auch nicht.
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Kronika ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2016, 13:58   #3
gabimaus
abgemeldet
ich hoffe nur für Euch, dass das Thema Sex bei Euch nicht den gesamten Beziehungsrahmen sprengt.

Es könnte ja sein, dass es irgendwann anfing zu nerven, nur noch über Sex zu reden. Es gibt etliche interessante Themen, über die es sich stundenlang und humorvoll palavern ließe - wobei der Sex vielleicht als kleiner süßer Nachtisch, auch noch gute Chancen hätte.

Oder aber Folgendes:

''Wer keine Sorgen hat, der macht sich welche''

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gabimaus ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2016, 15:30   #4
Lilly 22
 
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
Hallo anonymisiert,

Zitat:
Zitat von anonymisiert Beitrag anzeigen
Aber wieder dahin zurückkehren, wo einer immer eher den anderen "bedient" hat und alles abgesprochen war?
...
eben, den Eindruck hatte ich beim Durchlesen auch,
dass ihr euch inzwischen gegenseitig nur noch bei
der Triebbefriedigung bedient und die "Leidenschaft"
irgendwo flöten gegangen ist. Ich meine, du hast das
prima umschrieben.

Zudem kommt es mir bei euren "Verhandlungen" als
Außenstehende ein bisschen so vor, als dass ihr darü-
ber indirekt Machtstreitigkeiten ausübt. M.E. seht ihr
euch da nicht mehr als Partner. Deshalb schau mal,
ob es in eurer Beziehung selbst ggf. doch Differenzen
gibt, die ihr hier austragt. Und ehrlich gesagt würde
ich an deiner Stelle genau diesen Bereich als erstes
ausloten wollen. Ich vermute nämlich dass es auch
hier ein eher ungutes Gefälle zwischen euch gibt, wo
einer eher "einsteckt", wie du oben beschreibst und
der andere eher den Ton angibt. Außerdem würde
mich interessieren, ob deine Freundin davon weiß,
wie du sie in den Jahren sexuell wahrgenommen hast
und woher sie das dann weiß. Also, ob du ihr so et-
was gar mitgeteilt hast oder ob sie das ggf. an dei-
ner Ausstrahlung von selbst bemerken durfte. Ich
meine im übrigen, dass du dich da auf unwichtige
Dinge fixierst. Damals sah sie so aus und da war
euer Sex noch frisch und "abenteuerlich". Daraus
hast du dir m.E. ein Bild davon gebastelt, wie sie
wieder aussehen müsste, damit der Sex wieder ist,
wie damals. Das hat aber nichts damit zu tun, son-
dern, dass ihr euch damals vermutlich noch eher
auf der selben Ebene begegnet seid, die ihr inzwi-
chen irgendwo verloren habt.

Ebenso hast du für dich selbst bereits erkannt, dass
die Qualität euer Beziehung durchaus steigt, wenn ihr
auch mehr getrennt voneinander unternehmt und nicht
nur aufeinander herum hockt. Beim Sex dürfte es ähn-
lich funktionieren.

Was ich beim Lesen zudem vermisse ist, deine eigene
emotionale Beteiligung. Du schreibst zwar, weshalb du
die Beziehung als solches schätzt, nur von großen Ge-
fühlen dahinter schreibst du rein gar nichts. Ist es so,
dass du die Beziehung nur aus Bequemlichkeit fortführst?
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Lilly 22 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2016, 16:34   #5
anonymisiert
Junior Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 10/2016
Beiträge: 3
Danke als erstes für alle Antworten. Da war ja doch einiges an Input dabei.

@ Kronika: Ja, das sehe ich im großen und ganzen genau wie du. Die Motivation, den anderen für unsere Sachen zu begesitern ist da. Klar versucht man auch immer kompromisse zu finden. Wenn wir es z.B. mal morgens machen, versuche ich dann noch mehr auf sie und ihre Bedürfnisse einzugehen um es ihr besonders schön zu machen. Und wenn wir es eher so machen, wie sie will, dann versuche ich natürlich nicht, sie einfach nur "abzufertigen" sondern lasse mich auch darauf ein und manchmal ist es ja auch ganz schön. Ich würde nicht sagen, dass einer von uns beiden da eine grundsätzlich ablehnende Haltung hat. Aber trotzdem merkt man irgendwie immer, dass einer eher zurücksteckt.

@ gabimaus: Schließe ich daraus richtig, dass du davon ausgehst, dass unser Problem nur dadurch konstruiert ist, dass wir uns mit nichts sinnvollerem befassen? Würde ich so nicht bestätigen. Das Thema Sex nimmt bei uns keinen übermäßigen aum ein. Im letzten Monat sogar sehr wenig. Soll heißen, wir haben in der Zeit kaum darüber gesprochen. All die anderen Dinge (ob jetzt Hobbies, Wochenendplanung, Job etc.) sind da wichtiger. Ich schätze es sogar sehr mit ihr stundenlang über komplett belanglose Themen zu quatschen ohne mich zu langweilen und dann zu wundern, wie schnell die Zeit vergangen ist. Aber soweit uns das Thema nunmal stört oder Bedürfnisse unbefriedigt bleiben, reden wir auch darüber und versuchen die Sache zu lösen, klar.

@ Lilly 22: Da waren jetzt aber ein paar wirklich interessante Punkte dabei. Zuerst einmal: Ja, meine Freundin weiß sehr gut, wie ich sie sexuell wahrnehme und umgekehrt auch. Wir neigen beide dazu recht offen miteinander umzugehen, nehmen da manchmal auch kein blatt vor den Mund. Jeder weiß also ganz gut, was der andere will und wie zufrieden er damit gerade ist.

Das mit dem Aussehen ist ein guter punkt. War für mich aber eher als ein Beispiel verschiedener Faktoren gemeint, die für mich beim Sex eine Rolle spielen. Aber nicht der wichtigste. Damals als sie etwas mehr gewogen hat und im Schlapperlook rumgelaufen ist, hat sie mir optisch weniger gefallen als heute. trotzdem war der Sex toll. Gleichzeitig hätte ein bestimmter Look beim Sex sicherlich Potential um (zumindest für mich) ab und zu die Qualität zu erhöhen. Das Problem liegt ja auch mehr in vielen kleinen bereichen. Es gibt nicht den einen bereich, der unsere Sexualität stark verschlechtert und den man ändern müsste um das Problem zu lösen. Jeder einzelne punkt, wo wir uns einigen könnten würde die Qualität ein kleines Stück erhöhen.

Ja, es ist auch immer schön mal etwas getrennt zu machen, auch wenn wir unsere Nähe sehr genießen. Jeder hat natürlich auch eigene Hobbies und Aktivitäten und manchmal sehen wir uns auch mal den ganzen Tag nicht. Aber wie sollte man das beim Sex umsetzen? Klar, jeder von uns hat 2 gesunde Hände, die wir auch beide gerne einsetzen, was auch Spaß macht. Aber Sex ohne den Partner, also mit einer anderen Person haben wir schon diskutiert. Ich hätte nicht unbedingt etwas dagegen, das mal auszuprobieren und wäre auch nicht eifersüchtig, wenn meine Freundin es mal mit einem anderen versuchen würde. Meine Freundin will das aber nicht, also weder eine Affaire, noch dass ich es mal mit einer anderen probiere. Das kann ich natürlich auch akzeptieren und ich sehe mich auch garnicht nach einem Seitensprung. Langfristig möchte ich da schon eher ein erfülltes Sexualleben mit meiner Freundin.

Und ja: ich neige dazu, Probleme sehr sachlich zu beschreiben und zu diskutieren. Emotionen finde ich da eher kontraproduktiv. So sind die Gefühle aber da, also von beiden Seiten. wir haben schon oft die Rückmeldung bekommen, dass wir wie 2 frisch verliebte wirken und für erstaunte gesichter gesorgt, wenn wir gesagt haben, wie lange wir schon zusammen sind. Was man sagen kann, ist dass wir gleichzeitig auch sehr gut befreundet sind (also ziemlich viele gemeinsame Interessen haben, in sehr vielen Dingen die gleichen Ansichten etc.). Trotzdem ist das Begehren ja da. Also wenn ich gerade Lust habe, dan nervt das schon ziemlich nicht zu können, wie ich will, während ich am liebsten sofort über sie herfallen würde (bildlich gesprochen) und anders herum ist es genauso. Wenn sie mir z.B. Samstag abend sagt, dass sie gerade sehr geil ist und merkt, dass das mal wieder nicht auf Gegenseitigkeit beruht ist sie auch ziemlich enttäuscht, dass mal wieder eher die rechte Hand dran ist. Anhand unserer Selbstbefriedigung zu urteilen, haben wir beide eh eine eher hohe Libido. Und bevor fragen kommen: natürlich haben wir es schon probiert ein wenig zu warten und ein bisschen Sexuelle Spannung für den anderen zu sammeln. Ist dann aber meistens noch enttäuschender für den jenigen, der sich dann eher nach dem anderen richtet.

Sehr interessant fand ich dann noch den Punkt mit den Machtstreitereien. Da muss ich jetzt wirklich erst einmal drüber nachdenken. Wirklich ausschließen kann ich das nicht. Es gibt auf jeden Fall noch ein paar andere bereiche, in denen wir Differenzen haben und viel über Kompromisse lösen. Das klappt aber soweit sehr gut, ohne dass einer immer zurücksteckt. Trotzdem sollte ich ggf. nochmal schauen, ob es nicht doch einen Punkt gibt, wo sie sich evtl. unterdrückt fühlen könnte oder ich mich unbewusst doch nicht so gehört fühle. So wie es mir jetzt scheint, ist aber eher der Sex der Knackpunkt, wo wir uns nicht ganz einig werden.
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Alt 15.10.2016, 17:20   #6
HW124
 
Registriert seit: 07/2010
Ort: Am Rande der Lüneburger Heide
Beiträge: 11.211
Meine bescheidene Ansicht? Zu viel reden und zu viele Kompromisse verhindern bei Euch eine zufriedenstellende Zweisamkeit. Lernt, euch endlich wieder einfach der Geilheit hinzugeben, euch gegenseitig zu überraschen.
Das ist tausendmal wichtiger als stundenlange Diskussionen darüber.
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HW124 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2016, 17:30   #7
MiaMarietta
Special Member
 
Registriert seit: 02/2016
Ort: BW
Beiträge: 2.846
Mir ergeht da irgendwie anders. Als ich deinen Eingangspost las, da hatte ich das Gefühl, da kommt mir eine permanente Vorwurfshaltung entgegen. Du erwartest anderes und deine Erwartungen werden einfach nicht erfüllt. Wäre ich Partnerin, da würde ich mich permanent unter Druck gesetzt fühlen.

Ich habe mal gelesen, dass man gerade auch über den Sex einen "passiven Widerstand" gegen etwas leisten kann. Das muss aber nicht zwangsläufig wirklich im Sexleben begründet sein, sondern die Ursachen dazu auch ganz woanders liegen. Deshalb finde ich Lillys Frage nach euren "Machtverhältnissen" durchaus auch bedenkenswert.

Seid ihr denn wirklich so ein "Traumpaar", wie du das versuchst, hier rüber zu bringen oder machst du dir da etwas vor? Schließlich könnte ja ein "dicker werden" unter Umständen auch heißen: "Ich brauche etwas mehr Abstand". Und wenn du ihren Bedürfnissen entgegenkommst, wie sehr streichst du ihr gegenüber das dann heraus? Muss sie sich danach nicht wieder zwangsläufig in einer Verpflichtung sehen. Vielleicht ist der Sex für sie nur noch eine Art Dienstleistung und Samstagsabends bestraft sie dich damit, dass du die selbe Leistung jetzt auch für sie zu ebringen hast.
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MiaMarietta ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2016, 17:46   #8
Lilli Marlene
~* Sun and Stars *~
 
Registriert seit: 12/2007
Ort: over the hills and far away
Beiträge: 4.893
Deine Freundin soll dies, deine Freundin soll das, ihr "Look", ihr Gewicht...

Vielleicht findet sie DICH einfach nicht mehr scharf?
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Lilli Marlene ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2016, 18:01   #9
Lilly 22
 
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
Hallo anonymisiert,

Zitat:
Zitat von anonymisiert Beitrag anzeigen
Sehr interessant fand ich dann noch den Punkt mit den Machtstreitereien. Da muss ich jetzt wirklich erst einmal drüber nachdenken. Wirklich ausschließen kann ich das nicht. Es gibt auf jeden Fall noch ein paar andere bereiche, in denen wir Differenzen haben und viel über Kompromisse lösen. Das klappt aber soweit sehr gut, ohne dass einer immer zurücksteckt. Trotzdem sollte ich ggf. nochmal schauen, ob es nicht doch einen Punkt gibt, wo sie sich evtl. unterdrückt fühlen könnte oder ich mich unbewusst doch nicht so gehört fühle. So wie es mir jetzt scheint, ist aber eher der Sex der Knackpunkt, wo wir uns nicht ganz einig werden.
gut, dann warte ich erstmal ab, was nach deiner Bedenkzeit
hierzu bei heraus kommt.

Im Übrigen war meine Frage, ob sie über deine "Beurteilun-
gen" ihrer sexuellen Anziehungskraft auf dich bescheid weiß,
eben auch genau dazu gemeint, ob du ihr dann z.B. ihre Ge-
wichtszunahme, ihren Schlapperlook usw. vorhältst bzw. sie
das spüren gelassen hast? Ich meine, wenn ich von meinem
Partner annehme, dass er mich nicht für besonders reizvoll
hält, dann habe ich sicher auch keine Lust auf diesen. Eben-
so, wenn ich diesem ständig nur eine Dienstleistung erbrin-
gen sollte, die am besten noch nach Zeit und Art bestimmt
wird. Wo bleibt denn da bitte das Werben um den anderen?
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Lilly 22 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 15.10.2016, 19:41   #10
Lonam
Member
 
Registriert seit: 11/2015
Beiträge: 148
Zitat:
"Lass uns mal in's Schlafzimmer gehen und sex haben." oder "Ich würde jetzt gerne geleckt werden." Sie ist da auch sehr spezifisch und hat sehr genaue Vorstellungen vom Ablauf.
wieso macht ihr Ansage bevor ihr ins Bett geht. Sag ihr doch das sie dich das nächste mal verführen soll oder verführe sie selber: fange abends spontan an am Hals zu
küssen und streiche sie an intimen Körperstellen und schaue ob sie reagiert.

Zitat:
Oft haben wir dann vor dem Sex verhandelt "Okay, du leckst mich heute, dann Reite ich dich morgen." oder "Schon wieder Sex am Abend? Na dafür hätte ich dann aber gerne, dass wir es dann nächste Woche mal nach der Arbeit machen." Klar, dass das nervt. Erstens geht die Spontanität dadurch komplett flöten, zweitens gibt es dann immer einen, der weniger Spaß hat und dann auch nicht so 100% bei der Sache ist.
Wieso verhandeln? Lasst doch es einfach laufen. Macht doch das sie dich reitet und als nächstes ihr Hündchen macht. Es soll ja kein Quicky werden. Macht einfach beides und in den nächsten Tagen das selbe oder was anderes.

Zitat:
Ich habe vor allem am morgen Lust, sie vor allem am Abend
Am Wochenende könnt ihr es morgens machen, sie kann dich ja mit küssen wecken.

Zitat:
Sie emfpindet Sex unter der Woche als stressig und ist durch die Arbeit viel zu müde und abgelenkt dafür, hat aber Lust, sobald sie am Wochenende etwas zur Ruhe kommt. Für mich ist Sex eher etwas wodurch ich Kraft tanke
Hast du ihr angeboten, dass du sie intim verwöhnen kannst und das sie beim Sex unten liegt? Ich denke da könnt ihr ein Kompromiss ausmachen. Außerdem denke ich, allein das lecken kann sehr entspannend wirken.

Zitat:
Sex mal wieder draußen in der Natur wäre toll [...] Sex außerhalb des bettes wäre vielleicht ein netter kompromiss [...]
Dann mietet euch ein Ferienhaus wo ihr unter euch sein könnt. Oder macht ein Wochenende in einem Hotel im Ausland, um etwas Abwechselung zu bekommen.
Im Ferienhaus habt ihr den Vorteil das ihr alleine seid und ggf. in der Natur, so wie du es willst. Vielleicht ist ihr auch schon der Spaß vergangen, weil es zu eintönig ist. Wechselt mal den Ort und vielleicht fängt sie an wieder Dessous für dich zu tragen.
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Lonam ist offline   Mit Zitat antworten
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