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Du befindest dich im Forum: Probleme in der Beziehung. Alltagsprobleme in Beziehungen? Mangelndes Vertrauen, Langeweile oder Sprachlosigkeit? Hier findest du ein offenes Ohr für alles, was dich an deiner Beziehung stört. Bitte beachtet, daß es hier um persönliche Probleme geht, bei welchen Hilfe und Ratschläge gefragt sind. Den Finger in die Wunde des Threaderstellers zu legen, trägt nicht zur Problemlösung bei. Wir bitten euch deshalb, hier mit Feingefühl zu agieren.

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Alt 06.03.2018, 20:28   #21
BlueCurtain
Junior Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 03/2018
Beiträge: 8
Zitat:
Zitat von Lilly 22 Beitrag anzeigen
Mag jetzt etwas hart für dich klingen, aber ich wollte es möglichst kurz auf
den Punkt bringen.
Das tut es, aber das ist in Ordnung.


Mit ein paar Punkten stimme ich allerdings nicht ganz überein, aber das liegt auch daran, dass ich meine komplette Situation nicht mal eben so aufschreiben kann. Aber im Groben hast du durchaus wunde Punkte getroffen. Danke.


Zitat:
Zitat von Lilly 22 Beitrag anzeigen
ich sehe bei dir durchweg wenig Entschlussfreude und die Bereitschaft da-
zu, Eigenverantwortung übernehmen zu wollen. Ich vermute, dass dich die-
ses Problem bereits dein Leben lang begleitet und ursächlich für dein beruf-
liches Dilemma, deine gefühlte Perspektivlosigkeit und deiner Nichtakzep-
tanz deines fortschreitenden Alters ist.
Die mangelnde Entschlussfreude rührt daher, dass ich früher selten entscheiden musste. Was ich machen wollte, war eigentlich von jungen Jahren so sonnenklar (Naturwissenschaften), da musste ich gar nichts entscheiden. Allerdings hat diese Faszination nicht ganz ins Detail gereicht. Als Kind konnte ich nie die Frage beantworten, was ich den später mal werden wolle. "Irgendwas mit Mathematik oder Physik" und das habe ich auch klar durchgezogen. Bis zum heutigen Tage. Nur während der Promotion bin ich gegen eine unsichtbare Wand gerannt, die auch sonst keiner erwartet hätte.

Zitat:
Zitat von Lilly 22 Beitrag anzeigen
Ich erwähnte oben bereits, dass es
eben Menschen gibt, die aufgrund ihrer Persönlichkeit dann auch kein Ge-
fühl für das Verstreichenlassen von Zeit haben.
Ja, dieses Problem kenne ich von mir. Generell habe ich ein Motivationsproblem (seit einigen Jahren), was ich nur schwer in den Griff kriege.

Zitat:
Zitat von Lilly 22 Beitrag anzeigen
Höchstwahrscheinlich wer-
den sich diese eher negativen Seiten deiner Persönlichkeit in den nächsten
Jahrzehnten auch nicht einfach so beilegen bzw. zum positiven hin ändern.
Das sind keine schönen Aussichten. Was könnte ich denn machen, damit die Zukunft nicht so düster wird, wie du sie beschreibst? Etwa das unerwartete Ereignis, das mein Leben auf den Kopf stellt (s.u.)?

Zitat:
Zitat von Lilly 22 Beitrag anzeigen
Es könnte schon gut sein, dass du deshalb ggf. besser funktionieren wür-
dest, trät ein von dir unerwartetes Ereignis in dein Leben, bei dem du zu
einer Entscheidung bzw. zum reifen Handeln gezwungen werden würdest.
Sei das beruflich oder in deinen privaten Lebensbereichen.


Zitat:
Zitat von Kronika
in die USA auswandern möchte (was immer - auch unabhängig vom Punkt Kinder - auch mit dem Risiko verbunden wäre, dass eure Beziehung aus irgendeinem Grund enden könnte und sie dann dort ist)
Nur um ein mögliches Missverständnis auszuräumen: "Auswandern" wäre zuviel gesagt. Mein Job geht für ein oder möglicherweise zwei Jahre. Danach ginge es erneut an eine unbekannte Destination. Ich glaube nicht, dass ich in den USA alt werden möchte. Von Herzen bin ich Nord/Mitteleuropäer und wenn es in Skandinavien einen Job für mich gäbe, dann hätte ich mich dort schon längst beworben.


Diese befristeten Stellen können schon lästig sein. Sobald man sich nach einem Jahr irgendwo eingelebt hat, schaut man sich um, wo es als nächstes hingeht. Diese "Ziellosigkeit" ist auch Teil der Karriere. Nicht jeder macht das mit und ich weiß noch nicht genau, wie lange ich das noch machen möchte. Vor ein paar Jahren klang das noch interessant, aber mit der Zeit schwindet der Glanz (auch schon vor Johanna).
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Alt 07.03.2018, 07:43   #22
HW124
 
Registriert seit: 07/2010
Ort: Am Rande der Lüneburger Heide
Beiträge: 11.211
Warum suchst du dann nicht was abseits deiner 'Profession'?
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Alt 07.03.2018, 08:28   #23
monochrom
Weltraumpräsident
 
Registriert seit: 01/2017
Ort: NRW
Beiträge: 14.692
Zitat:
Zitat von HW124 Beitrag anzeigen
Warum suchst du dann nicht was abseits deiner 'Profession'?
Sowas sagt sich immer so leicht. Wenn man aber mit Leidenschaft der Forschung committed ist gar nicht so einfach.
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Alt 07.03.2018, 13:43   #24
BlueCurtain
Junior Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 03/2018
Beiträge: 8
Wie monochrom sagte, Forschung ist das, was ich machen möchte und mir würde ebenso das Herz bluten, wenn ich diese Leidenschaft einfach so aufgäbe. Ich habe das schon ein Mal probiert (s.u.)...


Etwas mehr als 25 Jahre Ausbildung habe ich investiert seit ich die Faszination von Zahlen (schon vor der Grundschule) entdeckt habe. In diesem Gebiet bin ich, ohne arrogant klingen zu wollen, talentiert; im Gegenzug kann ich mit Literatur, Musik oder Kunst nichts anfangen, aber irgendwie habe ich mich in der Schule durch diese Fächer gewunden. In der Schule war ich praktisch immer der Außenseiter; an Mädchen war ich erst später als andere interessiert, auf Parties war ich als Teenager so gut wie nie und auch richtige Freundschaften habe ich nie wirklich zustande gebracht; ich hatte nur einen richtigen Freund in der Schule, der mich einfach akzeptierte. Frustriert von meinen Misserfolgen mit Freundschaften habe ich das während des Studiums gar nicht wirklich versucht. Ich hatte ja meine (Ex-)Freundin...

Wir haben gut zusammengepasst. Sie war attraktiv, intelligent und wir hatten ähnliche Interessen und Ansichten; es lief einfach gut. Meine Ex schloss ihr Studium kurz vor mir ab und bekam eine Promotionsstelle im Ausland, noch bevor ich richtig anfangen konnte zu suchen. Sie wollte mich bei mir haben, ich wollte bei ihr sein, also habe ich gesagt, "ok, wir versuchen es" und ich bin mit ihr mitgegangen und habe versucht etwas für mich in ihrer Nähe zu finden. Aber es hat nicht geklappt und schon nach ein paar Monaten passierte der Klassiker: während der langjährige Freund sich bemüht eine Stelle zu finden, um in der Nähe zu bleiben, macht ihr jemand anderes schöne Augen und schwupps... das war es dann. Im Nachhinein betrachtet war es gut. Im Laufe der Beziehung hatte sich der Egozentrismus meiner Ex weiter ausgebildet. Eine Eigenschaft, mit der ich erst lernen musste umzugehen. Eine Eigenschaft, die bei mir selber nur wenig ausgeprägt ist. Ich gebe gerne.

Die Trennung traf mich hart, aber ich bekam durch etwas Glück recht fix eine Promotionsstelle und zog dafür wiederum in ein anderes Ausland. Alleine. Mir war klar, dass es so nicht weitergehen konnte und ich habe mich neben der Promotion bemüht endlich soziale Interaktionen zu verstehen und Freundschaften zu knüpfen. Das ging natürlich nicht von jetzt auf gleich, aber nach 2-3 Jahren war ich endlich an einem Punkt, wo ich sozial einigermaßen selbstsicher war und aktiv mitwirkte. Die leicht andersartigen Interessen sind weiterhin ein Knackpunkt, aber ich weiß, was zu tun ist. Ein schönes Gefühl.

Die Promotion selber ging so lala und zwischendurch hatte ich auch eine stark depressive Phase. Frustriert davon habe ich mir im Anschluss erst mal einen recht netten, forschungsnahen "Zwischenjob" fuer ein Jahr geangelt. Und mich danach in meinem geliebten Skandinavien auf einen Job bei einer Firma beworben: ich wurde prompt eingeladen, aber mir hat die Arbeit einfach nicht gefallen. Es war einfach zu wenig Physik. Also habe ich wieder nach Jobs in der Forschung gesucht. Zeitlich hat es nicht gut gepasst, aber Geduld hat schon oft geholfen. Und dann kam auch recht bald Johanna hier in England an... vor ihr hatte ich tatsächlich ein paar andere Dates, aber das war alles nix. Sie war so erfrischend anders... offen, herzlich, glücklich trotz ihrer komplizierten Situation. Da bin ich einfach schwach und neugierig geworden.

Jetzt bin ich wieder an einem Punkt, wo ich alles in Frage stelle. Ich möchte Johanna nicht verlieren, aber wenn ich ehrlich bin, habe ich einfach keinen blassen Schimmer, wo das Arbeitsvisum für sie herkommen soll. Aber ich möchte diesen Job haben und möchte versuchen das zu erreichen, worauf ich bisher mein ganzes Leben hingearbeitet habe. Irgendwie fühlt sich jeder Schritt, den ich machen könnte, falsch an.

Mein Ziel ist es in der Forschung etwas zu erreichen. Andererseits geht mein Herz auf, wenn ich jemandem ein Lächeln schenken kann.
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BlueCurtain ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.03.2018, 18:23   #25
Rikkelt
Member
 
Registriert seit: 03/2012
Ort: Deutschland
Beiträge: 100
Warum so "absolut"?
1-2 Jahre vergehen schnell, auch wenn das nach nur 8-10 Monaten Beziehung recht lange ist, warum nicht einfach eine Fernbeziehung führen?

Hat Johanna einen Job mit ähnlich schneller Taktrate wie deine Forschung oder eher längerfristige Stellen?
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Rikkelt ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 07.03.2018, 18:48   #26
BlueCurtain
Junior Member
Themenstarter
 
Registriert seit: 03/2018
Beiträge: 8
Ich hatte Fernbeziehung erwähnt, aber der Vorschlag kam nicht wirklich gut an. Ich möchte es aber noch ein Mal ansprechen.

Johanna hat kein abgeschlossenes Studium (deshalb sieht es mit einem eigenen Arbeitsvisum für sie ganz düster aus), ist aber gerade noch dabei einen Master an einer Fernuni zu machen. Prinzipiell hat sie aber beruflich keine sehr hochgesteckten Ziele, ist da also deutlich flexibler als ich.
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BlueCurtain ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 11.02.2019, 23:21   #27
creamhh
Member
 
Registriert seit: 05/2009
Beiträge: 71
Hallo Blue Curtain,

ich weiß ja, dass Leichenfledderei im Allgemeinen nicht sehr belebt ist, aber ich fand den Thread ungemein fesselnd. ich bin wirklich sehr daran interessiert. Daher würde ich unbedingt gerne wissen:

Wie ist es denn nun ausgegangen?
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