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Alt 17.03.2018, 21:08   #1
TequilaSunrise
Junior Member
 
Registriert seit: 02/2016
Beiträge: 5
Nach der Krise - wie hat sich eure Beziehung geändert?

Hallo!

Bei uns lief es leider eine längere Zeit nicht rund.
Es gab immer wieder Verletzungen durch Lügen. Mein Partner log mich ein paar Mal an, da er sich für sich selber schämte und Angst hatte, dass ich ihm große Vorwürfe mache und ich mich schlimmstenfalls deswegen von ihm trenne.
Anfang Jänner gab es dann die große Eskalation mit einem langen klärenden Gespräch.
Wir haben für uns beschlossen, dass wir einander lieben und zusammen bleiben wollen.
Es gab leider in der Gegenwart immer wieder Missverständnisse bei uns.
Dummerweise projizierte mein Partner einige Charaktereigenschaften seiner vorherigen Freundin auf mich bzw. dürften ihn psychische Verletzungen in der Kindheit sehr unsicher gemacht haben.
Nach dem großen Streit läuft es sehr gut bei uns. Vielleicht läuft es sogar besser, als je zuvor. Es ist aber leider ein bitterer Beigeschmack geblieben, denn die große Unbeschwertheit, die wir vorher hatten, ist für mich verloren gegangen. Ich bin jetzt viel aufmerksamer, beobachte meinen Partner mehr und fühle mich nicht mehr ganz so sicher. Immerhin stand kurz eine Trennung im Raum.
Wobei - vielleicht ist es ja besser so? Vielleicht hatte ich vorher nicht genug auf meinen Partner geachtet, vielleicht hatten wir uns zu sicher gefühlt und den Partner als zu selbstverständlich angesehen?
Bei mir gibt es nun leider Phasen mit Verlustängsten, die aber unbegründet sein dürften.
Ich habe einfach manchmal Angst, dass mein Partner mich wieder anlügt. Ich grüble dann zu viel und erfinde wilde Hirngespinste, dass er mich vielleicht mal wegen einer anderen Frau anlügen könnte. Wenn ich meinen Partner darauf anspreche, dann meint er, dass er nur mich haben will. Ich denke, er ist ein sehr treuer Mensch. Wird das Vertrauen mit der Zeit wieder besser? Vor der großen Eskalation hatte ich ihm eigentlich blind vertraut. Deswegen waren auch diese ganz kleinen Lügen sehr schlimm für mich, denn mir ist die Wahrheit sehr wichtig. Diesbezüglich scheine ich aber zugegebenermaßen zu verbohrt gewesen zu sein. Ich scheine richtig fanatisch darauf gewesen zu sein, die Wahrheit zu wissen. Wahrscheinlich, weil ich spürte, dass beim Erzählten etwas nicht stimmt. Im Dezember log er mich an, obwohl ich die Wahrheit wusste. Das tat mir sehr weh. Mittlerweile weiß mein Partner, dass er mich nicht hätte anlügen müssen (er schaute heimlich Pornos, ich hatte es mitbekommen und er leugnete es), weil er sich für nichts vor mir schämen braucht.
Ich merke, wahrscheinlich muss ich selber an mir und meinem Selbstwertgefühl arbeiten. Wie könnte ich das am besten angehen?
Unser Neustart war Anfang Jänner. Es ist also alles noch recht frisch.
Fühlt man sich mit der Zeit wieder sicherer oder bleibt dieses neue Gefühl?
Wie hat sich eure Beziehung nach einer Krise verändert?
TequilaSunrise ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.03.2018, 21:08 #00
Administrator
Hallo TequilaSunrise, in jeder Antwort auf deinen Beitrag findest du eine Funktion zum Melden bei Verstössen gegen die Forumsregeln.
Alt 17.03.2018, 21:41   #2
MiaMarietta
Special Member
 
Registriert seit: 02/2016
Ort: BW
Beiträge: 2.857
Wir haben in unserer Ehe viele, auch sehr große Kriesen durchlebt. Wir haben sie überstanden und unsere Beziehung wurde danach jedes Mal besser. Nach der letzten richtig großen Kriese habe ich allerdings sehr lange gebraucht, bis ich tatsächlich wieder vertrauen konnte, aber ich habe ihm die Chance gelassen. Nach ca. einem Dreiviertel Jahr (genau an Silvester, während der Feuerwerke, die wir gemeinsam beobachteten) hatte ich zum ersten Mal wieder meine Hand ind der seinigen liegen und es ging von dortan wieder bergauf. Mein Mann ist Alkoholiker und war, über einen längeren Zeitraum hinweg, rückfällig geworden. Natürlich hat er mich in dieser Zeit auch angelogen und ich habe ihm nicht mehr geglaubt und vertraut. Aber ich bereue es nicht, dem Ganzen eine Chance gelassen zu haben. Er ist längst wieder trocken und es hat sich tatsächlich alles zum Guten gewendet.

Ich weiß, aus eigenen Erfahrungen heraus, dass sich Aussprachen und Chacen einräumen lohnen können und bin deshalb auch Verfechter dafür. Allerdings bin ich auch Freund davon, bei Bedarf Bedingungen und ggf. ein Ultimatum für die Erfüllungen dafür, zu stellen. Ich hätte schon oft vorschnell aufgegeben, hätte ich es nicht getan und es wäre ewig schade gewesen.
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MiaMarietta ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 17.03.2018, 22:20   #3
Dexter Morgan
Dissident
 
Registriert seit: 12/2017
Ort: Miami 🏝️
Beiträge: 6.401
Die Krise besteht doch wohl nur darin, dass Du dich unbegehrt fühlst, oder nicht? Das hat ja nichts mit ihm zu tun, es sei denn, er begehrt dich tatsächlich nicht. Also entweder hast nur Du ein Problem oder deine Beziehung ist bereits gescheitert. *Deine* Krise ist noch nicht vorbei, würde ich sagen.
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Dexter Morgan ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 18.03.2018, 10:19   #4
Paradigma
Weisheit in Tüten
 
Registriert seit: 11/2010
Ort: östlich von Westfalen
Beiträge: 4.995
Geht es bei den „Lügen“ nur um das Ansehen von ein paar Pornos?

Ich finde nicht, das man dem Partner gegenüber auskunftplichtig ist, welche Bücher man liest, welche Filme man guckt. Und vor allem muss ich keine Rechenschaft drüber ablegen, ob und wann und welche Pornografie ich mir ansehe - Ich muss auch nicht darüber informieren, dass ich es tue. Und wenn der Partner da zu neugierig nachfragt, werde ich lügen - weil das alles meine ureigenste Privatspäre betrifft - die ich mit dem Partner teilen KANN, aber nicht muss.

du warst übergriffst, als du in dieser Hinsicht auf „Ehrlichkeit“ bestanden hast. Und jetzt hast du die Frechheit, dich verletzt zu fühlen, weil sich dein Partner deiner Übergriffigkeit -zu Recht - entzogen hat. dabei ist es völlig egal, ob du insgesamt was gegen Pornos hast oder Ihnen positiv gegenüber stehst. wenn er diese Information nicht freiwillig mit dir teilt, kann er DIR offenbar nicht genug vertrauen - und so wie ich dein „Krise“ wegen ein paar verheimlichten Pornos sehe, hat er auch gute Gründe, sich dir nicht zu öffnen.
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Geändert von Paradigma (18.03.2018 um 10:24 Uhr)
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Alt 18.03.2018, 10:40   #5
ligawo
Junior Member
 
Registriert seit: 02/2018
Beiträge: 37
Zitat:
Zitat von TequilaSunrise Beitrag anzeigen
Hallo!
Nach dem großen Streit läuft es sehr gut bei uns. Vielleicht läuft es sogar besser, als je zuvor. Es ist aber leider ein bitterer Beigeschmack geblieben, denn die große Unbeschwertheit, die wir vorher hatten, ist für mich verloren gegangen. Ich bin jetzt viel aufmerksamer, beobachte meinen Partner mehr und fühle mich nicht mehr ganz so sicher. Immerhin stand kurz eine Trennung im Raum.
Dieser bittere Beigeschmack war zu erwarten!
Es ist ein Irrglaube, dass ein großer Streit inkl. Trennungsabsichten nur dazu führt, dass man "daraus stärker hervor" kommt. Denn bei so einer tiefen seelischen Belastung bleibt immer etwas hängen. Das ist ganz menschlich. Viel besser wäre es gewesen, wenn ihr zu diesen Erkenntnissen auch ohne großen Streit gelangt wärt.

Es bleibt dir in meinen Augen nichts anderes übrig, als durch viel Geduld und Pflege der Beziehung das verlorene Vertrauen langsam wieder aufzubauen. Es ist definitiv schaffbar! Vermeidet in Zukunft solche großen Streits und versucht die sich anbahnenden Konflikte rechtzeitig zu erkennen und ohne Streit zu lösen.
Ist natürlich keine Einbahnstraße, diese Beziehungspflege muss von beiden von euch kommen.
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ligawo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 27.09.2018, 21:21   #6
Lilly 22
 
Registriert seit: 05/2006
Ort: Alb Donau Kreis
Beiträge: 12.606
Hallo TequilaSunrise,

ich sehe dein Problem genau so, wie die beiden unten aufgeführten
User das so schön beschreiben:

Zitat:
Zitat von Dexter Morgan Beitrag anzeigen
Die Krise besteht doch wohl nur darin, dass Du dich unbegehrt fühlst, oder nicht? Das hat ja nichts mit ihm zu tun, es sei denn, er begehrt dich tatsächlich nicht. Also entweder hast nur Du ein Problem oder deine Beziehung ist bereits gescheitert. *Deine* Krise ist noch nicht vorbei, würde ich sagen.
Zitat:
Zitat von Paradigma Beitrag anzeigen
Geht es bei den „Lügen“ nur um das Ansehen von ein paar Pornos?

Ich finde nicht, das man dem Partner gegenüber auskunftplichtig ist, welche Bücher man liest, welche Filme man guckt. Und vor allem muss ich keine Rechenschaft drüber ablegen, ob und wann und welche Pornografie ich mir ansehe - Ich muss auch nicht darüber informieren, dass ich es tue. Und wenn der Partner da zu neugierig nachfragt, werde ich lügen - weil das alles meine ureigenste Privatspäre betrifft - die ich mit dem Partner teilen KANN, aber nicht muss.

du warst übergriffst, als du in dieser Hinsicht auf „Ehrlichkeit“ bestanden hast. Und jetzt hast du die Frechheit, dich verletzt zu fühlen, weil sich dein Partner deiner Übergriffigkeit -zu Recht - entzogen hat. dabei ist es völlig egal, ob du insgesamt was gegen Pornos hast oder Ihnen positiv gegenüber stehst. wenn er diese Information nicht freiwillig mit dir teilt, kann er DIR offenbar nicht genug vertrauen - und so wie ich dein „Krise“ wegen ein paar verheimlichten Pornos sehe, hat er auch gute Gründe, sich dir nicht zu öffnen.
Dass eure Krise (euer) Konflikt gelöst sei, sehe ich ebenfalls nicht. Du hast
lediglich den Status Quo nicht verlieren und entsprechende Beschwichtigun-
gen seinerseits einfordern wollen. Das hat nichts mit echter Konfliktlösung
zu tun. Kein Wunder, wenn du dem also nicht vertraust.
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Lilly 22 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 28.09.2018, 10:37   #7
gastlovetalk
Forumsgast
 
Beiträge: n/a
Es geht hier auch um Schamgrenzen - Dein Loesungsansatz wurde auch als "Du brauchst Dich vor mir für nichts zu schämen" formuliert.

Es kann sich nach dem Aufbruch einer Schamgrenze u.U. lohnen, positiv darauf einzugehen, was er verbergen wollte.

Z.B. könntest Du ihm mal einen erotischen Film (mit Dir selbst als Darstellerin - muss kein "Porno" sein) drehen oder ihn fragen, ob er irgendwelche Aufnahmen von Dir haben mag, oder ob ihr in der Richtung mal was zusammen gucken mögt, oder aber ihm mitteilen, welche (auch nicht-erotische) Heimlichkeiten Du selbst pflegst (ich bin ziemlich sicher, dass auch Du irgendwelche "Privatanwandlungen" hast).

Klar muss Dir aber bei einer solchen Intiative auch sein, dass sie psychologisch "gewagt" ist, weil Du ja wiederum auf "sein Gebiet" vorzustoßen "drohst". Letztlich solltest Du also in der Richtung nichts unternehmen, wenn Du nicht auch mit einer Ablehnung gut umgehen kannst.

Sollte es trotz des Risikos klappen, koennte dadurch eine neue Ebene der Gemeinsamkeit und zumindest zeitweise auch eine neue Art der Naehe entstehen. Was sich zunaechst bei Verliebten berauschend anfuehlt, kann aber nach einiger zeit in ein Zuviel an Naehe umkippen, nervend werden oder sogar als beengend wahrgenommen werden.

Daran, dass er allgemein ein schamhafter Mensch ist, der irgendwas fuer sich behalten duerfen will, wird sich sowieso nichts aendern.

Daher ist die Loesung mit der Toleranzschwelle (Du sagst Dir: "es handelt sich ja nur um Kleinigkeiten, das kann ich ertragen") sicherlich sachgerecht und wsl. auch die am haeufigsten anzutreffende.

Ob diese neue gedankliche Basis, die ja rational absolut nachvollziehbar ist, aber fuer das Enstehen eines neuen VertrauensGEFUEHLs in Dir ausreicht, oder ob das noch eine Weile braucht, oder irgendwelche besonderen Erlebnisse, oder vielleicht niemals wiederkommt liegt m.E. sehr an Dir und Deiner Persoenlichkeit und kann von ihm wsl. ueberhaupt nicht beeinflusst werden.

Edit: die "Risiko-Optionen" oben habe ich uebrigens nach absteigender Risikostufe sortiert.
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Geändert von gastlovetalk (28.09.2018 um 11:01 Uhr)
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