HelftMir

Läßt sie sich eigentlich therapieren?
Und weißt Du etwas von der Schwere des Mißbrauchs, den sie erfahren mußte?

Natürlich bist Du nicht ihr Therapeut. Trotzdem finde ich es normal und wichtig, daß man sich füreinander interessiert innerhalb einer Beziehung. Du darfst nur nicht die Grenzen verschwimmen lassen. Für vieles wäre einfach der Therapeut zuständig und nicht Du.

Eigentlich finde ich toll, wie einfühlsam und geduldig Du mit ihr bist.
Aber besteh darauf, daß sie sich helfen läßt, denn Du bist kein Fachmann.

Anna-Lia

Take Off

So, hatte ein paar turbulente Tage, und will mal ein Update geben, und vllt. die ein oder andere Frage beantworten:

Haben uns am Donnerstag getroffen und uns ausgesprochen. Ich scheine bei ihr wohl eine irgendwie gelagerte Angst getriggert zu haben. Sie meinte, dass dieser ablehnende Teil überhaupt größtenteils aus der Angst resultieren würde, und diese Angst dazu führen würde, dass manchmal Gründe in ihrem Kopf geschaffen werden, es doch zu lassen - als Rechtfertigung sozusagen. Sie meinte, dass sie diese Gründe beim drüber nachdenken tatsächlich selber als banal und teils auch einfach nicht korrekt empfindet (die Beispiele die sie mir nannte waren das auch), das ganze aber quasi eine Art Schutzfunktion wäre.
Sie hätte die Zeit wohl gebraucht, um sich zu sammeln, und das erstmal aufbröseln zu können.
Schlussmachen wolle sie aber auf jeden Fall nicht. Habe mit ihr darüber gesprochen, ob es nicht sinnvoll wäre, wenn sie sich vielleicht wieder professionelle Hilfe suchen würde, und sie meinte, dass sie sich bereits an eine Therapeutin gewandt hätte, die ihr empfohlen wurde, und Kontakt zu der Klinik in der sie damals war wieder aufgenommen hätte, die betreuen da wohl auch ambulant, sie wär in der Zwischenzeit an einem freien Tag wohl auch bereits einmal da gewesen. ( Was ich bestätigen kann, die Unterlagen dazu lagen auf ihrem Schreibtisch)

Hatte nicht das Gefühl, dass sie mir was vormacht oder mich belügt, habe das ganze also so wie es ist akzeptiert.
Haben uns seitdem zweimal getroffen, und ich habe derzeit ein deutlich besseres Gefühl, es ist so, als wäre ein Teil ihrer Schutzmauer gebröckelt, zumindest habe ich nicht mehr den Eindruck so massiv auf Abstand gehalten zu werden. Sie selber meinte am abend danach zu mir, dass es wäre, als wenn ich "bei ihr durch eine Tür" gekommen wäre innerlich.

Bleibt abzuwarten, wie sich das ganze entwickelt. Bin derzeit guter Dinge, will den Tag aber nicht vor dem Abend loben. Ein guter Freund von ihr liegt wohl aus gesundheitlichen Gründen auf dem Sterbebett, das macht ihr merklich zu schaffen. Versuche für sie da zu sein, so gut es geht, sie tut sich nur leider sehr schwer, Hilfe anzunehmen...naja, ich versuch mein Bestes...

Ich halte euch jedenfalls auf dem neuesten Stand.
Bereits jetzt schon einmal danke für Meinungen und Ratschläge!


PS: Was meine Therapie angeht: ich hatte bisher ja nur eine Sitzung - d.h., es ist noch keine Diagnose gestellt, und damit auch noch nicht klar, welche Therapieform angewandt wird, schätze ich.
Habe gemerkt, dass irendetwas in mir aus dem Ruder gelaufen ist...daher der Gang zum Therapeut, um herauszufinden, wa da los ist...

Anna-Lia

Das hört sich ja schön an.

Du hast Mut - sowohl bezogen auf dein eignes Problem als auch bezogen auf deine Freundin. Denn die sensiblen und teils auch schwachen Seiten von sich selbst und anderen nicht zu verdrängen, sondern sich damit auseinanderzusetzen, ist etwas, das viele vermeiden - eben weil es viel Mut erfordert. Ich respektiere so eine Einstellung sehr.
Davon ab ist das Leben auf diese Art um einiges reicher, denke ich.

Sie ist übrigens auch mutig, weil sie sich öffnet.

Alles Gute erstmal!

MiaMarietta

Hallo Take Off,

da kann ich mich Anna-Lia nur anschließen.

Auch von mir:
von Herzen alles Gute