Paladin301

Führt mich zu meiner Aussage zurück, dass die TE einfach den Versuch starten soll (auch wenn es ihr offenbar schwer fällt) ihre Launen etwas zurück zu fahren, um dieser Konfliktspirale entgegen zu wirken.

Ihrer Frage, wie das zu bewerkstelligen ist, ist die Diskussion um die "Schuldfrage" auf den letzten 1,5 Seiten jedoch schuldig geblieben.

Ist die Frage, ob wir hier überhaupt Tipps dazu geben können, wenn selbst die Therapeutin streikt.

monochrom

Stimmt.

Helmut Logan

Es gehören immer zwei dazu!

Klar, in manchen extremen Fällen ist tatsächlich nur einer der Verursacher - und eben doch nicht. Angenommen, die Frau wäre manipulativ und würde z.B. intrigieren, um ihn von seinen Freunden fernzuhalten. Oder der Mann wäre ein Alkoholiker und schlägt die Frau mitunter. In beiden Fällen kann der/die Betroffene Hilfe suchen, um die Beziehung zu verlassen. Oder sie tun es ab, verharmlosen es und lassen es weiter mit sich machen.

Ja, "Schuld" daher auch in Anführungszeichen.

In diesem Fall: Ihre Macken und seine Macken, die den jeweils anderen stören, haben in einer anderen Konstellation, wenn sie und er einen anderen Partner hätten, womöglich überhaupt kein nennenswertes Gewicht.

Warum also versuchen, etwas "wegzutherapieren" was evtl. nur zur Persönlichkeit gehört bzw. einfach nur dem Umstand entspringt, dass die Partner physisch und/oder charakterlich einfach nicht mehr zusammenpassen.

Wenn er eben auf Dinge drauftritt und sie das nervt, muss es nicht heißen, dass das eine andere Frau nervt. Die lacht es vielleicht weg, genauso wie ein anderer Mann komplett anders mit der TE umgehen kann.

nebelschein

ihr beschreibt hier genau was mir immer so im Kopf herumgeht.

Vor allem der Beitrag mit "dann hat er keine Ausrede mehr" ist schon was ich mir auch so denke. weil ich kenne es ja auch so dass auch in meiner ärgsten Katatstrophenbeziehung wo die trennung echt von beiden Seiten längst bitter nötig war dieser mann damals trotzdem ständig Sex wollte. Obwohl ALLES andere nicht gepasst hat und es nur noch Streit und Antipathie gab.

Angenommen ihr hättet ALLE teilweise recht, sagen wir die Konflikte gehen zu 75% von mir aus, weil ich mir in meiner Jugend eine sehr aggressive Art angewöhnt habe, aber auch teilweise von ihm weil er seine Fehler ziemlich verleugnet und mir gerne alle Schuld an allem zuschiebt wenn es denn schon so leicht geht...

Dann wäre in dem Fall das ich meine grobe und unsanfe und unkultivierte Art mich aufzuregen und mit meinem Ärger umzugehen ablege die Situation folgendermaßen:

Es wäre zum Teil harmonischer. Es wäre zum anderen Teil offensichtlicher was er zu unseren Konflikten Beiträgt, weil ich an glaubwürdigkeit gewinnen würde und er nicht so eindrücklich und stark meine Defizite vor Augen hätte und daher mehr nachdenken müsste wenn was nicht passt- mit anderen Worten : es wäre nicht mehr so leicht alle Schuld bei mir zu suchen.

Entweder der Sex passt dann auch wieder weil das machtverhältnis sich dadurch verändert und er wieder mehr respekt hat oder weil er weniger gekränkt ist und man wieder mehr Nähe zulassen kann.

Oder aber es passt dann immer noch nicht sexuell ja was ist dann. kann es sein dass man einfach nie herausfindet warum einer weniger lust hat und nur alle heiligen zeiten mal genug sexdrive hat?

Warum braucht man dafür überhaupt eine Ausrede ?

nebelschein

katastrophale groß und kleinschreibung weil mein baby mich hier sehr stark ablenkt und ich immer so unter zeitruck schreibe, sorry

was ich noch anmerken möchte, ich bin nicht immer so ärgerlich. manchmal sicherlich, aber generell eher wenn ein grundärger vorhanden ist, zb wenn ich sexuell auf ihn zugegangen bin und er nur passiv reagiert oder wenn ich finde das er mich komisch behandelt hat und ich damit in einem gespräch nicht durchkomme und er mir dauerhaft einfach immer nur wiederspricht bzw sihc alles in verwirrungen vom 100 ins 1000 verläuft und ich mich am ende nicht verstanden fühle. wenn wir mal alles gut haben bin ich sicher nicht gereizt wenn er dannnoch unachtsam oder unaufmerksam oder trödelig ist, ich finde das ja grundsätzlich nicht schlimm, es dient eher als ventil für meine grundstimmung..

Helmut Logan

Du solltest es mal probieren. Nicht, um dich zu verbiegen, sondern einfach nur um zu testen, was er macht. Musst du evt. halt ein bisschen schauspielern, aber vielleicht kriegst du es anders nicht heraus.

Es kann schon sein, dass er bei einer anderen Frau vielleicht doch wieder einen größeren Sexualtrieb bekommt.

Paladin301

Als weitere Möglichkeit könnt ihr, sofern bei aller Anstrengung der "Drive" nicht wieder kommen sollte, und euch menschlich trotz allem noch zuviel verbindet um die Beziehung aufzugeben, selbige einfach sexuell nach außen öffnen.

Dies ist allerdings eine Gratwanderung, es gilt natürlich gleiches Recht für beide.

Aber das nur mal als Anregung, ist eher Faust zweiter Teil.

monochrom

Sorry, aber dieser Tipp ist gefährlich! Erstes sollte die TE nicht schauspielern, und zweites wird es ja nicht sofort klick machen sondern eine Zeit dauern bis sich da etwas ändert!

Helmut Logan

Aber wenn sie sich verändern würde, würde das auch seine Zeit dauern. Wenn, dann muss er doch genauso Willen zur Veränderung zeigen.

Oder eben Trennung, was mM und meinem Kenntnisstand am besten für alle wäre.

monochrom

Das ist es was ich meine: das dauert/ braucht Zeit!

Und das er sich ändern muss wäre noch fraglich. Bisher sehe ich diese Notwendigkeit nur bei der TE.

Dazu wissen zu wenig.